Intim.
Intim.Was ist schon intim?
Der Körper dekoriert.
Hastig die Arme verbunden.
Von dem roten Lippenstift, der noch vor kurzem die Bauchdecke mit eindeutigem Slogan markierte - nichts mehr zu sehen außer Schmiererei.
Das Bondage - praktisch aber nicht exakt.
So auch das optisch zum Hanfseil überhaupt nicht passende Kokosseil.
Kratzig.
Der Ring in der Mitte bildet das Zentrum.
Auch hier: keine Symetrie vorhanden.
Zwei Klemmen links und rechts an den Armen.
Weitere säumen den Weg von Bauchnabel zur Vulva.
Der ganze Schambereich hervorquellend durchs Bondage.
Un-Vor-Teil-Haft.
Die Nippel gequetscht.
Das goldene Kettchen will so gar nicht zu dieser Komposition passen.
Sowieso: ein einziger Stilbruch, den der Fuchs nicht zu verantworten hat.
Nicht auf dem Bild: der Gaffa-Streifen auf dem Mund.
Oder kam der erst später dazu?
Die Augen vom Fuchs sind nicht verbunden.
Aber sie sehen dennoch nichts, denn sie sind verschlossen.
Spürend.
Ein Potpourri an Empfindungen.
Sind es die Arme, die sich nicht bewegen können.
Ist es das Prickeln der Finger.
Das Spannen im Nacken.
Das Kratzen der Kokosfasern.
Das Zwicken der Klammern ...
... an den Armen.
... an den Brüsten
... an dem Venushügel.
Sind es die vehement zusammengepressten Lippen unter dem Gaffa.
Ist es der Gleichgewichtssinn.
Doch: der Fuchs steht sicher.
Gehalten vom nach oben abgespannten Halteseil.
Dennoch: intim.
Würde der Blick nach oben gehen - er würde ein durch Gewichte bis ganz nach oben unter die Decke gezogenen Analhaken erhaschen können - sowie zwei Umlenkrollen.
Ist diese Aufnahme intim?
Zumindest eins war sie nicht:
für die Öffentlichkeit gedacht.
Und doch hat der Fuchs sie gepostet.
Eine kurze Bestandsaufnahme der Session.
Ein Ausdruck dessen, in welchem Rausch sich ihr Top befunden hat.
Ein Ausdruck dessen, wie sehr sie sich ihm hingeben konnte.
Ist die Aufnahme intim?
Vielleicht ...
... aber vor allem ist sie eines:
authentisch.