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Definition Vertrauen

*****uns Mann
4.072 Beiträge
@*****sis

... plötzlich ... vor Gericht ...

Sicherlich betrifft das nur einen sehr sehr geringen Prozentsatz an Individuen, …

Egal, wenn der/die Ex zum Charakterschwein mutiert und dir mit so einer perfiden Nummer an die Existenz, sprich ans Leben geht, dann gibt es darauf nur eine Antwort – ohne jedweden Skrupel so hart wie möglich zurückschlagen und dabei keine (0) Gefangene machen.
Den Charakter eines Menschen lernt man erst bei der Trennung richtig kennen....
ist leider die traurige Wahrheit.
*****uns Mann
4.072 Beiträge
@*******teel

Den Charakter eines Menschen lernt man erst bei der Trennung richtig kennen....
ist leider die traurige Wahrheit.

Ist das so? – Oder schauen wir vorher einfach nur weg?

Denn ich finde, die DoorBitch in unserem Schädel ist eigentlich schon ziemlich gut darin zu spüren mit was für einem Menschen sie es da zu tun hat.

Bedauerlicherweise nur ist das Luder manchmal eben auch bestechlich oder auf einem Auge blind oder im Falle von schwerer Amore gleich auf beiden.
*********frau Frau
1.929 Beiträge
... und bevor jetzt Charakterschweine ...
... weitere Existenzen fressen bzw. solche Ängste hervorrufen:

Mir gefällt, dass Harseis den Gedanken in den Vordergrund rückt, dass eben das Vertrauen nicht von Bottoms gepachtet ist: Auch Top investiert ja eine ganze Menge Vertrauen - ich meine nicht das Vertrauen, dass er wegen blauer Flecke angezählt wird, sondern Vertrauen in die Person, die "ihm zu Füßen liegt". Vertrauen darein, dass diese sich kennt und auch wirklich das Verlangen hat, von dem sie erzählt, dass sie sich auf ihn als Menschen einlässt und nicht nur ihre Wünsche erfüllt haben will - eigentlich ein ganz menschliches Vertrauen untereinander, so dass eine Beziehung (wie auch immer geartet) funktioniert.
Ich selbst habe mich vor kurzem dabei erwischt, den Gedanken zuzulassen, mein Vertrauen sei missbraucht worden - stimmte doch aber gar nicht, wir beide hatten uns vertraut. Und nicht dass da etwas nicht weiterläuft, so schwer das auch sein mag, macht das Vertrauen hinfällig, eher ist es doch so, dass man seinen Schmerz zu tragen sucht, indem man Distanz zum anderen schafft, die Fehler sucht und Wut aufbaut (jetzt rede ich aber gerade nicht von mir). Aber Vertrauen ist nun mal nicht mit einer 10-Jahres-Garantie für eine Beziehung gleichzusetzen.
Vertrauen
Ist die einzige Währung die wir BDSMer haben.
Und mit dieser Währung sollten wir kein Schindluder treiben,den sobald Falschgeld von außen in den Kreislauf kommt sind alle davon betroffen,da jeder sich immer mehr Gedanken macht bei wem sein "Geld" in guten Händen ist.
*******ias Frau
4.126 Beiträge
Zurückweisungen - Distanz - Vertrauensaufbau
Hallo Harsesis!

Ich denke, wenn so etwas wiederholt vorkommt, mangelt es womöglich am Umgang mit Zurückweisungen. Ich spreche da aus eigener Erfahrung. Wobei Vorwürfe wie "Sexueller Missbrauch" bei mir (Frau) nicht das naheliegenste sind. In der Regel reagieren Männer da anders.

Früher hatte ich mehrfach mit Stalkern zu tun. Eine Geschichte endete in einer Verurteilung wegen schwerer Körperverletzung in Tateinheit mit einer Waffe. (Mein Ex-ONS hatte Wochen später meinen frisch gebackenen Partner aus dem Hinterhalt angegriffen.) In anderen Fällen ging ich in die Offensive, bevor es ein Fall fürs Gericht wurde. (darunter übrigens auch andere, langfristigere und emotionalere Beziehungsformen)... und mit der Zeit veränderte ich mein Verhalten, so dass ich mit meinen Sexualpartnern gar nicht mehr in diese Situation geriet.

Der Ursprung solch eines durchgeknallten Verhaltens ist:
Da hat jemand in den Bestand der Beziehung vertraut und investiert und fühlt sich durch "die plötzliche Trennung" verraten und verkauft. Wie realistisch das ist, spielt dabei keine Rolle. Selbst wenn die Beziehung seit Monaten nicht mehr richtig läuft wird für einen Menschen, der sich alles schön geredet hat die Trennung immer "urplötzlich/ wie aus dem Nichts. Der/ die hat mir gar keine echte Chance gegeben! Der/ die hat mich einfach verraten!" anfühlen.
Das Gefühl "Verraten worden zu Sein" liefert die nötige Qualität, um die moralische Instanz auszuhebeln. (Das ist selbstverständlich keine Entschuldigung. Nur eine Erklärung, die mir die nötigen Ansatzpunkte lieferte.)

Im Laufe meines Lebens lernte ich:
• Klartext zu sprechen reicht nicht aus.
• Von Beginn an mit offenen Karten zu spielen reicht nicht aus.
Man muss dafür Sorge tragen, dass Zurückweisungen auch beim Gegenüber ankommen!
Die vorhandene Distanz deutlich spürbar machen!

(d.h. unter anderem auch Abstand von meinen ursprünglichen Plänen für die gemeinsamen Stunden zu nehmen.)

Nun mag ich es nicht sonderlich, Zurückweisungen mit Entwertungen der Person zu verknüpfen. So "fies" wollte ich einfach nicht sein. (Auch wenn viele Menschen dies genauso handhaben. Und Beleidigungen sicherlich dafür sorgen, dass die Zurückweisung ankommt.) Rückblickend sehe ich in meiner wertschätzenden Form der Abgrenzung nach wie vor keinen Fehler. Diese waren eindeutig formuliert und zum Ausdruck gebracht.

Vielmehr lag mein Fehler darin, dass ich zuließ, dass mein Gegenüber bei erfolgter Zurückweisung rasch auf ein anderes Thema umschwenkte. Vor seinen aufkommenden schmerzhaften Gefühlen in Gebiete der Harmonie flüchtete. Die Zurückweisung also einfach ausblendete. Wenn ich ehrlich bin: In diesem Moment hatten wir beide Interesse daran, die Nähe aufrecht zu erhalten. Ich, weil ich mir genußvolle Stunden in Zweisamkeit ausgemalt hatte. Er, weil er sich mehr erhoffte. So konnte er sich weiter in seine Luftschlösser von "uns zwei" hinein steigern.

Wieviel mehr er sich erhofft hatte, ahnte ich in diesen Momenten nicht.
Schließlich neigen Menschen mit Angst vor Zurückweisung nicht nur dazu, den Schmerz der Zurückweisung zu verbergen/ verleugnen. Sondern obendrein: Themen, die ihnen besonders wichtig sind so beiläufig und "betont locker" anzusprechen als sei dies gar nicht wichtig. Da wird allenfalls die Spitze des Eisbergs sichtbar. Man bekommt dieses "betont locker" mit, wenn man darauf achtet. Doch in meinen jungen Jahren witterte ich dahinter kein schwerwiegendes Problem. Da stand mir selbst der Sinn nach "Lockerheit" und "Leichtigkeit". Und ich fand einfach, dass wir zwei Erwachsene wären und ich mit meiner Ehrlichkeit meiner Verantwortung Genüge getan hätte.

Aber wie Du so schön schreibst: Es ist erschreckend. Insbesondere wenn es um mehr als 3-Wöchige Affären ging. Dann wird das mit dem Vertrauen extrem schwierig und die einstige Leichtigkeit ist nun Mal dahin. Also wurde es doch zu meinem Problem. Das beschäftigte mich und letztendlich fand ich dann auch eine Lösung.

Seitdem ich in diesen Momenten kein Ausweichen mehr dulde und notfalls in der Kommunikation eine Pause einlege, damit meine "wertschätzende Zurückweisung" das letzte ist, was von mir im Raum steht und Zeit hat ihre Wirkung zu entfalten, habe ich kein Problem mehr mit Stalking oder "Racheaktionen". Weder im BDSM noch im Vanilla-Kontext.

Dann besteht zunächst einmal Einigkeit über die Unstimmigkeit/ Distanz zwischeneinander.
Dann macht es auch Sinn, das Gespräch weiter zu führen oder man begegnet sich neu.
So kann sich Schritt für Schritt Vertrauen aufbauen. - Oder auch nicht.

Tickt einer im frühen Stadium einer Beziehung aus - sobald ich etwas auf Distanz gehe - wird es zwar ungemütlich. Doch nichts im Vergleich zu meinen vergangenen Erlebnissen. (Ich denke, auch dieser ONS, der am Ende vor Gericht landete, wäre nicht derart eskaliert, wenn ich diesen zu einem früheren Zeitpunkt raus geschmissen hätte.) Tickt einer aus, überlege ich mir zwei Mal, ob ich in ihm das Potential und den Willen erkenne, zu lernen, mit Unstimmigkeiten/ Distanz umzugehen. (Dann bleibe ich mit ihm lange auf nicht-sexueller Ebene.) Oder ob ich einen Menschen vor mir habe, der sich nur anklammern will. (Dann endet der gemeinsame Weg.)

Desweiteren finde ich es ganz allgemein - sowohl bei Freundschaften als auch in Liebesbeziehungen - ausgesprochen hilfreich, mein Gegenüber darin zu bestärken, für dessen eigene Bedürfnisse einzustehen. "Nein-Sagen" und den Ausdruck von "unschönen Wahrheiten" gezielt zu fordern und zu fördern. Ein "Ja" ist dann auch sehr viel vertrauenswürdiger. "Mir zuliebe etwas zu tun" sollte m.E. nicht aus Verlustangst oder anderen Formen der Abhängigkeit geschehen. Vor allem würde ich gerne wissen, wann "nur mir zuliebe etwas getan werden will".

Dies hat natürlich vielmehr mit meiner grundsätzlichen Art und Weise meine privaten Beziehungen zu leben zu tun als mit BDSM. Kommt innerhalb der Beziehungen, in denen ich den dominanten Part inne habe, allerdings sehr viel mehr zum Tragen:

Ein Mensch, der gelernt hat, dass er sich der Beziehung zuliebe nicht verbiegen sollte, der erwartet dies i.d.R. auch nicht von seinem Gegenüber. Empfindet Trennungen zwar immernoch als schmerzhaft, jedoch als legitim und nicht als "Verrat". Dementsprechend greift bei der Trennung noch die moralische Instanz und verhindert das Austicken.

Sodele...
Harsesis, ich hoffe, ich konnte Dir mit meinen Ausführungen ein wenig Mut machen, Deinen eigenen Weg zu finden, wie Du herausfinden kannst, wann Du wieder einer Frau vertrauen magst und wann nicht.
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