BDSM = Fetisch = schöne bunte Welt?
Ich weiß, die Frage ist nicht ganz einfach zu erklären da heutzutage ja schon das Wort "Fetisch" vielseitig interpretiert und ausgelegt werden kann/wird... Daher versuche ich es in dem Rahmen zu erklären, wie ich es wahrnehme/meine damit die Frage besser verstanden werden kann und beziehe es daher mal auf ein "äußerliches" Beispiel... Bitte aber nicht alleine darauf stürzen/beziehen, sonst sehe ich mich jetzt schon als Prügelknaben...Es geht mir einzig um folgende Bottom-Line: BDSM & Festish ja, aber es sind zwei VERSCHIEDENE Bereiche und sie dürfen daher ruhig auch getrennt von einander existieren... und manchmal sollten sie das auch...
Oder wie seht Ihr das?
Für mich ist selbstverständlich, es gibt viele verschiedene Arten von BDSM. Jede(r) versteht etwas anderes darunter, "braucht" seinen eigenen Konsenz, die persönliche "Bottom-Line". Daneben gibt es dann Dinge die drumherum nice-to-have sind, einen Gesamtrahmen bilden und das Bild sozusagen abrunden; Dinge die jedoch immer wieder je nach Stimmung und/oder Vorgabe wechselbar sind. Wie zB meines Erachtens die Garderobe. Je nach Event, Stimmung oder Vorgabe trage ich (als kleine Beispiele) mal schlampenhaftes; sehr erotisch-Damenhaftes oder durchaus auch mal ein Lack/Leder/Wetlookoutfit. Warum? Weil es dem Grundding eine gewisse Würze verleiht, dem Gegenüber zeigen kann "wo befinde ich mich heute gefühlsmäßig" bzw. TOP/DOM durch entsprechende Anweisung genau DAS genau JETZT zu tragen eine gewisse Stimmung beeinlussen/hervorrufen bzw. vertiefen kann...
Fetisch fängt für mich dann an, wenn diese Grenze in ein Extrem umschlägt bei dem ich ohne gewisse Elemente garnicht mehr anders kann und will. (Und soweit ich weiß habe ich per dieser Definition meinen noch nicht gefunden, find ich aber auch nicht schlimm, im Gegenteil )
Und ich frage mich, wann und vor allem warum es in unserer sich immer mehr Richtung Multi-Kulti, "hach wir sind ja allo soo supertollerant das wir oft vor lauter Akzeptanz Anderer garnicht mehr wissen/dazu stehen können wer wir eigentlich wirklich sind" Gesellschaft schicklich geworden ist, damit alles hinzunehmen, zu vermengen und durchaus vor die Nase gesetzt zu bekommen ohne auch nur ein mal STOP zu sagen... Und sei es nur für uns selbst... Warum geht völlig unter das die Aussage "das ist nicht meine Welt" auch tolleriert werden sollte, genau diese Art von "jedem das Seine" ausdrückt die doch gerade in diesem Bereich Grundsatz ist (sein sollte?) und nichts mit Engstirnigkeit zu tun hat sondern einer eigenen Persönlichkeit entspricht?
Dieser Trend zeigt sich für mich vor allem leider auch bei den überwiegenden Vernstaltungen: Früher waren BDSM-Events genau das: Treffen unter Gleichgesinnten, die diese Art Lebensform praxtizieren und sich an bestimmten Abenden in angenehmer (was auch immer der Einzelne darunter versteht ) Atmosphäre "zusammentun".
Heute jedoch gibt es kaum noch ein Event das nicht schon im Namen bzw. spätestens jedoch beim Dresscode angibt, das sich ja bloß niemand ausgeschlossen fühlen soll:
gewünscht sind auf der einen Seite zwar: Abendgardarobe, gerne das kleine Schwarze bei Damen, Richtung deutlich auf stilvoll und erotisch, Herren in dunkler Hose, Anzug etc... und danach: gerne auch Fetisch-und/oder Clubware...
Hallo???
Da stehen Sub und Top in Abendgardarobe, entsprechende Stimmung in sich tragend und auch ausstrahlend, haben uU viel Mühe und Zeit darauf verwandt... und werden konfrontiert mit "Fetishpeople"...Leuten, die mit BDSM so wenig am Hut haben wie...
deren eigentlicher persönlicher Grund des Besuchs sich -ja, deutlich ausgedrückt- schon in der Gardarobenwahl AUFGEZWÄNGT... Weil sie sich in ihrer eigenen Sexualität scheinbar eben nur wohl und angenommen fühlen, wenn sie im quietschgelben Neoprenanzug; den Militärstiefeln mit Gasmaskenaccesoire, Schweinchenkopfüberzug oder als Damenschuheträger in Exremstform und was weiß ich noch per se rumlaufen ... und augenscheinlich -fast einzig hierdurch- ihre Erfüllung finden. Oft geht dies einher mit der deutlichen Ausstrahlung: "wenn sich darüber hinaus neben dieser "zur-Schau-Stellung" noch etwas ergibt ist das schon geil, aber eigentlich fast schon Nebensache... Ich hatte meinen Spaß durch meine "zur-Schaustellung" und gut ist"
Und das ist dann völlig okay... ???
Aber im Gegenzug -um beim eigentlichen Thema BDSM zu bleiben und ein anderes Exrembeispiel zu nennen- ist bei einem solchen Event ein vlt. Benutzungs- oder gar Fremdbenutzungselemente einzufügen dann verpönt, igitt und "solche Ficker" will man garnicht wirklich haben. Die gehen dann am besten bitte gleich in den Swingerclub zum HÜ-Abend...?! als Aussage/Gefühlim Raum?
Manchmal glaube ich wirklich, ich bin im falschen Film.
Ist es denn von einem so extrem veranlagten Menschen wirklich zu viel verlangt, zu akzeptieren; vlt. sogar zu respektieren, dass wenn er mit seinem Fetisch in eine Richtung geht der ihn per se, in seiner Ausübung alleine schon Anderen ungefragt "aufzwingt/konfrontiert" - es dann Events geben sollte die genau DAFÜR veranstaltet werden bzw. es gerne gemischte Events geben kann für alle die sich nicht dran "stören" auch wenn es per nicht ihrs ist und dann eben auch NUR DIESE besucht werden?
Aber sollte man sich eben nicht darüber einig sein das es das Eine ohne das Andere geben kann und darf; das Fetisch eben kein selbstverständlich dazugehöriger Aspekt ist darf, es deshalb nicht immer in einen Topf geworfen werden sollte und daher zB über diesen Punkt hinaus nicht mehr völlig untergeht den dazugehörigen reinen BDSM-Abend eben auch noch als solchen zu veranstalten? Damit Atmosphäre auch Atmosphäre bleiben kann... Und Festisch wieder (angefangenen beim Auslebenden) als solcher angesehen und dort ausgelebt wird, wo er von Allen gewünscht oder wenigstens akzeptiert wird?
Sprich, ist zB die Vermischung auf VAs eher doch nur ein kommerzieller Grund und per se vom Empfinden her garnicht wirklich "nötig"...
Dies nur als Beispiel (bisschen carried away...) um zu verdeutlichen, warum ich mit dieser "Vermischung" uA nicht so ganz einverstanden bin.
Ich persönlich finde diese Selbstverständlichkeit bei der Vermischung einen Tick schade. Trotzdem bleibe ich bei der Grundfrage: Sind es für EUCH überhaupt überhaupt getrennte "Bereiche" oder geht das Eine zwangsläufig mit dem Anderen einher?