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Toleranz statt Benennung?

****i2 Mann
11.406 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels Gruppen-Mod 
Toleranz statt Benennung?
Hallo zusammen

Ist euch auch schon aufgefallen, dass wir aus irgendeinem Grund immer alles benennen wollen? Und dass wir im gleichen Zuge die benannte Sache auch immer direkt definieren? *tipp* Dass es dadurch immer wieder zu einem Gerangel nach der "richtigen" Definition kommt? *streit*

Das beginnt bei der Zuordnung Dom/Sub/Dev/Switcher/..., geht weiter über die Frage, was denn nun echtes 7/24 ist und endet bei Diskussionen darum, wer nun das "bessere" BDSM für sich entdeckt hat. Ja, der Thread "Wozu die ganzen Floskeln und Verhaltensweisen.." geht in diese Richtung und er ist ... wie soll ich sagen. Also euphemistisch formuliert ist er nicht so gut verlaufen. Ich will hier auf keinen Fall die Diskussion des anderen Threads aufgreifen, sondern auf etwas anderes hinaus *ja*. Also bitte unbedingt zu Ende lesen und erst danach antworten, ok? *liebguck*

Es dürfte doch allen klar sein, dass Menschen Individuen sind. Das heisst: Jeder Mensch ist anders und ein Unikat. Genau aus diesem Grund ist das mit den zwischenmenschlichen Beziehungen gleichzeitig so fürchterlich kompliziert aber auch so unglaublich spannend. Und dass es bei der Kombination zweier Menschen zu ebenso einmaligen Beziehungen kommt, ist doch auch naheligend - egal ob es nun Mann und Frau, Mann und Mann, Frau und Frau oder beliebige Kombinationen mehrerer Männer und Frauen sind.

Diese Erkenntnis vorangeschickt, frage ich mich: Wie sinnvoll ist es eigentlich, dem Eingangs erwähnten Trieb nachzugeben? Ist es sinnvoll, dieses Zwischenmenschliche, das verschiedener nicht sein könnte, in Kategorien und Begrifflichkeiten einzuteilen?

Und wenn wir zum Schluss kommen, dass diese Einteilung eigentlich gar nicht machbar ist, drängt sich die Frage auf - und hier weiche ich vom anderen Thread klar ab: Woher nehmen wir uns das Recht, über die Beziehung anderer Menschen zu urteilen? Es kann doch überhaupt kein richtig und falsch geben. Folglich ist es absurd, darüber zu diskutieren.


Meine Meinung:

Ja, es ist sinnvoll, Modelle zu entwickeln, um Dinge zu erklären. Modelle fördern das Verständnis und Kategorien bieten vor allem Anfängern eine gute Möglichkeit, sich einen Überblick zu verschaffen. Mehr als eine Hilfe, seinen eigenen BDSM zu finden, können solche Definitionen aber niemals sein.

Können wir also nicht einfach aufhören, unser Verständnis von gutem BDSM als allgemeingültig zu verstehen? Und einfach tolerieren und akzeptieren, dass Menschen Individuen sind und folglich individuell handeln? Und es uns allen gegenseitig gönnen, Erfüllung zu finden? Ganz egal, wie wir selber dazu stehen?

Mich würde auch eure Meinung dazu interessieren. Aber bitte seid lieb. *herz*
******s_1 Mann
963 Beiträge
Da hast du recht
Dieses als... darfst du dieses und das nicht, und als... darfst du das sowieso nicht.

Es gibt eigentlich nur eine Regel: was gefällt geht steil (ausser Verbotenes, und was nicht geradeden Beteiligten reinläuft)

An sonsten habe ich festgestellt, dass es nicht förderlich sein kann, "den Spiess umzudrehen", das zerstört oftmals das Kino, und den verbundenen Kick im Kopf des Gegenübers, und pfffft is die Luft raus.

An sonsten: Rock n Roll, Baby!!!
********tzle Frau
2.673 Beiträge
Ich glaub das ist so eine "Gesellschafts-Menschheits-Geschichte" man brauch für alles die "richtige" Schublade oder eine genaue Definition sonst fühlt man bzw. die meisten zumindest sich "unsicher", wenn sie irgendwas nicht genau irgendwo "zuordnen/reinstecken" können.

Auch wenn wir sagen, dass das Blödsinn ist immer alles genau zu definieren etc. pp. ändern wird es nichts, es wird immer genug Menschen geben die genaue Definitionen und Schubladen brauchen, weil sie sich sonst unsicher fühlen, wenn irgendwas für ihr Empfinden nirgends reinpasst...
**********litz6 Paar
37 Beiträge
Das sehen wir genauso
Du sprichst uns aus der Seele. Wir haben auch keine Lust mehr auf diese ständigen Diskussionen. Wir machen unser Ding. *g* Auch wenn es nicht aus dem grossen Lehrbuch ist *zwinker*


LG Blitz und Donner
******014 Frau
367 Beiträge
Es gibt doch kein gutes und kein schlechtes BDSM.

Jedes Paar muss doch selbst herausfinden, was das Beste für sie ist und nur sie gestalten ihr BDSM.

Also ... viel Spaß bei der Suche nach Eurem BDSM! *zwinker*
Ich finde, das sind zwei verschiedene Themen die du da aufgreifst. Gemeinsame Begriffsbestimmungen sind wichtig, damit wir alle vom gleichen reden und auch wissen, dass wir tatsächlich vom gleichen reden. Wissen wir das nicht, kommen deine angeführten Diskussionen zustande.

Dass wir uns aber innerhalb der gleichen Begriffsbestimmungen verschieden bewegen, in verschiedenen Grau- oder Buntstufen zu Hause sind, das ist auch klar. Ich finde hier ist auch niemand auf Toleranz angewiesen. Mir ist es z.b. völlig egal, ob jemand unser "Sein" toleriert oder auch nicht.

Aber mit etwas weniger Rechthaberei und Moralisterei (gibt's das Wort?) *ggg* ... werden auf jeden Fall die Diskussionen fruchtbarer. Da geb ich dir völlig Recht *g*

lg
Sie von FoxyEyes
Ich glaube schon das es Einteilungen und Zuordnungen gibt. Warum auch nicht!? Mir jedenfalls helfen diese meinen Weg zu finden und ich kann daran nichts Schlechtes finden.

Streitbar sind diese Einteilungen allemal, und wer sich hier mit Sinn und Verstand austauscht, dabei offen für seine Umwelt bleibt, der kann sogar etwas dazulernen. Sind wir nicht deswegen hier?

Ich habe darüber hinaus schon oft die Erfahrung gemacht, dass grade diejenigen die die "Freiheit der Gedanken" prädigen die Ersten sind, die mit Steinen um sich werfen, wenn ihnen etwas nicht in den Kram passt -das gilt ganz allgemein, nicht nur in Sachen Bdsm-.
****i2 Mann
11.406 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels Gruppen-Mod 
@********tzle
Auch wenn wir sagen, dass das Blödsinn ist immer alles genau zu definieren etc. pp. ändern wird es nichts, es wird immer genug Menschen geben die genaue Definitionen und Schubladen brauchen, weil sie sich sonst unsicher fühlen, wenn irgendwas für ihr Empfinden nirgends reinpasst...

*nachdenk* Wenn das so ist, könnte man dann so weit gehen und sagen, dass BDSM für manche Menschen ein Wertesystem darstellt, wie es auch z.B. Religionen sind? Also Regeln, denen Werte zugrundeliegen, woran man sich festhalten kann?


@*****yes
Ich finde, das sind zwei verschiedene Themen die du da aufgreifst. Gemeinsame Begriffsbestimmungen sind wichtig, damit wir alle vom gleichen reden und auch wissen, dass wir tatsächlich vom gleichen reden. Wissen wir das nicht, kommen deine angeführten Diskussionen zustande.

Ist das wirklich so? Brauchen wir übereinstimmende Begrife um miteinander auszukommen? Ich finde eben, dass genau dieser Ansatz zwangsläufig zu Reibereien führt. Ein Beispiel: Es reicht doch, wenn man darüber reden kann, was verschiedene Menschen unter 7/24 verstehen. Dazu muss 7/24 nicht eindeutig und allgemeingültig definiert sein. Es ist ein Begriff, unter dem verschiedene Menschen verschiedene Dinge verstehen. Das ist doch in Ordnung so.

Aber ja, Begriffe sind schon sinnvoll. Das soll auch kein Votum gegen Kategorien sein. Nur eines dagegen, diesen einen Charakter der allgemeingültigen Wahrheit zu geben.
******los Mann
403 Beiträge
prima
gesagt und ich denke sollte jeder im Hinterkopf haben!

Danke
Dom Belos

PS: Stichwort "Höhlengleichnis von Platon"
*******ht6 Paar
1.124 Beiträge
****i2:
Ist es sinnvoll, dieses Zwischenmenschliche, das verschiedener nicht sein könnte, in Kategorien und Begrifflichkeiten einzuteilen?

ja, ist es - ausser du behältst das zwischenmenschliche für dich *zwinker*
was hindert einen denn dran trotz gemeinsamem sinnvollem gebrauch von begriffen und definitionen den ganz eigenen individuellen bdsm zu leben?
es sind doch nur eine gute handvoll begriffe die ziemlich genau definiert sein müssen. beim rest reicht doch die grobe richtung damit man halbwegs unfallfrei kommunizieren kann.

es wird immer welche geben - in allen lebenslagen - die dir sagen ws richtig und gut ist. mal ist's sinnvoll, mal muss man einfach drüberstehen.

selbstverständlich muss nicht definiert sein was 24/7 beinhaltet, wie es ausgelebt wird etc. aber machts sinn von 24/7 zu sprechen wenn doch nur 5/18 gemeint ist?
********tzle Frau
2.673 Beiträge
*nachdenk* Wenn das so ist, könnte man dann so weit gehen und sagen, dass BDSM für manche Menschen ein Wertesystem darstellt, wie es auch z.B. Religionen sind? Also Regeln, denen Werte zugrundeliegen, woran man sich festhalten kann?

ja, das könnte man bestimmt...Für viele ist ihr BDSM bestimmt ne Religion...
*******dor Mann
5.906 Beiträge
Ja und Nein.
Ohne eine erste gemeinsame (nicht richtige!) Definition ist sowohl der Austausch untereinander als auch die Feststellung der eigenen Abweichung davon beliebig.
Das eigentliche Problem ist, dass der erste Schritt der gemeinsamen Definition hier oft weder genossen noch erduldet wird.
****i2 Mann
11.406 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels Gruppen-Mod 
mondlicht6:
selbstverständlich muss nicht definiert sein was 24/7 beinhaltet, wie es ausgelebt wird etc. aber machts sinn von 24/7 zu sprechen wenn doch nur 5/18 gemeint ist?

Ja. Wenn das jemand als 24/7 versteht :).

Der erste Satz deiner Antwort ist eigentlich genau das, was ich hinterfrage: Du findest, dass man ohne klare Definitionen nicht zwischenmenschlich interagieren kann. Allerdings ist in der Kommunikation das Missverständnis sowieso der Normalfall. Man muss also in jedem Fall auf das Gegenüber eingehen, um herauszufinden, ob jemand obwohl er/sie 7/24 sagt, vielleicht 5/18 meint. Ergo: Es ist total unwichtig, ob wir uns darüber einig sind, was 7/24 bedeutet. Und folglich sinnlos, zu versuchen, dieses eindeutig festzulegen.

Worauf ich aber wirklich hinaus will: Selbst wenn es eine solche Definition gibt, die die Mehrheit als richtig erachtet, ist es dennoch doof, über andere Auffassungen zu urteilen.
*******dor Mann
5.906 Beiträge
@SciFi2
Selbst wenn es eine solche Definition gibt, die die Mehrheit als richtig erachtet, ist es dennoch doof, über andere Auffassungen zu urteilen.

Natürlich. Basiskurs Kommunikation. Und überhaupt: eine gute Einstellung.
****i2 Mann
11.406 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels Gruppen-Mod 
El_Jugador:
Ohne eine erste gemeinsame (nicht richtige!) Definition ist sowohl der Austausch untereinander als auch die Feststellung der eigenen Abweichung davon beliebig.
Das eigentliche Problem ist, dass der erste Schritt der gemeinsamen Definition hier oft weder genossen noch erduldet wird.

Ich denke, wir sind da einer Meinung. Bis auf einen Punkt: Es wird wahrscheinlich bei zwei Gesprächspartnern jeweils zwei unterschiedliche (nicht richtige!) Definitionen geben. Vielleicht habe ich auch das gemeint: Akzeptieren, dass dies der Fall ist.
*******dor Mann
5.906 Beiträge
Ja und Nein
Bis auf einen Punkt: Es wird wahrscheinlich bei zwei Gesprächspartnern jeweils zwei unterschiedliche (nicht richtige!) Definitionen geben. Vielleicht habe ich auch das gemeint: Akzeptieren, dass dies der Fall ist.

Solange beide wissen, worin sie sich unterscheiden und worin nicht, bleibt das befriedigend. Ansonsten sprechen sie vollständig aneinander vorbei. Nämlich: nur für sich selbst. Und gut: auch das kann man tolerieren.
"I am Brian. And so 's my wife" *g*
****ali Mann
106 Beiträge
Grundlegend würde ich Sagen...
dass die Benennung von Neigungen und Spielart auch für Anfänger sehr befremdlich sein kann, es ist für mich eine Sache wie offen kann man damit umgehen.

Für viele ist das Schubladendenken einfach reiner Selbstschutz da Sie es entweder nicht kennen oder nichts damit Anfangen können, was mir jedoch aufgefallen ist, ist das sich das bei vielen je länger Sie sich mit Themen auseinandersetzen auch toleranter wird.

Ich denke mir einfach dazu Leben und Leben lassen was will man auch anderes machen den nicht jedes Fremdespiel mag in den eigenen Augen auch das sein, was man möchte, aber wie es so oft hier schon erwähnt, wurde BDSM ist bunt und in vielen Graustufen gehalten und das empfinde ich auch als richtig so, denn wenn ich schon immer höre oder Lese " Im Goldenen Buch / Kodex steht aber ..." könnt ich an die Decke gehen aber auch diese Leute haben Ihre Meinung es muss ja nicht meine Sein, ich muss sie auch nicht respektieren oder verstehen aber Tolerieren.

jetzt aber zu deiner Frage:

Woher nehmen wir uns das Recht, über die Beziehung anderer Menschen zu urteilen? Es kann doch überhaupt kein richtig und falsch geben. Folglich ist es absurd, darüber zu diskutieren.

Man kann darüber diskutieren wie andre das eigene Spiel empfinden bzw. sich ratschläge einzuholen, ich finde es schade das dann immer wieder welche darüber diskusionnen ausbrechen von leuten die dem was man beschreibt nichts positives abgewinnen kann oder einfach neideisch sind weil sie es selbst nicht anders bekommen oder können.

in diesen Sinne

MFG Salve
*****n_N Mann
9.432 Beiträge
Die Welt wäre besser
mit einem Großen schwarzen Buch in dem einfach jeder Begriff haar klein und bis ins Detail definiert wäre!
Dann wüsste ich auch endlich ob ich dominant bin oder sich die Damen/Herren vielleicht täuschen, die mich so wahrnehmen.
Egal es gibt keine Definitionen und es gibt soooo viele unterschiedliche Möglichkeiten BDSM auszuleben und dann gibt es nicht mal ein richtig oder falsch, was das ganze noch viel komplizierter macht, denn für jeden einzelnen gibt es dann doch ein richtig und erst recht ein falsch...insbesondere wenn ne Frau mal wieder blindlings ins verderben rennt...oder zumindest vermutlich ins verderben rennt oder gerannt ist. Denn dann sind sich immer alle einig, der Dom hat was falsch gemacht und die Arme, Arme sub die sich Nachts um 24 Uhr auf einen Friedhof nackt und nur mit einem Mantel bedeckt zum ersten Date in einem 300km entfernten Kaff zum ersten Date mit Mr. Ride trifft ist das Opfer...

Lieber Te, deine Absichten in allen ehren! Aber das fubt seit Jahrzehnten nicht und wird es auch nie...egel wie oft darum gebeten wurde und das wird es immer wieder mal alle 12-24 Monate...insbesondere da jeder Mensch anders ist und die Toleranz nicht selten am eigenen Gartenzaun endet.
So schlimm das auch sein mag, das ist schlicht und einfach Menschlich.
Damit sollte man irgendwann lernen zu leben wenn man sich öffentlich austauschen will...
Man wird schlicht und einfach nie auf einen Nenner kommen und das muss man auch gar nicht...es reicht wenn man mit seinem Gegenüber auf einem Nenner ist und mehr braucht es auch nicht.

Nehmt sowas wie hier doch nicht persönlich, es lebt sich so viel entspannter...und ja, ab und an streitet man sich mal online oder auch real, so ist das in jeder Gemeinschaft der man sich anschließt...selbst in ner Beziehung und die besteht (meist) nur aus 2 Personen, kommt das vor.
Wenn deswegen einer Nachts nicht schlafen kann, dann sollte er sich wirklich Gedanken machen aber das trifft wohl auf die wenigsten zu.

In diesem Sinne, auf in den Kampf oder in die nächste friedliche Diskussion über eine Definition *zwinker*
Und habt alle eine schöne Rest Woche
****i2 Mann
11.406 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels Gruppen-Mod 
Gordon_N:
Die Welt wäre besser mit einem Großen schwarzen Buch in dem einfach jeder Begriff haar klein und bis ins Detail definiert wäre!

Denke ich nicht. Weil es eben höchstens eine Mehrheit wäre, die mit dieser Definition einverstanden ist und es sich also lange um keinen Konsens handeln würde.

Lieber Te, deine Absichten in allen ehren! Aber das fubt seit Jahrzehnten nicht und wird es auch nie...egel wie oft darum gebeten wurde und das wird es immer wieder mal alle 12-24 Monate...insbesondere da jeder Mensch anders ist und die Toleranz nicht selten am eigenen Gartenzaun endet.

Ich bin mit dem und dem Rest deines Beitrags einverstanden. Bis auf einen Punkt. Meines Erwachtens schwingt hier eine Resignation mit, die ich nun aufgreife. Dazu zuerst noch ein letztes Zitat aus deinem Post:

So schlimm das auch sein mag, das ist schlicht und einfach Menschlich.
Damit sollte man irgendwann lernen zu leben wenn man sich öffentlich austauschen will...
Man wird schlicht und einfach nie auf einen Nenner kommen und das muss man auch gar nicht...es reicht wenn man mit seinem Gegenüber auf einem Nenner ist und mehr braucht es auch nicht.

Ja, es ist menschlich, falsch zu handeln. Allerdings glaube ich, dass dies die wenigsten absichtlich tun. Deshalb gilt es zu differenzieren: Man muss (und sollte) nicht einfach akzeptieren, dass falsch gehandelt wird. Man kann (und sollte) im Gegenteil am Miteinander arbeiten.

Ich bin zu wenig lange dabei, um zu wissen, was bereits alles versucht oder getan wurde. Aber ich bin überzeugt davon, dass es hilft, diese Gedanken niederzuschreiben. Und ich bin gerade begeistert, wie konstruktiv die bisherigen Antworten sind. Sehr hohe Qualität und eine tolle Diskussionskultur *freu2*. Also entmutige die Leute doch nicht, das zu tun :).

Auf keinen Fall nehme ich Angriffe in Foren oder Chats persönlich - das rate ich keinem. Aber wir alle können zur Qualität der Diskussionskultur hier beitragen. Dazu braucht es nur etwas guten Willen. Und die Erkenntnisse aus meinem Eingangspost.
******_42 Paar
1.060 Beiträge
Aus meiner Sicht heraus benötige ich doch Benennungen und Definitionen, nur um mich auf einer Verständnisebene mit meinen Kommunikationspartnern zu bewegen. Das erlaubt mir Gedanken und Ideen auszutauschen. Dazu braucht es halt mal Definitionen, aber auch nur für diese Kommunikation.

Dadurch sollte es aber auf keinen Fall zu einer Erfindung von Regeln, oder sogar einer Bibel, kommen. *panik*

Nutze ich das Ganze um zu werten und zu beurteilen, bin ich schnell in einem emotionalen Austausch. Das führt zu einem Verlauf wie in dem Thread gestern, der schon ziemlich unglücklich gestartet ist und sich zum trollen hervorragend geeignet hat.

Wolf
Als Kommentar super geschrieben! *top*

Kommentare sind eigentlich nicht dazu geeignet diskutiert zu werden, stehen doch jede Menge rhetorische Fragen drin, die allgemein als "schlechter Diskussionsstil" gebrandmarkt werden. Aber hey, es ist ein Diskussionsforum, also scheiß drauf, diskutieren wir halt einfach trotzdem *mrgreen*

Einfacher wäre es wenn es ein Buch gäbe, in dem alle Definitionen festgeschrieben wären. Das schon. Die deutsche Rechtschreibung hat ja hauptsächlich deswegen ein so klar definiertes Richtig und Falsch, weil des den Duden gibt.

Allerdings müsste so ein Buch dann auch von jedem anerkannt werden.
Das ist, genauso wie bei Lautsprache, wofür es ja auch keinen Duden gibt, dann auch das Problem: Es gibt zu viele Strömungen beim BDSM und damit auch zu viele unterschiedliche Definitionen exakt desselben Begriffs. Welche Definition dann die Richtige ist, welche sich durchsetzt, das wäre mal spannend herauszufinden, wenn es wirklich einmal ein solches Buch gäbe, das den Anspruch hätte, alles erschöpfend und dennoch knapp genug zu erklären und zu definieren.

Wozu Schubladen? Damit sich jene finden, die sich in dieser wohl fühlen.
Gehe ich auf eine Gothic-Party, möchte ich dort Musik hören, die auch "Gothic" ist. Gehe ich auf eine 80er-Party, möchte ich Musik aus den 80ern und nicht den 90ern hören.
Bei der 80er-Party gelingt es noch, ein Jahrzehnt ist nun einmal klar definiert, aber was bittesehr ist "Goth-Musik"? *floet*

Ich mag damit sagen, dass BDSM nicht der einzige Bereich ist, in dem es immer wieder Begriffsschwierigkeiten gibt. Vieles ist nun einmal Ansichtssache.

Was die begriffliche Definition hier so schwierig macht, sind zwei Dinge.
Erstens: Theorie und Praxis.
Zweitens: Es geht um Empfindungen, selten um Fakten.

Zu erstens: Da ist 24/7 ein gutes Stichwort. Theoretisch bedeutet das, dass es das Machtgefälle 24 Stunden lang 7 Tage die Woche gibt. Praktisch aber lässt sich das nur selten umsetzen. Sobald Kinder dabei sind und/oder ein normaler Arbeitsplatz, wird es schon kompliziert bis unmöglich. Also sind jene, die 24/7 aber gerne trotzdem leben möchten, gezwungen diese Definition für ihr eigenes Leben zu modifizieren.
Beispiele dieser Art gibt es viele.

Zu zweitens: Da wäre der Begriff "sane" aus dem ssc zu nennen. Bedeutet "gesund, bei klarem Verstand". Wo hört aber klarer Verstand auf, wie eng muss man "gesund" definieren? Darf man nicht mehr SM machen wenn jemand einen Schnupfen hat? Manche werden es so sehen, weil sie sich dann eh nicht so fühlen. Andere werden es anders sehen. Ist ein Glas Wein zuvor in Ordnung? Manche sagen strikt "nein", andere aber haben erst dann überhaupt die passende Stimmung für sich gefunden, um SM betreiben zu können. Ist es ein no-go, wenn jemand Rücken hat? Es gibt Menschen die sagen "ja, exakt das", andere sagen "nein, mich behindert es nicht dabei". Auch hier ist das individuelle Empfinden ein starker Motor für die eigene Definition des "sane".

Was ich abschließend damit sagen möchte: Schubladen sind hilfreich für eine grobe Orientierung. Sie wird auch benötigt damit sich Menschen, die ähnlich (nicht gleich!) ticken, gegenseitig finden können. Wenn es um D/s geht sollte allen klar sein dass mit "D" Dominanz gemeint ist und damit der gebende Teil, während das "s" der submissive, der empfangende Teil ist. Wie sich das dann ausgestaltet ist dann wieder individuell unterschiedlich, wer aber "oben" und wer "unten" ist, ist dann zumindest mal grundsätzlich geklärt. Genauso dass beide eine dieser Seiten einnehmen möchten.

Im Detail aber wird es immer Definitionsanpassungen geben. Sie sind genauso notwendig, weil die Praxis dies notwendig macht zum Teil, aber auch weil das persönliche Empfinden eine Anpassung ebenfalls öfters mal notwendig werden lässt.

Genau hier ist dann die von dir eingeforderte Toleranz wichtig: Dass man die Definition des anderen nicht als grundsätzlich falsch verortet, sondern selbst dann wenn sie für einen selbst falsch ist, sie diese dem anderen dennoch lässt. Toleranz bedeutet nicht dass man das andere gutheißen muss, sondern lediglich zu dulden braucht. Man muss die andre Definition nicht akzeptieren! Aber dulden, weil die Gedanken nun einmal frei sind.

Einzig wichtig ist, dass sich zwei, die zusammenkommen, sich dann auf eine Definition der für sie wichtigen Begriffe einigen.
*******oyo Mann
3.913 Beiträge
Ei Ei Ei...
Dem einen sin Uhl iss dem annern sin Nachtigall... also je nach Betrachtungs - Winke / Aspekt hat es da so einige Unterschiede auch wenn es sich um Vögel(n) handelt... *wink*

Das Allerwichtigste bein Definieren ist die Gemeinsamkeit... wenn X 1000 Leute einen belliebigen Begriff definieren... wird diese Gruppe auch verstehen was konkret Gemeint ist...

wenn ein Einzelner gemäß Seiner Vorstellungen einen Begriff definiert sollte er diesen auch logisch erklären können... sonst hilft auch Alle Toleranz nix wenn um der Modernität der Schlagworte Willen mit abstrakten... Begrifflichkeiten jongliert wird...

Viele würden, um sich besser zu definieren lieber mal ein Nachschlagewerk bemühen als üwwer Tage im Joy Trolle zu füttern und gebetsmühlenartig auf der Neusten Mode für chice Partytrends neuer Begriffe zu bestehen...

*hi5* *kissenschlacht* Alles Liebe *schmetterling* + oyo *regenbogen*
*****n_N Mann
9.432 Beiträge
****i2:
Denke ich nicht. Weil es eben höchstens eine Mehrheit wäre, die mit dieser Definition einverstanden ist und es sich also lange um keinen Konsens handeln würde.
Rechtschreibregeln finden auch nicht alle toll werden aber irgendwann angenommen und akzeptiert...egal wie unsinnig sie geworden sind.
Alles eine Frage der Zeit...und die hat die Menschheit vermutlich noch.

****i2:
Meines Erwachtens schwingt hier eine Resignation mit, die ich nun aufgreife.
Nein, nein, nein Interpretiere bitte nix in einen Text den ich mal eben frei von der Leber in die Tatstatur gehämmert habe (ich könnte ja jetzt sagen, das sich deswegen hier so einige schon missverstanden gefühlt haben und die Hauerei begann *lol*)
Ersätze "Resignation" durch "Realismus"...ich bin eher logisch als emotional auch wenn ich emotionale Begriffe verwende um etwas zu untermauern oder zu dramatisieren *zwinker* in wirklichkeit empfinde ich das nähmlich nicht als schlimm...ab und an mal nervend aber das wars *zwinker*
**********ams79 Paar
35 Beiträge
Definitionen, Begriffe, Regeln...
Wenn man sich sein BDSM genau nach einem vorgegebenen "schwarzen/goldenen Buch" formen würde - würde man in diesem Fall nicht ganz genau nach der Vorstellung einer anderen Person, nämlich der Person welche dieses Buch geschrieben hätte, lernen zu denken?

Ich (weiblicher Part) empfinde Begriffe zum Teil ebenfalls Hilfreich. Es ist ein Überbegriff welcher eben ganz oben steht und so viele Abweichungen oder eben Graustufen nach unten gehend hat wie es Personen gibt. Durch diesen Oberbegriff erkennen wir jedoch das wir uns doch innerhalb des selben Registers befinden und eine Gemeinsamkeit über welche ein reger Austausch statt finden kann besitzen.

Ja, jeder lebt seine eigenen Unterstufen und eigene Definitionen aus. Jeder weiß selbst was ihm/ihr persönlich gut tut oder auch nicht.

Akzeptanz und Toleranz sind Eigenschaften die sehr gelegen kommen wenn man diskutiert.
Kann ich jemanden akzeptieren wie er/sie nun einmal ist, denkt, fühlt? Ja, ich kann.
Kann ich tolerieren dass diese Person andere Unterstufen oder Definitionen zu Überbegriffen hat als ich selbst? Aber natürlich, wieso denn auch nicht? Es ist sein/ihr Leben und nicht das meine.

Ich werde weiterhin mein eigenes Leben mit meinen eigenen Definitionen leben doch durch Oberbegriffe eröffnet sich die Möglichkeit einen Partner mit den selben Oberbegriffen kennen zu lernen mit welchem man dann gemeinsam neue und eigene Abstufungen in diesem so wahnsinnig großen Hauptregister BDSM hinzufügen kann.
****i2 Mann
11.406 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels Gruppen-Mod 
Nein, nein, nein Interpretiere bitte nix in einen Text den ich mal eben frei von der Leber in die Tatstatur gehämmert habe (ich könnte ja jetzt sagen, das sich deswegen hier so einige schon missverstanden gefühlt haben und die Hauerei begann *lol*)

Ok *schweig*. *zwinker* Ich denke mal, vor allem das "Lieber Te, deine Absichten in allen ehren!" gefolgt vom "Aber" liess mich denken, du meinst das so. Wenn nicht, gebe ich dir sogar in vollem Umfang recht. Bis auf das mit dem Regelwerk... aber das wäre nun wohl was für einen separaten Thread.

Von daher: *hi5* *g*
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