Gibt es Zahlen über die Anzahl von BDSMlern ab 1900

Nachtrag:

Wenn jemand Begriffe wie "heutzutage"/
"die Gesellschaft" benutzt, ohne die Ironietür dabei offen zu haben, bin ich Staub.
Und vor allem: als Staubwolke weg.

Liegt das nicht auf der Hand: wir sind als Gesellschaft in allen Belangen “fairer” und emanzipierter. Ist immer noch vieles Scheiße, aber in Summe wird es immer besser. Man darf sich halt nur nicht davon ablenken lassen, dass wir weiterhin dabei sind den Planeten zu zerstören. 🤷🏻‍♂️

wir auch, der po versohlen soll versohlen wen er will...das ist uns zu blöd

Hahahaha
(Bitteres Lachen).

wie was soll das?

Nein. Aber du atmest diese spezielle Denke in jedem deiner Posts.

Ich sag' ja immer und immer wieder:

KONTEXT.

#mildlächel

Und bitte tu' dir selbst und Anderen einen Gefallen und frage nicht (mehr) öffentlich nach, warum du jeweils blockiert wurdest
Wirklich "lieb* gemeint.

Ich dachte zuerst, das Thema ist ein Aprilscherz.....

Der Anteil an Sadomasochisten wird, rein durch die Interpolation der Anteile anderer devianter Sexualpräferenzen, bei ca. 3 - 7% der Bevölkerung liegen.

Eigener Einschätzung nach liegt der Anteil eher bei 3% als bei 7%. Diese Zahl dürfte sich über die Jahrhunderte nicht verändert haben, da lediglich innere Ursachen zur kompletten Ausprägung der Präferenz bzw der Paraphilie führen. Die "Theorie des Erlernten" ist im Falle des Paraphiliepaares Sadomasochismus sehr leicht zu falsifizieren.

BDSM"l"er gibt es wohl erst seit der Entstehung der Online-Communities und haben mit den Erstgenannten eher weniger zu tun.

hth

Es gibt nicht DIE Bdsmler.
Es gibt Leute, die gerne fixiert werden, andere lieben verschiedenes Material auf der Haut.
WIeder andere mögen Schmerzen aber ganz unterschiedlich dann wieder.

Was ist ein BDSMler?

Sehr interessante Fragen...sowas würde mich auch sehr interessieren!
Aber da wird man wohl nicht mal halbwegs gute Zahlen finden.
Ich würde annehmen 1900 bis ca 1960-70 dürfte es wohl zu gesittet zugegangen sein. Da achtete man ja noch sehr auf seinen Ruf. Moral und Anstand standen hoch im Kurs und gerade in den Kriegsjahren und dem Wiederaufbau hatte man ernste andere Probleme.
Von nicht existent bis wenige 100 wäre da meine Vorstellung.

Aber 1962 öffnete Beate Uhse das erste "Fachgeschäft für Ehehygiene" in Flensburg oder auch der erste Sex-Shop der Welt. Zumindest ein erstes Zeichen, das es in Sachen Erotik langsam offener wurde, auch wenn das sicher noch einige Jahre dauerte.

Die 68er-Bewegung werden vermutlich die ersten Grundsteine gelegt haben, da wurde sicher sehr viel in alle Richtungen experimentiert. Der Tabubruch war ja Programm.
Aber die Informationslage zu SM war ja mehr als dünn zu der Zeit, auch wenn 1967 "Die Geschichte der O" in Deutschland erschien.
In deutschen Bibliotheken wird es wohl ansonsten nicht viel Literatur zu den Themen gegeben haben.

Die Zahlen dürften dennoch noch sehr überschaubar gewesen sein...auch der Film "Die Geschichte der O" kam bei den modernen Stadtfrauen 1975 gar nicht gut an "In einer Reihe von westdeutschen Städten protestierten 1975 Frauen gegen den Film, weil er das weibliche Geschlecht herabwürdige. In Berlin warfen Frauen Stinkbomben und pinkelten auf Kinositze, in Bonn kettete sich eine Frau symbolisch an einen riesigen Pappmaché-Penis."
Einen Hype wie 50SoG löste der nicht aus und wurde 1982 dann auch noch indiziert.

Keine Ahnung wie und wodurch, aber Mitte der 80ger muss es ein Umdenken gegeben haben...war es der Film 9 1/2 Wochen (blind geraten) immerhin erschien 1988 das erste Schlagzeilen-Magazin.
Es muss also eine relevant große Gruppe gegeben haben, die einen Markt dafür gesehen hat.
Kontaktanzeigen und geheime Partys sollen darüber gelaufen sein...hörte ich zumindest mal.
Die Etablierung und Akzeptanz nahm wohl damit langsam seinen Lauf.

Keine Zahlen, aber meine Gedanken

Und du glaubst, wenn man deinen Vorfahren einen Hochleistungscomputer in die Hand gedrückt hätte, mit dem man seine persönliche Meinung, wie mit einem riesigen Megafon, anonym und ohne nennenwerte Konsequenzen, in die Welt hinausposaunen kann, hätten sie „vernünftigeres“ damit angestellt oder wären „netter“ zueinander gewesen?

Wir können also endlich von öden Zahlen zur Frage Wer davon ist trve? übergehen?

Lethe schreibt

Nein, es gibt keine belastbaren statistischen Erhebungen zum Anteil der BDSMler an der Gesamtbevölkerung in dem genannten Zeitraum.

Zumal bei diesen Befragungen Anonymität glaubhaft gewährleistet sein muss, um überhaupt realistische Ergebnisse zu liefern und das ist bis heute nicht wirklich der Fall.

Jemand, der mit den Praktiken des BDSM seine Bedürfnisse befriedigt, die er anders in seinem Sinne nicht gestillt bekommt, aber die zu seinem Wohlbefinden und erfüllendem Leben beitragen.

Würde ich sagen

Eine vorsichtige Schätzung gefällig ?

Mach Dich schlau, wie viele " Herren" in der Weltgeschichte entweder zur Upperclass gehörten oder zum Adel gehörten. Vergiss die Kirchenfürsten nicht. Dazu die ganze Riege der Grossgrundbesitzer in Zeiten der Sklavenhaltung.

Die Damen kann man wohl vernachlässigen, weil nur wenige in der Position waren ihre Dominanz wirklich auszuleben.

Nimm dann noch eine Menge an im Bereich des Missbrauchs in Familie und Krieg, dann kommt schon was zusammen.

Grundsätzlich sollt man nicht glauben, was da früher mehr oder weniger öffentlich ausgelebt wurde, weil - noch viel mehr als heute - wenige die Macht hatten, die anderen keine Rechte, was ein guter Boden ist für die Entwicklung von Ausschweifungen jeder Art.

Lethe schreibt

@*****usB
Ich denke, de facto Macht ist kein verlässlicher Indikator für eine dominante sexuelle Neigung.

Wer sagt dir denn, dass diejenigen dann nicht entweder daheim hinter verschlossenen Gardinen experimentiert haben, ohne es so zu nennen, oder aber aufgrund fehlender Vernetzungsmöglichkeiten allein mit ihren Phantasien klarkommen mussten, von denen sie noch lesen konnten, wie krank sie sind?


Da ging es nicht nur um einen Markt dafür (Musik-Fanzines ging es auch nicht immer um die Auflage), sondern um eine generelle Entwicklung zu etwas mehr Liberalität. Es sank also auch die Gefahr, dass die Polizei wegen Gewaltverherrlichung vor der Tür steht.
Davon abgesehen gab es aber auch schon vorher verschlüsselte Kontaktanzeigen, auch in der DDR.

Wenn ich sehe wie die Menschen heute untereinander sind und wie sie kommunizieren sowie dieser Verlust an gesunden Menschenverstand, könnte ich mir vorstellen das das Auswirkungen auch im BDSM Bereich hat. Also die Probleme die man hat einfach mit BDSM kaschieren.

Da das ja deine eigentlich Frage ist: ja, es gibt mehr Menschen, die sich für BDSM interessieren. Und ja, höchstwahrscheinlich gibt es auch mehr Menschen, die psychische Probleme mitbringen. Das sagt aber weniger über BDSM aus, sondern vielmehr darüber, dass es insgesamt einen Anstieg psychischer Erkrankungen zu geben scheint:

https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/psychologie/psychotherapie/psychische-erkrankungen-104.html