@ Climax
Da magst Du einerseits recht haben... ich hab gerade in letzter Zeit festgestellt, dass ich in meiner kürzlich beendeten Beziehung mich letztlich so sehr mit den Problemen meines Ex auseinandergesetzt hab, seiner Situation, seinen Bedürfnissen, trotz aller Belastungen, die ich selbst in meinem Leben so habe, dass ich selbst dabei schließlich viel zu sehr auf der Strecke blieb - er wurde zu sehr zum "Zentrum", was aber nun auch längst nicht nur an mir lag...
Und trotzdem... für mich hat das nur am Rande etwas mit der Situation, die Mike eingangs beschrieben hat, zu tun. Wenn mir jemand vertrauen kann, dann heißt das natürlich noch längst nicht, dass dies auch umgekehrt so sein MUSS. Aber: Wenn mein Partner wünscht und fordert, dass ich ihm vertraue, eben dieses Vertrauen aber in mehrfacher Hinsicht immer wieder enttäuscht, dann hat das ja nichts damit zu tun, dass man irgendetwas in ihn hineinprojiziert, nur weil es bei einem selbst vorhanden ist oder weil es da um einen Wert geht, der mit den Werten des Partners dann doch nicht wirklich übereinstimmt - obwohl es von ihm wieder und wieder anders gesagt wurde.
Und setzt man seine Kraft, Energie und Verständnisbereitschaft - wenn auch vielleicht in einem gewissen Übermaß - für den Partner ein, in dem Vertrauen, dass er das zu wertschätzen weiß oder aber es offen und ehrlich sagen wird, wenn ihm da etwas zuviel wird - DAS ist aus meiner Sicht seine Verantwortung - dann wirkt sich das auf so Dinge wie Grundvertrauen aus. Und auch das seh ich nicht so, dass der Grund dafür in einem Projizieren eigener Werte/Wünsche etc. liegt.
Klar ist aber nicht einer wie der andere. Und was hier so einige zum Thema "Angst zu vertrauen" geschrieben haben, kann ich ein ganzes Stück weit unterstreichen. Es liegt doch auf der Hand - jedenfalls für mich - dass es kaum etwas Schwerwiegenderes gibt, als feststellen zu müssen, dass das Vertrauen in einen zutiefst geliebten Menschen nicht gerechtfertigt war. Und damit mein ich nicht "einfach nur" das Vertrauen in seine Treue etc.... sondern vor allem auch das Vertrauen in seine Liebe. DAS allerdings wird dann wohl wirklich manches Mal so sein... dass man selbst sehr viel mehr Liebe empfindet als der Partner, und in seine Person - fälschlicherweise - ebenso viel Gegenliebe hineininterpretiert, zumal wenn es immer wieder heißt, der Partner liebe einen "WIRKLICH".
Trotzdem... ich kann für mich nur feststellen, dass ich es nur zu gut verstehen kann, was Mike beschreibt. Irgendwann ist die "Vertrauensfähigkeit" einfach aufgebraucht, zu sehr ausgenutzt, zu sehr zerstört. Ich weiß nicht, ob es möglich ist, das irgendwann einmal in sich selbst wiederzufinden. Aber ich hoffe es