Großes Kompliment
Es ist mir ein Bedürnis, euch allen meinen Dank und ein großes Kompliment auszusprechen. Solche Statements wie von Sonne oder mir hätten im offenen Forum einen Sturm der Entrüstung ausgelöst.
Da habe ich manchmal das Gefühl, statt in einem Erotik-Forum im Moralistenclub gelandet zu sein. Die Glücklichen, die eher die Ausnahme als die Regel darstellen, ihre Neigungen mit ihrem Lebenspartner ausleben zu können, neigen dazu, diejenigen, die die zweitbeste Lösung wählen, moralisch zu richten.
Das sieht einfach anders aus, wenn die Verhältnisse nun einmal nicht so sind.
Verzeiht, wenn das ein wenig off topic sein sollte, aber ich
muss das einfach einmal loswerden! Das was
fahrenheit schildert, schadet aus meiner Sicht niemandem und nutzt allen Beteiligten.
Ich gehe solche Fragen nicht moralisch (wer bin ich, dass ich mir das Recht herausnehmen könnte, hier jemanden moralisch zu verurteilen?), sondern pragmatisch und psychologisch an. Auf dieser Grundlage ist für mich alles "gut", was mehr Nutzen als Schaden bringt. Sich selbst verleugnen, belastet nicht nur den Betroffenen, sondern auch sein Umfeld. Beruflich habe ich ständig mit "schwierigen" Kindern zu tun, deren Mütter darüber klagen, dass sie doch alles für ihren Nachwuchs tun und sich selbst völlig vernachlässigen. Die Kids haben nicht
trotzdem sondern
deswegen Probleme. Nicht Märtyrer, sondern zufriedene Eltern erziehen ausgeglichene Kinder!
Wem nutzt es, konsequent eine in jedem anderen Lebensbereich glückliche Ehe im Extremfall aufzugeben, um die Neigung leben zu können? Ist das nicht eher menschenverachtend dem Partner gegenüber, als diesen Teilbereich genauso außerhalb der Beziehung zu leben wie ein Hobby, das der Partner nicht teilen mag?
Ein Dom, den ich als durch und durch anständigen Menschen sehr schätze, formuliert in seinem Profil: "Ich werde meine langjährige Lebensgefährtin nicht verlassen, weil meine Neigung sie überfordert."
Ich denke, dafür verdient er Respekt!
Wahrscheinlich bin ich damit hier an der falschen Stelle, weil aktive BDSMler tatsächlich toleranter zu sein scheinen als die meisten anderen. Noch einmal herzlichen Dank dafür euch allen!
Übrigens geht es mir ums Prinzip, ich bin derzeit nicht selbst betroffen, weil sowohl mein Dom als auch ich ungebunden sind.