Wieviel Blödsinn verträgt BDSM? - Wie albern darf Top sein?
Wir möchten ein Phänomen zur Diskussion stellen, das uns schon mehrmals begegnet ist.Wenn Leute uns kennenlernen, sind sie häufig sehr fasziniert von unserem Umgang miteinander. Solange die Umstände nicht äußerst ernst sind, sind wir es in der Regel auch nicht und albern sehr viel herum. Unsere Hausärztin benutzte einmal den Ausdruck "Goldfische im Glas" um zu beschreiben, wie sie unsere ständigen Kappeleien und Scharmützel amüsiert verfolgt, wenn wir gemeinsam bei ihr im Sprechzimmer sitzen.
Außerdem verfügt unser Er noch immer über ein sehr kindisches Gemüt. Wenn auf irgendeinem Kinderspielzeug "Probier' mich aus!" steht, ist das für ihn eine unwiderstehliche Aufforderung. Auch unterhält er sich regelmäßig mit subbies Titten (und ja, er hat ihnen Namen gegeben!). Und als subbie neulich ohne es zu merken einen Badezusatz mit Glitzereffekt benutzte, verkündete er aller Welt freudestrahlend, sie sei von einem Einhorn angefurzt worden.
Wenn nun Leute, die uns kennen und wissen, dass wir BDSMler sind, erfahren, wie extrem unsere Praktiken mitunter sind und wie gering unsere Tabus sind, wenn wir erstmal in Fahrt kommen, reagieren sie häufig mit Erstaunen oder sogar Ungläubigkeit, als sei es nahezu ausgeschlossen, dass jemand, der so oft so wenig Ernst zeigt, ernsthaft BDSM praktiziert.
Wie seht ihr das? Erfordern ernste Spiele wie Atemreduktion, das Abbinden der Titten oder Mindgames ein überwiegend ernstes Gemüt? Kann man einen Top nur ernst nehmen, wenn er auch ernst ist?
Oder sind solche Überlegungen einfach nur das Ergebnis von Schubladendenken und Fantasielosigkeit?