Kommunikation beim kennenlernen: Schriftlich/Mündlich

Ich bevorzuge meist die schriftliche Kommunikation. Durch mein Asperger Syndrom kann ich mich mündlich oft nicht gut ausdrücken bzw suche oft nach Worten oder Formulierungen. Gleichzeitig erkenne ich im Mündlichen zum Beispiel Humor oder Ironie nicht besonders gut, nehme eher alles wörtlich. Passiert beim Schriftlichen zwar auch, aber wenn mein Gesprächspartner beispielweise Smileys benutzt ist es leichter für mich.

Regina_maxima

Bei mir findet das Kennenlernen schriftlich statt. Das kann auch Mal ein paar Wochen dauern und ist von mir auch oft bewusst länger gehalten. Wenn es bei einer Person so sehr funkt, dass beide das Bedürfnis haben sich schneller real zu sehen ist das auch früher möglich. Wenn das aber nur von der Gegenseite so ist, lasse ich mich weder in Telefonate, noch in Plattformwechsel, noch in Sprachnachrichten oder sonst was drängen, wenn ich selbst noch nicht das Bedürfnis/den Wunsch dazu habe.

Vielen dauert das zu lange oder ist es zu müßig. Das ist auch vollkommen oki für mich. Persönlich gehe ich in neue Kontakte weil ich den menschen interessant finde, nicht weil ich eine konkretes "ich will X mit der Person erleben/haben" Einstellung habe. Wenn sich im Gespräch schnell herausstellt, dass über den ersten funken kein schriftliches Gespräch entsteht, dann will ich auch gar nicht erst Energie in voice Versuche stecken. Dann sind wir kommunikativ einfach nicht kompatibel oder suchen andere Grundvoraussetzungen im generellen Kontakt.

Mit meinen bestehenden Kontakten, Freunden und Partnern ist mein Hauptkommunikationsweg - neben reale treffen - ebenfalls schriftlich. Das ist meine bevorzugte Form also suche ich auch nur Menschen, denen es ähnlich gibt.

Schriftliche Kommunikation empfinde ich auch überhaupt nicht als Minenfeld. Klare Kommunikation kann man lernen. Wie ein Mensch tickt und Dinge sieht/schreibt kann man auch lernen. Über Missverständnisse kann man reden, wenn sie nicht sofort persönlich genommen werden. Wenn sie zu oft vorkommen sind sie zusätzlich oft ein Zeichen dafür, dass eine Seite im wörtlichsten Sinne mehr hineininterpretieren (möchte) als da ist und dann liegt mitunter sowieso ein Missverhältnis in den jeweiligen Wünschen und der Realität zur Beziehung votz, welches adressiert werden sollte.

Ein schönes Thema, um zu Philosophieren. Ein Kennenlernen ist aus meiner Sicht ein Prozess, der durchaus längere Zeit andauern kann. Selbst, wenn man sich sehr anziehend findet und man sich schon näher gekommen ist und dann auch noch mehr voneinander möchte, lernt man sich ja immer noch kennen.

Auf einer Plattform, wie dieser, fängt das mangels Alternative schriftlich an. Wenn man dann weiterhin neugierig aufeinander ist, wird man früher oder später sich sehen und sprechen wollen. Das gehört zum Kennenlernen ja auch dazu.

Ich mag unabhängig des Kennenlernens die direkte und schriftliche Kommunikation. Beide haben etwas Schönes. Bei der direkten Kommunikation kommen die nonverbalen Signale dazu, die einfach ein direkteres Feedback geben. Bei der schriftlichen Kommunikation hat man mehr Zeit. Man kann seine Worte abwägen und gleichzeitig tief in das Thema - auch, wenn es ein Spezielles ist - abtauchen.

Ich würde auch in einer Beziehung beides sehr schätzen.

Beim schreiben merkt man (zumindest ich), ob es von der Wellenlänge passt und auch da kann bereits etwas schönes entstehen.
Irgendwann dann telefonieren und später treffen. Ich bevorzuge es aber langsam und habe keine Eile, da ich eine Person erstmal in allen Facetten kennenlernen möchte.

Kontakt knüpfen, hier im Netz, das funktioniert schriftlich.
Aber für alles andere will und brauche ich einen realen Menschen vor mir - und kein Internet-Phantom.

Daher schreibe ich mit Fremden auch nur noch ganz kurz. Wer sich dann nicht von seinem Bildschirm fortbewegen will, der paßt eh nicht.

Trixy

Ich weiß überhaupt nicht, wie ihr es alle hinbekommt, mit einem potentiell interessanten Menschen längere Zeit zu mailen, ohne dass Druck entsteht.

Mit Druck meine ich Erwartungsdruck. Und zwar von beiden Seiten.
Ich kann echt nur mit Leuten mailen, die sich völlig absichtslos mit mir über Sachen austauschen.

Mailen, um sich im BDSM zu finden, klappt bei mir überhaupt nicht und ich weiß nicht, wie ich es anders anstellen kann.
Ich habe schon alle möglichen verschiedenen Herangehensweisen ausprobiert! Etwas mache ich falsch.

Meine Erfahrung sagt, dass ich Männer lieber im Club oder auf einem Event oder auf einem Stammtisch kennenlerne, das funktioniert meistens ziemlich gut.

Sprachnachrichten und Telefonieren klappt auch, ist aber nur ein Ersatz auf längere Distanzen.

Wir haben mit der zweiten CM die Handy-Nummern ausgetauscht und zum folgenden Wochenende verabredet. Dazwischen haben wir bestimmt 8-10 Stunden telefoniert. Die Themenvielfalt wäre schriftlich gar nicht zu bewältigen bzw. hätte Monate gedauert.

Würde uns beide als extrovertierte Personen bezeichnen.

Ja, so funktioniert das.

Ich verstehe nicht, warum Menschen, die vorgeben, Kontakt zu suchen, aus ihrer Telefonnummer so ein Geheimnis machen. Bei mir ist noch kein Mörder aus dem Hörer gekrochen...

Ich denke nicht, dass es um das Herausgeben der Telefonnummer geht.
Wenn Du die Beiträge hier liest, wirst Du ganz andere Gründe dafür finden, erstmal beim schriftlichen Kontakt zu bleiben.

Abgesehen von meiner eher introvertierten Gefühlswelt, wäre es tatsächlich auch ein Zeitproblem gewesen. Als ich gesucht habe, ist mein Postfach übergequollen. Und da hätte es viele gegeben, die ich hätte daten müssen oder mit denen ich hätte telefonieren sollen.
Da muss man einfach erstmal schriftlich vorsondieren.

Koala

Bei der Suche nach etwas Langfristigem schreibe ich anfangs gerne etwas hin und her um herauszufinden, ob ein Treffen überhaupt Sinn macht. Da bin ich einfach sehr praktisch eingestellt. Zu lange oder in die Tiefe soll es aber nicht gehen, denn die Texterei hat durch das fehlen von Stimme und Mimik so ihre Tücken.
Bei kurzen Geschichten macht das lange hin und her wenig Sinn, da halte ich es für besser sich irgendwo kurz und unproblematisch zu treffen, selbst wenn es nur auf ein Getränk ist.

Ich bevorzuge Schreiben für die anfängliche Kontaktaufnahme. Ich tausche mich gerne schriftlich aus und ich finde, dabei kann man schon sehr gut merken, ob da was passt. Ob die Kommunikation leicht und spannend, im Idealfall auch humorvoll, verläuft und ob der Gesprächsball locker hin und her wandert, ohne dass ich das Gefühl habe, dass die Aufrechterhaltung der Kommunikation alleine bei mir liegt. Dabei tausche ich bereits früh Gesichtsfotos aus, damit beide wissen, mit wem sie da eigentlich schreiben.

Die Phase des Telefonierens oder Videocalls überspringe ich gern, weil ich beides nicht mag. Ich finde ein Telefonat mit einem Fremden einfach nur stressig und Videocalls sind mir selbst mit Freunden ein Graus. Dann lieber gleich persönlich treffen und den Live-Gesamteindruck bekommen. Wenn das Schreiben vorher schön war, kann da auch eigentlich nicht mehr so viel schief gehen. Im schlimmsten Fall findet man sich sympathisch, landet aber in der friend zone. Dass man sich völlig im anderen getäuscht hat, kann ich mir bei einem wirklich schönen schriftlichen Austausch nebst Gesichtsfotos kaum vorstellen. Allerdings ergibt sich ein solch schöner Austausch auch nur selten...

Zumindest die Personen, welche wir in den letzten Jahren im JOY im BDSM Umfeld gedatet haben, hatten keine Probleme zeitnah zum Handy zu greifen. Alles andere wäre schon merkwürdig, für uns

Bei mir entsteht ohne längeren, schriftlichen Austausch überhaupt gar nicht erst die Lust, jemanden näher kennen zu lernen.
Lesen und schreiben waren schon immer große Hobbys von mir.
Wichtiger als der Klang einer Stimme und sogar ein Gesicht ist es mir zu sehen,
wie jemand mit Sprache umgeht.
Ich bin selber da sicherlich nicht fehlerfrei unterwegs (!) , aber wenn zum Beispiel wer ständig "ein" schreibt, wenn es "einen" heißen müsste (was man beim Sprechen nicht unbedingt hört), würde ich mit dieser Person nicht warm.

Kommunikativ bin ich eher so der Typ scheues Reh. D.h., ich hasse es, ge- oder
bedrängt zu werden. Und leider hasse ich es auch zu telefonieren. Und Sprachnachrichten, und lustige Gifs/ Videos, wenn man mich damit zuballert.
Das hat mich gelehrt, meine Telefonnummer nicht leichtfertig heraus zu geben
(Und nein - ich werde mir keinen weiteren Messengerdienst installieren, bei dem die Angabe einer Telefonnummer vonnöten wäre. Wozu? Ich telefoniere ja nicht gerne).

Bei mir geht irgendwie/ meistens Sorgfalt vor Spontanität (das heißt nicht, dass ich eine humorbefreite Zone wäre), und das funktioniert für mich schriftlich besser.

Ich habe mich eine Weile auf "normalen" Online-Dating Platformen umgesehen und da treiben sich schon einige Betrüger herum. Meine Telefonnummer gebe ich darum an niemanden heraus, den ich nicht persönlich getroffen habe. Es ist auch nicht nötig, es gibt kostenlose Messenger, bei denen man wie gewohnt Texten und telefonieren kann ohne die Nummer des Anderen zu kennen.

Ganz kurz inkl. Ergänzungsidee:
• Online/Digital schreiben
• Telefonisch bei ernstzunehmenden Kontakte
• Dann zeitnah persönliches Kennenlernen auf "neutralem" Boden (Stammtisch, Messe, Kaffee/Teetrinken...)

Beim online-Kennenlernen habe ich gute Erfahrungen gemacht, sich bei online-Stammtische oder auch Streams näher kennen zu lernen (nicht nur schreiben sondern auch hören und sehen auf digitaler Basis).

Digitales Kennenlernen per Stream ist für mich ganz furchtbar.
Ich schaue dann immer in die Kamera wie eine Kuh wenn's blitzt

Erst schreiben, dann "verbal/ video" und wenn es immer noch passt gerne persönlich.
Wer begibt sich schon gern auf die Reise, wenn das Ziel unbekannt ist.
Das ganze sollte sich nicht zu lange hinziehen.
Hier gilt: "Lieber ein Ende mit schrecken, als ein Schrecken ohne Ende", oder so. ;))

Verbal und am Besten persönlich gegenüber ist die beste Kommunikationsform, aus meiner Sicht, weil man die Mimik, Gestik und die Stimme aufsaugen kann.
Beim Telefonieren ist das auch schon möglich, wenn man ein ungefähres Bild hat vom noch nicht persönlich bekannten "Gegenüber".

Aber letztendlich fängt man erstmal an, sich schriftlich dezent zu beschnuppern, bis Sympathie und etwas Vertrauen gewachsen sind und dann darfs auch gern verbal werden

Ist ja heute im Online-Zeitalter gang und gebe, obwohl ich mittlerweile mische und gerne auch mal soone kurze Sprachnachricht gerne mag

Kennenlernen ist ein Prozess, der beim online dating ausschließlich schriftlich startet.
Nach ersten Schriftwechsel kam bei mir das Telefon hinzu, auch da ich Stimme und Stimmung verbinde. Wenn beide Kommunikationswege gut oder besser waren ging es in Richtung reales Treffen...

Wie lange die einzelnen Schritte dauern ist von beiden Teilnehmern abhängig, denn Kommunikation sollte beidseitig ein Wohlfühlfaktor bringen und das klappt wohl nur, wenn das Tempo beiden angenehm ist.

Priorisieren würde ich weder das eine noch das andere - der Weg beides zu nutzen ist bei online dating wohl unvermeidlich - es sei denn ich bin der Einzige, der die Telefonnummern auf den Profilen hier noch nicht entdeckt hat... 🤔😂

Stimme ist SO viel mehr als Text!.

Ich schreibe gern und viel, ganze Bücher.
Aber es ist mir öfters passiert, daß man sich schreibend wunderbar versteht und beim Hören schon nach Sekunden weiß, daß wird nix.
Wortwahl, Dialekt, Klang, Tempo... gibt es im Text nicht.


Stimme zeigt mir so viel mehr vom Menschen, ich kann ihnen quasi beim Denken zuhören.

Ganz pragmatisch möchte ich lieber nicht Tage und Wochen ins Texten stecken, um später jäh ernüchtert zu werden. Wenn es geht, sind Telefonate oder Audios mir sehr lieb.
(Generell fehlt mir Audio hier im Joyclub.)

Diese mentale Einstellung wäre für uns schon ein Auschlusskreterium. Das Mind-Setting passt nicht zu unseren Lebensgefühl. Letzlich verfolgt jeder die Startegie, womit er über die vielen Jahre im BDSM, seine Partner (wofür auch immer) ohne Umwege und allzu große Entäuschungen gefunden hat.

selbstverständlich steht auch hier am Anfang das Wort in schriftlicher Form. Und wie es sich davon ausgehen entwickelt, was nach dem kommt, was ich als Vorgeplänkel bezeichne, hängt ganz von den beiden beteiligten Menschen ab. Da bin ich immer offen und bereit gewesen, mich einfach dem gemeinsamen Fluss hinzugeben. Ich habe über Monate einen gefühlt endlosen sehr bereichernden Schriftverkehr geführt, der sich dann bei der Begegnung verändert hat. Ein Traum wird zur Realität und das ändert immer etwas. Ich habe auch kurze und knappe E-Mails getauscht, die nur dazu dienten, ein wenig verkrampft grobe Informationen auszutauschen und dann schnell zum finalen Treffen führten. Nicht mein Ding, was schon im schriftlichen nicht funktioniert, findet bei mir in der Realität seltenst eine Fortsetzung. Ein simples, von der Frau angeschriebenes "Heute treffen?" war auch schon dabei. Den Austausch haben wir dann beim eigentlich angenehm und vertrauten Treffen getan, danach aber drängte es sie weiter, wahrscheinlich zum Nächsten. War schade, eine wenige Wochen dauernde Affäre hätte mir gut getan, aber irgendwie war das auch okay so.
Inzwischen hat es sich für mich als angenehm herausgestellt, wenn sich zum gehaltvollen Schreiben das Telefonieren hinzugesellt, eben dann wenn, die Zeit dafür gekommen ist und ein Treffen gar nicht so eilig ist, aber dennoch als ein weiterer Wegepunkt im Blick behalten wird. Wenn beide in einem Takt schwingen, dann läuft das ganz leicht.

Schade nur, das sich so etwas sehr selten einstellt. Erstmal werde ich wohl immer mal wieder ausschwärmen, um mich einem Check zu stellen ... oder selber abzuchecken.

Hallo zusammen,
Ich bin absolut nicht die Chatterin. Da es beim Online-Dating so starten muss, beginnt natürlich alles mit schreiben. Ich wechsle dann aber gerne in Telegramm, wo man auch ohne Telefonnummer gut telefonieren kann.
Ich möchte die Stimme hören, so kann man auch Emotionen hören. Auch Videotelefonie ist möglich aber ich treffe lieber schnell in Real Life, da es meiner Meinung nach nur dadurch wirklich feststellbar ist, ob Sympathie besteht oder nicht.

Liebe Grüße RockCat