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Das Chaos meiner Seele

****aa Frau
14 Beiträge
Themenersteller 
Das Chaos meiner Seele
Mein geliebter und geschätzter Partner ist vor kurzem nach schwerem Krebsleiden eingeschlafen.

Von Bekannten habe ich immer wieder gehört: "Es ist besser so. Jetzt leidet er nicht mehr."
So ein Satz ist schnell gesagt und stimmt auch.

Dennoch. Auch wenn ich wusste dass es einmal so kommt, ich habe mich immer geweigert daran zu denken.
Mich damit auseinandersetzen zu müssen hiesse es zu akzeptieren und sich zu arrangieren.
Das wollte und konnte ich nicht.

Er war immer so lebensfroh, hat Spässe bis zum bitteren Ende gemacht.
Wie sollte ich da ahnen dass er den nächsten Tag nicht mehr ist.

Im Nachhinein ist mir bewusst, er hat es zu meinem Schutz getan. Nichts desto trotz hat mich die Nachricht seines Todes schwer getroffen.
Ich wollte ihn an dem Tag im Krankenhaus besuchen. Wenn ich 1h früher dagewesen wäre hätte ich ihn noch einmal lächeln sehen, mit ihm reden, mich verabschieden können.
Ich mache mir selbst Vorwürfe warum ich nicht da war. Sollte man als liebender Partner nicht dabei sein?

Was mich allerdings vollends aus der Bahn wirft ist die Tatsache dass ich so ein starkes Gefühl nach Sex habe.
Es ist unerträglich und ich finde es unpassend während der Trauer.
Ich habe Angst und bin verwirrt.
Auch wenn ich weiss dass er es mir gönnen würde, dass ich mein Leben weiter leben soll, mag ich diesem Verlangen nicht nachkommen. Ich möchte nicht wild durch die Gegend vögeln und wenn ich dann zu Hause bin weinend zusammen brechen. Wo mich niemand auffängt und mir sagt "Es war ok."
Ich glaube ich bin nicht ganz normal mit solchen Wünschen und ich weiss nicht wie ich damit umgehen soll.
Mein Leben ist ein einziges Chaos.
In dem einem Moment bin ich voller Trauer, bin am heulen wie blöd und im nächsten Moment könnte ich alles anspringen was nicht bei 3 auf den Bäumen ist.
Nennt man sowas auf ironische Weise Trauerbewältigung?
****ia Mann
2.778 Beiträge
Zuerst einmal möchte ich Dir mein Herzlichstes Beileid Aussprechen.

Ich kann es auch sehr gut Nachvollziehen, dass Du Dir selbst Vorwürfe machst, das Du nicht da warst als er gestorben ist.
Aber ich glaube er hätte es nicht gewollt.

Kurz bevor meine Mutter damals an ihrem Krebsleiden starb, war ich noch mit meinem Vater bei ihr im Krankenhaus.
Dieser Anblick war sehr Bewegend und alles andere als einfach.
Obwohl wir dachten dass wir ja darauf vorbereitet waren, dass sie bald sterben wird, wollten wir es nicht wahrhaben.
Nein nicht jetzt.
Das scheint normal zu sein.
Die Hoffnung stirbt zu letzt, auch wenn man ahnt, das die geliebte Person in den letzten Atemzügen liegt.

Auf jeden Fall schickte sie uns plötzlich weg.
Ich wollte nicht gehen, aber mein Vater sagte es ist besser jetzt zu gehen.
15 Minuten später waren wir zu Hause und kaum die Türe geöffnet, klingelte das Telefon und wir erhielten die Nachricht,dass sie gerade verstorben sei.
Ich machte mir zuerst Vorwürfe, weshalb wir gegangen sind.
Nicht gewartet haben.
Die Krankenschwester meinte dann aber, dass es viellfach so ist, dass die sterbenden Personen erst loslassen, Sterben können, wenn sie alleine sind, oder eine nicht nahestehende Person anwesend ist.

Zum Thema Sex und Trauer:

Trauer würfelt Körper und Seele völlig durcheinander.
Es mag in der Gesellschaft Moralisch verwerflich erscheinen, aber es ist keinesfalls abstrus wenn sich in Zeiten der Trauer die Libido regt.

Es hat nichts mit Respeklosigkeit oder fehlender Liebe gegenüber des verstorbenen Menschen zu tun.
Der Wunsch nach Körperlicher Nähe, Geborgenheit und auch Sex, oder nur wilden Sex mit einer anderen Person sind Ausdruck des Menschseins und offenbar in uns drinnen.
Hat etwas mit dem Selbsterhaltungstrieb dem Gefühl das man Lebt zu tun.
Halt eben Natur und Mensch.
Bedeutet aber nicht das man dadurch nicht Trauert.
Trauerbewältigung kann sowieso ein sehr langer Prozess sein.
*******_60 Mann
18.764 Beiträge
@lyanaa
Mach dir keine Vorwürfe, dass du in dem Moment nicht da warst. Erinnere dich an schöne Momente aus Eurem Leben vorher und halte diese Erinnerungen fest.
Die Lust nach Sex kann ich gut nachvollziehen. Mir hat der Gedanke geholfen, dass wir uns bei der Heirat geschworen haben "bis das der Tod uns scheidet". Diese Grenze ist nun überschritten.
Das heisst nicht, dass ich nun wild rumvögele. Aber ich bin unbelastet bei sich ergebenden Möglichkeiten.
Es war und es ist ok.
Thomas
****y2 Frau
341 Beiträge
Gruppen-Mod 
@****aa was den ersten Teil betrifft mit dem Verabschieden,da kann ich nicht mitreden,da der Tod meines Partners damals spontan eintrat.

Ich denke ,dass Lust und Trauer zT in verschiedenen Teilen unseres Körpers stattfindet.... die Trauer auf jeden fall im Kopf und die Lust *zwinker* wir wissen alle wo sie losgeht.... ich finde genau wie die beiden Herren "über" mir schrieben,dass du die Lust annehmen und den Sex genießen solltest. Ohne Nähe und Zärtlichkeiten kann man nicht gut leben...
****ia Mann
2.778 Beiträge
Zitat von ****y2:
@****aa was den ersten Teil betrifft mit dem Verabschieden,da kann ich nicht mitreden,da der Tod meines Partners damals spontan eintrat.

Ich denke ,dass Lust und Trauer zT in verschiedenen Teilen unseres Körpers stattfindet.... die Trauer auf jeden fall im Kopf und die Lust *zwinker* wir wissen alle wo sie losgeht.... ich finde genau wie die beiden Herren "über" mir schrieben,dass du die Lust annehmen und den Sex genießen solltest. Ohne Nähe und Zärtlichkeiten kann man nicht gut leben...

Eigentlich muss man sich Bewusst sein, dass jedes mal wenn man sich verabschiedet es das letze mal sein kann.

Und zum Thema Trauer, Zärtlichkeiten,Sex:
Ich lernte meine Ex-Frau an dem Tag kennen, als meine Schwester auf einen Kurzurlaub ging, von welchem sie nicht mehr Lebend zurückgekommen ist.
Für mich war es der unpassenteste Moment um Gefühlsmässig eine Beziehung anzufangen und an Familienplanung dachte ich schon gar nicht.
Lange Geschichte, aber in der Zeit hatten wir so viel Sex, wie später nicht mehr und auch unsere erste Tochter wurde in diese Zeit ungeplant gezeugt.
Im Nachhinein muss ich sagen, hat es mich vermutlich gerettet.
***77 Mann
866 Beiträge
Mein Beileid...

gebe meinen vor-Schreibern recht,....

ich für meinen teil sehe es so,... das ich mir denk wie würde ich es wollen....

wen ich mir vorstelle das alle an meinem Bett sind,... und mich begleiten wollen... ne bitte nicht mein LETZTER weg,... möchte ich Alleine gehen, so weit es mir möglich ist


SEX.... glaub halb wegs zu verstehen wie es dir gerade geht,....
sag mal so.... man hat ja auch Hände,... und andere Hilfsmittel ........
was was bei mir damals "erste wahl " war,.... und dann doch ca 3 wochen danach das Für mich "FREMDGEHEN" ...........was mir *nachdenk* sehr gut getan hat..... UND dennoch sehr innerlich aufgewühllt hat,......
****aa Frau
14 Beiträge
Themenersteller 
Ich danke euch vielmals.
Und wie ich sehe bin ich mit der verrückten Libido nicht alleine. Das macht es für mich ein wenig einfacher das zu akzeptieren.
Kann man das irgendwie steuern? Nur weil ich es akzeptiere heisst es nicht dass ich es willkommen heisse.
Ja sicher ich kann mich selbst befriedigen. Aber das ist nicht das gleiche wie mit einem Partner, da fehlt was zur vollendeten Befriedigung. Von den anderen Dingen ganz zu schweigen.

@*******_60 du hast geschrieben "bis das der Tod uns scheidet". Da geb ich dir schon recht mit der Aussage dass es ja der Fall ist. Aber ich glaube ich stecke im Moment in der Verleugnungsphase, was heisst dass ich es trotz allen besseren Wissens nicht wahr haben will.
Er ist immer noch so stark mit mir verwurzelt, als wäre er noch da.

@***77, @****ia : aus diesem Grund hat er die Krankenschwestern angewiesen mich nicht zu informieren. Er hätte nicht in Frieden gehen können. Mir ist bewusst dass er es zu unserem Schutze so arrangiert hat.
Dennoch fällt es schwer sich das einzugestehen und wirft Fragen in den Raum. Was wäre wenn...?
Eventuell gehört es auch zum trauern dazu, sich solche Fragen zu stellen, sowie auch die Selbstvorwürfe.

@****ia "Eigentlich muss man sich Bewusst sein, dass jedes mal wenn man sich verabschiedet es das letze mal sein kann."
Ich glaube es ist allen bewusst, irgendwo tief im Herzen. Trotzdem ist es so, wenn es dann so ist, als würde einem ein Dampfhammer entgegengeschleudert werden. Es trifft einen IMMER unerwartet.

Auf alle Fälle bin ich froh das ich nicht unnormal bin, wenn ich so lese dass es euch auch so ging.
Und mit der Zeit lerne ich sicherlich leichter damit umzugehen und bin dann auch bereit es zu zu lassen.

Ich danke euch vielmals für die Antworten, sie waren für mich sehr hilfreich.
*******_60 Mann
18.764 Beiträge
Lass es neu in dir wachsen. Das braucht sicherlich Zeit - mal mehr, mal weniger. Aber lass die Gedanken ruhig zu, wenn du bereit bist. Es ist ganz normal.
****ia Mann
2.778 Beiträge
Zitat von ****aa:
Ich danke euch vielmals.
Und wie ich sehe bin ich mit der verrückten Libido nicht alleine. Das macht es für mich ein wenig einfacher das zu akzeptieren.
Kann man das irgendwie steuern? Nur weil ich es akzeptiere heisst es nicht dass ich es willkommen heisse.
Ja sicher ich kann mich selbst befriedigen. Aber das ist nicht das gleiche wie mit einem Partner, da fehlt was zur vollendeten Befriedigung. Von den anderen Dingen ganz zu schweigen.

@*******_60 du hast geschrieben "bis das der Tod uns scheidet". Da geb ich dir schon recht mit der Aussage dass es ja der Fall ist. Aber ich glaube ich stecke im Moment in der Verleugnungsphase, was heisst dass ich es trotz allen besseren Wissens nicht wahr haben will.
Er ist immer noch so stark mit mir verwurzelt, als wäre er noch da.

@***77, @****ia : aus diesem Grund hat er die Krankenschwestern angewiesen mich nicht zu informieren. Er hätte nicht in Frieden gehen können. Mir ist bewusst dass er es zu unserem Schutze so arrangiert hat.
Dennoch fällt es schwer sich das einzugestehen und wirft Fragen in den Raum. Was wäre wenn...?
Eventuell gehört es auch zum trauern dazu, sich solche Fragen zu stellen, sowie auch die Selbstvorwürfe.

@****ia "Eigentlich muss man sich Bewusst sein, dass jedes mal wenn man sich verabschiedet es das letze mal sein kann."
Ich glaube es ist allen bewusst, irgendwo tief im Herzen. Trotzdem ist es so, wenn es dann so ist, als würde einem ein Dampfhammer entgegengeschleudert werden. Es trifft einen IMMER unerwartet.

Auf alle Fälle bin ich froh das ich nicht unnormal bin, wenn ich so lese dass es euch auch so ging.
Und mit der Zeit lerne ich sicherlich leichter damit umzugehen und bin dann auch bereit es zu zu lassen.

Ich danke euch vielmals für die Antworten, sie waren für mich sehr hilfreich.


Zuerst einmal zum Thema Trieb:

Mit dem Wissen das in uns Menschen Psychisch, sowie Hormonell viele Vorgänge vorgehen, welche wir vermutlich alle nie zu 100% verstehen werden, denke ich lässt es sich nicht steuern.
Der Mensch ist viellfältig und jeder Tickt wieder leicht etwas anders.

Ich habe es aber nicht gesucht.
Denke, man ist in Trauer und die Welt erscheint einem Grau und Düster und plötzlich ist jemand da der sich für einem Interessiert und Zuwendung gibt.
Und eines ergibt das andere und man findet sich in diesem Moment wieder Lebendig um am anderen Tag vielleicht wieder in Trauer zu versinken.
Ich fühlte mich ihr gegenüber Anfangs nicht Emotional verbunden. Ich fand sie nett, sie gefiel mir, aber Spührte keine keine Schmetterlinge im Bauch.
Das kam bei ihr später und anders.
Auch Liebe kann unterschiedlich, vielfältig sein.

Aber ich denke es macht vielleicht auch einen Unterschied wer verstorben ist und in welcher Beziehung man zu der Person stand.
Wie stark man Verbunden ist.

Wenn es nur um deinen Trieb geht und du es verständlicherweise in deinen Gedanken nicht Willkommen heissen kannst, dann lass es möglicherweise besser.
Irgendwann lacht die Sonne wieder und das Wetter ist Perfekt.


Thema Verabschiedung, Selbstvorwürfe:

Hätte ich doch, wäre ich doch 5 Minuten eher da gewesen etc. etc.
Ich denke das machen sich viele Automatisch und auch dies ist Normal.
Es gibt selten einen Perfekten Zeitpunkt um zu sterben.
Weder für Angehörige, Freunde,Bekannte noch für den aus dieser Welt scheidenden.
Abschied nehmen ist ein Prozess der lange andauern kann.

Und ja, auch wenn man weiss, das die Person im sterben liegt, man ihn leiden sieht, sich wünscht das er bald Friedlich und ohne weiter grosse Schmerzen gehen kann.
Der Hammer trifft einem genauso wie wenn die Oma nach dem Essen aufsteht und sagt, das war jetzt aber ein Leckeres Essen und einfach Tod umfällt.
****ii Mann
152 Beiträge
Die Klinik rief an,die finale Schnappatmung hat begonnen.ich düste hin und kam zu spät. Das wird man nie vergessen und wird einen immer prägen.Medizinisch war es ins Komafallen.was man psychisch im Tal der Tränen und Trauer verarbeiten muss...eine schwere Zeit.
Nach jedem Tal kommt auch wieder ein Gipfel.was die Betroffenen immer wieder über Wasser hält und Hoffnung gibt.welcher man sich niemals verweigern darf
*******_60 Mann
18.764 Beiträge
Nach Beratung mit den Ärzten wurde bei meiner Frau die künstliche Beatmung eingestellt. Es waren in den Tagen zuvor schwerste Hirnschäden festgestellt worden. So haben wir (unsere Kinder und ich) unter Tränen zugestimmt. Dies wäre kein Leben gewesen, was sie führen wollte. Als der Beatmungsschlauch entfernt war, ging es ganz schnell. Das fiel mir ein, als der Vorposter von Schnappatmung berichtete. Aber wir waren bis zur letzten Sekunde bei ihr. Auch wenn es mich bis an mein Lebensende begleiten wird, es war die richtige Entscheidung.
****ia Mann
2.778 Beiträge
Zitat von *******_60:
Nach Beratung mit den Ärzten wurde bei meiner Frau die künstliche Beatmung eingestellt. Es waren in den Tagen zuvor schwerste Hirnschäden festgestellt worden. So haben wir (unsere Kinder und ich) unter Tränen zugestimmt. Dies wäre kein Leben gewesen, was sie führen wollte. Als der Beatmungsschlauch entfernt war, ging es ganz schnell. Das fiel mir ein, als der Vorposter von Schnappatmung berichtete. Aber wir waren bis zur letzten Sekunde bei ihr. Auch wenn es mich bis an mein Lebensende begleiten wird, es war die richtige Entscheidung.

Jemanden sterben zu sehen oder unerwartet eine verstorbenen Person aufzufinden, sowas vergisst man ein Leben lang nicht. *traurig*
****ia Mann
2.778 Beiträge
Zitat von ****ia:
Zitat von *******_60:
Nach Beratung mit den Ärzten wurde bei meiner Frau die künstliche Beatmung eingestellt. Es waren in den Tagen zuvor schwerste Hirnschäden festgestellt worden. So haben wir (unsere Kinder und ich) unter Tränen zugestimmt. Dies wäre kein Leben gewesen, was sie führen wollte. Als der Beatmungsschlauch entfernt war, ging es ganz schnell. Das fiel mir ein, als der Vorposter von Schnappatmung berichtete. Aber wir waren bis zur letzten Sekunde bei ihr. Auch wenn es mich bis an mein Lebensende begleiten wird, es war die richtige Entscheidung.

Jemanden sterben zu sehen oder unerwartet eine verstorbenen Person aufzufinden, so etwas vergisst man ein Leben lang nicht. *traurig*

*******E72 Mann
10 Beiträge
Zitat von ****aa:
Das Chaos meiner Seele
Mein geliebter und geschätzter Partner ist vor kurzem nach schwerem Krebsleiden eingeschlafen.

Von Bekannten habe ich immer wieder gehört: "Es ist besser so. Jetzt leidet er nicht mehr."
So ein Satz ist schnell gesagt und stimmt auch.

Dennoch. Auch wenn ich wusste dass es einmal so kommt, ich habe mich immer geweigert daran zu denken.
Mich damit auseinandersetzen zu müssen hiesse es zu akzeptieren und sich zu arrangieren.
Das wollte und konnte ich nicht.

Er war immer so lebensfroh, hat Spässe bis zum bitteren Ende gemacht.
Wie sollte ich da ahnen dass er den nächsten Tag nicht mehr ist.

Im Nachhinein ist mir bewusst, er hat es zu meinem Schutz getan. Nichts desto trotz hat mich die Nachricht seines Todes schwer getroffen.
Ich wollte ihn an dem Tag im Krankenhaus besuchen. Wenn ich 1h früher dagewesen wäre hätte ich ihn noch einmal lächeln sehen, mit ihm reden, mich verabschieden können.
Ich mache mir selbst Vorwürfe warum ich nicht da war. Sollte man als liebender Partner nicht dabei sein?

Was mich allerdings vollends aus der Bahn wirft ist die Tatsache dass ich so ein starkes Gefühl nach Sex habe.
Es ist unerträglich und ich finde es unpassend während der Trauer.
Ich habe Angst und bin verwirrt.
Auch wenn ich weiss dass er es mir gönnen würde, dass ich mein Leben weiter leben soll, mag ich diesem Verlangen nicht nachkommen. Ich möchte nicht wild durch die Gegend vögeln und wenn ich dann zu Hause bin weinend zusammen brechen. Wo mich niemand auffängt und mir sagt "Es war ok."
Ich glaube ich bin nicht ganz normal mit solchen Wünschen und ich weiss nicht wie ich damit umgehen soll.
Mein Leben ist ein einziges Chaos.
In dem einem Moment bin ich voller Trauer, bin am heulen wie blöd und im nächsten Moment könnte ich alles anspringen was nicht bei 3 auf den Bäumen ist.
Nennt man sowas auf ironische Weise Trauerbewältigung?

Hallo,
Ich verstehe dich und kann das ganz gut nachvollziehen, aber bei mir geht es nur um Meinen Papa. Wollte dir eigentlich auch nur zu deinem Verlangen nach Sex was sagen.

Man merkt entweder bei der Selbstbefriedigung oder sei es Sex das der Kopf diesen Moment einfach ausschaltet und es so eine Erleichterung ist. Das nennt man Glückshormone.
Und du solltest dir daher auch keine Vorwürfe machen, andere gehen Shoppen oder betrinken sich sinnlos.
******bei Paar
1.135 Beiträge
@ Lyanaa

Liebe Lyanaa,

die Praxis in der Klinik zeigt, dass Menschen oft genau dann gehen, wenn sie alleine sind und innerlich loslassen können. Das zeigt die Erfahrung von vielen Menschen, die dort tagtäglich im Einsatz sind. Ich denke, das kann ein Trost sein für Dich wegen des Zeitpunkt des Todes und Deines Nicht-anwesend-seins.

Dass Du Lust auf Sex hast, und das Dich das etwas durcheinander bringt, kann ich verstehen. Sex, Haut auf Haut ist wohl das Tröstlichste, was ich kenne auf dieser Welt...
Und das könntest Du jetzt ganz sicher am meisten brauchen. Jeder Mensch trauert anders. Da gibt es keine Normen. Weder über die Art noch über die Zeitdauer. Was würdest Du einer guten Freundin sagen, wenn sie Dir von ihren Gefühlen erzählen würde? Sicher hättest Du warme, gute Worte und viel Verständnis für sie. Du darfst, ja Du solltest genauso gut mit Dir umgehen wie mit dieser Freundin.

Es gab ganz sicher unglaublich viele liebevolle Momente mit Deinem Partner, in denen Ihr Euch Liebe geschenkt habt. All diese Momente hat er bekommen und mitgenommen auf seinem jetzigen Weg. Ein Schatz, der ihn getragen hat auf seinem letzten Weg und - so glaube ich - ihn immer noch trägt, da wo er nun ist.

Herzlich, Sue von herzdabei
****ss Mann
162 Beiträge
Liebe Lyanaa

Habe das damals auch erlebt. Es fehlen sooo viele Kleinigkeiten und auch Wichtiges ohne den Partner.
Niemand zum reden, der Duft, die Wäeme..........
Dazu gehört auch sex. Am meisten vermisst man es wenn es nicht mehr hier ist.

Viele Kleinigkeiten vermisse ich heute noch.

übrigens hat mir dieses Forum damals das Leben "gerettet".
Herzliche Leute und Schultern zum anlehnen. wenn auch nur virtuell. Aber gut

Wünsche dir alles Gute
****aa Frau
14 Beiträge
Themenersteller 
Ich möchte euch allen von ganzem Herzen danken.
Mit eurer Hilfe und den lieben Ratschlägen kann ich besser damit umgehen.
Ich habe gelernt meine Gefühle und Stimmungsschwankungen zu akzeptieren.
Nach vorne blicken und geschehen lassen was soll.

Merci *knuddel2*
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