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unbeabsichtigtes Überschreiten von Grenzen durch engen Fokus

********Soul Mann
23 Beiträge
Themenersteller 
unbeabsichtigtes Überschreiten von Grenzen durch engen Fokus
Hallo zusammen,

ich stolpere in unserer sehr harmonischen Beziehung immer wieder über ein sich wiederholendes Muster und frage mich, ob jemand ähnliche Erfahrungen kennt. Idealerweise habt ihr vielleicht Tipps, was ich tun könnte, um anders damit umzugehen.

Ich bin ein sehr fokussierter Kopfmensch und beschäftige mich erst seit ca 6-7 Jahren mit Meditation und Selbstentwicklung.
Tantra habe ich erst vor einigen Monaten kennengelernt. Bis dahin hatte ich keine Erfahrung damit, einen anderen Menschen achtsam und präsent zu berühren/massieren. Ich stelle mir vor, dass ich in den letzten Monaten viel über mich und über Berührungsqualität gelernt habe und freue mich über diese neuen Erfahrungen und Entdeckungen.

Mein „Problem“ ist, dass ich manchmal so fokussiert auf z.B. eine Tätigkeit bin, dass alles andere dann nicht existiert. Das passiert in allen möglichen Lebenssituationen. (Und im Job oft sehr hilfreich, als lösungsorientierter Ingenieur.)
In der direkten Berührung/Massage mit meiner Freundin entstehen dadurch leider manchmal z.T. ungewollte (Neben)-Berührungen, die dann bei meiner Freundin traumatische Trigger auslösen können.

Um es besser zu verstehen hier ein Beispiel:
Ich spiele mit meinem warmen Atem an ihrem Hals und Ohr. (Wir sind dabei beide nackt und liegen morgens nebeneinander im Bett, also kein klassisches Massage-Setting.) Um besser an ihr Ohr zu kommen verändere ich meine Position, rutsche höher und lege meine Hand anders auf ihre Seite.
Da mein Fokus total auf meinem Atem/Hauchen und ihrer Reaktion darauf ist, bekomme ich nicht mit, dass meine Hand bei der Positions-Änderung ungewollt ihre Brustwarze berührt.
Ich weiß, dass sie schnelle bzw überraschende Berührungen dort (und an anderen intimen Stellen) nicht mag, bzw diese ein No-Go für sie sind. Ihr Körper reagiert sofort, weil dadurch ein altes traumatisches Thema getriggert wird. Außerdem nimmt sie dies als Grenzüberschreitung ihrer klar kommunizierten Grenzen wahr.

Beides ist mit bewusst. Ich will sie da bzw so in dem Moment gar nicht berühren! Es „passiert“ mir einfach. Ich vermute, weil ich in dem Moment meine Hand (und wo diese gerade ist) gar nicht auf dem Schirm habe. Durch meinen anderen Fokus ist sie quasi im “toten Winkel”.

Meiner Freundin fällt es schwer, das nachvollziehen. Sie ist selbst ganz anderes/achtsamer/mit breitem Fokus unterwegs. Sie arbeitet seit Jahren an ihrem Übergriffsthema, u.a. durch Teilnahme an Tantra Massage Seminaren und Coaching/Therapie. Mir geht es mit diesem Beitrag um meinen Anteil.

Wie geht es euch? Kennt jemand so ein Phänomen?
Gibt es Tipps oder Anregungen, wie ich meinen Fokus weiten kann?

Viele Grüße, S.
********d_vb Mann
1.464 Beiträge
Eine sicher ganz schwierige Situation. Wenn ich mich dieser Aufgabe stellen will, da gäbe es für mich nur eins mich ganz intensiv in Achtsamkeit üben und aus dem Kopf kommen. Meine "Umgebung" mehr, intensiver wahrnehmen.

wünsche dir alles Gute dabei.
Namastè
*********rgara Frau
7.196 Beiträge
Gruppen-Mod 
Lieber S,

Ich habe Deinen Beitrag aus dem Hauptforum verschoben. Dort war er nicht ganz passend.

Mein erster Gedanke zu Deinem Beitrag ist , dass es vielleicht hilfreich wäre, wenn Du Deine Achtsamkeit schulst. Zum Beispiel durch das Erlernen und Üben von Massagtechniken.
Das Ziel wäre ein Bewusstsein für das Ganze und nicht nur für punktuelles zu entwickeln.
Insgesamt die Bewusstheit zu schulen.
So dass Du im Flow sein kannst und im Genuss und ganz bewusst im Hier und Jetzt , Dich fallen lassen kannst und doch die Folgen Deines Tuns im Blick hast . Das geht durchaus, erfordert aber Übung.

Das geht auch auf anderen Wegen. Meditation, Einüben von Choreografien im Kampfsport oder im Tanz und anderes. Da empfiehlt es sich das zu nehmen, was Dir am besten liegt.
Profilbild
********sten
329 Beiträge
Hallo,

klare und spannende Frage.
Vielen Dank.

Ein Versuch einer klaren Antwort:

Du bist sehr fokussiert auf das, was du im Moment machst.
Mach das genauso weiter; sich gleichmäßig wiederholend, meditationsartig.

Versuche, bevor du anfängst deine Position zu optimieren, den Gedanken darauf zu richten, dass es gleich notwendig werden wird deine Position zu verändern.
Damit nimmst du etwas die Spontanität aus der Situation.
Dann durchdenkst du, wie du deine Position zu verändern hast, damit du danach in einer optimalen Position für "deine Berührung" bist.
Dann überlegst du, wie du in diese Position kommst.
Dann kündigst du an, dass du deine Position ändern möchtest und holst dir ein "O.K., go! "
Und dann löst du dich aus der aktuellen Position, hältst den Kontakt zu deinem Gegenüber und änderst deine Position.

Damit ist dein (neuer) Fokus automatisch bei deiner Positionsänderung, ohne dass du dein Gegenüber aus dem (zweiten) Fokus verlierst.
Plus:
Dein Gegenüber weiß, dass gleich etwas passieren wird, was von der bisherigen "Berührung" abweicht und kann sich darauf einstellen, dass etwas "Unvorhergesehenes" passiert - spoiler: was nicht passiert, weil du vorher schon genau darüber nachgedacht hast, wie du zur anderen Position kommen wirst.

Ja, das erfordert Übung und Bewusstmachung und wird sich wahrscheinlich am Anfang für dich komisch anfühlen.
Aber es lohnt sich und ist spannend, weil das wirklich was mit deiner Fähigkeit zu fokussieren und zu strukturieren macht.

Nebeneffekt:
Dein Gegenüber fühlt sich noch besser aufgehoben und wahrgenommen.

Vllt. hilft dir der Ansatz.

Grüße

HerrAntasten
Profilbild
******alk
172 Beiträge
Guten Morgen, dabke für Deine Offenheit hier und die Frage.

Ich lese hier von Dir, dass Du in den "zufälligen" Berührungen keine Absicht hast. Dann werde langsamer.
Wenn Du Dich so langsam bewegst, dass selbst eine unabsichtliche Berührung nicht plötzlich kommt, ist es vielleicht schon ein erster Schritt. Ich kenne Deine Berührungsqualität nicht, aber vielleicht bist Du einfach noch zu schnell. Auch Vertrauen spielt da eine große Rolle. Ich lese "klar kommunizierte Grenzen" und trotzdem berührst Du sie dort, mit Absicht oder nicht ist egal. Sie merkt "Er hört mich nicht!"
Kannst Du das nachvollziehen?

Aber es sind immer zwei Menschen beteiligt. Für sie scheint es trotz Deiner Berührung ohne Vorsatz ein Trigger zu sein. Der Körper reagiert und das lässt sich auf der Kopfebene nicht ändern, auch mit Therapie nicht. Ihr Körper kennt noch keine andere Option.
Dafür gibt es Sexological Bodywork. Der Körper kann neu lernen. Aber er lernt viel langsamer und auf andere Weise.

Ich kann mir vorstellen, dass wir für Euch beide im Bodyworking eine echte Chance sein können, das anzusehen.

Herzliche Grüße Jörg und Eva
*********rgara Frau
7.196 Beiträge
Gruppen-Mod 
Der Zufall wollte es, damals ich gerade einen sehr guten Artikel zum Thema Auflösung von Triggern las.
Das ist weniger schwierig als gedacht, wenn man weiß wie Trigger gesetzt oder entmachtet werden können. Deshalb bin ich ein Fan von Hypnose.
Dies ist der link zu dem Artikel:
https://hypnokink.de/erotische-posthypnotische-trigger-pht/
********aika Frau
1.449 Beiträge
Erstmal Hutab lieber TE, dass Du Dir so viele Gedanken machst, was Du tun und AN DIR verändern kannst, obwohl das "Problem" gar nicht bei Dir liegt.
Und weiter Hutab vor Deiner Freundin, dass sie schon jahrelang Therapien über sich ergehen lässt, die, so lese ich raus, kaum Erfolg brachten. Darüber wolltest Du eigentlich auch nicht sprechen. Bitte erlaube mir trotzdem, Dir meinen ersten und lauten Gedanken dazu mitzuteilen. Hat sie denn schon verschiedene Therapien ausprobiert, also auch die jenseits der "normalen", schulmedizinischen? Nach meiner Erfahrung braucht es mit der passenden Therapie nicht Jahre, bis ein Trauma aufgelöst ist. Wie steht sie dazu?
********Soul Mann
23 Beiträge
Themenersteller 
Danke an @********sten und @******alk. Beides hilft mir direkt weiter.
@********aika: Danke für deine Anregung. Meine Freundin ist schon sehr lange auf dem Weg und es hat sich auch schon sehr viel getan. Dabei wurden nicht nur „klassische“ Methoden genutzt.
Ich möchte das nicht hier im Threat weiter diskutieren, es würde ablenken. Gern per CM, insbesondere, falls du konkrete Ideen hast.
****eli Frau
78 Beiträge
Lieber TE,

als ich das EP las, fiel mir spontan der antike Arzt-Grundsatz "erstens nicht schaden" ein. Wenn ich an Deiner Stelle wäre, würde ich nicht versuchen, den Fokus zu "weiten", sondern die Priorität des Fokus' zu verändern. Auf: "zunächst einmal nicht schaden". Denn ich kann mir nur schwer vorstellen, dass Deine Partnerin Deine Aufmerksamkeiten genießen und ihre Vorsicht loslassen kann, wenn sie dabei damit rechnen muss, dass es zu Berührungen kommt, die nicht nur "irgendwie unangenehm" sind, sondern explizit gesetzte no gos verletzen.

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich auch nur schwer Verständnis dafür aufbringen könnte, wenn ich eine ganz konkrete Sache benenne, die ich nicht möchte, und gerade die dann bei auf Achtsamkeit ausgelegten Berührungen passiert - scheinbar sogar mehr als einmal. Dann wäre es mir wichtig, dass sich mein Partner, bevor er sich darauf fokussiert, mir vermeintlich Gutes zu tun, erst einmal darauf besinnt, alles zu unterlassen, was mir schadet.

Konkret könnte das zB bedeuten, die Körperstellen, an denen Deine Partnerin nicht überraschend berührt werden möchte, wie eine Art Schutzzone um sie herum zu visualisieren, die Du großräumig umgehst, egal was Du sonst noch tust. Und es Dir zu einem primären Anliegen zu machen, in diesen Schutzraum nicht einzudringen. "Langsamer werden" wurde dazu auch schon als Tipp genannt.
 
****_61 Mann
262 Beiträge
Interessantes Thema!

Ich sehe es so, wie es sich in der Summe aus den Beiträgen von @****eli und @********sten ergibt (bzw. wie ich sie verstanden habe) - und zwar genau in der folgenden (von mir als lösungs- aber auch als prozessorientiertem Ingenieur auseinandergedröselten) Reihenfolge:

Werde generell langsamer und gehe bei anstehenden Positionswechseln wie folgt vor:
1. Mache dir die „Schutzzonen“ bewusst.
2. Lenke deine Aufmerksamkeit auf den anstehende Positionswechsels.
3. Überlege/Plane, wie/wohin du deine Position ändern möchtest.
4. Überlege/Plane, wie du möglichst fließend in die neue Position kommen kannst, ohne den „Schutzzonen“ zu nahe zu kommen.
5. Kündige den Positionswechsel an - ggf. mit der Information, wie/wohin du die Position ändern willst. (Kann vielleicht mit der Zeit, der Übung und wachsendem Vertrauen entfallen.)
6. Ändere erst dann in angemessener Langsamkeit deine Position.

Damit - allerdings ohne Schritt 5. - habe ich bei Tantramassagen als Gebender gute Erfahrungen gemacht. Dies allein schon generell, da ich so ohne Unterbrechung des Massageflusses oder für die Empfangenden unangenehme Berührungen in eine andere Position kommenann. Das gilt umso mehr, wie die Empfangenden „Schutzzonen“ bzw. „No-go-areas“ haben, mit denen ich als Gebender dementsprechend achtsam umgehen muss.

Mit etwas Übung geht das besser und besser und wird - bzw. wurde zumindest bei mir - zu einem quasi „automatisch“ ablaufenden Prozess. Steht ein Positionswechsel an, springt meine Aufmerksamkeit zunächst zwischen dem Massieren und dem Planen des anstehenden Positionswechsels hin und her. Ist der Plan fertig, wechsele ich die Position so, dass es sich unter Umgehung der „Schutzzonen“ möglichst gut in den Massagefluss einfügt. Mit zunehmender Übung ging das immer leichter, weil ich für immer mehr Positionswechsel schon fertige Pläne im Kopf habe (= Best-Practice-Erfahrungsschatz), aber auch, weil meine Fitness/Kraft/Beweglichkeit für diese Positionswechsel trainiert wurde.

Ich wünsche dir viel Erfolg!
🙏
***as Mann
497 Beiträge
..ja die Liebe vermeintliche Achtsamkeit.. dabei: wie kann eine Berührung absichtsloser sein, als wenn du hald zufällig die Brust berührst und es selber nicht mal bemerkst? Evt. erstmal nur die Brust berühren - absichtslos, keine Stimulation, nirgendwo, einfach sein… bis angekommen ist, dass auch die Brust einfach sein darf
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