Generell sehe ich es aber als illusorisch an, nicht zu werten.
Für mich ist es ein Ideal, an welches ich mich als Mensch nur annähern kann. Ich kann versuchen, immer achtsamer darin zu werden und die Art der Bewertung zu verlagern.
Ich finde es für sich selbst sehr hilfreich, sich Gedanken über das eigene Wertesystem zu machen. Ich nehme einige Menschen wahr, die Wertesysteme leben und vertreten, die garnicht wirklich die ihrigen sind. Und wenn ich ein bewusstes eigenes Wertesystem habe, dann bewerte ich auch, ganz klar. Ich denke, ohne Wertesystem könnten wir auch garnicht leben, weil uns die Orientierung fehlt.
Spannend finde ich dabei, dass sich das Wesen und auch die Zufriedenheit (von Glücklichsein mag ich noch garnicht mal reden) beobachtbar und auch spürbar verändert, wenn wir mit den Bewertungen im Außen nach innen gehen und uns eben bewertend abgrenzen, ohne eine Bewertung im Außen vorzunehmen.
Im Alltag hat mir das schon die ein oder andere nicht ganz so leichte Situation eingebracht, weil viele Menschen völlig irritiert sind, wenn man sich in Situationen im Außen bewertungsfrei verhält
Und ja, gerade dort, wo wir uns nicht entziehen können, weil wir Teil von Etwas sind, was wir (in Teilen) ablehnen, fällt es besonders schwer, nicht zu werten. Gerade diese Herausforderung ist es dann aber auch, die mich so reizt und die ich spannend finde