Verliebt sein und jemanden lieben ist ein Unterschied...

oh.... heikles Thema.... immer wieder diese Definition des Worts LIEBEN.Darüber kann man 1000e von Zielen füllen...

Ich würde z.B. deiner obigen gar nicht zustimmen. Sondern das, was du da beschreibst mit den Worten "Jeden Fehler zu übersehen und jede Sekunde nur an diese bestimmte Person zu denken" das ist für mich geradezu klassisch für das, was ich über mich sagen würde, wenn ich mich als VERLIEBT bezeichne. Da ist der Gefühlsrausch da, sehr intensiv und eben die "rosarote Brille", die mich über Fehler hinwegsehen lässt. -
Ich habe mal irgendwo gelesen "Verliebtsein ist ein Gefühl - Lieben eine Entscheidung". Das kommt für mich dem näher wie ich das sehe. Wenn ich sage, ich LIEBE jemanden, dann ist das nicht nur ein Gefühl, sondern verknüpft mit dem Willen einer Bindung, stärkeren Verbindlichkeit von meiner Seite (und dem Wunsch, das Gegenüber sieht es genauso) Ich (persönlich) könnte immer erst dann sagen, ich liebe jemanden, wenn ich ihn auch wirklich KENNE, also realistisch sehe und (dennoch) für ihn entscheide, trotz auch vorhandener Schwächen und Fehler.

Und auf den anderen Teil deines Posts: ja, ich bin super gern verliebt! Für mich ist das eines der schönsten Geühlszustände (zumindest wenn sie erwidert werden natürlich ), und ja bei mir ist es bei einer Affäre schon so, dass ich tendenziell auch verliebt sein kann oder will.
Obwohl das das Risiko birgt, dass es auch mal weh tun kann...

tue ich meinen Mann. Da ist diese Vertrautheit, Sicherheit, das sich aufeinander verlassen können, der Fels in der Brandung, füreinander da sein, das Leben teilen.

Verliebt war ich schon oft, das berühmte Kribbeln im Bauch, Glückseeligkeit, 90% des Tages an ihn denken, schöne Phantasien haben, aber eben auch meistens nur ein Strohfeuer.
Weil man den anderen auch nur von der schönen Seite her kennt, keine Alltagsprobleme zu bewältigen hat, und sich auch nicht so oft sieht, dass man sich auf die Nerven gehen könnte.

Ich empfinde es so, als wenn man sagt, im Urlaub ist es toll, aber zu Hause ist es doch am schönsten.

Man sollte jedes verliebtsein geniessen, auch wenn es irgendwann mal sehr weh tun kann, aus welchen Gründen auch immer.

Für mich ist verliebt sein immer schon der beginn von Liebe gewesen . Deswegen ist es für mich ( leider ?! ) eins .

Bei mir ist Liebe (zu einem Mann) auch immer aus anfänglicher Verliebtheit hervorgegangen.... Aber nicht aus jeder Verliebtheit wurde/wird bei mir Liebe.

aber warum 'leider' ?
kann doch auch schön sein, wenn aus jeder Verliebtheit Liebe wird ...

Kann ich ja nicht beurteilen - irgendwie war ich immer unglücklich verliebt (oder das hat mein Fühlen mehr geprägt)

Ich stimme zu diesem Thema @*****uja zu.
Nicht jede (die wenigsten) Verliebtheit endet in einer Liebe, eine Liebe entsteht langsam mit immer besser werdenden gegenseitigem Kennenlernen.

Sie beinhaltet aber auch nicht JEDEN Fehler zu übersehen oder zu akzeptieren es gibt auch Grenzen (ich würde z.B. Alkoholismus, Drogen oder Gewalt nie...auch nicht aus Liebe hinnehmen).

"Jede Sekunde an jemanden Denken" verbinde ich auch eher mit verliebtsein...Liebe bedeutet für mich eine stabile gefestigte vertrauensvolle Verbindung mit guten Wurzeln...da darf man auch schonmal an was anderes Denken und der Partner läuft nur als Hintergrundprogramm mit.



weder / noch
Das würde ja bedeuten das man sich in jede beliebige Person verlieben könnte
ob sie einem gefällt oder nicht, ob sie einem sympathisch ist oder nicht
...und mit der Liebe ist es genauso.

Ich habe nie eine meiner Affären geliebt...war auch nicht das Ziel...eine Affäre ist eine Affäre Punkt!


Könnte ich nicht sagen da es für mich zwei völlig unterschiedliche Dinge sind.

Nur meine persönliche Meinung.

medea

also ich denke doch -
eine Geste, eine gemeinsames Gespräch, wo man drin 'gefesselt' wird - oder auch irgend eine andere Situation, mit der das Gegenüber dich für sich einnimmt ... kann doch schon einen verliebten Gedanken erzeugen -- der Wunsch, sich noch einmal zu begegnen, gemeinsam etwas zu unternehmen, mehr von ihm haben zu wollen ...

Verliebtheit muss ja nicht Wochen, Monate, Jahre dauern.
Das 'verliebt sein' assoziiere ich mit Schmetterlinge - naja, und es gibt auch Tagesfalter..!



Ich danke für eure Gedanken, die ihr hier niederschreibt..
penina

...Tagesfalter ist gut die gibts öfter...aber nicht mit jedem.

Es gibt jede Menge Männer bei denen es bei mir nichtmal zu einem "Tagesfalter" reicht und ich bin überzeugt davon das es den Männern genauso geht.

medea

Liebe ist für mich ein ganz buntes Spektrum der unterschiedlichsten Gefühle . Oder ein multidimensionales Universuim. Verliebtsein gehört auch dazu. So verliebe ich mich z.B. immer wieder neu in meine Ge-LIEBtE. Zum Beispiel schon dann, wenn ich in getrennten Phasen nur Bilder von Ihr anschaue oder beim Telefonieren Ihre Stimme höre. Mitunter ist es einfach auch nur heißes Begehren, der innige Wunsch, mit Ihr heißen Sex zu haben und zu genießen. Sie zu verwöhnen und von Ihr verwöhnt zu werden. Lustvolle, fleischige Liebe, Wollust eben. Liebe ist bei mir nicht gleichförmig. Sie unterliegt auch einem Auf und Ab. Ist variabel, veränderlich. Aber sie ist immer da. Stetig. In allen Farben, Formen und Nuancen. Und gerade in der "Affäre" habe ich gelernt, dass Liebe bedeutet, einen Menschen so zu nehmen und dafür zu lieben, dasss er so ist, wie er ist! Keine Bedingungen, nur lieben! Ist nicht immer einfach und gelingt mir auch nicht immer. Dann spüre ich auch so etwas wie Eifersucht etc. Aber dieses Gefühl der tiefen, im wahrsten Sinne des Wortes LIEBE vollen Annahme einer Persönlicheit habe ich zuvor so nicht gekannt. Habe sehr, sehr lange dafür gebraucht, es zu fühlen, aber es fühlt sich großartig an!

Gibt es einen Unterschied zwischen Liebe und Verliebt sein? Noch vor 10 Jahren hätte ich diese Frage mit Nein beantwortet. Heute mit einem gewissen Abstand zu allem und den Erfahrungen der letzten Jahre muss ich für mich sagen, doch es gibt ihn, den kleinen und doch nicht unbedeutenden Unterschied. Als ich meinen Ex Mann damals kennenlernte war ich der festen Überzeugung das es Liebe ist. Gut, mit 17 hat man noch keine wirklichen Erfahrungen gesammelt um vergleichen zu können. Im Rückblick bin ich mir sicher das es am Anfang Verliebtheit war, aber das wir es versäumt haben dieses Gefühl zu vertiefen. Es blieb alles sehr oberflächlich. Diese Sichtweise kann ich jetzt für mich definieren weil ich heute sehr viel kritischer bin als ich es damals war. Liebe ist ein Gefühl das sehr weit unter die Haut geht. Liebe erträgt viel und sie verzeiht (fast) alles. Aufregender und erfüllender Sex ist heute für mich ein muss. Ohne ihn ist alles nichts.
Wenn du bedingungslos liebst, dann nimmst du dein Gegenüber so an wie er ist. Himmel hoch jauchzend, zu Tode betrübt. Die gesamte Bandbreite der Gefühle ist da und wird auch bedient. Während meiner Ehe habe ich existiert, heute liebe ich. Für diese Erkenntnis musste ich erst fast 50 Jahre alt werden.
Diese Sichtweise ist meine und vielleicht auch ein wenig dadurch geprägt das ich Single bin und ich niemandem Rechenschaft schuldig bin über das was ich mit wem tue und wie es mir damit ergeht. Ich darf diese Gefühle zulassen, auch bei meiner Affäre. Denn es sind meine Gefühle.

Ist das schönste Gefühl überhaupt das es gibt! Ich bin mit meinem Freund seit neun Jahren zusammen, bzw solange besteht unsere Affäre. Ich liebe diesen Mann mit all seinen Facetten und Fehlern. Und denke jeden Tag an ihn. Bedeutet das an ihn denken Verliebtheit? Die Schmetterlinge sind auch noch nach all den Jahren vorhanden. Trotz schlechter Phasen, die wir auch hatten. Wir kennen uns sehr gut und ja, ich würde sagen ich liebe ihn und bin gleichzeitig verliebt.

Lustig, mein Freund und ich hatten das Thema vorgestern, als wir über mein exman sprachen. Ich meinte: meine Liebe zu ihm hat sich geändert, ich liebe ihn noch, aber anders!"
Er meinte ich würde mein ex Mann nicht lieben, weil sonst wäre ich nicht mit ihm zusammen sondern ja mit meinem ex....
ich denke da ist schon was dran....

Er meinte das "liebe eher definiert werden kann über eine mehr oder weniger tiefe empfundene Verbundenheit"
Also man fühlt sich an diesen Person verbunden.
Mal mehr, mal weniger.

Für mich ist Verliebtheit der Anfang der Liebe, doch nicht jeder Verliebtheit endet in Liebe.
Aber wenn ich jemanden liebe bin ich verliebt.
Nur die Liebe ist bunt und verschieden. Meiner Meinung nach.
Ich liebe meine Eltern, meine Kinder, mein Freund, meine Freunde und doch ich denke mein ex Mann liebe ich auch. Es sind aber verschiedenen Farbtöne, wenn man es so erklären kann.

Ich würde deinem Freund widersprechen, Delidi:

1) es gibt zum einen durchaus Menschen, die mehr als 1 Mann (Partner/in) LIEBEN können. Ausführliche weitere Infos dazu findet man u.a. hier in der Gruppe Polyamorie.

2) auch ich war anfangs als junge Frau in meinen Ehemann ver-liebt - aus dieser Verliebtheit wurde eine verbindliche, eheliche Liebe - und diese Liebe hat sich im Laufe unseres über 30-jährigen Zusammenlebens vielfach verändert! Ich nenne es auch heute noch Liebe - aber sie ist nicht mehr so romantisch und leidenschaftlich, wie die der frühen Verliebtheitsjahre. Sie ist voller Vertrauen, Wertschätzung, Verbundenheit, Loyalität und Wohlwollen.

3) und auch ich kann neben dieser "gereiften, in die Jahre gekommenen Liebe zu meinem Mann", zu anderen Männern Verliebtheit und erotische Anziehung, oder Freundschaft-Plus entwickeln.

So ist meine persönliche Erfahrung und Erkenntnis.


Es kommt immer drauf an, wie man das Wort LIEBE definiert. Und wer könnte schon behaupten, die für alle gültige und von allen akzeptierte Definition von LIEBE zu besitzen?!