Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
BDSM mit Herz
1159 Mitglieder
zur Gruppe
BDSM 45 plus
646 Mitglieder
zum Thema
Könnt ihr jemandem vertrauen, von dessen Untreue ihr wisst?449
Ein Hallo in die Runde Es drehen sich einige Forum-Beiträge um…
zum Thema
Wovon hängt Euer Vertrauen-Können ab?133
Vertrauen ist ein Thema, dass in vielen sozialen Beziehungen eine…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Definition Vertrauen

***_T Frau
6.772 Beiträge
Themenersteller 
Nach schlechten einschneidenden Erfahrungen ist aber auch wichtig dass dir dein Gegenüber die Zeit dazu gibt Vertrauen aufzubauen und nicht erwartet dass es plötzlich einfach da ist.

Urvertrauen dürften tatsächlich mehrere Menschen nicht so mitbekommen haben. Je nach Erziehungsleitsatz... Das geht ja los schon damit dass als ich geboren wurde die Kinder im Krankenhaus nicht bei ihren Müttern waren sondern ihr eigenes Zimmer hatten. Ihr erinnert euch an die tollen Glasscheiben bei der Säuglingsstation?
Das nächste ist damals war es modern sehr schnell abzustillen. 2 bis 4 Wochen war normal. "Kuscheln" in der Öffentlichkeit war auch verpönt.
Wenn man dann noch "beschloss" das Baby etwas weinen zu lassen...
Schon gibt's kein Urvertrauen. Ich schließe mich aurora_rising an mit der Aussage dass das vielen Menschen fehlt.

Und viele Arten des Vertrauens werden darauf aufbauen.

LG
Tina
*schmetterling*
**********henke Mann
9.638 Beiträge
Ich antworte mal ganz einfach jeweils auf die Fragen des Eingangspostings.
-Wie empfindet ihr Vertrauen?
Als eine Seelenverwandtschaft.
-Ist es schnell da oder eher langsam?
Sofort, oder gar nicht.
-Wie definiert ihr Vertrauen?
Es ist bedingungsloses Ausliefern, ohne Furcht.
-Wann wird Vertrauen zu Misstrauen?
Wenn es mißbraucht wird - wenn z.B. Dritte Dinge über mich wissen, die ich nur zweiten anvertraut hatte.
-Kann Vertrauen auch einfach auf "0" zurück gehen (kein Misstrauen?)
Nein, wenn ich einmal vertraut habe, dann hat diese Person bei mir sogar noch einen Bonus - der Vertrauensmissbrauch kann ja geschehen sein, weil diese Person ihrerseits vertraut hat.
• Wenn eine Person "egal" wird, was passiert mit dem Vertrauen?
Mir werden Menschen, die mein Leben begleitet haben, nicht egal.
• Habt ihr schon "falsches Vertrauen" erlebt?
In welchem Sinne?
Nun Tina_81 um KEIN Urvertrauen zu entwickeln bedarf es schwerer emotionaler, psychischer oder physischer Vernachlässigungen und/oder Misshandlung oder Lager-, Heim- oder Krankenhausaufenthalte im ersten Lebensjahr.
Die von Dir geschilderten Gründe sind schlichtweg unwahr. Denn in früheren Generationen wurde wesentlich weniger "Gewese" um Säuglinge gemacht, trotzdem entwickelten sie Urvertrauen.
******ark Frau
2.130 Beiträge
Das Schreien lassen und eigenes Zimmer schon für Babys war aber eine recht kurze, Periode, Velvet Steel.
*******ngel Frau
144 Beiträge
Ich möchte aus eigener Erfahrung bezweifeln, daß das Urvertrauen sich in den ersten Tagen, Wochen oder Monaten entwickelt und auch das es nur von der Mutter abhängt.

Ich denke es hat grundsätzlich damit zu tun wieviel Liebe und Verständnis man in den ersten Lebensjahren insgesamt zu spüren bekommt und ob man das Gefühl hat, so wie man ist geliebt zu werden. Nicht von jedem Menschen, aber mindestens von einem Menschen.

Meine persönliche Sichtweise zur Entwicklung von Urvertrauen.
******ark Frau
2.130 Beiträge
Die menschliche Psyche ist nicht so empfindlich. Urvertrauen baut sich ja durch mehrere Faktoren auf.
Da kann man auch mal was falsch machen. *g*

Liebe Grüße

Dina
https://de.wikipedia.org/wiki/Urvertrauen

Hier ist es schön kurz und knapp beschrieben... und das erste Jahr ist entscheidend... danach baut sich alles weiter auf diese Erfahrung auf.
Wie empfindet ihr Vertrauen?
-Ist es schnell da oder eher langsam?
-Wann wird Vertrauen zu Misstrauen?
-Kann Vertrauen auch einfach auf "0" zurück gehen (kein Misstrauen?)
• Wenn eine Person "egal" wird, was passiert mit dem Vertrauen?
• Habt ihr schon "falsches Vertrauen" erlebt?

• Vertrauen ist für mich ein elementares Bedürfnis in engen zwischenmenschlichen Beziehungen.
Es gibt mir Sicherheit authentisch zu sein, mich fallenzulassen, ohne die Angst vor Zurückweisung oder Enttäuschung.
Es ist eine Art der Beständigkeit die mich einhüllt und die ich genieße.

• Ich vertraue schnell, manchmal sogar zu schnell. Dann bezahle ich halt Lehrgeld.
Meist verlasse ich mich dabei auf meine Intuition.

• Zu Misstrauen wird mein Vertrauen wenn ich bewusst belogen werde.
Meine Loyalität und Gutmütigkeit ausnutzt.
Mich menschlich einfach zutiefst enttäuscht.

• Nein das Gefühl kenne ich nicht. Entweder ich vertraue oder nicht.

• „Egal“ sind mir Menschen zu denen ich keine emotionale Bindung habe.
Deshalb kann ich ihnen trotzdem partiell vertrauen.
Ob das mein Bankberater, Klienten,
Vorgesetzte, Kollegen oder mein Nachbar ist.

• Wenn mit „falschem“ Vertrauen gemeint ist, dass ich mich in einem Menschen getäuscht habe, dann ja.
***_T Frau
6.772 Beiträge
Themenersteller 
Mit falschem Vertrauen meinte ich dass man eigentlich weiß dass man der anderen Person nicht Vertrauen kann und wider besseren Wissens handelt - aus welchen Gründen auch immer.
Sei es weil man sich selbst belügt oder, oder, oder.....

Urvertrauen: tja dann lag ich da wohl etwas falsch. Soll vorkommen...



Nach wie vor:
vielen Dank für die vielen Beiträge!!! *danke*
Ich finde es wirklich interessant was da alles für Gesichtspunkte zusammen kommen. Ich konnte für mich schon einiges aus den Beiträgen rausholen und ich merke wie das meine Meinung festigt.
Danke dafür auch...!

Euch allen einen schönen und besinnlichen 3. Advent.

LG
Tina
*schmetterling*
****az Mann
4.353 Beiträge
Wie empfindet ihr Vertrauen?
Vertrauen ist irgendwie wie eine angenehme Art der Gewissheit, dass die Person, der man es entgegen bringt, keinen Schabernack damit treibt oder einem keinen bewussten Schaden zufügen möchte.

Ist es schnell da oder eher langsam?
Definiere mal einer schnell und langsam. Da ich ja auf der Seite der Leute bin, die in diesem Bezug hier, Schmerzen zum Wohle der Lust&Erregung austeilt, würde ich sagen ist es eher schneller da. Allerdings hinkt dann noch das Vertrauen hinterher, welches mir zeigt, dass die Person auch wirklich willens ist, diesen Schmerz zu empfangen und auch in der Dosis, wie ich ihn verabreiche und nicht doch lieber weniger. Da kommt dann natürlich das Grenzen ausreizen ins Spiel, aber im Optimalfall herrscht da schon so viel Vertrauen, dass es für beide ein tolles Erlebnis wird.

Wie definiert ihr Vertrauen?
Vertrauen ist wie eine Blume, die in unterschiedlicher Zeit zu keimen und zu sprießen beginnt (was ne kitschige Metapher). Da wir hier im BDSM Forum sind, sollte das Vertrauen wohl so groß sein, dass beide gewillt sind sich mal zu treffen und evtl. sogar miteiner zu spielen und/oder zu vögeln. Für andere Sachen bedarf es dann weniger Vertrauen, für andere wiederum mehr.

Wann wird Vertrauen zu Misstrauen?
Ich denke es liegt immer beides vor. Nur eben in verschiedenen Verhältnissen. Bei mir wäre das Misstrauen zb bei fremden Leuten im Verhältnis 90:10 zu Vertrauen. Erst mit der Zeit gleicht es sich an, und wenns gut läuft dreht es sich um. Aber ein gewisses Maß Misstrauen (und seien es nur 0,01 %) liegt immer vor.
Dieses Verhältnis schwankt wieder zu Misstrauen, wenn sich Aussagen unschlüssig anhören, das Bauchgefühl einem sagt, da stimmt irgendwas nicht so ganz, etc.

Kann Vertrauen auch einfach auf "0" zurück gehen (kein Misstrauen?)
Dafür bin ich gerade zu unmotiviert drüber nachzudenken. Ich würde mal behaupten nein, aber ohne Begründung.
Wenn eine Person "egal" wird, was passiert mit dem Vertrauen?
Wenn mir eine Person egal wird, dann kann es immer noch ein gewisses Grundvertrauen geben. Allerdings ist mir die Person ja dann egal. Sprich ich habe sehr wahrscheinlich keinerlei Kontakt mehr zu ihr, es ist mir egal ob sie im Lotto gewinnt oder stirbt, etc.

Habt ihr schon "falsches Vertrauen" erlebt?
Hmm ja ab und zu. Über kurz oder lang werden mir diese Personen dann aber egal. Ist dann nur ein weiterer Fehler aus dem man lernen sollte.
******ock Paar
2.130 Beiträge
Vertrauen hat für mich viel mit Respekt und Loyalität zu tun.

Zunächst ist da ein Grund-Respekt einer Person gegenüber… ist dieser nicht gegeben (das kommt durchaus öfter vor), dann ist auch kein Vertrauen möglich.

Erst der Respekt einer Person gegenüber ermöglicht mir, dieser auch ein Grundvertrauen als „Vorschuss“ zu geben.

Eine Steigerung erfährt dieser Vertrauensvorschuss, wenn die Person mir deutlich zeigt, dass sie auch Loyal ist, dass sie zuverlässig und ehrlich ist. Auf diese Art wächst das Vertrauen.
Dies kann sich durch vieles zeigen, doch grundsätzlich würde ich sagen, dass es immer etwas damit zu tun hat das Worte und Taten zusammen passen.

Jetzt zu deinen Fragen…
****_81:
Jetzt meine Fragen an euch:

-Wie empfindet ihr Vertrauen?
-Ist es schnell da oder eher langsam?
-Wie definiert ihr Vertrauen?
-Wann wird Vertrauen zu Misstrauen?
-Kann Vertrauen auch einfach auf "0" zurück gehen (kein Misstrauen?)
• Wenn eine Person "egal" wird, was passiert mit dem Vertrauen?
• Habt ihr schon "falsches Vertrauen" erlebt?

Ich empfinde Vertrauen als etwas was Mut macht, Kraft spendet, anspornt weiter zu gehen, etwas das innere Ruhe gibt, Erleichterung und den Weg ebnet zu mehr.

Vertrauen ist etwas Ursprüngliches, etwas was uns in die Wiege gelegt wurde und etwas wonach wir ein Leben lang streben werden… und genau deshalb werden wir wohl alle auch immer wieder enttäuscht und daraus entsteht Misstrauen.

Meine Angel ist ein Mensch der so voll unschuldigem Vertrauen ist, dass sie manches mal als Naiv gehalten wird… dabei hat sie einfach nie ihr gewaltiges Urvertrauen in alle Menschen verloren… das ist etwas was sehr anziehend und liebreizend wirkt.

Wird eine Person egal… dann ist eben alles egal… dann ist da einfach nichts.

Krolock
*******ias Frau
4.126 Beiträge
Vertrauen
Wie empfindet ihr Vertrauen?
Vertrauen empfinde ich als eine Mischung aus Geborgenheit & Unsicherheit & Glaube. Als von Optimismus und Neugierde begleitetes Loslassen.

-Ist es schnell da oder eher langsam?
Ich brauche sehr lange, um Vertrauen zu einem Menschen aufzubauen. In etlichen kleinen Schritten/ gemeinsamen Erleben.

Ich meine... wenn es zu schnell kommt/ plötzlich ein riesiger Schritt kommt, dann ist es kein Vertrauen. Dann ist es Hoffnung.

-Wie definiert ihr Vertrauen?
Auf jeden Fall hat es etwas mit "vertraut sein" und "sich vertraut machen" zu tun.
Aber das allein reicht noch nicht. *nachdenk*
Glaubwürdigkeit.
Verbundenheit.
Selbstbewusstsein.
Demut.
Ich vertraue auf die Stärken meiner engsten Vertrauten und sie vertrauen auf meine Stärken. Bedeutet: In bestimmten Bereichen/ Situationen vertraue ich mehr auf das Urteilsvermögen und in die Fähigkeiten meiner Vertrauten als in meine eigenen. Und umgekehrt.
Insofern hat Vertrauen auch immer etwas mit Kenntnis der Situation, Kenntnis des Gegenübers und Selbsterkenntnis zu tun. Und einem Menschen, der meine Wertehierarchie nicht kennt, der überhaupt nicht wissen will, was für mich wichtig ist, dem kann ich auch nicht vertrauen. Wie sollte er mich denn berücksichtigen, wenn er nicht weiß, wer ich bin? Das wäre doch hochgradig unglaubwürdig.

Vertrauen ist schwer zu definieren. Denn es ist kein Punkt. Vielmehr eine Linie von---bis. Da gibt es diese vielen kleinen Vertrauensvorschüsse beim Wachstum des Vertrauens. Zunächst auf vollkommen unterschiedlichen Gebieten und irgendwann kommt dann der Punkt, wo ich sagen kann: Ja, dem Menschen kann ich vertrauen, weil er weiß, wo er steht und hin will und diesbezüglich immer ehrlich war. Irgendwann kommt dieser Punkt, wo ich einem Menschen glaube, wenn er sagt: "In XY kenne ich mich nur so halbwegs aus, doch für das, was wir vorhaben, reicht es." - Dann vertraue ich ausschließlich in den Menschen, weil ich selbst von XY Null Ahnung habe und dementsprechend weder seine Fähigkeiten in XY noch diese Situation realistisch einschätzen kann. Aber soweit reicht mein Vertrauen nur bei sehr wenigen Menschen. Dieses "Blinde Vertrauen" strebe ich auch nicht an. Darauf greife ich ausschließlich in Krisen zurück. Mein Risikobewusstsein ist mir so wichtig, dass ich mir dafür nahezu immer die Zeit nehme.

Insbesondere im BDSM-Kontext ist wichtig, dass die Beteiligten dieselbe Art von Vertrauen "blind" oder "sehenden Auges" anstreben.

-Wann wird Vertrauen zu Misstrauen?
Wenn einer von mir fordert: "Vertrau mir!" So ein Gezerre/ Gier in der Luft liegt. Wenn Unstimmigkeiten auftreten. Z.B. Körpersprache und Stimme meines Gegenübers nicht zusammen passen. Es trotz meiner Verständnisfragen bei schwammigen Auskünften und Herumgeeiere bleibt und/ oder zu Gegenangriffen kommt. Das wären so die ersten Anzeichen. Alles Weitere wäre zu komplex, um es hier zu schildern.

Das größte Übel:
Der Vertrauensbruch.
Im Besten Fall: Vergeben, nicht vergessen.
.
ich fang mal mit dem Wort an
die meisten Worte , denen das Ver vorsteht haben eine eher negative Bedeutung und beim Ver Trauen

müsste das ja ganz anders sein ...sich einlassen auf das, was sich ein anderer traut und dabei mitmachen
oder das mit sich machen lassen, weil unterstellt wird...es entsteht kein Schaden

-Wie empfindet ihr Vertrauen?
es ist etwas warmes, was micht hält und leitet

-Ist es schnell da oder eher langsam?
das ist schwer zu sagen es gibt das mit unter unmittelbar oder sich langsam aufbauend

-Wie definiert ihr Vertrauen?
siehe oben..

-Wann wird Vertrauen zu Misstrauen?
bei Täuschung...wenn ein anderer mein Vertrauen missbraucht

-Kann Vertrauen auch einfach auf "0" zurück gehen (kein Misstrauen?)
ne geht geht nur ja ich habs oder nein ich habs nicht

• Wenn eine Person "egal" wird, was passiert mit dem Vertrauen?
gleich wohl...nicht einerlei ...einerlei ist unbedeutend gleichwohl hat für mich eine Bedeutung
was sollte ich jemandem Vertrauen entgegenbringen der keine Bedeutung für mich hat.

• Habt ihr schon "falsches Vertrauen" erlebt?
sagt mir so nix ...oder ist das von falschen Voraussetzungen auszughen, etwas in den Menschen
hineinnterpretieren, das er gar nicht zu erfüllen hätte.. ...ja das kenn ich schon
***_T Frau
6.772 Beiträge
Themenersteller 
DANKE
Ich weiß nicht was ich sagen soll......
Ich bin einfach nur baff...
Beiträge über Beiträge... Ich hätte nie gedacht, dass das Thema so einen Zuspruch findet. Ich wollte es einfach mal reinwerfen, weil es mich - wie gesagt - beschäftigt.
Ich habe nun wirklich sehr viel Stoff. Und so viele "Dankes" wie ich verteilen möchte gibt es gar nicht. Ich werde nun einfach wenn noch weitere Beiträge kommen still mitlesen, außer irgendwas von mir sollte nicht ganz klar sein. Ich hoffe ich habe alle Fragen die an mich gestellt waren zufrieden stellend beantwortet und nichts überlesen bei der Flut innerhalb der kurzen Zeit.
Ich finde auf jeden Fall die Ansichten sehr interessant und inspirierend. Konnte vieles für mich teils plötzlich "benennen" wo mir davor auch eine Art von Selbstreflektion gefehlt hat.
Ja, ich bin wirklich Dank euch allen Joylern mal wieder in meinem Prozess des Denkens weitergekommen.

LG
Tina
*schmetterling*
******uja Frau
6.914 Beiträge
Ich finde, die Abwesenheit von Vertrauen ist nicht immer Misstrauen. Misstrauen ist für mich etwas Aktives, wo ich nicht nur kein Vertrauen habe, sondern bereits einen konkreten Verdacht, dass irgendetwas krumm ist. Insofern braucht es ebenso eine Grundlage wie das Vertrauen. Dazwischen liegt ein großer Bereich der Indifferenz, in dem ich mich einfach für mich selbst verantwortlich fühle. *zwinker*

Mein Vertrauen baut sich schrittweise auf und ersetzt dabei diese Indifferenz. Wenn ein Mann alles richtig macht, fühle ich niemals echtes Misstrauen, aber für völlig vorbehaltloses Vertrauen muss ich ihn in allen Bereichen erst einmal einschätzen können. Solange ich das nicht kann, lasse ich mich sozusagen "auf eigene Gefahr" auf ihn ein. Mit einem Sicherheitsseil. Und damit komme ich oft schon ziemlich weit – wenn es nicht überhaupt nötig ist, damit er sich so "beweisen" kann, dass ich ihn einschätzen kann.

Umgekehrt wünsche ich mir übrigens genau dasselbe: nie Anlass zu Misstrauen zu geben und gleichzeitig niemanden so einzulullen, dass er alle Seile kappt, bevor er sich meiner sicher sein kann. *g*
***_T Frau
6.772 Beiträge
Themenersteller 
@Yolabruja
Danke...

Ich glaube du hast meinen 0-Punkt gerade treffend beschrieben - bzw mir eine Basis gegeben den nochmal genauer auszuformulieren. Da das was du beschreibst oberhalb - also im positiven Bereich - des 0-Punkts ist. Man vertraut noch nicht richtig, aber es ist halt auch nicht nichts da..

Nichts = weder Vertrauen noch Misstrauen. Die absolute Waage, das Pendel das ganz gerade nach unten steht und sich nicht bewegt.

Und das ist das was ich meine - ein absoluter 0-Punkt ist doch bzgl Vertrauen unmöglich.. Irgendeine Richtung nimmt das Vertrauen ein. Und wenn es nur am Anfang wenn ich jemand kennenlerne schon minimal in eine Richtung geht. Nennen wir es doch einfach mal eine Ahnung auf die man anfängt eine Beziehung in jeglicher Form (Geschäft, Freund, Partner) aufzubauen...

LG
Tina
*schmetterling*
*****uns Mann
4.072 Beiträge
@******uja

Toll die Steps beschrieben. – Respekt.


Misstrauen ist für mich etwas Aktives, wo ich nicht nur kein Vertrauen habe, sondern bereits einen konkreten Verdacht, dass irgendetwas krumm ist.

Insofern braucht es ebenso eine Grundlage wie das Vertrauen.

Als Grundlage für ein gesundes Misstrauen reicht mir bereits ein Bauchgefühl das gelb blinkt.

Die Aktivität von der Du sprichst, die hat mein Unterbewusstsein schon längst abgearbeitet, bevor mein Bewusstsein, mein Verstand überhaupt auch nur ans aktive Denken denkt.

Und das Ganze passiert in einem realen Vis-à-vis mit einem Menschen mit einer geradezu affenartigen Geschwindigkeit, die mir manchmal selbst unheimlich ist. Unheimlich deshalb, weil die Trefferquote – Misstrauen angebracht/nicht angebracht - so exzessiv hoch ist.

Um zu spüren, dass etwas nicht koscher ist, dafür braucht mein Verstand nicht wirklich einen konkreten Verdacht. Den brauchen hinterher nur die Jungs von der PR-Abteilung, die da auch mit drinsitzen.

Sämtliche Mikroexpressionen meines Gegenübers wertet mein Instinkt nämlich unbewusst sehr viel fixer und besser aus, als mein Bewusstsein das würde, das neigt bedauerlicherweise nämlich auch schon mal gern dazu, sich das eine oder andere schön reden zu wollen. Was – und das zeigt mir meine Erfahrung – letztendlich immer ein Fehler war. Deshalb habe ich mich beizeiten auch davon verabschiedet - vom sich etwas schönreden:)
*******dor Mann
5.901 Beiträge
...
Galinthias
Als von Optimismus und Neugierde begleitetes Loslassen.

Ziemlich schön beschrieben.
Wie bei den Eltern an der Hand ... woebei Urvertrauen und Vertrauen auch noch einmal zwei paar Schuhe sind.

Yolabruja
die Abwesenheit von Vertrauen ist nicht immer Misstrauen.

Nein, das sind Antonyme.
Und: bei mir ist es anders. Ich (ver)traue zunächst jedem, aber ich vertraue ihm erst schrittweise mehr und mehr an. Wobei die Schritte sehr unterschiedlich gross sein können. Misstrauen entsteht mir, wenn die erste Grundlage gestört wird.
******uja Frau
6.914 Beiträge
*******dor:
Nein, das sind Antonyme.
*ja* Wie Liebe und Hass.

*******dor:
Und: bei mir ist es anders. Ich (ver)traue zunächst jedem, aber ich vertraue ihm erst schrittweise mehr und mehr an.
Vergleichbar mit einem grundsätzlichen Gefühl der Sympathie, die wächst und wächst, solange sie nicht gestört wird – bis hin zur Liebe.

Aber Liebe und Hass sind beides starke Gefühle. Dazwischen liegt die Gleichgültigkeit.
*******dor Mann
5.901 Beiträge
...
Aber zwischen Vertrauen und Misstrauen liegt nichts.

Deine beschriebene Indifferenz bezeichen ich bereits als Vertrauen, schlage es diesem zu: wir fahren uns nicht über den Haufen, wir können im Cafe nebeneinander hocken, ohne uns ständig umsehen zu müssen, der Pilot wird es schon können ...
******uja Frau
6.914 Beiträge
Grundvertrauen. Urvertrauen. *dafuer*

Aber auch dieses ist normalerweise begründet – weil man eben schon X-mal die Erfahrung gemacht hat, dass man nicht sofort über den Haufen gefahren wird, wenn man auf die Straße tritt. Und so weiter.

Inwieweit das eine grundsätzliche menschliche Eigenschaft ist, die nur bei einigen "kaputtgemacht" wird, und inwieweit Kinder einfach dazu neigen, (sich) aktiv (an-)zu(-)vertrauen und so dieses Grundvertrauen erlernen, weiß ich nicht. Ich halte es aber durchaus für normal, dass im selben Maß, wie Verantwortung und Autonomie steigen, auch aktives Vertrauen immer selektiver gewährt wird. Weil man es ja nicht mehr so nötig hat.

Wenn wir meine Indifferenz mit deinem (Ur-)Vertrauen und mein aktives Vertrauen mit deinem Sich-Anvertrauen gleichsetzen, passt es aber, oder? *g*
*******ias Frau
4.126 Beiträge
Danke Yolabruja für deine Beschreibung.

******uja:
Dazwischen liegt ein großer Bereich der Indifferenz, in dem ich mich einfach für mich selbst verantwortlich fühle. *zwinker*

Da denke ich:
Bereich der Indifferenz = Unabhänigkeit

Beispiel:
Ich unterhalte mich in meinem Stamm-Lokal mit einem Mann über Sex.
Dass ich mit diesem Mann dort gesehen werde, ist mir gleichgültig.
Und die nächsten Gäste sind so weit weg, dass sie uns nicht hören können.
In diesem Moment fühle ich, dass unser Gespräch von den anderen Gästen unabhängig ist.
Gleichgültig ob es sich dabei um fremde oder mir bekannte Menschen handelt.
Bei "Unabhängigkeit von XY" spielen Urvertrauen, Vertrauen oder Misstrauen keine Rolle.

*******dor:
Wie bei den Eltern an der Hand ... woebei Urvertrauen und Vertrauen auch noch einmal zwei paar Schuhe sind.

Bereich der Indifferenz = Urvertrauen

Beispiel:
Ich unterhalte mich in einem fremden Lokal mit einem Mann über Sex.
Die Menschen dort sind mir fremd.
Die nächsten Gäste sitzen am Nebentisch und können Teile des Gesprächs mitverfolgen - sofern sie es darauf anlegen.
In diesem Moment mache ich mich von fremden Menschen abhängig.
Doch habe ich das Urvertrauen, dass fremde Menschen nicht die böse Absicht hegen, irgendwas aus diesem Gespräch gegen mich zu verwenden. Dass diese fremden Menschen gar nichts mit mir anstellen wollen. Dass sie die Distanz wahren.


In Bezug auf den Mann ist es natürlich in beiden Fällen Vertrauen/ Vertrauensvorschuss.

Ich denke der Unterschied zwischen Vertrauen und Urvertrauen liegt im Bezug.
• Mit dem Mann gehe ich in Resonanz bzw. bemühe mich darum oder mache mir was vor (tatsächlich vorhandener oder vermuteter oder projizierter persönlicher Bezug).
• Mit den Gästen nicht

Aber ist dem immer so?
Ich finde, das Thema Vertrauen wird im BDSM-Bereich immer zu einseitig gesehen.
Und zwar geht es fast nur drum dass der sub-Part dem Dom-Part ja vertrauen können muss usw. was zwar richtig ist, aber die andere Seite wird komplett außen vor gelassen.

Leider musste ich 2x die Erfahrung machen was es heißt, wenn man eine Beziehung beendet in der aktiv BDSM gelebt wurde, und dies dann als Waffe eingesetzt wird... einmal stand ich plötzlich wegen häuslicher Gewalt vor Gericht, ein anderes Mal (andere Frau) wurde einem guten Freund erzählt ich hätte sie sexuell missbraucht um einen Keil zwischen ihn und mich zu treiben (hat nicht funktioniert zum Glück), als ich mich von ihr trennte.

Ich werde so schnell keiner Frau mehr in der Richtung vertrauen können, alles was Spuren ab und inklusive blauer Flecken hinterlässt ist für mich auf die Sicht von Jahren erstmal alleine schon vom Kopf her nicht mehr drin, in den 2 Fällen die ich oben geschildert habe gings auch nicht um 3-Wöchige Affären sondern um Beziehungen von 2 und 7 Jahren Dauer. Ich habe keine Lust irgendwann unschuldig im Knast zu sitzen.

Sicherlich betrifft das nur einen sehr sehr geringen Prozentsatz an Individuen, aber beim Vorwurf von sexuellem Missbrauch sieht man als Mann nun mal ganz schön alt aus. Und dass es mich jetzt schon 2x erwischt hat finde ich erschreckend, ich hoffe das ist kein Trend.
*******rion Mann
14.644 Beiträge
@Harsesis
100 % Zustimmung. Manche Frauen sind grenzenlos wenn es darum geht sich zu rächen.
Manche Männer auch
gings auch nicht um 3-Wöchige Affären sondern um Beziehungen von 2 und 7 Jahren Dauer. Ich habe keine Lust irgendwann unschuldig im Knast zu sitzen.
So schnell geht das nun auch nicht Freunde der leichten Unterhaltung.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.