Erst einmal Danke für dieses wunderbare Thema.
Und ebenfalls ein Danke an die Beteiligten für den doch sehr respektvollen Umgang miteinander.
Da haben wir wohl schon mal eine Gemeinsamkeit gefunden...
Die Eingangsfrage war diese:
Wo seht ihr Parallelen, Schnittmengen, Analogien zwischen Tantra und BDSM?
Glaubt ihr, dass es welche gibt, habt ihr Erfahrung darin, beides miteinander zu verbinden?
Ich kann da ebenfalls nur aus meiner eigenen Erfahrung berichten.
Ich rigge leidenschaftlich gerne.
Bondage (ich favorisiere shibari) ist für mich wie Meditation.
Ich konzentriere mich ganz auf mein "bunny", achte auf korrekte Seilführung, bin intensiv im sehr engen (Haut)kontakt, habe die Verantwortung für ihn/sie.
Ich genieße das Vertrauen, welches mir entgegen gebracht wird.
Ich umarme mit meinen Seilen, verschaffe dadurch ein Gefühl von Freiheit.
Wenn mein "bunny" dann in den Seilen hängt, mit geschlossenen Augen, tief entspannt, weg driftet in seine/ihre ganz eigene Welt, ich daneben stehe und diese ganz ureigene Freiheit sehen und spüren kann, so ist es Innigkeit pur.
Das gleiche erfahre ich im BDSM.
Mein Sub vertraut mir nicht nur seinen Körper, nein auch seine Seele an.
Ich schicke ihn auf eine Reise zu sich selbst.
Und wenn er mir in einem Zustand höchster Extase Einblick in seine Seele gewährt, so ist dies mit nichts zu vergleichen.
Jede/r der/die einmal diesen Moment des zurück Kommens, des Auffangens, des sich in den Armen liegens "danach" gesehen oder vielleicht auch gespürt hat, weiß´von welch tiefer Hingabe und Innigkeit ich spreche.
Es gibt für mich keinen größeren Ausdruck von Liebe.
(und da bewege ich mich ganz weit abseits von irgendwelchen sexuellen Handlungen)
Dies sind wie gesagt meine Erfahrungen.
Für mich ist beides geprägt von Achtsamkeit, Respekt und Vertrauen, welches zu Hingabe und Innigkeit führt.