@**li
Hier mal meine männliche Meinung zu deinem Beitrag:
Die von dir geschilderten Probleme gibt es ständig, und zwar in jeder Lebenslage und auch, meine ich, unabhängig vom Geschlecht. Aus meiner Sicht handelt es sich dabei meistens um fehlende offene Kommunikation, klare Grenzen setzen, Vorurteile und Pauschalisierungen beider Geschlechter übereinander, falsche Rollenbilder usw.. Ich möchte hier jetzt nicht ausschließlich ein Geschlecht einseitig kritisieren, sondern denke, dass hier oft auf beiden Seiten Fehler gemacht werden.
Am Anfang steht meines Erachtens die Tatsache, dass Männer und Frauen im Durchschnitt unterschiedlich starke sexuelle Bedürfnisse haben. Ja ich weiß, eine solche Ansicht ist gänzlich politisch unkorrekt, antiquiert, sexistisch und anti-feministisch. Aber ich sehe meine Meinung sowohl durch wissenschaftliche Studien als auch durch eigene Beobachtungen bestätigt. Auf Wunsch kann ich gerne die Studien nennen. Männer denken häufiger an Sex als Frauen, onanieren häufiger, werden schneller geil, übernehmen häufiger die Führung beim Daten usw.. Frauen dagegen sind schüchterner als Männer, weniger vulgär, sie brauchen länger, um warm zu werden usw.. Damit einher gehen auch bestimmte Denk- und Verhaltensweisen: Sowohl von Männern als auch von Frauen wird immer noch überwiegend erwartet, dass der Mann den ersten Schritt beim Daten macht, die Führung übernimmt, dass er weiß, was er will, und - ganz wichtig - dass er weiß, was die Frau will. An diesen Rollenbildern hat auch die Frauenbewegung herzlich wenig geändert.
Beispiele: Ich brauche mir dazu nur das Forum hier anschauen: Auf eine Frau kommen 3-4 Männer. Es gibt also ganz klar ein Angebotsüberhang an Männern; die Frauen dagegen haben hier die freie Auswahl.
Oder: Eine Frau, die sich aus Frust von den Männern abwendet, wird in ihrer Haltung bestärkt. Ein Mann dagegen, der aus Frust lieber Single bleibt, gilt dagegen als unmännlich, als Waschlappen usw.. Hat ein Mann dagegen viele Frauen, gilt er als Frauenheld und wird gefeiert.
Aus den unterschiedlich hohen Sexualtrieben beiden Geschlechter wiederum folgt: Viele Männer wollen einfach nur zum Schuss kommen. Sie kommen so selten dazu, und wenn sich dann mal die Gelegenheit ergibt, dann muss sich das auch lohnen. Daher schalten viele Männer (oder die meisten?) beim Sex auch das Hirn aus. Hauptsache ficki ficki.
Wie gesagt, das ist nur meine Meinung und meine Beobachtung; und wenn ich von Frauen und Männern spreche, meine ich nur den Durchschnitt.
Wirklich sexhungrige, aggressive Frauen sind eher ein Mangel.
So, und wenn das Hirn des Mannes ausgeschaltet ist und er gerne ficki ficki machen will, dann gilt für ihn: Nix mehr klar denken können.
Und hier kommen wir zu einem zweiten Problem: Die Kommunikation. Und hier muss ich leider beiden Geschlechtern mangelnde Fähigkeit zur Kommunikation bescheinigen. Ich erlebe es leider immer wieder, dass viele Frauen nicht das laut aussprechen, was sie denken oder fühlen. Dass sie keine klaren Grenzen setzen. Dass sie lieber erdulden und sich passiv verhalten. Und dass sie vom Mann erwarten, dass er sich ihnen gegenüber genauso verhält, wie sie es am Liebsten hätten.
Auf der anderen Seite aber ist ein notgeiler Mann, der seinen Verstand weitgehend ausgeschaltet hat. Und für ihn gilt: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Wenn eine Frau lächelt und einfach nur nett sein will, bedeutet das für viele Männer: "Die will Sex." Und wenn eine Frau einem Mann einfach nur die Hand auf die Schulter legt: "Die will Sex." Männer interpretieren die nonverbalen Signale einer Frau häufiger falsch als umgekehrt. Und um an Sex zu kommen, verhalten sich Männer untereinander wie Soldaten im Krieg auf der Suche nach der begehrten Trophäe, die es leider viel zu selten gibt.
Und weil es einen Überschuss an sexhungrigen Männern gibt und umgekehrt einen Mangel an sexhungrigen Frauen, versuchen sich die Kerle, gegenseitig auszustechen. Jeder versucht sich an einem Schlachtplan, wie er am besten und am schnellsten an die Frau herankommt.
Und nun rechnen wir mal beides zusammen: Die individuelle Frau kommuniziert nicht, was sie will und was sie nicht will, während auf der anderen Seite der individuelle Mann gerne wissen möchte, was diese eine individuelle Frau will und was sie nicht will. Also was machen viele Männer dann? Sie spekulieren, was eine Frau will, sie ideologisieren Frauen, sie übernehmen bestimmte Vorurteile über Frauen: aus der Pornographie, aus den Erfahrungsberichten angeblicher oder tatsächlicher Frauenaufreißer und Playboys, aus der Pick-Up-Community usw..
Und was sagen diese Vorurteile dem ahnungslosen und über den Willen dieser einen Frau rätselnden Mann: JEDE Frau will an den Nippeln gezwirbelt werden, JEDE Frau will Sperma schlucken, JEDE Frau will sofort gefickt werden, JEDE Frau will einen megapotenten Hengst und so weiter und so fort.
Und die individuelle Frau? Sie schweigt weiter und beschwert sich erst HINTERHER über die unsensiblen und grobschlächtigen Männer.
Das Problem hierbei ist: Es gibt sie tatsächlich, die spermahungringen Frauen, die gerne sofort gefickt werden wollen, auch anal, und die gerne etwas Haue auf den Hintern haben.
ABER: Diese Frauen sind eben nicht alle Frauen. Diese Frauen sind auch nicht diese eine individuelle Frau, vor der der notgeile Mann jetzt steht. Oder vielleicht doch? Der notgeile Mann weiß es leider nicht, da diese individuelle Frau leider nicht den Mund aufbekommt und dem notgeilen Mann klipp und klar und unmissverständlich sagt, was sie will und was sie nicht will. Denn nur das würde ein notgeiler Mann verstehen.
So, und damit wäre ich am Ende meines Vortrags angelangt mit der Frage von Wladimir Iljitsch Lenin: "Was tun?"
Aus meiner Sicht lautet die zentrale Forderung: Mehr miteinander reden!!! Ein notgeiler Mann versteht oft nur ein klares "Ja" oder "Nein". Alles, was kein klares "Nein" ist, ist für viele notgeile Männer ein "Vielleicht", und ein "Vielleicht" ist wiederum ein "Ja.".
Es würde meines Erachtens viel bringen, wenn die Frau VOR dem Matratzensport bereits klare Regeln aufstellt, was ihre Nogo's und ihre Wünsche sind, ob sie es hart und schnell mag, oder lieber erst einmal soft und sanft. Klare Ansagen; aber nicht nur vor dem Sex, sondern auch währenddessen und danach. Damit das auch während des Sex der gegenseitige Respekt gewahrt bleibt, sollte Frau entweder von Anfang an nur mit einer bestimmten Zahl an Männern auf die Matte und danach keinen mehr dazu nehmen, um nicht jedem Neuankömmling alles nochmal von vorne erzählen zu müssen. Oder aber sie ist in Begleitung und dieser übernimmt die Rolle des Türstehers und klärt jeden Neuankömmling über die Regeln dieser einen Frau auf.
Spürt die Frau während des Sex einen Finger oder einen Schwanz an ihrem Poloch, obwohl sie ganz klar vorher kommunizierte, dass sie kein anal will, sollte sie SOFORT dem Regelbrecher verbal die rote Karte zeigen. Also nicht erdulden oder zögerlich den Pimmel des Möchtegern-Analysten beiseite schieben. Ein solches Signal versteht der notgeile Mann, der nur noch mit einer Hirnhälfte denkt, nicht als "Nein", sondern als "Vielleicht". Also: Klar und deutlich "NEIN" SAGEN!!!! Nicht nonverbal agieren, sondern verbal ein STOP oder ein NEIN sagen. Und wenn der Kerl dann ein Nein immer noch nicht verstanden hat: Rausschmeißen!
An den notgeilen Mann den Tipp: Die Frau als Individuum sehen, nicht als das Abbild einer Pornodarstellerin. Wenn Mann unsicher ist, ob er darf oder nicht, sollte Mann zur Sicherheit explizit nachfragen. Und vor Allem: Ein "Nein" akzeptieren, auch wenn es frustrierend ist, wenn man nicht zum Sex kommt. Es gibt beim Sex und bei der Liebe nunmal kein Recht und keine Gerechtigkeit. Liebe und Sex haben viel mit Vorlieben, Beuteschema, und auch Vorurteilen zu tun. Nur die wenigsten Menschen vögeln aus Mitleid miteinander oder weil sie möchten, dass auch weniger attraktive Menschen mal zum Zug kommen. Die Sexualität hat ihre eigenen Gesetze.
So, und nun noch ein paar ernüchternde Worte, dann höre ich auch auf: Ich bezweifle, dass viele Männer und Frauen auf mehr Kommunikation setzen werden, weil Kommunikation beim Sex leider wie ein Kondom ist: ein Lustkiller. Das Schöne für viele Menschen an der Sexualität ist gerade die Ungewissheit und die damit verbundene Spannung. Klar zu kommunizieren, was man will, macht diese Spannung für viele Menschen leider kaputt, weil die Magie der Ungewissheit mit einem Schlag weggefegt wurde. Und daher denke ich, dürfte auch weiterhin viel zu wenig kommuniziert werden.
P.S. an Geli: Fühle dich von dem Text bitte nicht angesprochen. Das sind einfach nur meine Erfahrungen aus mehreren Jahren Swingen, Joyclub und Frauen. Ich habe schon Frauen getroffen, die ganz klar kommuniziert haben, was sie wollen und was nicht; aber ich hatte auch schon mit Frauen das "Vergnügen", die beim Sex einfach nur passiv sind und keinen Mucks von sich geben. So etwas verunsichert mich und ich habe dann meistens keinen Bock mehr auf Sex. Ich frage dann auch die Frau, ob alles in Ordnung mit ihr wäre. Aber leider bekommt man oft nicht die wahre Antwort - oder gar keine. Oder die Frau fängt an zu zicken, weil sie genervt ist von der Unsicherheit des Mannes, anstatt zu sagen, was sie will.
So, genug der unfeministischen Korrektheit.