Einvernehmlicher Sadismus (im Gegensatz zum pathologischen Sadismus) beinhaltet immer einen mehr oder weniger großen Teil Reaktionsfetischismus. Argumente dafür/dagegen?
Das bedeutet also, dass pathologischer Sadismus einen geringen oder gar keinen Teil Reaktionsfetischismus enthält.
Dies würde wiederum bedeuten, dass "der Sadist" auf einen Sack reaktionsloses Fleisch schlägt und dies ihn als "Sadist" definiert.
Dem ist jedoch nicht so; "Sadist" definiert sich über das Zufügen von Qual. Qual ist wiederum eine Reaktion auf die zugefügte Gewalt bzw., allgemeiner, beabsichtigte Folge der Handlung.
Siehe Forderung mit Novotnas Ergänzung.
Auf einen Sack reaktionsloses Fleisch eindreschen ist wohl psychopathologisch bzw. antisozial motiviert, aber nicht (mehr) sadistisch. Ein Sadist hört regulär auf, wenn es nicht mehr zappelt.
Dazu mal ein Fallbeispiel: "Wenn er sich bei diesen Handlungen vorstellt, die Leichen seien lebendig, er schlage sie mit Peitschen und es fließe Blut, hat er einen Orgasmus." (ISBN 3-89806-048-9, S. 254)
NUR dann, wenn das Fleisch in der Vorstellung zappelt.
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ein Beispiel für Sadismus..ich nehme einen Hammer, hau dir auf den Fingernagel und schau wie der sich in sehr kurzer Zeit blau verfärbt, wer dabei einen hoch bekommt, der ist glaube ich Sadist,
denn das Schmerz erleiden in dem Fall ist wenig sexuell stimulierend .
Warum sollte es einen Masochisten nicht erregen können? Bzw: Was ist der prinzipielle Unterschied zwischen einer Gerte auf den Arsch, einer Ohrfeige und dem Hammer auf die Finger?
Entscheidend ist "auch" auf masochistischer Seite alleine
Sondern der Schmerz muss durch mich zugefügt werden
das Erkennen der eine Wirkung beabsichtigenden Handlung durch das Gegenüber.
Der Zahnarzt hat gerade nicht die Absicht, Schmerzen hervorzurufen. Hinter einem Unfall steht gar keine Absicht. Ich weiss aber von mehreren Masos, dass ihnen ein "Vanilla" beabsichtigt, aber völlig asexuell motiviert, "Schmerz" im weiteren Sinne zugefügt hat und sie dadurch einen Moment fassunglos waren, da es ihren Masochismus berührte.
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Kann es sein, dass es doch in Wahrheit mehr reine Sadisten als „Doms“ gibt?
Nach meiner Erfahrung:
Nein. Sadisten sind selten.
Und, dass sich eben viele nicht trauen, dass vor sich und anderen zuzugeben?
Offen gezeigter Sadismus ist gesellschaftlich geächtet, wohingegen offener Narzissmus weitgehend anerkannt bis gefördert wird.