Emotionslos mal auf den Grund gegangen …
Hat das Thema was mit BDSM zu tun?
Eigentlich nicht, denn das ist ein allgemeines Thema …
Hier möchte der TE aber einen Bezug herstellen, also hat das Thema was mit BDSM zu tun.
Hätten die Geschichten verhindert werden können, wenn die Personen vorher gewarnt worden wären?
Nein, denn sie würde nicht darauf hören.
Ist es also nutzlos zu warnen?
Auf keinen Fall … denn durch die Warnungen bekommen Menschen einen besseres Gefühl dafür, worauf man achten sollte und welche Regeln OK sind, und welche nicht.
Beispielsweise ist die Regel, dass eine Sub dem Dom unterstehen soll ja ganz praktisch. Aber, eine Sub ist man nicht schon beim ersten Date …
Was macht man also "falsch" beim "Warnen"?
Es geht mal wieder nicht darum, ob man warnt, sondern wie. Leider gibt es dafür kein Standard Mittel und man kann nicht jedem gleich helfen. Wichtig ist dennoch, demjenigen, der die Hilfe braucht da abzuholen, wo der Mensch ist.
Beispiel:
Eine Fantasie dreht sich darum, dass eine Frau in einem Hotel ein Zimmer hat und sich da hinlegt. Ein fremder Mann soll sich zugang zu dem Zimmer verschaffen und die Frau vergewaltigen. Sie soll ihn aber nicht sehen und nicht kennen.
(Dieses Beispiel hat definitiv BDSM Bezug …)
Kann die Frau jetzt nun warnen und sagen, dass sie es auf keinen Fall tun soll … Sie kann darauf hören oder nicht. Wenn man aber die Parameter etwas verändert, kann man es sicherer machen UND die Frau kann es genießen …
Beispiel:
Eine zweite Person sucht sich eine dritte Person und überprüft sie. Außerdem bekommt die Frau einen "Knopf", den sie drücken kann, so dass die zweite Person zur Hilfe eilt, wenn etwas wirklich schief gehen sollte.
(Ja, ich weiß, dass es trotzdem nicht sicher ist und dass immer noch Gefahren lauern, die man nicht berücksichtigt usw. dennoch minimiert man hier das Risiko).
Will sagen:
Es geht nicht ums ob man helfen kann, sondern das wie ist ganz entscheident. (Und ja, nicht immer hat man die Möglichkeit oder das Kleingeld oder was weiß ich … dann kommuniziert man es und versucht der Person eine angepasste Lösung anzubieten … als Helfer versteht sich).
Ist BDSM nun schlimmer oder besser als bei den Stinos?
Die Gruppierung KANN einfach nicht weiterführen, denn die Gruppen, wie sie benannt werden haben nicht die Gewichtung im Problembereich, sondern in der Ausführung des Liebesspiels. Will sagen:
Der einzige gemeinsame Nenner beim BDSM ist die Prazis, die beim Lustspiel angewandt wird. Welche weiteren Attribute gibt es? Nun, es gibt Blonde Menschen (innerhalb und außerhalb der Gruppe des BDSM), Idioten (innerhalb und Außerhalb …), Gläubige (Innerhalb …), Schwarze (…) usw.
Reden wir von der Gruppe der BDSMler, ist es schwer zu sagen, ob es da mehr oder weniger Idioten gibt - vor allem bringt es niemandem, wenn er unter einem dieser Individuen leidet. Deshalb kann man sagen, dass bei BDSMlern sowas nie passiert ist, weil es Leute gibt, die sowas nicht mitbekommen haben. Und andere sagen, sowas passiert anscheinend ständig, weil die Person das öfters mitbekommen hat.
Wenn wir also von Idioten sprechen, dann lasst uns die Gruppe der Idioten aufmachen … vermischen wir sie nicht mit dem BDSM oder den Stinos …
Deshalb kann man sagen, dass BDSM weder besser noch schlechter ist … es ist anders …
Sind die Menschen selbst Schuld, bei dem was ihnen passiert ist?
Jain … es kommt darauf an, woran man glaubt. Glaubt man, dass ein Mensch die Chance hat, eine Entscheidung wirklich frei zu treffen, dann muss man sagen, dass sie selbst schuld sind, weil sie sich hätten anders entscheiden können.
Glaubt man daran, dass eine Entscheidung, die getroffen wird, dadurch abhängt, was man gelernt hat, durch die Gene begrenzt ist, die Hormone eine große Rolle spielt und man nur das Wissen zu Verfügung hat, was man angesammelt hat, dann ist man nicht schuldig …
Aber, egal ob schuldig oder nicht, es hilft dabei nicht weiter …
Für die Menschen, die das durchgemacht haben, es tut mir wirklich Leid, aber ICH denke, dass sie in der Situation nicht anders hätten handeln können. Wir können aber versuchen, dass es das nächste Mal nicht mehr so passiert …
Wie kann man sich vor so einem Scheiß sützen?
Nun, es gibt viele Ansätze … aber einiges kann man allgemein behaupten:
Es hilft, wenn man psychisch stabil in eine Beziehung eingeht.
Es hilft, wenn man sich nicht blindlinks auf jemanden abstützt, obwohl man ihn nicht kennt.
Es hilft, wenn man nicht direkt 100% gibt …
Und es hilft, wenn man nicht allein ist … sondern Freunde hat, auf die man sich verlassen kann und die mit einem einen Weg gehen …
Kann man eine Beziehung oder das Glück auf Erden auch ohne diese "Regeln" erlangen? Ja klar … Definitiv … aber wenn man fällt, hat man keinen Schutz … und man kann leider tief fallen …
Können 24/7 Menschen einen anderen "einfach" so abservieren?
Das ist eine Diskussion, die man auf verschiedenen Ebenen führen kann. Eine ist die Informative …
Na klar geht das, sieht man doch …
Diese ist zugegebener Maßen keine Einfühlsame, aber logisch korrekte Annahme.
Eine andere wäre eine Idealistische …
Nein, denn ein Dom hat die Verantwortung und muss die Sklavin/Sub schützen … gerade bei TPE oder 24/7.
Auch das ist korrekt und zeugt von sehr sozialem und anständigem Verhalten … aber:
In unserer Heutigen Gesellschaft werden wir auf Egoist getrimmt. Das Aussehen und die Oberflächlichkeit nimmt einen sehr hohen Stellenwert ein. Jetzt muss man wissen, dass man nicht entweder Egoist oder Altruist ist, sondern bei gegebenen Situationen auch gerne mal switcht (ja, jeder switcht irgenwann mal
)
So kann dieser Mensch nett sein, aber bei Frauen nicht … Oder ist bei Frauen nett, aber in bestimmten Situationen nicht … usw.
Normalerweise würde ich bevorzugen, dass der Dom auch nach der Partnerschaft die Vorsorge für die Sub/Sklavin weiterführt … die Frage, die sich stellt ist, warum er es nicht gemacht hat.
In welcher Ebene hat er es gemacht.
Weitere Ebenenen bei der Diskussion wären:
Aus dem Winkel des Doms gesehen.
Aus dem Windel der Sub/Sklavin.
Welche Vereinbarungen wurden getroffen … usw.
Zusammenfassend möchte ich schreiben:
Alles Friedlich und Perfekt? Sowas gibt es nicht. Die Frage ist, aus welchem Blickwinkel sowas betrachtet und was man gerne hören/lesen möchte.
Ich für meinen Teil habe genug gesehen, gehört, um Vorsichtig zu sein. Ich lade IMMER Leute dazu ein, sich bewusst zu machen, was sie tun und selbst zu entscheiden, was sie wollen und ob ihnen das Risiko bewusst ist.
Ich habe einige Menschen kennengelernt, die sehr stabil sind und die auch einen guten Kompromiss gefunden haben, um Egoismus und Altruismus auszubalancieren … diese haben es meiner Meinung nach auch sehr viel einfacher als andere. Aber ich habe auch Menschen getroffen, die allein schwer leben können und sie haben es trotzdem geschafft, eine stabile Beziehung aufzubauen …
Geht es diesen "Pärchen" Perfekt und Friedlich? Nein nicht immer … aber zumindest ist es ein guter Weg.
Lieben Gruß,
Kal