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Stino, Vanilla, BDSMler

*****a_S Mann
7.070 Beiträge
JOY-Angels 
aufwertend-neutral-abwertend
Im Grunde ist es doch so ähnlich, wie mit den Begriffen dafür, dass jemand freiwillig seinem Leben ein Ende setzt: Selbstmord, Suizid, Freitod
"Selbstmord" ist abwertend, weil er diese Handlung mit dem zutiefst unmoralischen Mord betitelt. "Freitod" ist aufwertend im Sinne einer dramatisch-romantischen Handlung in einem Gedicht. "Suizid" mag als Fremdword steril klingen, aber ist eben dadurch neutral, und ist, wenn man diese Handlung moralisch neutral beschreiben will, der Begriff der Wahl.

Und ähnlich ist es mit dem Begriffstrio "normal, vanilla, stino":
Wenn wir Nicht-BDSMer "normal" nennen, werten wir BDSMer als "unnormal" oder "abnormal" ab. Wenn wir sie "stink-normal" nennen, werten wir diese ab und BDSMer auf, weil wir ja implizit sagen, die seien eben nicht so langweilig. Und daher ist der international wohl gebräuchlichste neutrale Begriff "vanilla", denn Vanille-Eis ist die wohl häufigste *eis*-Geschmacksrichtung, aber eben nicht die einzige.

Natürlich können sich BDSMer bei Gesprächen innerhalb der Szene selbst "Perverse" nennen und über "Stinos" lästern. So wie Schwule auch mal provozierend sich als "Tucken" von den "Heten" abgrenzen und Türken sich als "Kanacken" bezeichnen und über die "Kartoffeln" herziehen, und in den USA lästern "Nigger" über "Cracker".
Das ist dann klassisch politisch unkorrekt und innerhalb der Szene verständlich, aber außerhalb ist es manchmal sinnvoll, politisch korrekt zu reden.
*****ius Mann
1.286 Beiträge
Nur wenn ...
*****a_S:
Wenn wir Nicht-BDSMer "normal" nennen, werten wir BDSMer als "unnormal" oder "abnormal" ab.

... für dich, nicht der Norm zu entsprechen, negativ konnotiert ist.

Kleidergrößen werden nach "Normmenschen" definiert. Entspricht jemand nicht dieser Norm weil zu groß, zu klein, zu dich oder zu dünn, ist er zwar "abnormal" aber wird er m. E. nicht abgewertet.

Abgesehen davon schließt dein "wir" mich ebenso ein - obgleich ich deine Ansicht nicht teile *zwinker*
Normal...
...ist doch immer relativ und liegt im Auge des Betrachters!
Um eine gemeinsame Sprache zu finden, sind Begrifflichkeiten notwendig und diese sind eben Stino, Vanilla, BDSMler. Ob man dies abwertend auffasst oder nicht, ist auch wiederum von der jeweiligen Person abhängig, was SIE damit emotional verbindet. *blume*
*****a_S Mann
7.070 Beiträge
JOY-Angels 
@*****ius: Es geht nicht um mich. Ich fühle mich wunderbar damit, nicht der Norm zu entsprechen, und für mich ist "normal" nicht positiv, "unnormal" daher auch nicht negativ.
@****u1: Und auch wenn wir da alle so unsere unterschiedlichen Gefühle zu haben, völlig relativ ist die Sprache hier nicht, und wir müssen schon akzeptieren, dass "normal" für die meisten Menschen der positivere Begriff ist, und sie nicht gern "abnormal" genannt werden wollen. Es ist ja auch sprachlich nicht so geschickt/höflich, wenn ein heterosexueller Mensch sagt: "Ich bin nicht schwul, sondern normal. Du bist schwul, also abnormal." Das als unhöflich zu empfinden, ist nicht übertrieben. Daher die neutralen Begriffe "homo-" und "heterosexuell".
Die Welt ...
...oder die Szene kennt und nutzt Sprache um sich vielleicht abzuheben von DER NORM..
..doch WAS ist die NORM..?

Auch in Sachen Sprache/Definitionen gibt es Dissenzen...
DER/DIE DOM? Die SM'ler ? Begrifflichkeiten...Suchen wir nun nach dem Ursprung oder einer neuen Definition ?

Muggel...Vor ein paar Jahren hätte ich mich sicher noch gewundert .. *zwinker*
***ta Frau
1.820 Beiträge
Stino, Vanilla, BDSMler
Stino - BDSMler, Vanilla - BDSMler sind halt Begriffspaare, die sich nicht auf einer Ebene befinden, wohingegen sich z. B. lesbisch - heterosexuel sehr wohl auf einer Ebene gegenüberstehen (beides Begriffe für eine sexuelle Orientierung), ebenso dominat - devot (beides Begriffe für eine sexuelle Neigung).
Stino ist ein Adjektiv mit potenziell wertenden Konnotationen, wohingegen BDSMler ein Sammelbegriff für sexuelle Neigungen, Praktiken, Auslebensweisen ist. Als Pendant zu BDSMler fällt mir im Deutschen nur Nicht-BDSMler ein. Dies Begriffspaar bewegt sich auf einer Ebene, ganz neutral. Ebenso wie z. B. Swinger und Nicht-Swinger.

*****a_S:
Natürlich können sich BDSMer bei Gesprächen innerhalb der Szene selbst "Perverse" nennen und über "Stinos" lästern. So wie Schwule auch mal provozierend sich als "Tucken" von den "Heten" abgrenzen und Türken sich als "Kanacken" bezeichnen und über die "Kartoffeln" herziehen, und in den USA lästern "Nigger" über "Cracker".
Das ist dann klassisch politisch unkorrekt und innerhalb der Szene verständlich, aber außerhalb ist es manchmal sinnvoll, politisch korrekt zu reden.
Es macht in der Tat einen Unterschied, ob sich Angehörige einer Gruppe selber mit einem Begriff bezeichnen, mit dem sie von Angehörigen anderer Gruppen in diskriminierender Absicht oder einfach aus mangelndem Bewusstsein heraus bezeichnet werden, oder diese Bezeichnung durch Angehörige anderer Gruppen erfolgt. "Politisch korrekt" klingt für mich immer nach: "bestimmte Dinge sage ich nicht, weil es grad nicht opportun ist, ich denke sie deshalb nur". Ich selber halte es keineswegs für lediglich politisch korrekt, sich um nicht diskriminierende Bezeichnungen zu bemühen. Ich möchte selber nicht abschätzig benannt werden und finde es deshalb nur recht und billig, in meiner Wortwahl anderen gegenüber sorgfältig zu sein.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Es macht in der Tat einen Unterschied, ob sich Angehörige einer Gruppe selber mit einem Begriff bezeichnen, mit dem sie von Angehörigen anderer Gruppen in diskriminierender Absicht oder einfach aus mangelndem Bewusstsein heraus bezeichnet werden, oder diese Bezeichnung durch Angehörige anderer Gruppen erfolgt.

Allerdings ...
Weil
wir es nicht sind.
Eigentlich zeigt die übergroße Mehrheit auf uns - schräge Perverslinge mit psychischen Auffälligkeiten jedweder Art.
Aus Selbstrechtrechtfertigungsgründen und zT auch aus Ablenkungen von basalen Gründen, Releflektionsmangel, zeigt die Gruppe/man selbst auf andere. In gewisser Weise auch eine Funktion des Selbstschutzes, der Absicherung; wenn man selbst der legitime ethisch-moralisch überlegene Heilsbringer ist, dann kann die ganze Welt auf einen zeigen - man weiß dann doch, man ist auf der richtigen Seite.
Ein Psychotrick der auch zB in der Politik funktioniert - die anderen, das sind die Terroristen. Man selbst ist da außen vor. Mit derlei Maßnahmen verschleiert man eigene Problematiken - die idR unbequem sind.

Scheindiskussion führen dann weiter, da sie die Ablenkung manifestieren. "Norm" liegt eben nicht im Auge des Betrachters, sondern ist ein statistisches Mittel mit einem zu definierenden Wertebereich. Oder "ist mir völlig egal" kann nur in einem einen noch akzeptierenden Umfeld behauptet werden - obwohl ebendies wird immanent verachtet wird - woanders hiesse das Kopf ab oder ähliches mehr, da würde man sichs ganz schnell überlegen ob die Meinung anderer, gar der Mehrheit einem so egal sein kann.

Wichtig bei Scheindiskussionen ist allerorten ist: Begrifflichkeiten und Wertebereich bloß nicht genau definieren, immer alles im Nebulösen verharren lassen - das ist die Garantie dafür, dass man in 153 Jahren immer noch - ohne jemals an ein veritables Ziel oder Erkenntnisgewinn zu gelangen - diskutieren, verbal umhergeistern kann.

*blume*
*****ius Mann
1.286 Beiträge
Genau
**********Rouge:
"Norm" liegt eben nicht im Auge des Betrachters, sondern ist ein statistisches Mittel

*dafuer*
ALLES was nicht in eine DIN passt, ist subjektiv *lol*
*******sler Mann
77 Beiträge
Die Zeiten wandeln sich
**********Rouge:
wir es nicht sind.
Eigentlich zeigt die übergroße Mehrheit auf uns - schräge Perverslinge mit psychischen Auffälligkeiten jedweder Art.

Das ist die Frage! Kürzlich gab es ein nettes Interview mit einem Sexualforscher, der sich seriös zu der Thematik dahingehend äußerte, dass BDSM keineswegs eine Randerscheinung ist und in seiner Breite von vielen in irgendeiner Weise besetzt ist und daher eher als "normal" gelten müsste.

Die Erfahrung habe ich auch gemacht und mit angeblichen Stinos gesprochen, die BDSM für sich ablehnten. Bohrt man da etwas mehr nach, dann spielen 3/4 Paaren im Schlafzimmer irgendwas, was klar den Definitionen von Submission, Bondage oder sogar SM entspricht.

Die Frage lautet also nicht mehr, ob BDSM oder nicht, sondern wieviel!
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