Ihr Lieben
nichts ist schlimmer als ein Mensch, der sich selbst viel zu ernst nimmt.
Es geht mir, gelinde gesagt, am Arsch vorbei, ob einer dominant, devot, grün, katholisch oder lustig ist. SM ist weder eine Politik, noch ein Sport oder ein gesellschaftlicher Status oder noch schlimmer: Eine Religion.
Die Beharrlichkeit und scheinbare Ernsthaftigkeit, mit der sogenannte "Doms" ihr Gewaltmonopol versuchen zu unterstreichen, wirkt so manches Mal wie eine Lachpille für Alt- Dominante. Es gleicht einem Kreuzzug, es ist mehr als manchmal eine Erscheinung und sehr oft ein Zerrbild.
Das ist auch völlig okay. Jeder lebt "sein" BDSM wie es ihm beliebt. Aber seine Neigung dermaßen in den Mittelpunkt zu stellen, dass es anscheinand nichts anderes mehr gibt, außer der dunklen Seite, das ist schon eigenartig, findet ihr nicht auch?
Ich(!) denke, wer sich über seine Neigung versucht, zu definieren, hat ähnliche Probleme wie ein Patriot. Patriot ist klar? Diese kongeniale Mischung aus Patria und Idiot.... wo wir direkt beim ollen Schopenhauer sind. In Abwandlung seiner These, sage ich:
Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist die der Sexualithät. Denn sie verräth in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz seyn könnte, indem er sonst nicht zu Dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen theilt. Wer bedeutende persönliche Vorzüge besitzt, wird vielmehr die Fehler seiner eigenen Wollust, da er sie beständig vor Augen hat, am deutlichsten erkennen. Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz seyn könnte, ergreift das letzte Mittel, er_greift BDSM, um darauf stolz zu seyn; hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Thorheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu vertheidigen.
Ich sage: Nicht alles so verbissen sehen. Wir Deutschen neigen dazu, Dinge, die wir mögen, exzessiv zu betreiben und damit der Lächerlichkeit preis zu geben. Das muss nicht sein, beim zweitschönsten Hobby der zweitschönsten Sache der Welt
Tom