BDSM mit vergebenen Leuten
Hallo werte Community,seit meiner Registrierung auf JOYclub begleitet mich stetig ein Thema und so möchte ich euch fragen, wie ihr damit umgeht und eure Sichtweisen sowie Meinungen dazu erfahren.
Um es kurz zu machen
• Trefft ihr vergebene Personen zum Ausleben von BDSM?
• Wie geht ihr mit Gefühlen um?
• Fühlt ihr euch als Dom/Sub als Erfüllungsgehilfe bzw. Projektionsfläche ausgenutzt, für alles, was die Person in ihrer Beziehung nicht bekommt?
(Siehe Ende)
Etwas ausführlicher
Ich erhalte in unregelmäßigen Abständen Anfragen von vergeben Personen, die Interesse an mir haben und diverse Vorliebe im Privaten ausleben wollen. Meist sind es Frauen, selten mal Männer oder Paare. Manche tragen den Beziehungsstatus "Feste Beziehung", andere "Offene Beziehung" und wiederum andere blenden ihren Beziehungsstatus komplett aus. Wie geht ihr damit um?
Anfangs habe ich hier im JOYclub eine monogame Beziehung gesucht und habe alle Angebote von Leuten, die nicht Single sind, freundlich abgelehnt. Die Suche nach einem passenden Gegenüber, hat sich schnell als durchaus schwierig gestaltet, um nicht zu sagen, dass ich damit kläglich gescheitert bin. Im ersten Kennenlernen hier im Chat oder dann beim ersten Treffen haben viele Single Frauen recht schnell ihren Standpunkt klargemacht. Sie wollen ihren Spaß haben und wenn ich ihre Freiheit einschränke, Besitzansprüche oder Exklusivrechte an sie stelle, bin ich raus.
Das war in meiner Anfangszeit im JOYclub und ich bekam recht schnell den Eindruck, dass es hier mehr um den Spaß geht und weniger um Beziehungen. Ich möchte damit nichts pauschalisieren, aber diesen Eindruck habe ich damals durch die Aussagen erhalten. Anfangs wollte ich BDSM nur in einer Beziehung ausleben, aber mit der Zeit habe ich mich der Maße angepasst und meine Einstellung geändert, sodass BDSM inzwischen mehr zu einem Hobby geworden ist, welches ich mit sympathischen Personen auslebe, ohne mit diesen in einer Beziehung zu sein. Es ist mir trotzdem wichtig, dass die Kontakte keine ONS sind und es möglichst etwas Langfristiges ist. Ich differenziere auch zwischen Freunden, welche ich zum Beispiel zum Fesseln treffe und Personen, mit denen ich mehr im BDSM auslebe.
Nun zu meiner Erfahrung mit den vergebenen Personen. Über die Zeit haben sich immer wieder neue Frauen bei mir gemeldet und so kam es, dass ich in zwei Fällen nachgab und mich mit diesen nach einem längeren Austausch über mehrere Wochen, schlussendlich getroffen habe. Um nicht ins Detail zu gehen, war eine Frau in einer Beziehung und durfte gewisse Vorlieben außerhalb der Beziehung ausleben und die andere Frau war Single und hatte einen Dom. Mit der ersten Frau hatte ich über mehrere Wochen nur wenige Treffen, aber der Kontakt war fast durchgehen von Neid, Stress und sehr viel Planungsunsicherheit durch ihre Beziehung überschattet. Mit der zweiten Frau war nach einem längeren Austausch ein einmaliges Treffen. Sicherlich habe ich mich mit beiden Frauen gut verstanden, aber nachträglich betrachtet kam ich mir ausgenutzt vor und bin seitdem eher pessimistisch gegenüber Anfragen von vergeben Personen eingestellt.
Der Grund ist, dass es mir häufig so vorkommt, dass diese Personen in ihrer Beziehung nicht alles bekommen, was sie sich wünschen und dafür einen Ersatz suchen. Gefühle, Emotionen und das Zwischenmenschliche sind mir wichtig, aber bei einer vergebenen Person kann sich das nicht bzw. nur sehr limitiert entwickeln, da es bereits einen Menschen gibt, der genau das erfüllt und die Person oftmals klar definiert, was sie ausleben will/darf und bei den Gefühlen einen Cut setzt. Ich komme mir dann recht schnell als austauschbarer Erfüllungsgehilfe oder Dienstleister vor, bei dem weniger das Interesse an meiner Person besteht, sondern der Drang, etwas Bestimmtes wie zum Beispiel BDSM auszuleben, was in ihrer Beziehung zu kurz kommt. Sprich es erweckt den Eindruck, dass die Person nur Interesse an mir hat, weil ich ihren Fetisch/Kink/Vorliebe bediene und lässt mich fallen, sobald ihr Verlangen gesättigt ist. Aus diesen Gründen habe ich große Skepsis bei vergeben Personen und weise die Anfragen meist gleich ab und lasse es in der Regel zu keinem Treffen kommen.
Nun seid ihr gefragt:
• Wie geht ihr damit um und was sind eure Erfahrungen, gut sowie schlecht, mit vergebenen Personen?
• Wie lange hält diese Art der Beziehung bzw. Kontakt bei euch?
• Wie sorgt ihr dafür, dass eure Gefühle dabei nicht zerfetzt werden?
• Könnt ihr durch Kommunikation alles abklären und definieren, sodass beide Seiten langfristig zufrieden sind?
• Fühlt ihr euch als Erfüllungsgehilfe oder Mittel zum Zweck ausgenutzt, weil ihr wisst, dass die Person nur gewisse Dinge mit euch ausleben will und im Hintergrund bereits einen Partner hat?
• Ist so eine Art der Beziehung bzw. Kontakt für euch langfristig erfüllend?
Das Thema begleitet mich schon länger und nun wollte ich eure Meinung dazu wissen, da ich immer mal wieder Anfragen bekomme und vor kurzem einer Frau meinen Standpunkt erklären musste, warum mir das nicht zusagt und es nicht direkt an ihr liegt, sondern mehr an ihrem Beziehungsstatus.
Ich hoffe, es fühlt sich niemand (vergebenes) zu Unrecht angegriffen, ich teile lediglich meine Meinung und habe keine Intention etwas zu pauschalisieren oder zu verurteilen.
Danke euch im Voraus für euren Beitrag und dem Teilen eurer Erfahrung.