Zitat von **********hrill:
„Therapeutischer Sadismus
In der Diskussion in einem anderen Thread von mir hat ein Teilnehmer etwas geschrieben, das mich im Kontext dieses Themas zum Nachdenken gebracht hat. Da ich mich nicht mit fremden Federn schmücken möchte, zitiere ich
@********2016 an dieser Stelle:
„ „Man schlägt und quält nicht, wenn man unausgeglichen ist.“
Diese Aussage habe ich bisher voll und ganz unterstützt, denn ein(e) sub/Sklavin sollte definitiv nicht der Blitzableiter für die schlechte Laune ihres/seines Tops sein. Schließlich sprechen wir hier über BDSM, über Konsens und darüber, dass beide Seiten daran teilnehmen, weil es ihnen Lust bereitet. Aber trifft das so wirklich zu?
Ich habe sehr früh die Regel aufgestellt "Wenn es einem von uns schlecht geht, spielen wir nicht", aber eigentlich meinte ich damit "Wenn es subbbie nicht gut geht, spiele ich nicht mir ihr". Wie schon an anderer Stelle erwähnt gab und gibt es eine ganze Reihe von Gründen, weshalb es subbie nicht gut geht und die Konsequenz aus dieser Regel war, dass wir eine Zeit lang nur sehr, sehr selten gespielt haben. Bis subbie mir erzählte, dass es ihr helfen kann fixiert oder eingeschnürt zu sein, dass es ihr gut tun kann, Schmerz zu spüren, dass es sie erdet. Daraufhin wurde die Regel modifiziert, sie lautet nun "Wenn es subbie nicht gut geht, spiele ich nicht
richtig mit ihr". Zwischen uns nennen wir es "therapeutisches Bondage" oder "therapeutisches Spanking", wenn ich sie fessle oder leicht schlage, damit sie runterfahren und abschalten kann. Aus Gesprächen mit Freunden und Bekannten wissen wir, dass es einige subs gibt, die ganz ähnlich empfinden und verfahren, wir stehen also nicht alleine damit.
Was für mich aber bisher uneingeschränkt gilt: Wenn es mir schlecht geht, spiele ich nicht. Weil ich meinen Frust nicht an subbie auslassen möchte, weil ich sie nicht dafür leiden lassen möchte, dass ich mich über etwas oder jemanden ärgere. Ich möchte es nicht mal an ihr auslassen, wenn ich mich mal über sie ärgere (was nur äußerst selten vorkommt). Weil man (=Top) das einfach nicht macht.
Jetzt frage ich mich, ob das nicht ein Fehlschluss meinerseits ist. Wäre es vielleicht doch okay, subbie dann zu quälen, wenn es mir nicht gut geht? Wäre "therapeutischer Sadismus" nicht einfach das Äquivalent zu dem was subbie hilft, wenn es ihr nicht gut geht? Und tue ich subbie vielleicht sogar unrecht, indem ich mich so verhalte? Nehme ich ihr damit nicht die Möglichkeit, für mich da zu sein, so wie ich für sie da bin, wenn es ihr nicht gut geht? Sollte ich ihr nicht zumindest die Möglichkeit geben, an dieser Entscheidung teilzuhaben, statt es einfach kategorisch auszuschließen?
Ich kann im Augenblick nicht sagen, ob diese Überlegungen irgendwohin führen werden oder ob am Ende doch alles bleibt wie es ist, aber ich würde sehr gerne eure Meinung dazu hören.
Ein tolles Thema!!!
Was mich sehr Interessiert.
Und immer wieder ein Naienn/Jain/
Ja!!
/
im Kopf herumgeistert
Bin da noch sehr zwiegespalten.
Denn, man sollte sich schon gut kennen um da weiter zu gehen. Das ist aber sehr allgemein gehalten. Und jeder sollte sich gut einschätzen können wie er in Stress Situationen reagiert.
Als sub kann ich sagen, das es mir manche Tage mental /physisch nicht so gut geht.
Aber ich signalisiere dann , wenn ich wirklich Lust habe, das er da weitermachen darf/soll, verbal und körperliche Reaktionen /Signale. Und dann kann er loslegen!
Und ich mag es auch sehr
, wenn er sich auch ohne diese "Signale" mal was nimmt obwohl es mir mal nicht danach ist. Ist dann nur die Lage, das er dann auch erkennt, wenn es zuviel wird. Oder ich muss dann das Save Word benutzen.
Und grundsätzlich mag ich es sehr gerne, wenn er mal nen sch... Tag hatte und ich ihm dann helfen kann so mal runter zu kommen. Und das auch mal deutlich härter als sonst.
Wenn er mich danach "ein zitterndes Häufchen Elend was jammert und kurz vorm heulen ist" in den Arm nimmt und tröstet, oder auch mal nicht
Aber vom dominanten Part erwarte ich dann aber auch im Gegenzug , das er sich äußert , wenn er dann nicht in der Lage dazu ist !!!
Da sollte sich jeder kennen und einschätzen können ob er in dieser Situation noch angemessen abmessen/ adäquat handeln kann?!
Er sollte dann sich noch im Griff haben, und ggf. noch abbrechen können. Bzw. auf eine andere Ebene wechseln können.
Nur ein Beispiel!
Ich hatte mal jemanden , Sadist, den ich häufig getroffen habe.
Ich habe bei einigen Treffen sofort die "Anspannung" gefühlt
Und er hat mir dann auch gleich gesagt.
Ich werde die "schlampe" heute nicht hart rannehmen, denn das würde ihr nicht guttun und ich würde ihr sehr wehtun!!
Das war eine Aussage, die ich so annehmen konnte, und ich ihm was anderes schönes bereiten konnte. Meine sub Therapie der anderen Art.
Mein Fazit!
Man muss auch in dieser Situation seinen Konsens finden.
Und das ist eine verdammt schwere Aufgabe für beide.