ADHS und "Stehvermögen" beim Manne (Medis, Gefühle???)

Ich konnte Sex noch nicht mit Medikamenten testen, aber es gab bereits früher hier das Thema "ADHS und Stehvermögen". Wir ADHSler haben das Problem geistig oft nicht wirklich voll da zu sein und da ist Abschaffen mittendrin oder bei der geringsten Ablenkung leider typisch

Besonders wenn man eh gestresst ist

Es gibt ADHSler wie mich, die in den Hyperfokus schalten. Ich glaube, das ist ganz individuell...

Psychopharmaka gehen häufig auf die Libido, so auch ADHS-Medikamente.
Von Frauen höre ich zumeist, dass sie die Lust kaum bis wenig beeinträchtigen, die Orgasmusfähigkeit jedoch stark.

Bei mir ist das Anschwellen des gesamten Klitoriskörpers nicht mehr so gegeben, wie ohne Medikamente und Orgasmen beim Sex (ohne zusätzliche Stimulation der Klitoris-Eichel) sind deshalb nahezu unmöglich.

Im Prinzip ist das mit der Errektion eines Penisses zu vergleichen - mein "Stehvermögen" ist also auch am Arsch

Das ist als Frau jetzt zwar nicht hinderlich für den Akt an sich, doch guter Sex an sich hat für mich weniger mit Penetration zu tun als mit der Lust aufeinander.

An deiner Stelle würde ich nicht so viel über die Beweggründe deiner Ex spekulieren und mehr Selbstliebe walten lassen - du bist mehr als deine Errektionsfähigkeit ❤️

Ich merke mit Elvanse eine leichte Libido-Einschränkung.
Die Erregung und Lust entsteht eher weniger einfach so, sondern ich benötige etwas externe Stimulation (Küssen, Anfassen, visuelle Stimulation).
Es benötigt also ein wenig Arbeit, bis ich "heiss" laufe. Es kann auch sein, dass ich zwischendurch auch bei der Selbstbefriedigung mal etwas schlaffer werde. Ich versuche, dies als Teils des Prozesses zu nehmen und mich nicht verrückt zu machen.
Und mittlerweile begreife ich das auch garnicht unbedingt als Problem, sondern als Chance, die Lustkurve bewusster wahrzunehmen - vermutlich auch ein Vorteil der Medis - und damit durch einen längeren Erregungsweg auch befriedigendere Orgasmen zu haben.

Hat also alles seine Vor- und Nachteile

Liebe Grüße
Andreas

Er schreibt:
Hallo Jan,
ich nehme seit meiner Diagnose im Dezember 2023 Medikinet (derzeit noch 50/0/10/0, bin aber noch nicht fertig mit der Eindosierung). Eine Veränderung der „Standfestigkeit“ habe ich bislang nicht festgestellt.
Ob dein „Problem“ (ist der falsche Begriff, ich finde nur gerade keinen Besseren) sich auf die Medis zurückführen lässt, ist schwer zu sagen, weil sehr individuell. Das Thema der Konzentration bzw. Ablenkung im Allgemeinen ist ja bei AD(H)S nun mal nen Ding. Daher ist der Schluss für mich zum Sexuellen auch nicht weit. Wieso sollte es beim Sex anders sein? Und gerade bei hohem Stress haben auch neurotypische Menschen „Probleme“ beim Sex. Bei uns kickt dann noch zusätzlich das AD(H)S rein.
Du hast einen sehr hohen Stresspegel bei dir beschrieben. Vielleicht liegt da eher „der Hase im Pfeffer“?

Ansonsten kann ich mich einer „Vorrednerin“ nur anschließen. Schau nach vorn und nicht zurück. Hadere nicht so viel mit dir Selbst. Ohne dich näher zu kennen, behaupte ich einfach mal, dass du gut bist wie du bist. Für dich. In der Gesellschaft ist es so schon nicht immer einfach für uns, mach du es dir nicht auch noch schwer.

Gruß Marco

Hi,

Ablenkung, wie bspw. in einem Club oder eine schnelle, mitunter hektische Nummer zwischendurch (so gern man sie manchmal hätte) sind bei mir mittlerweile, bis auf ganz seltene Ausnahmen, nicht mehr drin.
Die grundlegende Libido und die Lust auf Sex sind tagesformabhängig. Manchmal kommt es mir die ganze Woche nicht in den Sinn und dann gibt es wieder Tage an denen ich an nichts anderes denken kann.

Ansonsten ist es bei mir ähnlich wie bei @****ing
Ich nehme ebenfalls Elvanse und brauche seither mehr Anlaufzeit, küssen, kuscheln, streicheln und, vor allem viel Fokus auf mein Gegenüber und die entsprechende Resonanz um auf Betriebstemperatur zu kommen.

Ist dies gegeben ist die Erektion häufig nicht mehr ganz so prall wie früher, was sich aber durch den Einsatz eines Cockrings ganz gut ausgleichen lässt.
Dass der Penis zwischendurch mal erschlafft kommt auch mal vor. Das hat mir Anfangs schon zu schaffen gemacht aber, nachdem ich es akzeptiert habe wurde es zur wunderbaren Chance den Sex globaler und ganz abseits des penetrativen Aktes wahrzunehmen und deutlich facettenreicher zu gestalten.

Was auffällt ist, dass meine Orgasmusfähigkeit zurückgegangen ist, was ich aber keinesfalls als "Problem" wahrnehme.
Im Gegenteil! Ich balanciere extrem lange auf der Schwelle zum Orgasmus. Bin Ewigkeiten kurz davor, dann wieder weiter weg, dann wieder ganz nah dran usw. was zu einem wahnsinnigen Genuss führt. Problematisch ist da eher die grundlegende Kondition 😂🙈
Auch hier hat mir die oben erwähnte Akzeptanz und geändertes Mindset sehr geholfen. Es gibt Situationen aus denen ich gänzlich ohne Orgasmus und dennoch vollends befriedigt rausgehe.

Um auf @*******257 zurück zu kommen:
Sprich mit deinem Doc offen über die Problematik und deine Bedenken.
Vielleicht ist eine Umstellung der Medikation eine Option. Vielleicht ist die Verschreibung eines PDE-5 Hemmers eine Option die, zumindest zeitweise, helfen kann....
Aber das sind Fragen die dir halt wirklich nur dein behandelnder Arzt beantworten kann.

Moin,
Ich nehme nun ja mittlerweile knapp 20 Jahre Concerta (selber Wirkstoff wie bei Medikinet) in einer sehr hohen Dosierung seit vielen Jahren mit 126mg morgens. Es gibt allerdings auch Wochen und auch Tage da nehme ich Medikinet Adult 60mg als Erweiterung Abends oder halt Ersatzweise statt dem Concerta. Ich habe bisher nie Probleme gehabt zu "stehen" oder zu "kommen". Ich brauche auch nicht viel Vorlauf dazu.
Seit ich vor drei Jahren mit Antidepressiva zusätzlich eingestellt wurde und mich durch einige Präparate durchprobiert habe, habe ich allerdings Probleme generell zu "kommen". Nach gut 10-15min im Akt selbst, fängt meiner an langsam keine Lust mehr zu haben, da half mir besser nur eine kurze Pause einzulegen und einfach zu kuscheln. Allerdings ist das nicht der Fall wenn ich es z.b. selbst mache oder ich einen geblasen bekomme. Bei mir liegt es an den Antidepressiva, da diese je nach Präparat mehr oder weniger in die Libido eingreifen.

Meine Diagnostik ist noch relativ frisch - ein Jahr. Über Medikamente hatte ich mit meiner Ärztin gesprochen. Aufgrund der möglichen Nebenwirkungen wie der in diesem Thread genannten, habe ich mich gegen eine Medikation entschieden. Zunächst möchte ich andere Massnahmen probieren.

Zunächst habe ich aufgehört Kaffee und Alkohol zu trinken oder Zucker zu essen. Das hat enorm viel bewirkt und praktiziere das jetzt seid über einem halben Jahr (Alkohol noch nicht zu 100%). Dieses innere Vibrieren ist zum Beispiel verschwunden und sogar mein Blutdruck hat sich wieder gesenkt.

Ich weiß nicht, was die Medikamente bewirken, meine Therapeutin hatte gemeint, es wäre wie das Umlegen eines Schalters. Aber meine Potenz ist mir auch sehr wichtig. Ich mag sie einfach, weshalb ich diesen anderen Weg probiere - der sich auf mein Stehvermögen übrigens zusätzlich redcht positiv auswirkt.

Hey,
nehme Elvanse und brauche dadurch viel mehr Gefühl und Leidenschaft und viel mehr Vorspiel um danach gewohnt agieren zu können wo dann der Hyperfokus dominant wird ein Rausch und Extase beginnt.
LG Alex