Wie so vieles, zusammengerührter völliger Unsinn eines völlig zusammengeschwurbelten Konstruktes des Erfinders (auch in Ansätzen in Deinem Link richtig beschrieben.
Da ich früher persönlichen Kontakt zu Carlos Castanedas Gruppe und einigen der Hexen hatte, die ebenso wie Carlos aus weiblicher Sicht in Büchern veröffentlichten, kann ich sicher sagen, dass Reagan keinerlei! Kontakt zu dieser Gruppe oder irgendwelchen "Naguals" hatte.
Er hat sich einfach etwas aus deren Büchern für seine Zwecke zweckentfremdet entliehen. Eine sexualisierte Nagual-Tradition gab es darüber hinaus auch nie.
Menschen glauben, praktizieren und identifizieren sich mit jedem, auch leicht objektivierbaren, Unsinn.
Das übliche unterkomplexe "Guru"-Geschäft:
Begriffe inhaltsfrei kapern, sich auf Blibla-Blub, als angebliche Tradition, völlig inhaltsbefreit zu beziehen und den Leuten, bestenfalls etwas mit "Spiritualität" und/oder Sex zu verkaufen.
Das dabei meist völlig sinn- und inhaltsbefreit nur Worthülsen verwendet werden, fällt fast niemand auf, da die meisten Menschen nur das glauben wollen, was sie leben wollen.
Gemeinschaftsgefühl mit einfachen konstruierten "Spiritualitäts"- und/oder Sexualitäts-Projektionen, reichen meist völlig.
Teilweise durchaus als Fortsetzung von "Westler-Projektionen" als Fortführung von
infantilen "Indianer", "Inder", "Schamanen", "Medizin*frau/mann-Spielchen....
nun verbunden mit "erwachsenen" "spirituellen" und/oder sexuellen Interessen.
Man nennt dies u.a. teilweise auch "Plastik-Schamanismus", da häufig, wie auch früher bei Scharlatanen, nur eben neu westlich verpackt, lauwarme inhaltsfreie Luft in Plastiktüten für den jeweiligen Selbstzweck verkauft wird.
Keiner der wirtschaftlich mehr oder weniger erfolgreichen "Gurus" des Ostens, wie auch des Westens hatte irgendeine Ausbildung dafür oder irgendeine "Einweihung".
Es handelt sich dabei fast immer um nette einfache dem jeweiligen Selbstzweck dienenden "Fantasy-Geschichtchen".
Dem jeweiligen Glauben an was auch immer (befreit von meist jeder faktischen Grundlage auf die sich die jeweiligen Konstrukte beziehen wollen) und dem jeweiligen "Gemeinschaftsgefühl" tut dies keinen Abbruch.
Wenn man dabei völlig inhaltsbefreit Sanskrit, indische, indigene, indogene, toltekische, schamanische, Native American, Maya, tibetische, afrikanische, Voodoo, etc. blabla Begriffe verwendet, erzeugt dies für die Meisten die jeweils passende Schein-Authentizität und Legitimation für alles, was man in der jeweiligen neuen Schublade ausleben möchte. Von dem meist einige wenige "besonders" profitieren.
Von der Anatomie von Geschlechtsorganen auf andere Eigenschaften zu schließen ist dabei noch die harmloseste selbst-infantilisierende Projektion.
Und ja, es gab auch historische Grundlagen.
Z.B. das Ananga Ranga im 15. Jahrhundert in Indien als Ergänzung des Kamasutras.
Wikipedia:"Das Ananga Ranga ist ein Kommentar des Ratirahasya in 10 Kapiteln und wurde 1885 von Sir Richard Francis Burton (meine eigene Anmerkung: auch teilweise sinnbefreit falsch) ins Englische übersetzt.
Befriedigung und Genuss kommen für einen Mann durch den Besitz einer schönen Frau. Männer heiraten wegen der ungestörten Zusammenkunft, der Liebe und Bequemlichkeit und sie bekommen oft schöne und attraktive Frauen. Aber sie geben ihnen nicht uneingeschränkte Zufriedenheit noch erfreuen sie sich gründlich an ihren Reizen. Der Grund liegt in ihrer Ignoranz der Schriften des Kamashastra und der Geringschätzung der verschiedenen Arten von Frauen. Diese Männer betrachten Frauen nur von der Perspektive eines Tieres. Sie sind töricht und geistlos. Das Werk soll Leben und Liebe davor beschützen, derart verschwendet zu werden.[2]
Der Autor möchte mit seinem Werk zeigen, dass eine Frau für einen Mann ausreicht. Dazu werden Anleitungen gegeben, mit denen ein Ehemann die Liebe seiner Ehefrau durch sexuelle Vergnügungen fördern kann. Der Ehemann soll durch sexuelle Variationen seine Frau und sich erfreuen, so dass das Leben mit ihr gleich ist wie mit 32 verschiedenen Frauen. Durch die immer neu variierten sexuellen Genüsse, ist sie fähig Harmonie herzustellen und so wird verhindert, dass sich die Eheleute überdrüssig werden. Neben dem ausführlichen Katalog sexueller Positionen, um beide Partner zu erregen, liegt im Ananga Ranga ein großes Gewicht auf dem Vorspiel und der Verlockung"
Mein Auszug aus dem Ananga Ranga das in meiner Pubertät eine der banalsten infantilen Lektüren war:
Hier gab es z.B. u.a. "Temperament-/Verhaltens-Schubladen" für u.a. Frauen. Ebenso wie die Männer der Länge ihres Lingam (Dicke wurde nicht berücksichtigt) entsprechend in drei Klassen geteilt werden, so können auch die vier Frauenklassennach Form, Größe, Tiefe, Weite und Beschaffenheit ihrer Yoni eingeteilt werden:
Padmini:
ist fein, zart und schön wie der gelbe Lotus, niemals dunkel gefärbt, obwohl sie im sprudelnden und violetten Licht ihrer Jugend der Wolke ähnelt, die kurz vor dem Platzen steht. Ihre Augen sind hell und schön wie die Augen eines Rehkitzes, gut geschnitten und mit rötlichen Augenwinkeln. Ihr Busen ist hart, voll und hoch; Ihr Hals hat eine schöne Form wie das Muschelhorn und ist so zart, dass man den Speichel hindurch sehen kann. Ihre Nase ist gerade und schön, und drei Falten kreuzen ihre Mitte, etwa in der Nabelgegend. Ihre Yoni ähnelt der offenen Lotusknospe und ihrem Liebessamen (Kama-salila, dem Wasser des Lebens - meine Anmerkung: dünnflüssiges frisch duftendes Vaginal-Sekret) und duftet wie die frisch erblühte Lilie. Sie geht mit schwanenartigem Gang und ihre Stimme ist leise und musikalisch wie der Ton des Kokila-Vogels. Sie erfreut sich an weißen Gewändern, an edlen Juwelen und an reichen Kleidern. Sie schläft leicht und da sie ebenso respektabel und religiös wie klug und höflich ist, ist sie immer darauf bedacht, die Götter anzubeten und sich an den Gesprächen der Brahmanen zu erfreuen. Das ist also die Padmini oder Lotusfrau.
Chitrini:
ist mittelgroß, weder klein noch groß, mit bienenschwarzem Haar, dünnem, rundem, muschelartigem Hals; zarter Körper; Taille schlank wie die eines Löwen; harte, volle Brüste; gut geformte Oberschenkel und kräftige Hüften. Das Haar am Yoni ist dünn, der Mons Veneris ist weich, erhaben und rund. Das Kama-Salila (Liebessamen- meine Anmerkung! Vaginalsekret) ist heiß und hat den Duft von Honig, der während des Geschlechtsrituals aus seiner Fülle einen Klang erzeugt. Ihre Augen rollen, und ihr Gang ist kokett, wie der Schwung eines Elefanten, während ihre Stimme die eines Pfaus ist. Sie liebt Vergnügen und Abwechslung; Sie hat Freude am Singen und an jeder Art von Leistung, insbesondere am Kunstunterricht; Ihre fleischlichen Wünsche sind nicht stark und sie liebt ihre „Haustiere“, Papageien, Mainas und andere Vögel.
Das ist die Chitrini oder Kunstfrau.
Shankhini:
ist von galligem Temperament, ihre Haut ist immer heiß und gelbbraun oder dunkelgelbbraun; Ihr Körper ist groß oder hüftbreit und ihre Brüste klein; Ihr Kopf, ihre Hände und Füße sind dünn und lang, und sie blickt aus den Augenwinkeln. Ihre Yoni ist stets feucht von Kama-Salila, einem deutlich salzigen Stoff, und die Spalte ist mit dichtem Haar bedeckt. Ihre Stimme ist heiser und rau, vom Typ Bass oder Alt; ihr Gang ist beschleunigt; Sie isst in Maßen und erfreut sich an Kleidung, Blumen und Schmuck in roter Farbe. Sie ist anfällig für Anfälle verliebter Leidenschaft, die ihren Kopf heiß und ihr Gehirn verwirrt machen, und im Moment des Vergnügens sticht sie ihre Nägel in das Fleisch ihres Mannes. Sie ist von cholerischer Konstitution, hartherzig, unverschämt und bösartig; jähzornig, unhöflich und immer süchtig nach Fehlern. Das ist die Shankhini oder Muschelfrau.
Hastini:
Der Hastini ist kleinwüchsig; Sie hat einen kräftigen, groben Körper und ihre Haut ist, wenn auch hell, totenweiß; ihr Haar ist gelbbraun, ihre Lippen sind groß; Ihre Stimme ist rau, erstickt und kehlig und ihr Hals ist gebeugt. Ihr Gang ist langsam und sie geht krumm; Oft sind die Zehen eines Fußes schief. Ihr Kama-Salila hat den Duft des Saftes, der im Frühling aus den Schläfen des Elefanten fließt. Sie ist in der Kunst der Liebe zu spät (eigene Anmerkung: braucht lang zum Orgasmus) und kann nur durch einen längeren Kongress (Koitus) befriedigt werden. Tatsächlich gilt: Je länger, desto besser, aber das wird ihr nie genügen. Sie ist gefräßig, schamlos und jähzornig. Das ist die Hastini oder die Elefantenfrau.
Das Kamasutra und auch das sich ergänzend darauf beziehende Ananga Ranga ist primär eine Aufklärungs- und Liebesschule und für "Eheleute" die sich ihre sexuelle Beziehung erhalten wollten.
Die mit "bahnbrechendste" "Erkenntniss aus dem Ananga Ranga" im Bezug auf die Westler-Projektion ist wohl, dass es vielleicht vom erwünschten "Kontakt" sexuell ungünstig sein könnte... "ein sprichwörtliches Würstchen in eine Turnhalle zu stecken oder eine Salatgurke in einen Fingerhut", neben lustfördernden Verhaltensweisen.
Ein Liebes-, Aufklärungs- und Sexguide mit Eheratgeber für damalige Alltags-Menschen, ergänzt um u.a. dümmliche Volksmagie-Sprüchen wie:
"O...unterwirf diese Frau meinem Willen...Om "Chantalle-Mandy, Helga-Augusta" oder wer auch immer...eine Art Blumenkranz wie einen Rosenkranz verwendend das Mantra 10000 betend, anschließend einen Teil der Blüten verbrennend, und der Angebeteten eine Blüte überreicht, die dadurch verzaubert werde, und so fände sich die Frau unterworfen."
Mit Tantrismus/Tantra hatte dies und hat dies nichts zu tun.
Mit einfachen Schubladen-Projektionen, auch da, schon.
Immer wieder mal (neben den primären eigenen Fantasy-Projektions-Geschichten) wärmt jemand einen alten unterkomplexen Käse auf, da es meist zu anspruchsvollerem, wo es zu ggf. etwas auch über Jahre zu erlernenden, meist nicht reicht.
"Modern" verpackt mit Schleifchen, lässt sich auch mal ausnahmsweise authentischer Käse, immer wieder neu aufgewärmt,
unter jedem beliebig zweckdienlichen Label zu verkaufen.
Oh, ihr lieblich duftende Yonis...
Mit Tantra- und Tantrismus hat dies jedoch nichts zu tun, lediglich mit hier verbreiteten Kamasutra-Projektionen unter völlig falschem
"Tantra"-Label.
Mit der Spiritualität der Native Americans auch nichts! Von Möchtegern-"Indianer"(nicht Abwertend für echte Native Americans verwendet) -"Tolteken-was-auch-immer..." Reagan (siehe Dein Link - und da wäre noch viel mehr dazu zu sagen) erfundenes Sex-Quodoushka auch 0,0%, also nichts! mit irgend einer "Nagual- Tradition" oder was auch immer von ihm behauptet wurde.
"So genannte Spirituelle Sexualität
Bei „Chuluaqui Qoudoushka“ oder „Quodoushka“ - von Anhängern auch „Q“ genannt – handelt es sich um ein angeblich indigenes System spiritueller Sexualität und entsprechender Riten, das in aufeinander aufbauenden Kursen gelehrt wird.
In diesen Kursen werden Interessenten offenbar durch coram publico auszuführende Sexualpraktiken psychisch gebrochen und gefügig gemacht[26]. Derselbe Artikel beschreibt ebenfalls, dass Reagan auch Prostituierte engagiere, wenn bei einem Kurs die Zahl der angemeldeten Teilnehmerinnen geringer ist als die der männlichen Teilnehmer.
Diese angeblichen Lehren erklärte Reagan dabei zunächst zu geheimen Riten der Cherokee. Nachdem diese sich scharf gegen Reagans Fantastereien verwehrten, nahm er mehrere Veränderungen in Bezug auf die Herleitung vor; mittlerweile beruft er sich auf eine angebliche ethnienübergreifende Medizingesellschaft der "Twisted Hairs":
Auf dem amerikanischen Kontinent (Süd und Nord) reicht die Tradition der Twisted Hairs einige Jahrtausende zurück, und hat ihren eigentlichen Ursprung auch in der Überlieferung der Weisen von Mu, Lemuria, Mehyun und Atlantis[27].
Reagan unterliegt hier einer in Newage-Kreisen gängigen Fehleinschätzung, es gebe „ethnieübergreifende“ Medizinleute oder gar Gesellschaften bei den indigenen Amerikanern"
"Fast" jeder objektivierbare Unsinn,
NUR einvernehmlich und nur unter Erwachsenen (i.V.m. Sexualität), ist von Glaubensfreiheit gedeckt.
Namasté नमस्ते & Tashi Delek བཀྲ་ཤིས་བདེ་ལེགས། !