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Polyamorie und Euer Alltag - wie gestaltet Ihr das Leben?

*********_79H Mann
875 Beiträge
Themenersteller 
Polyamorie und Euer Alltag - wie gestaltet Ihr das Leben?
Werte Gruppenmitglieder mit einem polyamorösen Lebensmodell,

mich interessiert, wie Ihr Eure Polyamorie lebt und damit Euer Leben gestaltet.

Ganz im praxisnahen und alltäglichen Kontext.

Mit wem fahrt Ihr wie in den Urlaub, mit wem feiert Ihr Weihnachten, Geburtstage, gibt es Konflikte darüber? Habt Ihr feste Wochentage oder Rituale der Beziehungen, die aufeinander einwirken?

Ich stelle fest, dass sich meine Poyamorie geändert hat in 25 Jahren.

Zu Anfang waren es Beziehungen, die vom Prinzip gleichgestellt waren. Hier gab es mehr Reibungspunkte was Zeiteinteilung, Wochenenden, Parties oder Feiertage angibt. Durchaus auch mehr Konflikte und Stress.

Dann gab es mit Ehe und Kindern eine Evolution in der gelebten Polyamorie.
Jetzt gibt es so etwas wie eine Art Rangordnung.

Die Hauptbeziehung, verbunden mit Familie, Unternehmen, Haus und Alltag, und die Nebenbeziehungen in verschiedener Intensität und Hierachie. Hier, stelle ich fest, ist eine klare Kommunikation und Vorgabe meinerseits sehr wichtig!

Weihnachten z.B. wird mit der Familie gefeiert. Da gibt es keine Abweichung.

Ich erlebe das als sehr gut funktionierend. Es gibt Kollisionen alleine schon deshalb, weil die Woche nur 7 Tage hat und der Tag nur 24 Stunden. Und man selbst und das geliebte Gegenüber manchmal mehr Zeit miteinander möchte, dies aber mit anderen Beziehungen kollidiert.

Man lernt sehr gut nein zu sagen. Und Klarheit zu schaffen. Räume zu definieren.
Je mehr Klarheit, umso weniger Stress merke ich.

Ihr werdet mir zustimmen, dass das Lebensmodell Vor- und Nachteile hat.
Und viel zu organisieren *g*

Ich würde mich freuen, Eure Gedanken und Lebenserfahrungen dazu zu lesen.
Profilbild
*****IPS
239 Beiträge
Da gibts nichts anzufügen, eine hirarchische Poliamorie funktioniert über Jahre
Profilfoto
*******ANA Mann
231 Beiträge
Sehr interessante Ansätze. Das wichtigste ist sicherlich, mit allen Beteiligten offen darüber zu kommunizieren und Regeln, Zeiten festzulegen.
*******ado Mann
648 Beiträge
Hier immer mit „Hierarchie“ bzw. Fokus auf die eigene Familie.
Aktuell fehlt mir eine Freundschaft+, mit der ich meine Gedanken, Gefühle und Vorlieben teilen kann…
*********2019 Frau
1.301 Beiträge
Sie klappt Mal gut und Mal weniger gut .

Die Feiertage gehören den Nestpartnern.
Wobei besonders zu den Weihnachtsfeiertagen mir meine beiden anderen Partner unheimlich fehlen.

Mit Partner Nummer eins steht in der Grundplanung jedes zweite Wochenende an. Mit Partner zwei gibt es noch keine wirkliche Routine, da es uns als Paar noch nicht so lange gibt😅

Mein Geburtstag wird in der Regel immer zusammen gefeiert. Bei Partner nur eins wird es schwierig, da seine Nestpartnernin mich nicht bei sich zu Hause haben will. Da wird dann "nachgefeiert" wenn er bei uns ist.

Tägliche Kommunikation mit allen, unterschiedlicher Intensität, da teilweise Selbständiger / kleine. Kinder / Zeitintensive Hobbys usw.

Gemeinsamer Urlaub ist eher schwierig, da ich noch Kleinkinder habe und im Polygeflecht eher das "Kücken" bin. Da sieht ein Urlaub deutlich anders aus bei mir , als bei meinen Partnern(liegt unter anderem auch am deutlichen Altersunterschied).
*********_79H Mann
875 Beiträge
Themenersteller 
Danke @*********2019 sehr interessanter Beitrag!
*********_79H Mann
875 Beiträge
Themenersteller 
Ich möchte ergänzen, dass ich es schwierig finde, alle zu gemeinsamen Aktivitäten zu bekommen.

Mich stresst es etwas und ich merke, dass meine geliebten Partner das auch nicht leicht finden.

Irgendwie ist bei aller Offenheit doch immer etwas Konkurrenzdruck und Eifersucht im Spiel.

Es fällt mir leichter, wenn jede Beziehung individuell gepflegt wirst, anstatt sie zu vermischen.

Danke Euch 💋
*********_79H Mann
875 Beiträge
Themenersteller 
@******E95
Sei so lieb und eröffne eine eigenen Thread für Dein Gesuch. Oder möchtest Du gerne Deine polyamorösen Erfahrungen mit uns teilen - sehr gerne 👍
**ue Frau
6.246 Beiträge
Ich empfinde es als sehr angenehm, dass du, @*********_79H, hier mal offen die reale Problematik, die eine solches Beziehungskonstrukt mit sich bringen kann, benennst.
*********_79H Mann
875 Beiträge
Themenersteller 
Vielen Dank @**ue für Deine Wertschätzung.

Ich denke, dass dieses Lebensmodell viel ermöglicht, aber auch viele neue Herausforderungen schafft.

Und gerade das Zusammentreffen der Partner ist der schwierigste Teil finde ich, auch für mich.
*******ado Mann
648 Beiträge
Zitat von *********_79H:

Ich denke, dass dieses Lebensmodell viel ermöglicht, aber auch viele neue Herausforderungen schafft.

So it es… 😉
Vor allem bedarf es der offenen Kommunikation in alle Richtungen.

Und gerade das Zusammentreffen der Partner ist der schwierigste Teil finde ich, auch für mich.
Da ich „nur“ zwei Partnerinnen gleichzeitig hatte, war das unkritisch. Es waren sehr schöne Momente. (Wir waren aber nicht im sexuellen Kontext unterwegs.)
Viel schwerer ist das Koordinieren von Terminen mit dem Nachwuchs…
*********2019 Frau
1.301 Beiträge
@*********_79H in wie fern ist es schwierig, das Zusammentreffen?
*********_79H Mann
875 Beiträge
Themenersteller 
Mein Gefühl ist, dass es, trotz Freundlichkeit und Respekt, ein stilles Konkurrenzgerangel, ein leichtes Gegeneinander, ein Kampf um Rangordnung und immer auch damit verbundene Eifersucht ist.

Es herrscht dann eine angespannte Stimmung.

Niemals gross, niemals bedrohlich, aber ich merke schon, dass jeden das mehr oder weniger umtreibt.

Mich als Alpha zB stresst, wenn ich das Gefühl habe, jemand könnte besser, höher, priorisierter sein als ich.
Es geht subtil auch immer um Verlustängste, denke ich.
*********2019 Frau
1.301 Beiträge
Unter meinen Männern kenne ich kein Konkurrenzdenken. Sie kennen sich, es gibt auch hier und da gemeinsame Aktivitäten .

Und wenn sie mindestens zu zweit sind, verbünden sie sich auch oft untereinander und schießen gegen mich😅

Eifersucht ist wahrscheinlich eher ein Frauending.
*********_79H Mann
875 Beiträge
Themenersteller 
Das finde ich gut!
Und das Verbünden ist ein schönes Bild -lach-
****nLo Mann
3.558 Beiträge
Zitat von *********_79H:
.

Mich als Alpha zB stresst, wenn ich das Gefühl habe, jemand könnte besser, höher, priorisierter sein als ich.
Es geht subtil auch immer um Verlustängste, denke ich.
Wie funktioniert das dann?
******835 Frau
56 Beiträge
Bei uns ist es gewachsen und verändert sich auch immer mal wieder. Beständig ist einzige die Kommunikation und Kompromissbereitschaft. Aktuell sind wir mein Ehemann (22 Jahre zusammen, seit 14 Jahren erst offene Ehe, dann Poly) und mein Freund (6 Jahre, erst war ich Zweitfreundin, nun die einzige).

Aktuell sprechen wir uns wöchentlich ab, wann ich wo bin, ich pendle zwischen Mann, Freund und Arbeit. Drei Arbeitsstellen, ein Studium, Vereine, Familie und Freunde, versuchen meine Freizeit etwa 50:50 aufzuteilen und wenn es in einer Woche eine Schieflage gibt sie in der nächsten Woche wieder aufzufangen.

Corona Pandemie war auch etwas auf das wir eingehen mussten. Vor der Pandemie arbeitete mein Mann klassisch im Büro und mein Freund schon damals im Homeoffice, ich arbeite Schicht und hab viel Zeit unter der Woche tagsüber bei meinem Freund verbracht, war zwar keine so Qualitätszeit, aber viel Quantität. Hab die Wochenende eher bei meinem Mann verbracht. Nun arbeiten beide Männer viel im Homeoffice, jetzt kann ich auch bei meinem Mann zu Hause sein, wenn er im Homeoffice ist. Da haben wir das angepasst, meine Dienstfreie Zeit mal bei einem mal beim anderen bin und die Wochenende ein Tag Freund, einer Mann.

Mein Freund reisst nicht so gerne, also geh ich mit meinem Mann in klassischen Flugreise Urlaub. Zwei Wochen geh ich mit meinem Freund, eher so Wohnmobil Urlaub oder Couchsurfen bei Freunden und noch auf zwei, drei Festivals und ähnliches. Also kommt das auch in etwa aufs selbe raus.

Feiertage: Meine Eltern sind getrennt, die Mutter meines Mannes verwitwet und die grosse Familie meines Freundes weiss bescheid. Weihnachten verbringen wir mit Schwiegermutter, Ehemann bei meinem Papa, dann gehts weiter zu meiner Mama, dort kommt dann mein Freund dazu, mit der Familie meines Freundes feiern wir nach. Ostern wenn ich nicht arbeite, feiern wir bei der Familie meines Freundes, meine Familie feiert Ostern nicht gross. Geburtstage ist unterschiedlich, meine beiden Männer haben mich schon zu zweit auf ein langes Wochenende entführt. Für meinen Freund haben wir mal eine Überraschungsparty organisiert. Da haben ich mit meiner Exfreundin ihren Geburtstag organisiert, aus ihrem raus, in den meines Freundes rein gefeiert, grosse Verschmelzung dieser Freundeskreise. Und mein Mann hat ganz brav sich an der Torte überfressen *zwinker*

Bei uns wissen auch alle Bescheid, Familie, Freunde, Kollegen, bin auch zum Beispiel immer eingeladen auf der Firmenweihnachtsfeier meines Freundes und er ist bei meiner Familie willkommen. Hochzeit meiner Exfreundin, war ich auch mit beiden Männern.

Spielenachmittage mit beiden Männern, Freunden, Escape Rooms, Freizeitparks, Thermen Besuche... Konzerte, Kultur, ja sogar gemeinsame Friseurbesuche oder Einkaufstouren.
Überwiegend mache ich entweder dem einen oder dem anderen etwas, aber wir achten darauf, das wenigstens alle paar Monate mal wieder etwas gemeinsam gemacht wird, falls sich nicht automatisch etwas ergibt.

Eigentlich war der Plan, das wir uns gemeinsam ein Haus kaufen, dort verschiedene auf unsere Bedürfnisse zugeschnittene Wohnungen einrichten. Aber... nun ist das finanziell kaum stemmbar, jetzt versuchen wir gerade etwas in Miete zu finden, jeder Mann eine eigene Wohnung und ich bei beiden. In Punkto Haushalt würde das aber vereinfachen.

Eifersucht, mein Mann ist ziemlich entspannt, auch wenn noch jemand dazu kommt, mein Freund ist gegenüber meinem Mann völlig relaxed, aber bei anderen Männern sehr protektiv und eifersüchtig. Beide Männer könnten Frauen haben, wollen aber nicht. Was sich aber auch jederzeit ändern kann.

Grundsätzlich wird viel geredet, geplant und regelmässig reflektiert, stimmt es noch für alle. Weil es so transparent und offen ist, geht auch Spontanität. Heisst, wenn wo eine Krise ist, kann man auch mal alle Absprachen über den Haufen werfen und darauf reagieren, da das höchst selten ist und nicht ausgenutzt wird.
*********_79H Mann
875 Beiträge
Themenersteller 
@******835
Welch interessanter Einblick, vielen Dank, toller Beitrag! Gute Kommunikation und Kompromissbereitschaft ist wirklich am Wichtigsten!

@****nLo
Nun, ich kann mittlerweile gut damit umgehen, aber das ist sicher meine Schwäche in dem Modell.
Für mich hilfreich ist, dass der Freund meiner Frau und der Mann meiner Freundin beide eher Betas sind.
******lla Frau
48 Beiträge
Puuuhhh!
Ich hab dieses Polyamore Konstrukt fluchtartig verlassen, für mich geht das nur wenn es auf der Spielebene bleibt.
Entschließt sich der Herr sich in mich zu ,, verlieben“ und sichert er mir „Priorität „ zu, dann werde ich zickig wenn ich die dann nicht bekomme….. funktioniert leider für mich nicht.
Aber ich lese begeistert mit und freu mich für Euch✌️
*******ado Mann
648 Beiträge
@******lla ist ja auch eine komische Herangehensweise…
„Priorität“ kann ja nur die Kernbeziehung haben.
Liebe kann man dagegen auch für mehrere Personen empfinden.
******lla Frau
48 Beiträge
@*******ado…. und die erkenne ich wie?die Kernbeziehung?… mehr Prio in Emotion, Zeit, Lippenbekenntnissen???
Versteh mich bitte nicht falsch, ich bewundere das aufrichtig wenn es funktioniert, durfte ich halt nie erleben🤷🏻‍♀️
*********_79H Mann
875 Beiträge
Themenersteller 
Ich glaube es ist tatsächlich eine Definition. Die Hauptbeziehung ist als diese benannt und steht auch fest. Meiner Meinung nach sind die Beziehungen sowieso niemals gleichrangig. Waren sie nie und werden sie nie.

Kompliziert wird es, wenn sich diese Definitionen bei den einzelnen Partnern verschiebt, oder jemand den Wunsch hat den Status zu verändern. Oder jemand von außen neu dazu kommt, der sich einen anderen Rang wünscht als vielleicht tatsächlich möglich.

Das passiert mir auch ab und an,dass ich im Rausch einer neuen Liebe meine, ich muss Prioritäten ändern. Aber auch das habe ich gelernt. Rausch und Beständigkeit zu unterscheiden und differenziert zu behandeln.

Wenn mir mein geschätztes oder geliebtes Gegenüber den Wunsch signalisiert, die Priorität oder Position verändern zu wollen, muss dringend klar und viel gesprochen werden. Ganz wichtig ist zu wissen, was die eigene Meinung dazu ist und dazu stabil zu stehen. Es sollte nach Möglichkeit kein Wirrwarr oder zu grosse Pendelei geben, das bringt nur Chaos.

Das Modell funktioniert gut, je klarer die Hierachien und Positionen definiert und kommuniziert sind.
********2012 Paar
5.998 Beiträge
Zitat von ******lla:
@*******ado…. und die erkenne ich wie?die Kernbeziehung?… mehr Prio in Emotion,...

Es ist in der Regel die Beziehung, die gemeinsames Wohnen und vielleicht auch Kinder und wirtschaftliche Gemeinsamchaft einschließt und nach außen von der Allgemeinheit häufig als die eigentliche (vermeintlich monogame) Beziehung wahrgenommen wird.

Mehr Prio in Emotion ist sicher kein Kriterium. Etwas andere Emotionen und Bedürfnisse gegenüber unterschiedlichen Partnern kommt sicher oft vor. Aber daraus muss sich doch nicht zwingend eine emotionale Priorität ableiten.

LG, Fix & Foxy
********er84 Mann
6.487 Beiträge
Ich würde auch nicht unbedingt das "Prioritär" auf der emotionslos Ebene sehen / betrachten sondern auf den Ebenen Zeit und Lebensbereiche.
*********_79H Mann
875 Beiträge
Themenersteller 
Ich stimme euch voll zu!
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