Bei uns ist es gewachsen und verändert sich auch immer mal wieder. Beständig ist einzige die Kommunikation und Kompromissbereitschaft. Aktuell sind wir mein Ehemann (22 Jahre zusammen, seit 14 Jahren erst offene Ehe, dann Poly) und mein Freund (6 Jahre, erst war ich Zweitfreundin, nun die einzige).
Aktuell sprechen wir uns wöchentlich ab, wann ich wo bin, ich pendle zwischen Mann, Freund und Arbeit. Drei Arbeitsstellen, ein Studium, Vereine, Familie und Freunde, versuchen meine Freizeit etwa 50:50 aufzuteilen und wenn es in einer Woche eine Schieflage gibt sie in der nächsten Woche wieder aufzufangen.
Corona Pandemie war auch etwas auf das wir eingehen mussten. Vor der Pandemie arbeitete mein Mann klassisch im Büro und mein Freund schon damals im Homeoffice, ich arbeite Schicht und hab viel Zeit unter der Woche tagsüber bei meinem Freund verbracht, war zwar keine so Qualitätszeit, aber viel Quantität. Hab die Wochenende eher bei meinem Mann verbracht. Nun arbeiten beide Männer viel im Homeoffice, jetzt kann ich auch bei meinem Mann zu Hause sein, wenn er im Homeoffice ist. Da haben wir das angepasst, meine Dienstfreie Zeit mal bei einem mal beim anderen bin und die Wochenende ein Tag Freund, einer Mann.
Mein Freund reisst nicht so gerne, also geh ich mit meinem Mann in klassischen Flugreise Urlaub. Zwei Wochen geh ich mit meinem Freund, eher so Wohnmobil Urlaub oder Couchsurfen bei Freunden und noch auf zwei, drei Festivals und ähnliches. Also kommt das auch in etwa aufs selbe raus.
Feiertage: Meine Eltern sind getrennt, die Mutter meines Mannes verwitwet und die grosse Familie meines Freundes weiss bescheid. Weihnachten verbringen wir mit Schwiegermutter, Ehemann bei meinem Papa, dann gehts weiter zu meiner Mama, dort kommt dann mein Freund dazu, mit der Familie meines Freundes feiern wir nach. Ostern wenn ich nicht arbeite, feiern wir bei der Familie meines Freundes, meine Familie feiert Ostern nicht gross. Geburtstage ist unterschiedlich, meine beiden Männer haben mich schon zu zweit auf ein langes Wochenende entführt. Für meinen Freund haben wir mal eine Überraschungsparty organisiert. Da haben ich mit meiner Exfreundin ihren Geburtstag organisiert, aus ihrem raus, in den meines Freundes rein gefeiert, grosse Verschmelzung dieser Freundeskreise. Und mein Mann hat ganz brav sich an der Torte überfressen
Bei uns wissen auch alle Bescheid, Familie, Freunde, Kollegen, bin auch zum Beispiel immer eingeladen auf der Firmenweihnachtsfeier meines Freundes und er ist bei meiner Familie willkommen. Hochzeit meiner Exfreundin, war ich auch mit beiden Männern.
Spielenachmittage mit beiden Männern, Freunden, Escape Rooms, Freizeitparks, Thermen Besuche... Konzerte, Kultur, ja sogar gemeinsame Friseurbesuche oder Einkaufstouren.
Überwiegend mache ich entweder dem einen oder dem anderen etwas, aber wir achten darauf, das wenigstens alle paar Monate mal wieder etwas gemeinsam gemacht wird, falls sich nicht automatisch etwas ergibt.
Eigentlich war der Plan, das wir uns gemeinsam ein Haus kaufen, dort verschiedene auf unsere Bedürfnisse zugeschnittene Wohnungen einrichten. Aber... nun ist das finanziell kaum stemmbar, jetzt versuchen wir gerade etwas in Miete zu finden, jeder Mann eine eigene Wohnung und ich bei beiden. In Punkto Haushalt würde das aber vereinfachen.
Eifersucht, mein Mann ist ziemlich entspannt, auch wenn noch jemand dazu kommt, mein Freund ist gegenüber meinem Mann völlig relaxed, aber bei anderen Männern sehr protektiv und eifersüchtig. Beide Männer könnten Frauen haben, wollen aber nicht. Was sich aber auch jederzeit ändern kann.
Grundsätzlich wird viel geredet, geplant und regelmässig reflektiert, stimmt es noch für alle. Weil es so transparent und offen ist, geht auch Spontanität. Heisst, wenn wo eine Krise ist, kann man auch mal alle Absprachen über den Haufen werfen und darauf reagieren, da das höchst selten ist und nicht ausgenutzt wird.