Interessant zu lesen
...wie selbstbewußt und "emanzipiert" hier Eigeninitiative propagiert wird.
Ich wünschte manchmal, das würde für mich auch so funktionieren.
Tut es aber nicht.
Auch ich weiß genau, was ich will, habe Bedürfnisse und Begehrlichkeiten.
Dennoch bin ich mit meinem "Spiel" zwingend auf die Initiative und den Aktionismus des Herrn angewiesen. Ich brauche sein Begehren, seine Willensbekundung, ich brauche seine klare Anweisung, damit ich Hingabe und Genuss empfinde. Nur durch seinen Willen wird meine Lust aktiviert. Sein Befehl setzt meine Lust in Gang.
Wenn mir nach Spanking zumute ist, muss ich leider so lange frech sein, bis ihm die Hutschnur platzt. Denn wenn er mir weh tut, weil ich ihn darum bitte, ist es ein Gefallen, den er mir täte. Und das ist gegen die Regeln. Die Regeln sind: ich bin die Geduldige. Ich bin die Folgende, die Ausgelieferte, sein Besitz, sein Opfer, die Gejagte und wir agieren nicht auf Augenhöhe und "machen es uns schön". Sondern er mutet mir zu. Nimmt sich von mir. Fragt mich nicht nach Erlaubnis. Verlangt meinen Gehorsam.
Glaubt mir das ist manchmal echt kein Spaß dieser gefühlten "Autenthizität" hinterher zu laufen. Aber so ist es nun mal. Ich brauche diese Atmosphäre der Unfreiwilligkeit um die Verantwortung komplett abgeben zu können. Nur da hinein kann ich mich fallen lassen.
Und ich brauche überdies die Romantik des Erorbertwerdens. Daher kein aktives Anschreiben, keine Verführungsnummern oder Ansagen, was ich wie gerne hätte. Es dauert also eine ganze Weile, bis mein Herr herausgefunden hat welche Knöpfe bei mir wie gedrückt werden müssen, bis alles funktioniert. Und bis ich weiß, was mein Herr von mir erwartet.
Aber dann fragt keiner mehr nach Initiative. Dann läuft alles rund.