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Tantra und BDSM

*****elj Frau
1.295 Beiträge
Wenn ein Kind Hiebe statt Liebe bekommt, definiert es das als Liebe, das prägt sich ein, deshalb suchen sich Menschen die als Kind viel Gewalt erlebt haben oft wieder gewaltvolle Partner.

Das sehe ich nicht so. Vielleicht bei dem einen oder anderen.
Aber mit Sicherheit nicht grundsätzlich.

Ein Kind definiert Hiebe mit Sicherheit nicht mit Liebe.
Um Gottes Willen.
Ich habe einige Freunde, die viele Hiebe als Kind bekommen haben und die haben zum großen Teil mit ihrer Familie gebrochen. Sie haben außerdem liebe Partner und sind nicht auf der Suche nach gewalttätigen Partnert.
Nein.

Einige versuchen vielleicht mit BDSM ihre gewaltfreie Vergangenheit zu verarbeiten. Aber das kann man genau so gut mit Tantra, oder einfach nur einem lieben Partner.
Mund
********rato Frau
77 Beiträge
Kindheit
@*****elj

Ich habe eine schöne Kindheit gehabt, bin kaum geschlagen worden, vielleicht mal ein KLaps auf den Po wenn ich allzu garstig war......und doch stand Aufarbeitung an, karmische Dinge halt.....und die liessen sich nicht mit Sanftheit lösen, sondern wollten ganz gewaltig berührt werden.
Man kann es nicht alles mit Sanftheit lösen, aber auch nicht mit Härte.

@****mar

Ich kann euch verstehen, dass der Weg durch den Dschungel dessen was es gibt nicht so einfach ist, und sicherlich habe ich anfangs auch ganz viele Schubladen gehabt und gefunden, die es mir erleichtert haben.
Für einen Tantriker würde ich auch eher Shibari Bondage empfehlen und das mit lustvoll, tantrischen Elementen ergänzen.......man kann auch jemand mit Sanftheit quälen, wenn er gefesselt ist.
Das Meiste findet eh im Kopfkino statt *g*

LG Lalita/ Marita
****th Frau
4.847 Beiträge
*****har:
Darf ich das so verstehen, dass Du diesen Schmerz brauchst, um überhaupt Deinen Körper bzw. Dich selbst spüren zu können? Nur durch zarte, sanfte Berührungen zum Beispiel gelingt Dir das nicht so recht? Oder verstehe ich das falsch?


Genau richtig, lieber Antaghar.
Was aber nicht bedeutet, dass ich mit Schmerz aufgewachsen wäre. Absolut nicht. Keine Schläge, Missbrauch oder gergleuchen.
Aber eben auch ohne Zärtlichkeit, Aufmerksamkeit oder viel Zuneigung. Das will ich heute erst lernen, zulassen zu können. Aber es fällt mir wesentlich schwerer, als Hiebe in eines SM-Session zuzulassen und zu genießen.
*******8_bw Mann
2 Beiträge
Tantra
Hallo bei mir in der Nähe gibt es ein Massagestudio das sich mit " Asiatische Anwendungen autet. Dort habe ich die Tantramassage entdeckt. Ein Herrliches Gefühl. Wie wäre es mit einer Partnerin Tantra-Sex zu haben ? Euer Hammer 68.
Synergien
das Thema Tantra beschäftigt mich nun fast mein halbes Leben und in Verbindung mit Energietechniken war und ist das für mich eine sehr erfüllende Art des sexuellen Seins. So ende dreisig entdeckte ich dann immer mehr auch eine dominante Ader in mir und begann diese Stück für Stück in mein Liebesleben zu integrieren. Aus mit wird sicher nie ein Hardcore-SMler werden, doch liebe ich die feinen Facetten der sinnlichen Magie sehr.

Für mich ergänze sich dies wunderbar mit den Ebenen des Tantras

es grüßt
remue
******209 Mann
45 Beiträge
Individuelle und kosmische Liebe
Im Tantra erfahren wir unser Liebespotential und unsere Liebesfähigkeit dem gesamten Leben gegenüber.

Beim BDSM geht es um eine Verschmelzung und Verbindung mit dem jeweiligen (Spiel-)Partner. Insofern ist BDSM der kleine Bruder des Tantra.
********ntra Frau
136 Beiträge
...da dieser Satz anscheinend für Verwirrung gesorgt hat möchte ich das nochmal klarstellen
Da fiel mir ein Gespräch mit einer Freundin ein, sie ist Ärztin und Psychotherapeutin, und meinte: Wenn ein Kind Hiebe statt Liebe bekommt, definiert es das als Liebe, das prägt sich ein, deshalb suchen sich Menschen die als Kind viel Gewalt erlebt haben oft wieder gewaltvolle Partner. Ein Teufelskreis.

Es war ein Gespräch über Psychologie, weder sie noch ich hatten mit BDSM zu tun, aus psychologischer Sicht ist es wohl so wie oben beschrieben, wenn auch sicher nicht zwangsläufig und immer. Und ja das meint brutale, gewalttätige Partner, keine Smler, kein Spiel. Der Sinn dahinter war, daß es sich bei meiner Partnerin, durch spielerischen, liebevollen Umgang irgendwie gelöst hat, und ich im Nachinein, sowohl tantrische Elemente, als auch BDSM in unserer damaligen Beziehung sehe, sonst nichts.

LG Mora
Mund
********rato Frau
77 Beiträge
eine dunkle Begierde
es gab am Montagabend, sehr spät allerdings, einen für mich guten Film.

http://www.weltbild.de/3/173 … le-begierde.html?wea=8064314

Finde leider nicht mehr auf welchem Programm er lief, war ein Zufallsgeschehen, dass ich auf ihn gestossen bin.
In der Handlung geht es um C.G.Jung und Sigmund Freud,, ihren unterschiedlichen Thesen zur Psychoanalyse, und Sabrina Spielrein die diese Thesen mit ihrer komplexen Art in eine neue Ebene brachte.

In dem Film kam eben auch der Aspekt der Lust an und über den Schmerz zum Vorschein. C.G. Jung hat wohl auf der Ebene mit der Sabrina Spielrein ein Verhältnis gehabt. Ganz zu Beginn sagte sie etwas, was mir einiges erklärt hat, da war sie noch ein kleines Mädchen gewesen.
Sie sagte, dass sie schon von Anfang an Lust in sich verspürt habe, wenn sie geschlagen wurde, sie sehnte sich danach.....es war also nicht ein Verdrängungsmechanismus der entstanden war, sondern das Schlagen war ein Triggergeschehen für ihre Lust.

Wobei auch der andere Aspekt, dieses rankommen an einen alten Verwundungsschmerz eine grosse Rolle spielen kann.
Ich finde es ein sehr spannendes Thema, welches mir selbst nach 9 Jahren immer noch neue Aspekte offenbart.

Lieben Gruss
von Lalita
Mund
********rato Frau
77 Beiträge
die Varianten des Tantra
.......sind klar beschrieben in den Schriften

Es gibt weisses, rotes und schwarzes Tantra.
Da ist für jeden etwas dabei.

http://www.tantriko.de/tantra/weisses-tantra

Und wer früher mal bei den Encountergruppen in Poona dabei war, weiss, dass es manchmal ruhig härter zugehen darf, damit sich aus der Tiefe etwas löst.......Beides schliesst sich nicht aus.

Aber wie schon gesagt, es muss den Einzelnen ansprechen, ihn fast schon danach rufen, dann ist es stimmig und passend.
Ausserdem möchte ich noch etwas klarstellen:
Jemand der BDSM ausübt hat hat keine permanenten SM Sessions oder kann nur noch Sex auf diese Art und Weise haben.....nein, die SM Sessions sind eher die Ausnahmen, schon fast so etwas wie der Sahnemeeerettich auf dem Lachs ( Tantra ist das Sahnehäubchen auf der Obsttorte der Saison)......ansonsten Sex, Zärtlichkeit, Nähe, Kuscheln......alles wie gehabt.

Einen schönen 1. Mai wünscht Lalita.
****ung Mann
239 Beiträge
beides ist wunderbar
Tantra und BDSM
sind für mich gleichwertige Facetten meiner Sexualität.

Sie sind auch beide in mein Leben integriert – als spirituelle Lebensweise und als ein großer Teil meiner Persönlichkeit – ich lebe meine devote Einstellung und gehe einen tantrischen Weg.

Die Herzlichkeit, die Wärme, das Geben und Empfangen im Liebesspiel wird hier zur Vollendung geführt. Meine Seele wird berührt – ich berühre eine Seele.

Im BDSM bin ich bislang der Empfangende.
Im Tantra bin ich bislang der Gebende.
Und es ist nirgends für mich ein Wiederspruch zu entdecken.
Auch dann nicht wenn sich die Rollen tauschen werden.
Ich bleibe meiner Leidenschaft und Spiritualität treu,
wenn ich ehrlich und von Herzen nehme und gebe.

Alles ist wunderbar und magisch.
Mund
********rato Frau
77 Beiträge
Encounter Gruppe
Hab noch was Interessantes gefunden über die Encounter Gruppen in Poona.
Für all die, die noch nichts davon gehört haben.....

http://www.sein.de/geist/the … gnung-im-hier-und-jetzt.html

Ich weiss zum Beispiel von einem Freund, der oft in Poona war, in seiner Gruppe eine missbrauchte Frau war. In der Gruppendynamik poppte ihr Geschehen hoch und triggerte Punkte an. Letztendlich enststand eine Situation die Grenznähe erfahren liess, aber durch diese Grenzerfahrung ihr altes Trauma berührte und in der Liebe der Gruppe danach erlöst werden konnte.
So etwas macht man nicht mit jedem x beliebigen Tantriker, sondern mit erfahrenen Therapeuten, die wirklich gut leiten können.
Und es geht wirklich nur in einem geschlossenen Kreis und einem festen Zeitrahmen in dem das Auffangen gewährleistet werden kann.
****mar Paar
2.113 Beiträge
Unbehagen
Liebe Marita,

Vielen Dank für den Link auf die Seite von Claus Gerdes. Ich (m) finde ihn hochinteressant, auch wenn er auf den ersten Blick off-topic ist (auf den zweiten Blick eher nicht). Inbesondere, was Devadas persönliche Entwicklung angeht, fühle ich mich an Entwicklungen erinnert, die einige meiner früheren Kommilitonen mit gemacht haben.

Warum entsteht bei mir nur dennoch ein Gefühl des Unbehagens?

Ich denke, es liegt daran, dass meine damaligen Mitstudenten entweder als gescheiterte Existenzen aus Indien zurück kamen, oder aber sich radikal abwandten von den Lehren der Meister.

Für mich (uns) adäquate Tantra-Gruppen mit einer Ausrichtung, welche auch die Selbsterfahrung angehen, habe ich erst vor wenigen Jahren gefunden. Und in diesen ist die Verletzung Anderer nicht vorgesehen. Der Heilungsprozess eines Traumas muss von innen heraus kommen, sicher mit Hilfe einer achtsamen Anleitung, aber nicht mittels Erniedrigung durch Andere. Selbsterniedrigung erfahren die Betroffenen von ganz alleine.

Liebe, respektvolle Grüße,
lilomar (m)
Mund
********rato Frau
77 Beiträge
danke lilomar
....für Dein/Euer Feedback.

Ich denke, dass man das nicht so allgemein sagen kann, kann nur von mir und ein paar anderen Freunden sagen, dass das Andere halt mehr Effekt gezeigt hat.
Es ist so wie bei der Homöopathie, Ähnliches mit Ähnlichem......nur eben auf Körperebene.

Doch ich kann deine Erfahrungen gut nachvollziehen udn würde wahrscheinlich danach ähnlich denken.

Herzlichen Gruss
von Lalita Marita
****er Mann
43 Beiträge
Zurück zum Anfang
ich möchte noch auf die Frage von zerbinetta27 eingehen.

"Auch gibt es ja Anbieter, die beides miteinander verbinden."

Schau Dir einmal diesen Link an:

http://www.sacredkinkacademy.com/workshop/power-of-play

Herzliche Gruesse,

Uli
****mar Paar
2.113 Beiträge
Akzeptiert
Jeder hat seine persönlichen Erfahrungen. Diese machen ja gerade unsere Verschiedenartigkeit erst möglich und interessant.

Um keinen falschen Eindruck zu erwecken, möchte ich daher betonen, dass ich die unterschiedlichen persönlichen Standpunkte genau so akzeptiere, wie sie in den letzten Beiträgen dargestellt wurden (vielen Dank Lalita Marita).

Solange wir Niemandem eine Lebensweise aufzwingen, ist das eben eine Auswirkung unserer unterschiedlichen Biographien.

Mir war aber wichtig gewesen, auch einen warnenden Unterton mit einzubringen: es kann sehr viel schief laufen, wenn wir erst einmal in einen Strudel emotionaler Aufgewühltheit geraten.

Deswegen auch mein Hinweis zum Link, den synder uns gegeben hat. Dort wird neben vielen gut klingenden Argumenten mit dem Ziel geworben: "Make friends with your inner sadist or masochist". Also "Freunde Dich mit Deinem inneren Sadisten oder Masochisten an". Zu erfahren, dass man selbst manchmal sadistische oder masochistische Anwandlungen hat, ist wichtig. Wenn dann aber Grenzen überschritten werden, weil man die emotionale Kontrolle verloren hat, können Unglücke geschehen.

Kontrollverlust ist das, wovor man sich meines Erachtens bei BDSM am meisten hüten muss. Daher meine Frage an Euch alle: Was (außer den üblichen Safe-Words) ratet Ihr an, um das zu vermeiden? Seht Ihr in einer tantrischen Grundeinstellung einen Weg dorthin?
Mund
********rato Frau
77 Beiträge
Achtsamkeit
Ich sehe mein Hauptaugenmerk auf Achtsamkeit gelegt.
Und auf Bewusstheit.

Meine Motivation in den BDSM einzusteigen war die Bewusstwerdung, zuvor war ich mit einem Tantriker zusammen, hatte jahrelang meditiert, Yoga praktiziert, kontempliert, war 10 Jahre atheistisch, weil ich zuvor in einer Sekte gelandet war (ganz heftig) und hatte einen tief katholischen Geburtshintergrund.

Ich bin mir sicher, mit all dem musste ich einfach an etwas herankommen, was danach drängte angesehen zu werden.
Da mir drei unterschiedliche Menschen in meinem Leben mir ähnlich lautende Dinge über einige meiner vergangenen Leben gesagt hatten, wollte ich dann wissen, wo der Lebensknoten liegt.

Es hat achteinhalb Jahre BDSM Zeit gedauert bis ich daran kam......und da war das Leben nicht gerade zimperlich zu mir gewesen, udn einiges war sehr grenzwertig gewesen. Doch ich hab darauf vertraut, dass alles richtig läuft, denn ich hatte ja mein innerliches JA zu Allem. Und dieses JA bedeutet auch, dass ich JA nicht nur zu dem Schönen gesagt habe, sondern auch JA zu dem nicht so Schönem, dem Ekel, dem Abartigen, dem Schmerz, der Demütigung, dem Verlassenwerden, dem Benutztwerden und was noch Alles.......ich hab immer gesagt "ich stelle mich meinen inneren Dämonen"
Letztendlich hab ich in einem Seminar Freundschaft geschlossen, oder vielmehr zwei Aspekte haben Freundschaft miteinander geschlossen, die Heilige und die Hure.
Das war ein ganz wichtiger Prozess, der über eine Stunde gedauert hat, denn beide waren sich spinnefeind gewesen. Zum Schluss sind beide Hand in Hand auf einem ganz geraden Weg ins Licht gegangen, einfach so, weil sie es wollten.

Nach dem Seminar war für mich erst einmal Pause mit Allem, es war keinerlei Bedürfnis nach Sex vorhanden gewesen und ich fühlte mich dermassen leicht und unbeschwert an. Keiner mehr der mich bedrängte (war ja auch klar, Hure und Heilige waren ja woanders)
Nach einem guten Jahr kamen sie wieder zurück, aber in gewandelter Form, denn beide akzeptierten sich nun.
Nun sind sie da, mal die Eine, mal die Andere, mal Beide zusammen.
So wie sie sind, sind sie gut, gehören zu mir und ich fühle mich wohl mit ihnen.

LG Marita Lalita
Das Ganze
Auch ich kenne Beides. Tantra ist für mich, wie hier bereits erwähnt, ein Weg der Aufhebung der Egogrenzen und Verschmelzung mit der göttlichen Liebe. Ich denke, darum geht es uns Menschen bewusst oder unbewusst in unserem Sein.

Es gibt ja den Spruch: der Erleuchtung ist es egal wie du sie erlangst.
Ich denke, es braucht intensive Erfahrungen, die einem aus der Ego-Selbstdarstellung heraus katapultieren.

Auch ich bin durch Erfahrungen mit Submission zu einen hoch spirituellen Zustand gelangt. Das, nachdem ich natürlich lange vorher schon intensive spirituelle Erfahrungen machen durfte.
Es war ein Einblick in, im tiefsten kollektiven Bewusstsein gespeicherte Traumas.
An diesem Punkt erreichte ich eine grosse Klarheit und tiefe Einsicht in die Liebe, in das Wesen des Seins, z.B. als Mann und Frau in dieser Welt. Ja, überhaupt in die Ganzheit, resp. gegenseitige Bedingung, resp. Aufhebung von jeglicher Dualität, und das Spiel dieses ganzen Daseins. Dabei haben sich auch persönliche unbewusste Aspekte gezeigt und gelöst.
In diesem Sinne habe ich also ähnliche Erfahrungen gemacht wie Marita.

So, wie ich Hingabe erlebe, (und ich meine, Hingabe ist in einer BDSM-Beziehung fliessend und geschieht auf ihre Weise auch beim dominierenden Partner) hat es für mich viel Parallelen zu der spirituellen Hingabe auf dem Bhakti oder Sufi-Weg.

Da schliesst sich der Kreis für mich wieder beim Tantra, was für mich grundsätzlich eindeutig ein spiritueller Weg ist.

Aber eben, ist alles individuell.

Über extreme Praktiken und Gewalt im BDSM weiss ich nicht Bescheid und möchte mich damit auch nicht befassen. Da stellt sich mir nur die Frage nach der geistigen und psychischen Gesundheit der Beteiligten.

Devi
*******lci Paar
693 Beiträge
liebe Devi,
das hast du jetzt für mich als Nicht BDSM-ler sehr anschaulich
und nachvollziehbar beschrieben, *herz*lichen Dank dafür,
jetzt kann ich die Thematik ein wenig besser nachvollziehen.

*danke*
LG Su
********fner Frau
350 Beiträge
beidseitige Achtsamkeit
zurückkommend auf die Frage find ich es schon eine Grenzwanderung:

die/der Nehmende muß sehr auf sich selbst achten ... und kann dabei mit ganz vielen Glaubenssätzen konfrontiert werden "stell Dich nicht so an" "Zähne zusammenbeissen" "tapfer sein" da kanns schon schwierig werden mit der Hingabe, wenn die inneren Stimmen sich dabei streiten ... dann wird nämlich vor lauter "es geht schon" und Tapferkeit auch kein codewort ausgesprochen ...

daher muß der/die Gebende sehr auf seinen Partner/seine Partnerin achten ... auf die Atmung ... werden die Hände kalt ... und auch sonst wissen, was auf ein Problem hindeuten könnte ... und zumindest nachfragen ...

diese beidseitige Achtsamkeit find ich auch sehr tantrisch
Mund
********rato Frau
77 Beiträge
Codewort
Ich zum Beispiel wollte nie ein Codewort, weil das die Achtsamkeit des gegenübers geschmälert hätte, er sich zu sehr auf mich verlassen hätte.
Dazu möchte ich auch sagen, dass wenn man sich in der Session befindet, an alles andere denkt wie an ein Codewort.

Kleines, nettes Beispiel am Rande:
Ich hatte ein Erleben mit einem Mann, der mir das erste Mal einen Knebel eingesetzt hatte ( wollte ich, wollte endlich mal die Klappe halten müssen *g* ) Er war sehr achtsam und gab mir etwas in die Hand, eine Klammer, die ich nur wegwerfen musste, wenn ich genug hatte, so als Codewortersatz.
Wir hatten ein wunderbare tiefes BDSM ERleben, aber kamen teilweise schon an Grenzbereiche heran.

Als er mich dann in den Arm nahm, mit mir kuschelte, fragte er mich ob alles okay war, ob es irgendwo Problempunkte gegeben hatte. Als ich ihm die Punkte nannte, die grenzwertig für mich in dem MOment waren fragte er mich warum ich denn nicht die Klammer weggeworfen hatte. Ich schaute ihn an und fragte: welche Klammer denn ? ER sagte zu mir: na die, die ich dir in die rechte Hand gegeben hatte.....
Ich öffnete meine Hand und darin befand sich die Klammer, hatte Abdrücke gehabt, da ich sie wie einen Schatz festgehalten hatte.

Ihr seht, auch mit Codewort ist es nicht sicher, da kann sich kein Dominanter drauf verlassen........demnach Achtsamkeit, Achtsamkeit udn nochmals Achtsamkeit.

Liebs Grüssle
Lalita / Marita
Das berührt ...
--- mich. Sozusagen am Codewort festgeklammert, anstatt es zu lösen *g*

Shimayo
DEINE (meine) Ambivalenz anstatt DIE Ambivalenz?
Liebe Zerbinetta77,

Du schreibst als Eingangsposting unter anderem:

Mich beschäftigt seit einiger Zeit die Ambivalenz zwischen Tantra und BDSM. Allerdings habe ich auch schon festgestellt, dass es Parallelen zu geben scheint...


Ich vermute mal, Du meinst, dass Dich DEINE Ambivalenz bei den Themen Tantra und BDSM beschäftigt? Ich verstehe das als das gleichzeitige Bestehen von Sehnsüchten/ Phantasien in (scheinbar) gegensätzlichen Bereichen wie Tantra(massage) (was sehr viele vor allem mit Liebe und sanften, zärtlichen Berührungen gleichsetzen) und BDSM (worunter viele vor allem Schmerzen und Unterwürfigkeit/ Dominanz subsumieren ( *smile* schönes Wort in diesem Zusammenhang)).
Ich hoffe, ich schreibe nicht komplett an dem vorbei, was Du eigentlich meinst?!?

Zumindest ist das ein Thema, das MICH beschäftigt und wo ich meine, bei mir eine gewisse Ambivalenz zu spüren. Aber vielleicht nur scheinbar?
Für mich bedeutet Tantra - der tantrische Weg, mir (das wichtigste) und allen Lebewesen mit größtmöglicher Achtsamkeit und Liebe zu begegnen. Und das möglichst ohne Bewertung (bedingungslos). Außerdem spielt für mich Freiheit eine große Rolle - im Sinne von "aus freien Stücken" (wieder bedingungslos und in Liebe) .
Damit kommt für mich auch Selbst-Bewusst-Sein und Übernahme von Verantwortung ins "Spiel".
Liebe, Bewusstheit, Achtsamkeit, Verantwortung (Eigenständigkeit) und Frei-Sein...

Und das ist der Punkt, wo ich FÜR MICH Ambivalenzen spüre:
Empfinde ich mich als wirklich in Liebe frei und eigenständig, wenn ich
- mich jemandem "unterwerfe"; die Kontrolle und Verantwortung abgebe - schöner ausgedrückt: hingebe
oder
- jemanden dominieren, unterwerfen, kontrollieren will ???
Und die Frage, die mich persönlich mindestens genauso beschäftigt:
Sehe ich jemanden, der
• andere (mich) dominieren, unterwerfen, kontrollieren will
als liebevoll, (seiner selbst) bewusst und eigenständig (stark) an?

Eines ist für mich glasklar (da bewerte ich auch bewusst): Die Dosis macht das Gift. Ab einem gewissen Grad an Schmerzen/ Verletzungen/ Demütigungen sehe ich keinerlei Liebe & Freiheit mehr, sondern Gewalt und psychische Labilität.
Aber wo genau hört das eine auf und fängt das andere an?

Das sind, um es noch einmal zu betonen, meine ganz persönlichen Fragen.
Den tantrischen Weg verfolge ich bereits etwas länger, mit BDSM beschäftige ich mich bisher fast ausschließlich theoretisch, will/ werde das aber sehr bald in der Praxis für mich erkunden. Und ich bin sehr neugierig, wohin "es" mich führen wird...
Neugierig wäre ich auch auf Deine Erkenntnisse, liebe Themenerstellerin - gern auch per PN.
@zerbinetta27
...bitte entschuldige meine Unachtsamkeit bzgl. Deines Namens.
"Richtig": Liebe zerbinetta27...
***at Mann
2.887 Beiträge
Unterschiedliche Schmerzempfindungen?
Der Schmerz ist eine Warnung des Körpers an das Gehirn: "hier ist etwas nicht in Ordnung!"

Manchmal erledigt das Gehirn die Schmerzantwort mit einem Teil des Gehirns welches keine Verbindung zum Bewustsein hat, z. B. bei Berührungsschmerzen in den Bandscheiben des Rückgrats. Das "Unterbewustsein" führt eine Schonhaltung herbei, die diesen Schmerz vermeidet. Die Schonhaltung wiederum führt zu Muskelüberanstrengungen, die als allbekannte Rückenschmerzen an das Großhirn gehen...

Das Gehirn hat also zahlreiche Schmerzreize zu verarbeiten, von welchen viele ganz unbewust erledigt werden. Einige der Schmerzen erfordern aber das bewuste Eingreifen der ganzen Person: wenn mir ein Peitschenhieb zugefügt wird, so sinnt mein Gehirn nach Abhilfe: ich werde einen Gegenangriff starten um den Angreifer in seine Grenzen zu verweisen. Solcherart Schmerzbewältigung kenne ich als Mann.

Ist es möglich, dass Frauen noch ganz anderer Art Schmerzen kennen?
Schmerzen, welche zu einem Licht am Ende des Tunnels führen, wie zum Beispiel bei einer Geburt?
Ist es möglich, dass die weibliche Psyche deshalb ganz andere Arsenale zur Schmerzbewältigung bereit hält?

Noch kein Mann hat bis jetzt besonders tiefgehend über Schmerzerlebnisse geschrieben. Es ist auch besser so, denn es könnte ihm als unmännliche Schwächlichkeit ausgelegt werden. Von Mitmännern genauso, wie von Frauen. Die unkritischen Männer in diesem Thread beschränken sich auf ein sowohl als auch: "Ich habe sowohl das Tantra- als auch das BDSM Diplom!"

Interessant auch, dass keine der weiblichen Beiträge sich mit dem ZUFÜGEN von Schmerzen befasst: dafür haben z.B. die BDSM Techniken zu sorgen!

Eindrucksvolle Gefühlstiefe zeigen aber die Beschreibungen der Echos, welche der Schmerz der Körper in ihren Seelen hervorruft. Mir scheinen diese Schmerzantworten das eigentlich Interessante zu sein, welchem die schreibenden Frauen begegnen möchten.

Mit Schmerzempfindungen befasst sich aber jede Kultur: wir Christen kennen die Flagellantenprozessionen, welche dem Vernehmen nach in Spanien wieder aufblühen sollen. Aus Indien waren früher Fotografien von Fakiren zu sehen, welche über Scherben wandelten oder sich auf Nagelbretter legten. Aus einem modernen Managementseminar war von Barfußwanderungen über glühende Kohlen zu lesen.

Warum müssen aber aller Art freiwillig erduldeter oder sogar erbetener Schmerzerlebnisse vollautomatisch als BD/SM abgestempelt werden? Wobei Jedermann sofort empört zurückschreckt, wenn man den Maquis de Sade beim Namen nennt?

Tantra ist eine Philosophie. "Echte" Tantriker belächeln die Faszination von uns Westlern, Sexualität nicht als dunklen, sündigen Trieb zu sehen, sondern als ganz normale Körperfunktion in ein Gesamtbild von der menschlichen Existenz aufzunehmen. "Echten" Tantrikern ist vor allem der esoterische Gehalt dieser Philosophie wichtig.

BDSM ist der zeitgeistgemäße Begriff für eine Sammlung von Techniken der Schmerzzufügung. BDSM kennt keinen esoterischen Überbau
****mar Paar
2.113 Beiträge
Was für ein interessanter Gedanke!
BFlat hat geschrieben:

Ist es möglich, dass Frauen noch ganz anderer Art Schmerzen kennen?
Schmerzen, welche zu einem Licht am Ende des Tunnels führen, wie zum Beispiel bei einer Geburt?
Ist es möglich, dass die weibliche Psyche deshalb ganz andere Arsenale zur Schmerzbewältigung bereit hält?

Was für ein interessanter Gedanke!

Er eröffnet -- falls er denn Bestätigung findet -- völlig neue Persepektiven.

Ich bin gespannt auf die Antworten unserer weiblichen JC-Mitglieder.

Viele Grüße, lilomar (m)
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