Nachdem ich jetzt mal angefangen hab, die Antwortposts zu lesen und fast immer nur das "dann trenn dich" gelesen habe, möchte ich dir auch mal Einblicke in meine D/s Beziehung zu meinem Dom geben, denn die Konstellation ist ziemlich die selbe.
Er:
• hat Frau (seine Sub) und Kind (dementsprechend gibt es entsprechende Einschränkungen)
• hat mehrere Sklavinnen
• hat obendrein noch mehrere Spielpartnerinnen
Ich:
• war anfangs mega eifersüchtig (sogar auf Frauen, mit denen er nur befreundet war, mit denen er nie was gemacht hat)
• wollte ihn anfangs auch am liebsten alleine (bis auf Frau und Kind) haben (und hab jetzt noch meine Momente in denen ich mir das wünschen würde)
Er hat mir die Konstellation von Anfang an klar dar gestellt, so ist es und daran wird sich nichts ändern. Ich konnte mich also von Anfang an bewusst darauf einstellen: Nummer 1 werde ich nie sein, aber möglicherweise Nummer 2 (die ich letzten Endes aktuell auch inne habe, möchte ich jetzt mal behaupten ;)). Damit konnte ich mich auch problemlos arrangieren. Ich kenne seine Frau, versteh mich mit ihr, aber wir machen nichts zusammen (gar nichts, nicht nur auf BDSM- / Sex-Ebene nicht.) Seine Töchter kenne ich genauso. Seine Stieftochter weiß Bescheid, seine leibliche noch nicht, aber die ist dazu noch zu jung.
Als ich zu ihm kam, war ich auch die einzige feste Sklavin neben seiner Frau. Das hab ich aber erst erfahren, nachdem die Zweite (ich geh jetzt nur auf die ernsteren und längeren Geschichten ein) schon bei uns war (die hat ihn über mich kennen gelernt). Mit der komme ich super klar. Wir sind richtig enge Freunde und verstehen uns super. Auf sexueller / BDSM Ebene steh ich ihr relativ neutral gegenüber. Es kann mehr werden muss aber nicht.
Die Dritte die dazu kam hat er auch über mich kennen gelernt. Sie war eine langjährige Internet-Freundin von mir. Mit ihr komm ich gar nicht klar. Wenn wir zusammen sind, artet es jedesmal unbeabsichtigt in einen Konkurrenzkampf aus. (Sie ist mega besitzergreifend und ich komm mit ihrer Art nicht klar). Da haben wir mittlerweile die Regelung, wenn er was mit ihr macht, dann nicht wenn ich dabei bin und wissen will ich auch nix davon. Inzwischen ist der Kontakt aber generell abgeflacht, ich vermute (und hoffe es iwie auch), dass das nicht mehr lange hält. Mit ihr will ich auch nix machen. Das geht bei mir gar nicht, und wie du es beschrieben hast: Ja mir wird da auch schlecht, wenn ich an die beiden zusammen denk. Das ging sogar mal soweit, dass ich mich übergeben musste.
Die Vierte war unsere Ex. Mit ihr hat alles wunderbar harmoniert, wir waren beide in sie verliebt, und es war einfach nur ne hammergeile Kombi. Da hätten wir uns beide gewünscht, dass es länger hält. Leider wollte sie etwas anderes, also mussten wir sie auf schmerzhafte Art und Weise gehen lassen.
Aktuell haben wir jetzt eine am Start, die ihn mehr reizt als mich. Für mich schwirrt sie zwischen der Zweiten und der Vierten, gefühlsmäßig, eher richtung Zwei, würde ich aktuell sagen.
Nochmal einen kurzen Exkurs in die Vergangenheit: Mein Ex hatte auch mehrere, aber nur ich wusste, dass es mehrere sind und ich hab ihm nie vertraut, dass ich ja die einzige sei und bla... Hab mich letzten Endes u.a. aus dem Grund von ihm getrennt, weil ich da gemerkt habe: Ich hab kein Problem damit, wenn es andere gibt, solange ich bescheid weiß, im idealfall die anderen kenne und mich mit ihnen verstehe und mit ihnen auskomme. Das hat sich wie du oben siehst auch bei meinem Dom bestätigt.
Optimal wäre es für uns beide, wenn wir wieder jemanden wie die Vier finden würden. Aber das ist ziemlich schwer. Wir haben eine Zeitlang wirklich mit dem Kriterium gesucht, wir wollen wen der zu beiden passt. Inzwischen suchen wir in erster Linie für ihn und wenns dann bei mir passt kanns da in die Tiefe gehen, muss aber nicht.
So zurück zum Thema Eifersucht:
In solch einem Beziehungsgeflecht ist Eifersucht natürlich fehl am Platz, aber wie du grade an der Dritten sehen kannst: Sie ist nicht gänzlich weg. Und ich rechne es meinem Dom hoch an, dass wir inzwischen für uns eine Lösung gefunden haben, mit der wir beide zurecht kommen:
• Ich weiß, wenn er was mit anderen macht
• Er erzählt mir unter Umständen (wenn ich nicht dabei bin zB) die wichtigsten Punkte was er mit den anderen gemacht hat (ich brauch das, weil ich mich da dann gerne reinsteiger)
• Ich bin (wenn ich damit klar komme) dabei, wenn er mit anderen was macht und er hält sich dann in dem Rahmen auch an das, mit dem ich klar komme.
• Wenn ich nicht damit klar komme, bin ich entweder nicht dabei, oder er verzichtet mir zuliebe mal.
Für mich persönlich besteht die Möglichkeit mir jemand weiteren zu suchen zum BEspielen (auf passiver Seite steh ich keinem Anderen zur Verfügung) oder Ficken, ich hab daran aber nur bedingt bis gar kein Interesse. Ich bin in leicher Form poly, aber ich brauch keinen anderen in der Beziehung, wohingegen er definitiv mehrere braucht (und wenns nur Frau und 2 weitere sind).
Daher würde ich in erster Linie mal in mich selbst reinhören (hab ich damals auch, als er gemeint hat, ich müsse mit so eifersüchteleien gar nicht erst anfangen) warum ich wirklich eifersüchtig bin. Liegt es daran, dass du Angst davor hast, dass:
• er nicht genug Zeit für dich hat?
• ihm eine andere wichtiger ist als du?
• eine andere seine Bedürfnisse besser erfüllen kann und du ersetzt wirst?
• sein Augenmerk mehr auf den Anderen liegt als auf dir?
• du zu kurz kommst?
• du nur eine von vielen bist und er sozusagen in dir "nur ne Nummer" sieht?
• ...
Eifersucht hat viele Gesichter, aber letzten Endes liegt es eigentlich immer daran, dass man Angst davor hat seinen Gegenüber zu verlieren. Manche dieser Ängste lassen sich ganz einfach aus dem Weg räumen in dem man darüber redet und Grenzen und Regeln festlegt.
Andere lassen sich nur aus dem Weg räumen, wenn man selbst so stark ist und sagt: Ich komme nicht damit klar, dass er andere hat, ich brauch das Alleinstellungsmerkmal.
Letzten Endes kann dir die Entscheidung keiner abnehmen außer du selbst. Ich für mich habe festgestellt mit Gesprächen, Vertrauen ineinander und gesetzten Regeln und Grenzen komme ich damit klar, dass er andere hat. Mit manchen besser als mit anderen, aber ich kann die Regeln ja individuell für jede Frau separat festlegen.
Bei uns hat sich das inzwischen soweit entwickelt, dass ich Mitspracherecht habe, ob jemand ein Halsband bekommt (das muss man sich bei uns erarbeiten). Ja, er hat das Letzte Wort, aber er möchte meine Meinung dazu wissen und die Berücksichtigt er, eben weil ich bei ihm einen solch hohen Stellenwert habe.
Für mich käme ein Polykonstrukt bei dem ich die anderen nicht kenne und keinen Kontakt zu ihnen habe, auf keinen Fall in Frage. Dann würde mein Kopf durchdrehen und ich würde eifern ohne Ende, ob es nun einen Grund dafür gibt oder nicht.
Deswegen: Überleg dir mal, ob du dir so ein Konstrukt generell vorstellen kannst, ob du Wissensgrenzen brauchst und ob du dem Ganzen eine Chance geben möchtest. Dann steht ein Gespräch mit deinem Dom aus, und wenn er nicht dazu bereit ist, auf dich einzugehen, dann zieh eine Trennung in Betracht, auch wenns weh tut, aber dann hast du einen passenderen Partner verdient.
Oder es kommt eben dabei raus, dass es gar nicht geht. Auch das ist keine Schande. Dann hast du ja auch noch mehrere Möglichkeiten. Du behälst ihn als reinen Spielpartner (das musst du dann aber mit deinen Gefühlen für ihn vereinbaren können), du behältst ihn als Mentor und lässt dir ggf. von ihm helfen jemand passendes für dich zu finden, du behälst ihn als Freund (auch hier mit der Option zum Helfen jemdanden zu finden) oder du kappst den Kontakt komplett.
Welches für dich der Richtige Weg ist musst du selbst rausfinden.
Ich hoffe meine Nachricht konnte dir ein bisschen helfen.
Liebe Grüße
Isi