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BDSM damals im Vergleich zu heute

****orn Mann
11.994 Beiträge
damals - heute
ich sehe in dem ET auch keine jammerei ob "der guten alten zeit", oder dass "früher alles besser" war.

ein vergleich von damals zu heute. mehr nicht. keine bewertung oder dergleichen.
****000 Mann
18.977 Beiträge
Gruppen-Mod 
im Eingangsposting nicht - aber in etlichen Beiträgen danach ... und einen davon habe ich zitiert und mich auf den bezogen ...
*****n_N Mann
9.432 Beiträge
Themenersteller 
@HAL9000
ich denke Walhorn bezog sich auf den Beitrag von Frau Nachtscheu, nicht auf deinen.

Zurück zum Thema bitte.
*****ity Mann
42 Beiträge
:-)
Lächelt
****orn Mann
11.994 Beiträge
damals
so isses, gordon. *ja*

tja....früher.... wenn ich daran zurück denke, so war es auf jeden fall eines: spannend!

mag am alter gelegen habe, man war eben noch deutlich jünger, doch in erster linie stand wohl "das verbotene". der reiz dieser dunklen welt mit all seinen möglichkeiten und gelüsten.
fernab der stinowelt, in der wir ja alle wahrscheinlich mehr oder weniger aufgewachsen sind.

es war spannend, sich wege zu erkunden, doch an informationen zu kommen. ja, man musste sich tatsächlich anstrengen und darum kümmern, dass man überhaupt an informationen kam, geschweige denn, so etwas auch in live mitzubekommen. anzutesten, auszuprobieren.

dunkle wege musste man gehen, um so spannender wenn man wirklich allein mit seiner neigung im freundeskreis da stand. alles musste heimlich passieren. das war aufregend. der erste stammtisch. das erste kennen lernen "solcher" leute. die erste richtige....dunkle... SM party. vor lustschmerz stöhnende frauen. es war erregend und faszinierend zugleich. auch das unausgesprochene, der kodex. ja, das war überall spürbar.

mich überraschte die innigkeit zwischen spielenden SM-paaren, teilweise auch die ruhe, die konzentration, die interaktion im miteinander. dom und sub. alles war fühlbar und spürbar.

obwohl ich auf meiner allerersten SM-party nicht aktiv war, war ich doch total "erschlagen". nicht von rohrstöcken, sondern von all den eindrücken. ich weiß noch, wie ich noch wochenlang von dieser energie zehrte.

und sie zog mich wie magisch an. ich musste weiter gehen. es war wie ein sog. und das war gut so.
denn schon kurz darauf lernte ich meine erste "sub" kennen. sie war genauso "neu" wie ich. schmunzel doch das machte nichts. im gegenteil. wir entdeckten spielerisch unsere neigungen, lebten es zunächst in den eigenen 4 wänden, besuchten uns gegenseitig und erfreuten uns an der vorstellung, dass wir nun auch zu den "perversen" gehörten. wuchsen gemeinsam daran.
**********Magic Mann
19.083 Beiträge
Gruppen-Mod 
Das ist wie mit Büchern und den dazugehörigen Filmen.
Selten ist der Film so gut wie das geschriebene Buch. Liegt es doch an der Fantasie des einzelenen was er sich unter dem geschrieben vorstellt.

Heute Lesen sie alle erst und wollen dann den dazugehörigen Film leben.

Früher konnte man nicht soviel lesen, sondern man lebte es einfach eher und ging unbefangener auf die Entdeckungsreise.
Hinzugefügt:
Früher mussten wir ohne Vorbild losziehen, wenn wir nicht gerade die O im Puff als Vorbild sahen...

Es war schwer- aber die Pseudovorbilder scheinen mir schwieriger zu sein.

Und: Es war Szeneaufbruchstimmung! Die ist uns, scheint mir, abhanden gekommen zu sein...
******Cut Frau
2.960 Beiträge
Wer zwingt mich, das mitzumachen?

Stimmt!

Es gibt keinen Zwang, sich alldem anzuschliessen.

Ich kann Partys meiden.

Ich muss mir keine Bilder angucken.

Ich kann mich nur mit Menschen treffen, die ich treffen will und die zu mir passen.
Wenns dennoch die falschen waren, bin ich das nächstemal eben klüger.

Ich muss mich nicht austauschen, aber ich tus trotzdem und zwar, weil ich es will und mag.

Man lernt jeden Tag dazu.Und dabei nutze ich jede Möglichkeit, die mir zur Verfügung steht und die ich für mich als richtig und bereichernd ansehe.




Früher konnte man nicht soviel lesen, sondern man lebte es einfach eher und ging unbefangener auf die Entdeckungsreise.

Hm, spannend wars schon und verrückte Ideen musste man auch entwickeln, um dieses drängende Gefühl innen drin ansatzweise zu stillen *zwinker*

Und das Gefühl von Verruchtheit konnte ganz schön puschen.

Nur hinterher wars dann eben nicht mehr so doll und bei mir hat sich jedesmal ein rabenschwarzes Gewissen gemeldet.


Die meisten hier gehen immer davon aus, das man automatisch irgendwie und irgendwann einer Szene angehörte oder früher oder später anfing, danach zu suchen.

Ich hatte nicht mal nen Plan, das es eine geben könnte.

Ich dachte wirklich eine ganze Zeit lang, die einzig Perverse auf der Welt zu sein.


Das fand ich weniger unbefangen *g*


Daher finde ich diesen Ansatz gar nicht mal schlecht:

Wichtig ist mir nur-was macht mich JETZT glücklich......dann ist es nämlich genau JETZT richtig....

BDSM---so heißt es seit etwa fünf Jahren...

Sadismus kenne ich seit meiner Kindheit und lebte ich auch seit dem aus... mit zwischendrin gut 1 1/2 Jahrzehnte Pause in der ich meinen Sadismus eher aus mir zu verbannen suchte...

Mein Vater lebt es seit über 40 Jahren... und ich glaube es liegt in den Genen... denn mein Sohn lebt es seit 4 Jahren mit seiner Frau aus...

Daher darf ich mich in der glücklichen Lage schätzen, BDSM aus drei Generationen zu beleuchten...

Ist da nu was besser oder schlechter geworden???

*nene* nicht in meinen Augen... und ich fände es auch schlimm, da es wohl schon vor 50 Jahren wie auch heute um Neigungen, Fantasien und Gefühle geht... was soll sich daran ändern??

Man findet sich einfacher... es ist jedoch auch einfacher zu beeinflussen oder beeinflussen zu lassen... auch habe ich das Gefühl, dass die Tops von früher einiges mehr an handwerklichen Geschick, praktischer Fantasie (damals noch mit Ph) und vor allen Authentizität hatten... zumindest erscheint es mir so, wenn ich mir so alte Werkzeuge, Böcke, Theken etc. von meinem Vater ansehe, die allesamt selbst gebaut wurden, da es wohl damals so etwas kaum zu kaufen gab...

Mit Anfang 20...oh Gott... vor fast einem viertel Jahrhundert... hatte ich auch noch das Gefühl, nahezu jede zweite Frau sei devot und masochistisch... vor allem masochistisch... und es war relativ leicht masochistische Partnerinnen zu finden... warum ich jetzt das Gefühl nicht mehr habe, kann ich nicht sagen.

Kurz um... ich denke mit dem BDSM ist es nicht viel anders als mit dem Fernseher oder dem Plattenspieler und der DVD oder Flashkarte... Die zeit ändert sehr vieles, denn das einzig Beständige sind ja die Veränderungen... doch war es deshalb besser oder schlechter... nicht in meinen Augen und laut Aussage meines Vaters auch nicht...

LG Krolock

PS... der eine oder andere Beitrag erinnert mich auch sehr an das, was mir mein Vater so erzählte... *g* ... schöön... einfach nur schööön *zwinker*
*******heu Frau
144 Beiträge
Antwort.....
@****orn: das mit dem zurück-ziehen der sog. "hardliner", hm, kommt drauf an. Einerseits ja, ich lege tatsächlich Wert auf Treffen mit Menschen von früher, weil bestimmte Dinge einfach nicht geklärt werden müssen. Das BDSM-Verständnis der Menschen ist das gleiche, ich weiss, wie die anderen dahin gehend "ticken", und das entspannt mich. Wir sind sozusagen in den gleichen Kindergarten gegangen, wenn Du so willst *zwinker* Wenn ich mit jemandem von früher "spiele", dann erübrigt sich so viel. "Man kennt sich einfach", das ist ein unglaublich sicheres Nest an Vertrauen und Geborgenheit, das bei neuen Bekanntschaften erst aufgebaut werden muss.
Was hier auch mit reinspielt sind so Dinge wie, okay, ich warne vor: blödes Wort, aber mir fällt kein besseres ein: Reputation. Wenn ich jemanden kennen lerne, dann höre ich mich um..... kennt Ihr den? Sagt Dir der Nick was? Und wenn dann ein "ja" kommt..... der ist regelmäßig auf ..... oder war lange beim......, dann ist das für mich tatsächlich ein Vertrauens-Kriterium, das diese Person genießt und es mir leicht macht, mich z.B. ohne Cover zu treffen bzw. nicht zig zu warten, bis ich mich fixieren lasse.
Ob das jetzt gut ist oder nicht, puh, keine Ahnung. Ich mache durchaus auch neue Bekanntschaften, und habe hier auch mittlerweile gute Freunde in meinem Leben.
Insofern lande ich bei meinem eingänglichen kommt-drauf-an.

@****on: mit keinem meiner Worte habe ich Deine Person als Ganzes gewertet. Wenn ich schreibe, dass Du meiner Meinung nach Deine Sub in der von Dir (!) beschriebenen Situation als Dich dominierend empfindest, so liegt das meiner Meinung nach daran, dass entweder Vertrauen zwischen Euch fehlt oder es Dir an Empathie mangelt bzw. es schlichtweg als Paar/Beziehung nicht passt.
Diese meine Meinung zu dieser Situation ist keine Wertung sondern lediglich eine Feststellung von vorhandenen bzw. nicht vorhandenen Emotionen.
Darüber hinaus, selbst wenn man denn dieser meiner Äußerung eine Wertung aufgrund des "mangelnden Empathie" bzw. der Zuordnung der Verantwortlichkeit auf Deine Seite unterstellt, so beschränkt sich dies lediglich auf die Situation, die Du (!) beschreibst.
Inwiefern Du grundsätzlich der Empathie fähig bist oder nicht, würde ich mir niemals herausnehmen zu beurteilen bzw. zu bewerten.

Ich betrachte so etwas sehr sehr sehr differenziert, da ich jedem eine Vielfalt an individuellen Emotionen zugestehe, die sich von Situation zu Situation sehr unterscheiden können.

Weiter: NEIN, Du hast leider nicht einfach Fragen gestellt..... lächel. Du schreibst wortwörtlich von "wir" und von "uns/mir". Und damit schließt Du mich ein, was nicht richtig ist, denn ich als eine von den "älteren" habe hier nunmal eine andere Meinung.

Und genau auf diese Wortwahl ist meine Antwort ausgerichtet.

Ich lese mir SEHR genau durch, was jemand schreibt, bevor ich antworte, keine Sorge. Und würde ich Deine Person in ihrere Gesamtheit verurteilen, dann hätte ich mir überhaupt nicht die Mühe gemacht auf Deine Fragen einzugehen.

Ich mag mich hier garnicht mit Dir streiten, darum geht es nicht. Was Du mir allerdings als Inhalt meiner Antwort vorwirfst, das ist so nicht richtig, daher berichtige ich dies hier.

Ach ja: nachdem Du in Deiner Frage an uns i.S.v. einem "Du" schreibst, bleibe ich bei der Du-Form, die Du eingangs gewählt hast.

BDSM war früher nicht anders als heute. Zumindest ein auf tiefer, inniger und vertrauter Verbundenheit basierender BDSM.
In einem Punkt muss ich einigen meinen Vor-Antwort-lern sehr Recht geben: nicht das Thema ist das Problem und auch nicht die Zeit. Es sind Menschen, die sich einfach - aus welchen Gründen auch immer - irgendwie nicht (mehr) die Mühe machen, sich richtig mit dem Gegenüber auseinander zu setzen. Wirklich zu verstehen, hey, wie tickt er/sie? Wie "kriege" ich ihn/sie? Ob dies nun ein zeitliches Phänomen ist? Keine Ahnung. Grundsätzlich wahrscheinlich nicht. Speziell dann vielleicht schon, da eben diese Oberflächlichkeit einiger früher keinen Zugang zur Szene hatte.

Bsp. SMart-Party. Früher war das ja fast die einzige Party im Land mit mehr als 10 Gästen, auf die man gehen konnte. Und das Phänomen war zudem: man konnte nicht einfach hin. Oh nein, das ging nur über einen persönlichen Bürgen. Was dann natürlich eine ganz andere Qualität an Besuchern zur Folge hatte. Menschen, für die BDSM nicht ein Add-On sondern wirklich ihre Sexualität ist. Nicht einfach ein kann-man-mal-ausprobieren, sondern ein das-bin-ich.

Und die Vertreter der Fraktion "Experiment", nun, die haben sich nicht Mühe gemacht irgendwelche Gesprächsgruppen aufzusuchen, ganz sicher nicht. Ergo landeten sie dann auch nicht auf der SMart-Party.

Das ist heute tatsächlich anders: ein quantitativ höheres Angebot an Parties, und vor allem: Zugänglichkeit für so gut wie jeden, der nicht gerade in einer Badehose kommt. Und das wirkt sich dann meiner Meinung nach auf die Qualität i.S.v. Wichtigkeit-des-BDSM für die eigene Person aus. Nach dem Motto: ach, ne SM Party, wollt ich schon immer mal sehen.....
Das war früher nicht möglich. Man musste jemanden kennen, musste in den Gruppen gewesen sein.
****orn Mann
11.994 Beiträge
reputation
Das war früher nicht möglich. Man musste jemanden kennen, musste in den Gruppen gewesen sein.


..... oder vorab auf einem stammtisch *ja*
zumindest sich mal vorgestellt haben, sich bekannt gemacht haben. das war natürlich als neuling spannend, hatte aber den vorteil, dass wenn man denn zur party ging, nicht ganz alleine da stand, und zumindest schon wenigstens ein paar leute "kannte". man wurde sogar persönlich begrüßt. ja, das hatte etwas sehr persönliches.

die parties waren auch nicht total überlaufen. gar nicht. so konnte man sich auch nicht verstecken und aus der sicherheit der anonymität heraus luern. man war sofort mitten drin.
*******heu Frau
144 Beiträge
@walhorn....
....ich sags ja, wie ein kleiner kindergarten *zwinker* wobei das ausschließlich positiv gemeint ist!
******Cut Frau
2.960 Beiträge
Hm, was mich ja mal interessiert:
Gibts eigentlich nur Leute, die "der Szene" angehören?

Gibts echt niemanden, dem das gar nichts gibt/gegeben hat und der sich immer irgendwie allein auf die Suche nach dem passenden Pendant gemacht hat?

Also ohne jetzt irgendwelche Stammtische, smige Veranstaltungen, dunkle Feten oder was es da auch immer geben mag, zu besuchen?

Sogar ich, in meiner damaligen Naivität hab jemanden ohne all das gefunden, auch ohne I-Net.

Ok, damals wusste ich noch nicht, das es dafür ne extra Szene gibt *zwinker*

Einfach indem ich ganz normal unter Menschen und in ganz normale Kneipen gegangen bin.

Der Rest ergab sich durch das Flirten und das Miteinander..

Muss ich also wirklich einer Szene angehören, um das zu leben, was ich fühle?
Orange Session
*********katze Frau
8.077 Beiträge
Doch, gibt es!
Hier! Ich!

*ggg*

LG

Katzerl
********s_nw Mann
201 Beiträge
Natürlich muss man keiner Szene angehören.
Ich finde grade die Menschen, die nicht unbedingt Szenegänger sind, haben oft mehr Authentizität.
Ich selber bin auch nicht unbedingt ein Szenegänger. Ich gehe zwar hin und wieder zum Stammtisch, aber auch nur, um einfach mal unter Gleichgesinnten zu sein. Dennoch betrachte ich mich noch lange nicht als Szenemensch. Ich besuche keine Parties, suche mir meine Partner ausserhalb der Szene (meistens passt es aber trotzdem *zwinker* )
und trage meine Neigung nicht nach aussen.
Ich finde es sogar sehr schade, dass sich in den meisten Szenen so viele rumtreiben, die um jeden Preis dazugehören müssen und sich so verbiegen, bis sie Lehrbuch Doms/Subs sind, aber damit alles andere als sie selber.

MfG, Satyricus
*******e_S Frau
29.084 Beiträge
Oh ja, die gibt es...
Ich möchte auch keiner "Szene" angehören! Letztendlich ersetzt sie Dir auch keine(n) Partner(in).

Vielleicht liegt es bei mir daran, dass ich diesen Wettbewerb um Aufmerksamkeit nicht mag. Ich muss mich in keiner "Szene" profilieren.
*******heu Frau
144 Beiträge
@Anikya
natürlich musst du NICHT irgendeiner szene angehören. sicher kannst du per zufall auf mr. big stoßen, der dann mr. right wird und super lange mit ihm glücklich sein.

für mich ist/war die szene nicht primär eine partnerbörse. sie war für mich der weg zu meinem selbstverständnis und die menschen darin wegbereiter und wegbegleiter in meiner liebe und akzeptanz von SM als meiner sexualität.

weisst du, mit 19 festzustellen, dass ich es toll finde, wenn mich ein mann schlägt, mich!, ein mädel vom lande, bürgeliches elternhaus, freunde aus dem kindergarten..... wow! was ist schiefgelaufen??????

das ganze thema selbstreflexion und selbstfindung. dafür war und ist die szene mir primär sehr wichtig. heute nicht mehr über gesprächsgruppen, die damaligen teilnehmer habe ich heute als freunde in meinem leben. und tausche mich mit ihnen aus.

ich hatte z.b. vor 2 wochen meine erste wirklich negative erfahrung in einem spiel. ein horros-szenario, auf das ich nicht näher eingehen will. tatsache ist aber, dass mir die nachfolgenden gespräche mit meinen freunden und die daraus mal wieder funktionierende selbstreflexion weitergeholfen haben. sowohl aktuell in der situation als auch in form von erinnerung an das, was ich primär in der szene gelernt habe: SM ist gut, solange es gut tut und glücklich macht.

insofern ist es vielleicht eine typ-frage.

weisst du, vor 18 jahren, da gab es kein internet. ich konnte nirgendwo nachlesen, ob ich aufgrund meiner vergewaltigungsphantasien in eine anstalt gehöre oder nicht. ich war wie ein ertrinkender im meer. so hat sich das tatsächlich angefühlt.

und in dieser situation hat dann eben so eine institution wie SMart dazu geführt, dass ich einen rettungsring bekam aus verständnis, aus information und aus bestätigung.

ich weiss nicht wie ich heute damit umgehen würde, wäre ich 19 und würde meine neigung entdecken.
ich muss dazu sagen, ich habe sie ohne partner entdeckt. und da war die szene wie ein YES, gleichgesinnte!

für mich ist dieser austausch, früher wie damals, sehr sehr sehr wichtig. denn ich erlebe meinen SM als etwas dynamisches. neigungen kommen und gehen und kommen wieder. verändern sich etc. pp. reflektion finde ich da sehr wichtig. zumindest für mich. mag sein, dass andere - z.b. du - da anders empfinden. auch okay.

lg
e.
*******heu Frau
144 Beiträge
@karoline
es geht überhaupt nicht um ersatz, es geht um bekannte und freunde, mit denen man etwas teilt. und es geht auch nicht um profilierung, ganz im gegenteil.

die szene, dich ich vor 18 jahren über SMart kennengelernt habe, da ging es darum füreinander dazu sein. sich zu verstehen und gegenseitig darin zu bestätigen, dass es völlig okay war, was man da als aktiver und passiver tat.
dazu muss man wissen, dass das medienverständnis damals auch ein völlig anderes war. ich erinnere mich noch an Jans (die "älteren" werden ihn kennen) auftritt bei hans meiser......lächel, das war eine völlig andere nummer als was man heute so im TV sieht. SM wurde zwar mit respekt behandelt, aber eben doch als das-dunkle. zwar als etwas, womit alle beteiligten einverstanden waren und was dadurch eine gewisse legitimation erhielt..... aber da waren eben doch die ketten....da war der schmerz. und die lust daraus. etwas, das man besser für sich behielt.

wenn du mit 19 oder anfang 20 mit einem solchen klima in den medien konfrontiert wirst, dann fühlst du dich als passive frau (die ich damals an neigung war) SEHR einsam und allein. dann auf SMart zu treffen und all die leute, die das gleiche fühlen, die gleichen emotionalen baustellen haben, das war für mich wie eine offenbarung.

insofern: profilierung und ersatz, nein, absolut nicht das thema. zumindest nicht für mich, weder vor 18 jahren noch jetzt.
*******heu Frau
144 Beiträge
@karoline
noch ein zusatz: die szene war für mich auch in zeiten, wo ich einen mr. big an meiner seite hatte immer wichtig, denn ich war in meinen beziehungen immer passiv. d.h. mit meinem partner konnte ich mich zwar über meine gefühle austauschen, aber nachempfinden konnte er sie nicht. ebenso wenig wie ich die seinen.

BDSM ist ein langer weg der selbsterfahrung, selbsterkenntnis. zumindest, wenn man es so wie ich als ein MUSS lebt, als definition der eigenen sexualität. für mich ist es nicht ein teil davon, kein add-on.
*******e_S Frau
29.084 Beiträge
@Nachtscheu
Herzlichen Dank für Deine Belehrung, ohne mich zu kennen! *ironie*
****orn Mann
11.994 Beiträge
szene
ich kann auch nicht unbedingt behaupten, dass ich einer szene angehöre und auf meiner stirn steht: ich bin SMer.
das thema des threads ist doch: damals - heute.

und damals war es eben so, dass du nicht wohin wusstest mit deiner neigung. es nichts gab, wo man sich hätte austauschen können. es blieb einem gar nichts anderes übrig - außer vielleicht einen therapeuten aufzusuchen...der aber auch keine ahnung davon hatte- als sich in die szene zu begeben. eine andere möglichkeit hatte man nicht.

man konnte nicht einfach in die nächste disko gehen oder in den supermarkt, wenn man spürte: ich steh darauf einer frau den hintern zu versohlen. *zwinker* kann man heute auch nicht, ist klar, doch heute dauert es nur einen mausklick und du kannst dich gemütlich daheim vor dem PC informieren. all dies gab es damals nicht.

es ging darum, gleichgesinnte in real kennen zu lernen. grade subs, die einen absturz erlebten, für die war und ist auch heute noch der austausch wichtig. und dazu braucht es freunde....aus der szene. leute, erfahrene leute, die sich auskennen, die rat geben und eine stütze sein können.
früher gab es sogar notfallnummern, die man anrufen konnte im falle eines falles.

ich hatte diesbezüglich mal beim joyreport nachgefraght, ob es sowas gibt. gibt es nicht, war die antwort.

es ist und bleibt immer wichtig, dass man sich in der realität, nenn es ruhig szene, umschaut denn dort kann sich jede/r sehr genau umsehen, welcher dom ist erfahren und welcher ist nur ein trittbrettfahrer, der über diesen weg sich erhofft, an einen fick zu kommen.

bewegt man sich ausschließlich in der virtualität, kann dies nämlich sehr schnell passieren. schaut man sich hingegen in "in der szene" um, kann man einiges schon ausschließen.
das risiko, dass man an den "falschen" gerät, verringert sich drastisch. man kann andere fragen: "kennt den jemand?"

natürlich funktioniert es in foren wie diesen einfach schneller, mit jemanden in kontakt zu kommen. wesentlich schneller als früher. auch mit leuten, von weiter weg. leute, die ich früher niemals kennen gelernt hätte. wie auch. leute, die heute zu wahren freunden zählen. frauen wie männer.

von daher: dem wandel sei dank.
*******heu Frau
144 Beiträge
@karoline
hey, ich bin lediglich auf deine aussage eingegangen, dass "du die szene nicht brauchst um dich zu profilieren".

mein text sollte verständnis darüber schaffen, dass szene - z.b. für mich - auch etwas völlig anderes bedeuten kann.
und wenn du so eine pauschale antwort wie die deine in einem solchen thread schreibst, dann solltest du dir dessen bewusst sein, dass dich natürlich menschen mit anderen erfahrungen belehren i.s.v. bereichern wollen. es geht ja garnicht darum zu sagen: was du siehst es falsch. es geht darum zu sagen: kuck, da gibt es noch eine andere seite.

ich habe dir in meiner antwort informationen gegeben, die auf meinen realen erfahrungen basieren und dich damit darin belehrt, dass szene eben durchaus eine andere, tiefere und für viele menschen entscheidendere bedeutung hat. offensichtlich (deinem beitrag entnehme ich dies) wusstest du das nicht. und das fand ich sehr schade, da mir die szene SEHR viel gegeben hat.

was du nun daraus machst, dir annimmst oder nicht, sei ganz allein dir überlassen.

ich finde es übrigens immer sehr beunruhigend, wenn jemand meint, keine lehren mehr zu benötigen, das wäre dann ja das ende der persönlichen weiterentwicklung. aber nun gut, anderes thema, und zudem auch wieder die entscheidung jedes einzelnen.
*******heu Frau
144 Beiträge
@walhorn
danke, das wollte ich eigentlich rüber gebracht haben, ist mir mit meiner wortwahl wohl nicht ganz geglückt.

die notfall-nummer gibt es sehr wohl.... darfst dem joyreport gerne von mir ausrichten:

http://www.maydaysm.de/
****orn Mann
11.994 Beiträge
notwahl
meine frage an den joyrepport war auch, ob es eine notfallnummer bei aktueller selbstmordgefahr gibt. wenn man z.b. beim chatten feststellt, hey, da geht es jemanden grade aber mal so richtig schlecht.

aber einmal mehr: danke für den link. *top*
Peace please
okay? WIR müssen schon gegen die Stinos zusammenhalten!
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