„
Dann ist in der Szene leider auch sehr verbreitet, dass davon ausgegangen wird, dass ein unerfahrener dominanter Part nicht ein wunderbarer Dom sein kann. Tatsächlich hatte ich meine intensivste BDSM Beziehung mit einem absoluten Neuling und der stand den Erfahrenen in nichts nach.
Dito.
Ist wirklich ein Irrglaube, der sich furchtbar hartnäckig hält - dass Dominanz etwas wäre, das Erfahrung benötigt (natürlich nur bei Männern, bei Femdoms ist es wieder egal, ob sie erfahren sind oder nicht). Es ist aber ganz generell so, dass insbesonders Frauen bei Männern häufig auf Erfahrung bestehen, ganz egal, ob sie selbst erfahren oder unerfahren sind. Die Unerfahrenen wollen jemanden, der sie anleitet, die Erfahrenen glauben, mit einem Unerfahrenen müssten sie sich zu sehr zurückhalten und könnten sich nicht sofort vollständig ausleben.
Ein Dom, der Fragen stellt, nach Rat sucht - Arschkarte, der wird hier im Forum auch meist fertiggemacht und ihm wird gesagt "Wenn du das nicht selber weißt, bist du kein Dom und solltest es lassen".
Sub (female) darf das größte Dummchen und Naivchen der Welt sein, die Arme. Wenn was Dummes passiert, ist es eh immer die Schuld des Mannes/Doms.
Kein Wunder, dass so viele unerfahrene Männer, die sich für BDSM interessieren, fragen, ob man das ernsthaft irgendwie lernen kann. Es wird ihnen ja keine Chance gegeben, sich auszuleben und Erfahrungen zu sammeln. Ich halte das auch für meist ziemlich oberflächlich, weil ich dieses Bestehen auf "Erfahrung" bei Frauen sehr häufig im Zusammenhang mit einem selbstzentrierten Hedonismus sehe, wo der Frau in erster Linie wichtig ist, sich möglichst ungehindert und sofort volle Pulle ausleben zu können und dass der Dom ihr alles bieten kann, was sie will, aber bitte ohne diesen ganz realistischen und menschlichen Kram, wo man reden muss und Fehler macht und ausprobiert und Dom auch mal unterstützen muss.
Dom muss ein der eigenen Fantasie entsprungener Gott und darf kein normaler Mensch sein, der wie alle anderen auch aufs Klo geht.