Super Thema
@******ock und ich bin sowohl, was die Beschreibung des Phänomens angeht bei dir, wie auch bei deiner persönlichen Ansicht zur Sache. Sehe ich genauso.
Letztlich geht es hier ja auch - mal wieder - um Labels, die jemand im Profil anklicken kann oder sie eben für seine Beschreibung nutzt. Manche Menschen machen sich wenig oder keine Gedanken darum, was ein Begriff wirklich meint oder wie andere Menschen das „verstehen“ (könnten).
Interessant ist hier im JC auch, dass jemand mit sadistischer Neigung schnell aneckt. Ich hatte zB schon Schreibkontakte mit Männern (selbstlabelnd: devot, maso und teils auch Fraktion „mache alles“) die dann raus waren sobald es um Grenzen, das Verlassen der Komfortzone, Schmerzen und Leid ging. Ich wurde sogar schon als angsteinflößend und „krank“ bezeichnet.
Viele suchen hier Wunscherfüller/innen und Dienstleister/innen.
Das was
@*********Koala schreibt ist auch interessant:
Mir ist beim Kennenlernen meines Herrn das Gegenteil passiert: Er wollte sich nicht als Sadist bezeichnen, weil er den Begriff nicht mag und ihn eher im psychologischen, pathologischen Zusammenhang sieht. Das hat anfangs für Verwirrung gesorgt, denn im BDSM-Kontext ist er ganz klar das, was man unter sadistisch versteht
Genauso ist das bei meinem Mann auch. Er möchte sich auch nicht als Sadist bezeichnen. Agiert aber durchaus so (wenngleich ich der Meinung bin, dass er seine eigene Grenze hat bei dem mein Leid ihm noch Freude bereitet. So sadistisch wirkte er auf mich bisher nicht. Genau richtig). Bei diesem BDSM Online-Test kommt kurioserweise bei ihm aber „extrem sadistisch“ heraus.
Fazit: Der Begriff scheint etwas schwierig zu sein und Menschen verstehen ihn unterschiedlich. Teilweise wird der Begriff auch noch pathologisiert.
Daher unterscheide ich für mich sehr klar zwischen einem generellen oder pathologischem Sadisten und einem Sadisten, der konsensual mit einem Masochisten agiert (hier ist der Masochist kein ungefragtes „Opfer“, sondern ein Gegenspieler). Am Ende ist es eine Win-Win Situation und keine Täter und Opfer Beziehung.
Eine Erklärung, warum sich manche nicht-Sadisten dennoch als Sadist bezeichnen:
Man könnte bei Sadismus (wie auch Masochismus) zwischen der mentalen, körperlichen/ praktischen Ebene unterscheiden.
Mental kickt den Sadisten jemanden leiden zu lassen/zu sehen. Auf welche Art auch immer.
Bei sexuellen Praktiken, die dem Bereich SM zugeordnet werden, muss dieser mentale Aspekt nicht gegeben sein.
Z.B. Hat Person A einen Partner B, der gerne versohlt werden will (Spanking). Person A macht das gerne. A ist dann natürlich kein Sadist. Aber die meisten Menschen würden die Sexualpraktik eben dem Bereich SM zuordnen, weil B Schmerzen „erleidet“ und Schmerz generell dem Feld SM zugeordnet wird.
Es scheint also solche praktischen und ausführenden „Sadisten“ zu geben, mit denen viele Masochisten, denen es um bestimmte Praktiken und Schmerz geht, auch gut zurecht kommen.
Wohlmöglich bezeichnen sich diese Personen dann eben auch als Sadisten.
Ich persönlich würde eine Person nur als Sadist bezeichnen, wenn das Mindset eben so geartet ist, dass Leid zuzufügen oder in irgendeiner Art zu quälen, der Person Freude und Lust bereitet.
Und möchte an dieser Stelle nochmal betonen, dass „leiden lassen“ oder „quälen“ nicht einmal etwas Extremes oder Schmerzhaftes sein muss. Es geht dabei darum, was Bottom fühlt. So kann ein Tease & Denial zB auch schon sadistisch sein und quälen.
Ich hatte mal große Freude daran einen jungen Mann, der in sehr großer und freudiger Erwartung auf Sex mit mir war, an einen Stuhl zu fesseln, Augen verbunden, Rollos runter und dann war ich erstmal weg. Die Person war stinksauer und hat das überhaupt nicht erotisiert. Natürlich schaltete sich dann auch mein schlechtes Gewissen ein. Damals war ich sehr jung und hatte noch kein gutes Verständnis von Sicherheit und Konsens. Natürlich wäre das heute NoGo. Mir viel das Beispiel nur gerade ein… und welche Freude ich zunächst an dieser simplen Aktion hatte. 😉