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Das Tier

****76 Frau
3 Beiträge
Themenersteller 
Das Tier
Es ist Freitag Nachmittag.
Ich sitze auf meiner Couch und überlege, wie ich das Wochenende verbringe. Für Ausflüge ist es nicht geeignet. Zu kalt und verregnet. Das Wetter entspricht meiner Stimmung. Ich werde wohl die nächsten Tage auf der Couch bleiben. Ist mir recht. Ich will auch gar nicht raus.
Früher war ich oft weg. Ich war viel in der Natur, habe Samstagabende bei Freunden verbracht oder war in Clubs. Jetzt igel ich mich ein. Verschanze mich in meinen vier Wänden. Es wird noch nach mir gefragt. Meine Freunde sind hartnäckig, geben mich nicht auf. Aber ich erfinde Ausreden. Bleibe auf meiner Couch. Und die Clubs? Sind aus meinem Leben verbannt. Denn ich war dort mit IHM.
Ich nehme mein Handy und bekomme die Anzeige, dass mein Speicherplatz voll ist. Na dann habe ich doch eine Aufgabe. Ich sichte die Apps und schaue, welche ich entfernen kann. Die Fotogalerie lasse ich ausser Acht. Von Bildern kann ich mich nicht gut trennen. Es sind Erinnerungen an schönere Zeiten und vor allem Erinnerungen an IHN.
Ich schmeiße ein paar Dateien raus und lösche einige Apps, da sehe ich das Symbol mit dem Herzen. Der Joyclub. Damit hat alles angefangen. Dort bin ich IHM begegnet.
Wie lange habe ich diese App nicht mehr verwendet? 1 Jahr? Es sind wohl schon fast 2. Ich konnte dort nicht mehr sein. Sie hat mich mit ihm verbunden. Er ist bestimmt noch dort, treibt sich rum. Hat mich vergessen. Hat vielleicht eine neue feste Beziehung.
Ich kann ihn nicht vergessen. Jeden Tag, wenn ich die Augen öffne, drängt er sich in meinen Geist. Ich habe so viele Erinnerungen an ihn, die nicht verblassen wollen. Er ist noch immer so präsent in mir. Es schmerzt noch immer. Meine Freunde raten mir, ich solle mich neu verlieben. Ihn vergessen. Eine neue Beziehung anfangen mit jemanden, der mich glücklich macht. Doch ich weiß, ein neuer Partner hätte keine Chance. Könnte niemals den Platz von IHM einnehmen. Könnte niemals die Leere füllen, die hinterlasse Wunde heilen.
Ich spüre, wie die Nervosität in mir steigt. Bin ich bereit, nochmal in die Joywelt einzutauchen? Weiß ich mein Passwort noch? Ja, es ist eingespeichert. Ich bin sofort auf meinem Profil. Nachrichten habe ich kaum. Ich war zu lange offline. Auch keine von IHM. Ich ärgere mich über die aufkommende Enttäuschung. Hatte ich wirklich gehofft er schreibt mir?
"Schatz, komm zurück, ich will dich. Ich bin bereit, mein Leben mit dir zu verbringen. Nicht nur ein paar Stunden am Wochenende. Immer."
Nein.
Ich blättere weiter. Mir werden Profile vorgeschlagen, Workshops angeboten und anstehende Events angezeigt. Was läuft denn so dieses Wochenende? Welchen heißen Clubevents habe ich meine Couch vorgezogen?
Plötzlich trifft es mich wie ein Schlag! Das ist ER! Ein Bild von ihm zusammen mit einer Frau. Einer recht jungen Frau. Sie haben ein gemeinsames Paarprofil und haben sich zu einem Event angemeldet. Heute Abend. Thema: BDSM.
Mir wird schlecht. Ich zittere.
Warum bin ich so blöd? War doch klar, dass er hier fröhlich weiter macht. Auch ohne mich. Sein Leben geht weiter. Ich schaue mir das Bild genauer an. Er hat sich in den fast zwei Jahren nur leicht verändert. Mehr Grau auf dem Kopf. Das macht ihn aber keines falls unattraktiv. Steht ihm. Seine wundervollen braunen Augen blicken mich an. Freundlich. Aber es gibt bei ihm auch diesen Blick, der die Zeit stehen lässt, der einen in den Bann zieht, alles andere ausblenden lässt. Hat er diesen Blick auch für seine Partnerin? Weiß sie was er ist? Kann sie in seine Seele blicken? Kann sie das TIER erwecken? Sie sieht noch recht jung aus, nicht bildschön aber auf keinen Fall unattraktiv. Ich lese die Namen: Lady Anja und Tom. Ist sie seine neue Herrin? Ich könnte es herausfinden. Die Profilbeschreibung lesen. Aber ich wage es nicht. Er soll mich nicht sehen und es würde unendlich weh tun, zu sehen, dass ich ausgetauscht wurde. Jemand meinen Platz eingenommen hat.
Er hat die Leere wieder ausgefüllt. Ich konnte es nie wieder. Ich bin ein Zombie, der nie wieder lieben kann, der von der wahren Liebe gekostet hat und alles andere danach keinen Wert mehr haben wird.
Ich lege mein Handy beiseite. Atme tief ein. In meinem Kopf Erinnerungen. Seine Stimme. Seine Gestik. Sein Geruch. Sein Blick.
Was war das nochmal für ein Event? BDSM-Abend? Heute? Den Club kenne ich. Wir waren gemeinsam oft dort. Auch schon an einem SM-Abend. Ich hatte ihn dort ausgepeischt an einem Andreaskreuz fixiert. Ich sehe mir das Event an. Es sind doch etliche Personen angemeldet. Meist Paare. Auf der Liste steht ER. Mit ihr.
Ich wäre gerne Mäuschen und möchte wissen, was die beiden dort machen. Ist er tatsächlich ihr Sklave? Hat er wieder jemanden gefunden, mit der er sich ausleben kann? Sind sie seelenverwandt so wie wir? Ich könnte mich anonym anmelden. Hinfahren. Kann ich ihm begegnen? Nett mit ihm plaudern? Ihm zu seiner neuen Beziehung gratulieren? Nein. Auf keinen Fall. Ich denke weiter. Es ist ein BDSM Abend. Ich könnte eine Maske tragen. Einen anderen Kleidungsstil wählen.
Was mache ich hier? Was geht in mir vor? Das ist dumm und geht ganz und gar nicht. Es wird weh tun, ihn zu sehen. Es wird mir das Herz zerreißen.
Aber vielleicht ist das ja auch heilsam? Der letzte Schritt um ihn aus mir herauszuschneiden.
Ich nehme meinen ganzen Mut zusammen und fahre hin. Nicht gleich zur Öffnung. Etwas später. Wenn man nicht mehr von allen an der Bar abgecheckt wird, sondern sich die Besucher schon in die Örtlichkeiten verteilt haben.
Die ganze Fahrt über schlägt mein Herz wie wild. Ich war 4x kurz davor, umzudrehen. Nun rolle ich auf den Parkplatz, und trete ein. Im Eingangsbereich lege ich schnell meine Maske an. Sie gibt mir ein Hauch von Sicherheit.
Normalerweise ginge man jetzt an die Bar. Holt sich einen Drink. Aber ich gehe vorbei. Bekomme nichts herunter. Mit einem Glas in der Hand würde man sehen, wie ich zittere. Ich balle meine Hände zu Fäusten und mache mich auf die Suche.
Der Club ist weitläufig und über mehrere Etagen verwinkelt aber ich kenne mich aus. Viele wundervolle Stunden haben wir hier gemeinsam verbracht.
An der Bar sind sie nicht. Ich ziehe weiter. Dränge mich an Besuchern vorbei, die am Buffet anstehen. Die Räume sind erfüllt mit Körpern, die stöhnen und wimmern. In der Raucherlounge ist er auch nicht. Vor mir steht mit dem Rücken zu mir ein Mann in kniehohen Highheels. Ist er das? Mein Kreislauf spielt verrückt. Er bemerkt mich, dreht sich um, lächelt, aber es ist nicht sein Gesicht. Ich gehe weiter, vernehme Peitschenschläge. Sie kommen aus dem Raum mit dem Andreaskreuz. Auch unser gemeinsamer Schweiß floss schon die Balken hinab als wir zusammen abhebten...
Ich stelle mich in dem Eingang. Dort stehen 3 Personen. 2 Frauen und ein Mann. Und am Kreuz nackt mit Karabinern an den Handgelenken und breitbeinig fixiert ER! Ich erkenne ihn sofort. Er steht mit dem Gesicht zur Wand, trägt eine Maske. Nicht so eine wie ich, durch die man noch sehen kann. Eine Latexvollmaske mit 2 kleinen Löchern für die Nase. Die Welt um mich herum bleibt gefühlt für eine Ewigkeit stehen. Es ist alles wieder da. Ihn dort so hängen zu sehen, erregt mich sofort. Ich merke, wie mein Gegenstück zu ihm von mir Besitz ergreift. Seine Herrin erwacht. Ich habe keine Furcht mehr. Meine Aufregung schwindet und macht meinem tief vergrabenen Selbstbewustssein Platz. Ich nehme Haltung an. Nehme meine Maske herunter. Er kann mich ja nicht sehen. Sie kennt mich nicht. Sie. Wer ist sie überhaupt? Jene, die sich Lady nennt? Sie hat sich gut zurecht gemacht. Die Kleidung steht ihr. Hat er sie beraten? Sicherlich. Er hat Freude am Klamottenkauf. Sie ist tatsächlich um einges jünger. Sie redet mit dem Pärchen. Der Mann möchte zusehen, wie seine Frau einen Sklaven auspreitscht. Lady Anja stimmt zu und fragt, wie oft sie mit der Peitsche zuschlagen möchte. Die Frau berät mit ihrem Mann und es wird sich auf 50 Hiebe geeinigt. Ich blicke zu ihm rüber. Keine Reaktion. Normalerweise würde er nun beginnen, sich vorzubereiten. Würde seine Muskeln abwechselnd anspannen. Sich mental auf die bevorstehende Folter einstellen. Aber er hängt nur da.
Wie lange ist die junge Lady wohl schon an seiner Seite? Wo hat er sie her? Es gibt viele, die dem Trend nacheifern. Fasziniert sind von dem Gegensätzlichen. Dem Abgrund. Aber kann sie das sein, was ich für ihn war? Kann sie das Tier in ihm erwecken und bändigen? Sie wirkt unsicher. Eine Lady stellt keine Fragen nach der Anzahl. Eine Lady bestimmt. Aber das Pärchen bemerkt den Anfängerfehler nicht. Ist wahrscheinlich das erste Mal in einem Raum mit einem Kreuz an dem ein Mann hängt.
Lady Anja zeigt der Frau die Auswahl an Peitschen. Sie solle frei wählen. Nächster Fehler. Eine Lady lässt keine Wahl. Sie entscheidet, was ihr Miststück, ihre Hure verdient hat. Hat sich überhaupt irgendeine Verbindung zwischen beiden aufgebaut? Wahrscheinlich ist sie nur unsterblich in ihn verliebt. Ist fasziniert von ihm und seiner Besonderheit. Aber ich spüre nicht das Band. Sie betrachtet ihn nicht, wie ich es tue.
Ich sehe mir die mitgebrachten Werkzeuge an. Ich bin überrascht. Die meisten davon sind mir bekannt. Es sind die Peitschen und Stöcke, die ich ihm in einer Kiste vor die Tür gestellt habe. Nach dieser Aktion war Funkstille. Bis jetzt.
Die Frau wählt den Flogger. Na gut. Dann wird es also eine Streicheleinheit. Passt. Er scheint unmotiviert. Er hat sich sicherlich mehr erhofft. Aber er wird nicht fliegen. Es wird ihn nicht befreien. Er wird von einem Pärchen, das SM schnuppern möchte, gestreichelt.
Ich gehe zu der Lady und flüstere ihr ins Ohr. Ich wäre gerne die nächste. Darf auch ich Anzahl der Schläge und die Peitsche wählen? Natürlich darf ich. Ich denke nicht, dass ihr auch nur annähernd bewusst ist, was sie damit bewirkt hat. Ich warte brav, bis das Pärchen mit ihm fertig ist. Er hat etwas gestöhnt. Aber es klang aufgesetzt. Die Schläge waren laut auf seiner Haut zu hören aber haben kaum Spuren hinterlassen. Die Frau hatte nicht kraftvoll ausgeholt. Aber ihr schien es gereicht zu haben. Sie bedanken sich und verlassen den Raum. Nun waren wir zu dritt. Der Spaß konnte beginnen. Ich nickte ihr zu und wählte mein Werkzeug. Ich steuerte auf ein eher unscheinbares Teil zu. Nicht auffällig zwischen den wuchtigen Peitschen. Ein schmaler langer Rohrstock.
Doch er hat Bedeutung für mich. Für uns. Es ist DER geliebt gehasste Rohrstock.
Ich nehme ihn in die Hand. Sein leichtes Gewicht ist mir so vertraut. Ich schaue seine Lady an und sie nickt mir leicht zu. Sie weiß nicht wirklich, was ich da in der Hand halte. An ihrer Stelle wäre ich jetzt höchst konzentriert. Würde ihn nicht mehr aus den Augen lassen. Würde jede Muskelregung beobachten, auf dem Sprung, die Session abzubrechen. Ihn zu schützen. Sie steht nur da. Dummerchen.
Er gefesselt am Kreuz. Ausgeliefert. Ist er sich nicht der Gefahr bewusst, ihr die Kontrolle abgegeben zu haben? Aber ich verstehe ihn. Er hängt nicht mehr an seinem Leben. Er hat es damals in meine Hände gegeben.
Nun halten sie wieder den geliebt gehassten Rohrstock. Ich konzentriere mich. Ich habe keine Wut gegen ihn in mir. Wäre ich wütend, würde ich nicht zuschlagen.
Meine Finger schließen sich um den Stock, ich atme tief ein und hole aus. Ich treffe seine rechte Schulter.
Sofort richtet er überrascht seinen Kopf auf, spannt sich an. Es war kein harter Schlag aber er tut seine Wirkung. Unmittelbar wölbt sich die Haut an der getroffenen Stelle. Mit meiner linken Hand streiche ich zärtlich entlang des entstandenen Striemens. Hat mich das verraten? Er beginnt am ganzen Körper zu zittern. Der 2. Schlag trifft seine linke Rückenpartie. Etwas stärker. Er stöhnt zwischen zusammengebissenen Zähnen. Er ist voll da. Zum Leben erweckt. Sein Schwanz hebt sich. Sein wundervoller harter Schwanz. Ich gehe ganz nah an ihn heran. Streiche über das neue Mal. Er zittert noch immer. Mit bebender Stimme flüstert er: "Danke meine Herrin Analia"
Ich nehme wieder Abstand. Die Hiebe werden stärker und stärker. Ich sehe zu ihr rüber und blicke in ein erstauntes Gesicht. Und dann erkennt sie mich. Weiß wer ich bin. Fängt an zu weinen und rennt davon. Armes Ding. Ihr Herz ist gebrochen. Sie war sicherlich sehr verliebt.
Es folgen noch einige Schläge, die letzten 2 platzen auf. Er brüllt vor Schmerz. Aber auch vor Lust. Das Tier ist erwacht. Nach so langer Zeit. Es hat sich tief in seine Seele zurück gezogen. Aber es ist noch da. Tränen des Glücks laufen über meine Wangen. Ich lege den Stock beiseite, nehme ihm die Maske ab und löse seine Manschetten. Er fällt schluchzend in meine Arme. Rotz und Schweiß laufen über sein Gesicht. Wir küssen uns innig und sind endlich wieder eins. Ich lasse ihn nie wieder los. Er gehört mir. Für immer.
*******ant Frau
27.623 Beiträge
Zum Mitfiebern!
Toll.
******ern Frau
6 Beiträge
Beim lesen Gänsehaut bekommen.
Vielen Dank 😊
*******rtin Mann
1.658 Beiträge
Romantisch verzückend.
*********n_Oog Mann
350 Beiträge
Shit! Glasige Augen.
Meine Wunden sind wohl selbst noch zu tief und unverheilt 😞
******yze Frau
578 Beiträge
Über andere in einer Story zu lästern finde ich nicht fair (egal ob fiktiv oder nicht), genauso wenig wie Pauschalaussagen zu treffen, was eine "Lady" zu tun hat.
*******rtin Mann
1.658 Beiträge
Zitat von ******yze:
Über andere in einer Story zu lästern finde ich nicht fair (egal ob fiktiv oder nicht), genauso wenig wie Pauschalaussagen zu treffen, was eine "Lady" zu tun hat.
Diese Kritik ist zwar einerseits nachvollziehbar, und der gleiche Gedanke kam mir auch, aber andererseits das muss in einer Story erlaubt sein. Die Macht hat der Geschichtenerzähler.
*******ant Frau
27.623 Beiträge
@******yze
Finde ich schwierig.
Wenn's nicht fiktiv und die Person gemeinhin erkennbar ist, hm. Aber
• wenn es fiktiv ist und
• wenn die Ich- Erzählerin "laut denkt":
Go for it!

Wo sollte man da anfangen?
Was könnte noch guten Gewissens geschrieben werden?
Bräuchte es z.B. zum normalen Lektorat noch eine Instanz, die Geschichten von allen Seiten beleuchtet, um nur ja jede Bedenklichkeit auszuschließen?
Gelten für Hobby- Autor*innen andere Maßstäbe als für professionelle?
Könnten Autor*innen angesichts solcher Hemmnisse noch kreativ sein?

Puh, ganz schön viele Fragen...
****76 Frau
3 Beiträge
Themenersteller 
Lady Anja ist fiktiv. Und die Vorstellung, was eine Herrin zu tun hat ist meine für diese Geschichte.
********iebe Mann
10.286 Beiträge
Ich erkenne mich darin wieder. Wenigstens im 1. Teil der Geschichte. (Mit vertauschten Geschlechtern.)
Den 2. Teil gibt es für mich aber nicht. Ich werde den Teufel tun und ihr nach fahren. Kein Happy End.
Trotzdem eine sehr schöne und gut geschriebene Story! (Die daran geäußerte Kritik finde ich unangebracht.) Wer hätte es sich nicht schon so gewünscht ...
******olz Frau
3.928 Beiträge
Mich hat die Geschichte sehr abgeholt, habe ich doch ähnliches erlebt, allerdings mit anderem Ausgang.

Die Schläge hat er auch bekommen, doch war bei mir was kaputt gegangen, was nicht wieder zu heilen war. Eine gesprungene Liebe hat einen anderen Ton.
Auch wenn ich sehr um ihn geweint habe, damals....

Vielen Dank *roseschenk*
******yze Frau
578 Beiträge
Zitat von *******ant:
@******yze
Finde ich schwierig.
Wenn's nicht fiktiv und die Person gemeinhin erkennbar ist, hm. Aber
• wenn es fiktiv ist und
• wenn die Ich- Erzählerin "laut denkt":
Go for it!

Wo sollte man da anfangen?
Was könnte noch guten Gewissens geschrieben werden?
Bräuchte es z.B. zum normalen Lektorat noch eine Instanz, die Geschichten von allen Seiten beleuchtet, um nur ja jede Bedenklichkeit auszuschließen?
Gelten für Hobby- Autor*innen andere Maßstäbe als für professionelle?
Könnten Autor*innen angesichts solcher Hemmnisse noch kreativ sein?

Puh, ganz schön viele Fragen...

In meiner Kritik würde ich keinen Unterschied machen zwischen professionell und hobbymäßig, wobei professionelle Autoren erfahrungsgemäß weniger ins Abwertende abdriften, um etwas anderes positiv hervorheben zu wollen. Da würden die Lektoren schlechten Stil unterstellen.

In meinem persönlichen Empfinden beim Lesen überwog die Traurigkeit der Protagonistin am Anfang, die ausführlich beschrieben wird. Es fällt mir schwer, mit dem Hintergedanken an diese Verletztheit, zu verstehen, wie man der Nebenrolle Lady Anja, die "unsterblich verliebt scheint", das Gleiche antun kann und dies noch mit voller Absicht und obendrauf noch abtun mit "armes Ding".

Hat mich nicht erreicht, muss es aber auch nicht. Beruhigend zu wissen, dass der Charakter fiktiv war.
*******ant Frau
27.623 Beiträge
@******yze
Im RL ticke ich ähnlich. Aber ich mag Ambivalenzen.
Und ich finde, es muss sich niemand rechtfertigen. *g*
#Kunstfreiheit
*******rtin Mann
1.658 Beiträge
Zitat von ******yze:
Zitat von *******ant:
@******yze
Finde ich schwierig.
Wenn's nicht fiktiv und die Person gemeinhin erkennbar ist, hm. Aber
• wenn es fiktiv ist und
• wenn die Ich- Erzählerin "laut denkt":
Go for it!

Wo sollte man da anfangen?
Was könnte noch guten Gewissens geschrieben werden?
Bräuchte es z.B. zum normalen Lektorat noch eine Instanz, die Geschichten von allen Seiten beleuchtet, um nur ja jede Bedenklichkeit auszuschließen?
Gelten für Hobby- Autor*innen andere Maßstäbe als für professionelle?
Könnten Autor*innen angesichts solcher Hemmnisse noch kreativ sein?

Puh, ganz schön viele Fragen...

In meiner Kritik würde ich keinen Unterschied machen zwischen professionell und hobbymäßig, wobei professionelle Autoren erfahrungsgemäß weniger ins Abwertende abdriften, um etwas anderes positiv hervorheben zu wollen. Da würden die Lektoren schlechten Stil unterstellen.

In meinem persönlichen Empfinden beim Lesen überwog die Traurigkeit der Protagonistin am Anfang, die ausführlich beschrieben wird. Es fällt mir schwer, mit dem Hintergedanken an diese Verletztheit, zu verstehen, wie man der Nebenrolle Lady Anja, die "unsterblich verliebt scheint", das Gleiche antun kann und dies noch mit voller Absicht und obendrauf noch abtun mit "armes Ding".

Hat mich nicht erreicht, muss es aber auch nicht. Beruhigend zu wissen, dass der Charakter fiktiv war.

Eine sehr moralische Sicht, die dich durchaus ehrt. Aber der Figur der Herrin Analia steht dieser unmoralische Anspruch nach absolutistischer Gier und Macht, ohne Gnade.
******yze Frau
578 Beiträge
Zitat von *******rtin:
Zitat von ******yze:
Zitat von *******ant:
@******yze
Finde ich schwierig.
Wenn's nicht fiktiv und die Person gemeinhin erkennbar ist, hm. Aber
• wenn es fiktiv ist und
• wenn die Ich- Erzählerin "laut denkt":
Go for it!

Wo sollte man da anfangen?
Was könnte noch guten Gewissens geschrieben werden?
Bräuchte es z.B. zum normalen Lektorat noch eine Instanz, die Geschichten von allen Seiten beleuchtet, um nur ja jede Bedenklichkeit auszuschließen?
Gelten für Hobby- Autor*innen andere Maßstäbe als für professionelle?
Könnten Autor*innen angesichts solcher Hemmnisse noch kreativ sein?

Puh, ganz schön viele Fragen...

In meiner Kritik würde ich keinen Unterschied machen zwischen professionell und hobbymäßig, wobei professionelle Autoren erfahrungsgemäß weniger ins Abwertende abdriften, um etwas anderes positiv hervorheben zu wollen. Da würden die Lektoren schlechten Stil unterstellen.

In meinem persönlichen Empfinden beim Lesen überwog die Traurigkeit der Protagonistin am Anfang, die ausführlich beschrieben wird. Es fällt mir schwer, mit dem Hintergedanken an diese Verletztheit, zu verstehen, wie man der Nebenrolle Lady Anja, die "unsterblich verliebt scheint", das Gleiche antun kann und dies noch mit voller Absicht und obendrauf noch abtun mit "armes Ding".

Hat mich nicht erreicht, muss es aber auch nicht. Beruhigend zu wissen, dass der Charakter fiktiv war.

Eine sehr moralische Sicht, die dich durchaus ehrt. Aber der Figur der Herrin Analia steht dieser unmoralische Anspruch nach absolutistischer Gier und Macht, ohne Gnade.

Unmoralisch oder moralisch - Dominanz kann für mich persönlich nicht aus einer Traurigkeit, Verletztheit, "Sich-über-andere-erheben-müssen" entspringen. Für mich ist Dominanz eine Aura von "Mit-sich-im-Reinen-sein". Meine Herrin Analia wäre zur Party gefahren, hätte sich das angeschaut und gedacht: "Dafür war ich jetzt 2 Jahre traurig? Ein Leichtes jemanden zu finden, der mich zu schätzen weiß. Sieht sich ein paar Minuten die Szene an, nickt allen freundlich zu, dreht sich um, schwebt durch die Räume zurück an die Bar, bestellt sich einen Coconut Kiss und schon kommen die Männer von selbst." *zwinker*
******yze Frau
578 Beiträge
Zitat von *******ant:
@******yze
Im RL ticke ich ähnlich. Aber ich mag Ambivalenzen.
Und ich finde, es muss sich niemand rechtfertigen. *g*
#Kunstfreiheit

Nein, das muss niemand.
Ich mag Ambivalenzen auch sehr.
*******rtin Mann
1.658 Beiträge
Zitat von ******yze:
Zitat von *******rtin:
Zitat von ******yze:
Zitat von *******ant:
@******yze
Finde ich schwierig.
Wenn's nicht fiktiv und die Person gemeinhin erkennbar ist, hm. Aber
• wenn es fiktiv ist und
• wenn die Ich- Erzählerin "laut denkt":
Go for it!

Wo sollte man da anfangen?
Was könnte noch guten Gewissens geschrieben werden?
Bräuchte es z.B. zum normalen Lektorat noch eine Instanz, die Geschichten von allen Seiten beleuchtet, um nur ja jede Bedenklichkeit auszuschließen?
Gelten für Hobby- Autor*innen andere Maßstäbe als für professionelle?
Könnten Autor*innen angesichts solcher Hemmnisse noch kreativ sein?

Puh, ganz schön viele Fragen...

In meiner Kritik würde ich keinen Unterschied machen zwischen professionell und hobbymäßig, wobei professionelle Autoren erfahrungsgemäß weniger ins Abwertende abdriften, um etwas anderes positiv hervorheben zu wollen. Da würden die Lektoren schlechten Stil unterstellen.

In meinem persönlichen Empfinden beim Lesen überwog die Traurigkeit der Protagonistin am Anfang, die ausführlich beschrieben wird. Es fällt mir schwer, mit dem Hintergedanken an diese Verletztheit, zu verstehen, wie man der Nebenrolle Lady Anja, die "unsterblich verliebt scheint", das Gleiche antun kann und dies noch mit voller Absicht und obendrauf noch abtun mit "armes Ding".

Hat mich nicht erreicht, muss es aber auch nicht. Beruhigend zu wissen, dass der Charakter fiktiv war.

Eine sehr moralische Sicht, die dich durchaus ehrt. Aber der Figur der Herrin Analia steht dieser unmoralische Anspruch nach absolutistischer Gier und Macht, ohne Gnade.

Unmoralisch oder moralisch - Dominanz kann für mich persönlich nicht aus einer Traurigkeit, Verletztheit, "Sich-über-andere-erheben-müssen" entspringen. Für mich ist Dominanz eine Aura von "Mit-sich-im-Reinen-sein". Meine Herrin Analia wäre zur Party gefahren, hätte sich das angeschaut und gedacht: "Dafür war ich jetzt 2 Jahre traurig? Ein Leichtes jemanden zu finden, der mich zu schätzen weiß. Sieht sich ein paar Minuten die Szene an, nickt allen freundlich zu, dreht sich um, schwebt durch die Räume zurück an die Bar, bestellt sich einen Coconut Kiss und schon kommen die Männer von selbst." ;)

Ja, aber das ist eine ganz andere Geschichte. Schreibe sie und deine Analia lebt.
Kürbissuppe und sein Kernöl
**********mpire Mann
477 Beiträge
Leute, wie kann man sich an einer schönen "Geschichte" derartig über "musthaves" & Co. im Nachgang fast schon so auseinander dividieren?

Die daraus folgende Diskussion ist meiner Meinung nach völlig gaga, zumal die TE auf die fiktiven Elemente hinwies.

Was eine Lady zu tun hat oder nicht oder wie über andere in der Geschichte gesprochen wird ist genau frei, wie die Wahl des Messers des Mörders im Tatort *lach*

Den passenden Hashtag gab es schon; braucht da noch jemand ein Foto dazu? Bitteschön:
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