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Stress und das Ego

******n68 Mann
3.513 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Stress und das Ego
Zitat von *****205:
Ich denke starke emotionale Regungen machen das Ego oft sichtbar, das sich sonst irgendwo im Verborgenen aufhält und nur sehr indirekt, z.B. in Entscheidungen, Meinungen, Gesinnungen oder subtil in der Mimik durchschimmert

In einem anderen Thread gelesen und ich war sofort begeistert von dieser Erkenntnis. Danke dafür.

Ich erlebe es bei mir tatsächlich oft so. In entspannten Situationen habe ich Zugang zu Kopf und Herz, kann mein Verhalten gut abwägen. In Stress-Situationen gelingt mir das wiederum nicht. Da laufen andere Automatismen ab. Ist das der direkte Kontakt zum Ego? Ist das der Kern meiner Persönlichkeit? Oder sind das nur meine Standard - Muster, die in solchen Stresssituationen automatisiert ablaufen?

Wie erlebt Ihr Euch in Stress-Situationen? Könnt Ihr einen Bezug zum "Ego" herstellen?
******olz Frau
3.922 Beiträge
Ich vermeide Stresssituationen, weil sie mich aus meiner Mitte bringen. *herz*
******ore Frau
4.527 Beiträge
Stresssituationen sind oft alte Muster, die uns ein Bein stellen.

Die Ursprungssituationen sind in der Kindheit entstanden und wir erleben immer noch die Reaktionen auf diesen frühkindlichen Stress (Mangel, Angst). An der Stelle kommt das Ego als vermeintlicher Hüter unseres Existenz ins Spiel.
Stress kann viele Ursachen haben. Mich stresst es z.B. sehr, wenn mich etwas unvorbereitet und unerwartet trifft. Egal, ob im Büro oder beim Sexdate (Ich hab gern alles in "gewohnten Bahnen", im festen Rahmen.) Das haut mich dann sehr gern aus der Bahn, aus meiner ruhigen Mitte. Dann springt der "Überlebensmodus" an. Angst, Wut, Ärger, Hilflosigkeit, Nervosität, etc. je nachdem. Adrenalin. Es gibt aber auch ganz "kleine" Stressfaktoren. Wenn zum Beispiel bei der Tantra-Massage zu viel Weihrauch im Raum ist (der Hals kratzt, der Duft zu heftig ist), der Massierende zu sehr nach "After Shave" riecht (unangenehm, zu stark oder nicht meine Richtung) oder die Tantra-Musik im Hintergrund herumspinnt. Sowas "stresst" mich dann auch (oder nervt mich). Zwar nicht so, dass das Ego kommt, aber entspannen kann ich dann auch nicht (mehr). Wenn ich mich gut fokussieren könnte, was ich leider nicht so gut kann, ebenso wie das Visualisieren nicht, dann würde mir Augen zu und tief durchatmen helfen, mich innerlich bewusst wieder herunterfahren. Das klappt selten, wenn es akut ist. Jetzt wo ich darüber schreibe und nachdenke.... Ohje. Das Ego ist dann doch auch wieder im Spiel, sonst wäre ich nicht innerlich so "genervt". Das "Ego" ist ja auch der ständige gedankliche Kommentator (die Innere Stimme im Kopf).
*********2day Frau
11 Beiträge
Interessant ... danke fürs Teilen und Frage-in-die Runde-stellen.

Tatsächlich habe ich es bei anderen Menschen oft wahrnehmen dürfen, dass in bestimmten Situationen das Bild, das jemand von sich zeigt, nicht mehr hält, und der eigentliche Mensch (das Ego) sich zeigt - können Stressituationen sein, oder die paar Momente zwischen Wach und Schlaf, emotionale Betroffenheit, oder auch eine längere Zeit in einer (Tantra-)Gruppe mit Meditation, Begegnungsübungen, Berührungen, etc, die einen "durchlässiger" macht, so dass der äußere Schein fällt und sich der Mensch zeigt, wie er ist. Weil er vertrauensvoll will, oder weil es nicht mehr anders geht. Wie Gioiamore schreibt, sind das oft Sachen aus der frühen Kindheit. Die zu erkennen, bewusst zu machen und ggf. aufzulösen - das sind oft sehr wichtige Entwicklungsschritte, nicht immer angenehm, aber wichtig.
Wobei ja nichts dagegen spricht, dieses innere Ego weiterzuentwickeln, in die Richtung ("Bild"), die man will.
Und ob die Muster/Verhaltensmuster, die man hat (und die sich einschalten, wenn der Kopf mal Pause machen muss), nun Teil des Ego sind, oder nur eine Schicht obendrauf ... das mag ich grade nicht entscheiden

Bei mir selber war ich da bisher wohl eher nicht ganz so hinsehend bei solchen Auslösern, merke nur mein Verhalten und versuche meine Rückschlüsse zu ziehen. *omm*
Danke für die Anregung
********_Tom Paar
1.565 Beiträge
Sie schreibt:
Wenn alles stimmt ist es einfach in seiner Mitte zu bleiben. Ich gehe zb auch ganz gerne bewusst aus meiner Komfortzone raus um den Umgang mit Stressoren zu trainieren. Ich bin HSP und mittlerweile gelingt es auch in überraschenden Situationen immer öfter bei mir zu bleiben.
Aber Hunger, müde, Pipi, kalt beeinflussen das natürlich sehr schnell und halte ich für absolut normal. Dann hast halt mal nen Sch… Tag und wenn das Ego so fies hoch ploppt ist das doch auch immer ein willkommener Hinweis wo man mal noch hingucken kann bei sich.
******n68 Mann
3.513 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zitat von ******olz:
ch vermeide Stresssituationen, weil sie mich aus meiner Mitte bringen

Aber genau das ist ja die Frage. Wenn meine kognitive Schutzdecke wegfällt, kommt dann das Ego raus? Ein Schritt zur Selbsterkenntnis?
Also sich gezielt mal Stress aussetzen?
Das passiert ja auch bei manchen Meditationen, z.B. dem Sauerstoff-Überangebot bei einer QLB
*********rgara Frau
7.187 Beiträge
Gruppen-Mod 
Die schnell ablaufenden Reaktionen unter Stress werden im Bereich der Hypnose dem Unterbewusstsein zugeordnet.

Vor hunderten von Jahren haben sich auch genetisch Reaktionen etabliert wie Starre, Flucht oder Kampf. Bei einer Schulung in Konfliktmanagement habe ich mal gehört, dass diese Reaktionen im Stammhirn verankert seien und dieses der älteste Bereich im Hirn sei. Das später entwickelte cognitive Denken sei langsamer und werde daher immer von diesen uralten Reaktionen überholt.

Jedenfalls wenn der Stress durch Bedrohung ausgelöst wird. Das sind unsere Überlebensfunktionen. Wenn wir da erst denken müssten, wäre es manchmal zu spät. Die dem Ego zuzuschreiben finde ich problematisch. Ich sehe das eher als Teil der Natur. Wie wir geschaffen sind.

Hypnose kennt zwei übliche Zugänge zur Trance :
Die Entspannung und die Anspannung.
Viele Hypnoseeinleitungen bauen auf Überforderung der Sinne oder des Denkens auf. Danach ist das Hirn freudig bereit in die entspannende Trance zu gehen.

Hier wird tatsächlich bewusst die Deaktivierung des Frontallappens benutzt , um die bewusste Impulskontrolle zu verringern. Der Mensch wird beeinflussbarer ( ich hoffe ich hab das noch richtig zusammen bekommen , ist schon etwas her ).

Stress macht nach meiner Wahrnehmung dasselbe. Er reduziert unser Denkvermögen.

Neben den Vorgängen im Gehirn ändert sich bei Stress auch unser Hormoncocktail im Blut. Das Adrenalin steigt. Das macht es ebenfalls schwerer ruhig zu bleiben.

Stellt sich die Frage, was stresst uns?
Das kann simple Überforderung sein . Der Sinne, unserer Kräfte. Da sehe ich kein Ego in den Reaktionen. Oder emotionales wie sich nicht angenommen oder sogar angegriffen fühlen. Sowas kommt dann eher aus der Prägung und wie wir damit umgehen, ist zum Teil erlernt. Aber meiner Meinung nach nicht nur.

Auch hier wird Adrenalin ausgeschüttet und jeder kommt damit anders zurecht. Der eine kann trotzdem überlegt handeln, der andere kann es gar nicht mehr oder nur mit Mühe.

Ich sehe es daher als eine Mischung aus beidem. Aus körperlicher Verfassung und Prägung.

Ich mag außerdem das Bild des Ego, das unser Lebensauto lenkt und uns gute Dienste leistet. Wir aber die Möglichkeit haben, das Steuer mehr und mehr selber zu übernehmen und das Ego weniger "brauchen " . Dennoch ist es ein Stück weit ein Teil unserer Natur und es um alles in der Welt loswerden
zu wollen halte ich nicht für erreichbar im Hinblick auf unsere biologische Beschaffenheit.
Tatsächlich bin ich meinem Ego auch dankbar, denn es leistet gute Dienste.

Wenn ich mir das als spirituelles Ziel setze ist eigentlich ein Scheitern vorprogrammiert und ich werde mich immer nur ungenügend erleuchtet fühlen... Dabei bin ich doch richtig so wie ich bin.
Inklusive Ego und all dem.....
******olz Frau
3.922 Beiträge
Zitat von ******n68:
Zitat von ******olz:
ch vermeide Stresssituationen, weil sie mich aus meiner Mitte bringen

Aber genau das ist ja die Frage. Wenn meine kognitive Schutzdecke wegfällt, kommt dann das Ego raus? Ein Schritt zur Selbsterkenntnis?
Also sich gezielt mal Stress aussetzen?
Das passiert ja auch bei manchen Meditationen, z.B. dem Sauerstoff-Überangebot bei einer QLB


Es war etwas scherzhaft gemeint, heute ist ja sonniger Sonntag und ich genieße gerade eines der besten Bücher von Moshe Feldenkrais
"Das starke Selbst"

Ich habe in meinem Leben viel gelernt, auch über den Begriff Ego, der ja einer bestimmten denkenden Richtung entspringt.
Ich glaube eher, daß wir bei Stress nach Mustern aus unserer Kindheit, oder dem Funktionen unseres Stammhirns, der Medulla oblongata reagieren.
Kampf oder Flucht.
Hat man gelernt, so wie ich, auch bei Stress in der Mitte zu bleiben, kann man erstmal tief durch atmen, Sauerstoff ist gut fürs Hirn, nachdenken und reagieren, so wie ich es meistens mache.

Und so entscheide ich auch, manchem Stress aus dem Wege zu gehen und keine Nachrichten zu schauen, was das Ego zur Revoltion führen könnte.
Meines zumindest.

Aber ich lenke lieber selbst, mein Selbst in die Mitte, die mir gut tut. *herz*
*******o_F Mann
1.582 Beiträge
Stresssituation zeigen ganz sicher Aspekte des Ego’s, möchte hier ein für mich positives Beispiel nennen.

Stress kann einen lähmen, aber auch zu Höchstleistungen anspornen. Hintergrund: mein Job ist meine Berufung, der ich mit allergrößter Leidenschaft nachgehe. Einen Teil meines inneren Wachstums verdanke ich meiner Arbeit und Stressmomenten. Konkret heißt das, dass ich manchmal ein Arbeitsvolumen zu bewältigen hatte, das im Verhältnis zur Zeit, die zur Verfügung stand, riesig war. Es gab einen fest definierten Zeitpunkt, zu dem die Arbeit verrichtet werden musste, wobei sich die Arbeitsschritte erst während der Arbeit ergeben haben. Ich musste also nicht nur die Arbeit erledigen, sondern auch parallel die Prozesse entwickeln und hierfür alle Entscheidungen treffen. Eine falsche Entscheidung hätte zur Folge gehabt, den Zeitplan nicht mehr einhalten zu können, d.h. Entscheidungen und Ausführung mussten perfekt in das Zeitfenster passen. Hinzu kam noch als Faktor, dass für Schlaf keine Zeit mehr übrig blieb und ich 2 Tage oder mehr am Stück durchgearbeitet habe. Meine persönlichen Ressourcen musste ich also zusätzlich aufteilen, Ernährung, Getränke, Atmung, Entspannungsphasen.

Diese Stressmomente haben mich ganz tief an mein Ego geführt. Wenn man es schafft, über den ersten Moment der Lähmung hinweg zu kommen, ist man ganz stark mit sich selber konfrontiert. Weglaufen geht nicht und es gibt auch keine Ausreden. Dieser Stress hat mich ganz eindeutig mit mir selber konfrontiert, meinen Stärken und Schwächen.
****let Mann
326 Beiträge
Stress - zumindest der gemeinhinlich gemeinte Distress - ist einmal eine gewisse Überforderung, im intensiveren Fall eine Bedrohung. Und auf Bedrohungen reagieren wir Menschen - je nach Intensität - ganz unterschiedlich. Ist es eine fast philosophische Diskussion, wie hier, wollen wir unseren Standpunkt erklären, andere Meinungen verstehen etc, das nehmen wir eher als Herausforderung denn als Bedrohung wahr. Und wir handeln das gedanklich ab, im vorderen Schläfenlappen, bedenken dies und jenes, werden uns unserer Gefühle bewußt usw.
Geht die Bedrohung tiefer, also bei intensiverem Stress - und den müssen wir gar nicht so sehr als solchen erkennen - reagieren wir für unser Bewußtsein schon "eigentümlicher", fragen uns danach, wieso wir so reagiert haben, nennen das vielleicht ein "ego", oder - tantrisch - einen der vielen Köpfe des Ego's, die Kali bisweilen abschlägt. Im Hirn "arbeitet" da eine andere Region mit, ua das limbische System, zu dem wir so nicht direkten Einfluß haben, zumindestens nicht willentlich. Ich kann mir zB nicht befehlen, mich zu freuen.
Ist die Bedrohung/Stress aber so intensiv, dass unser Orginismus meint, als Ganzes bedroht zu sein (weil er die aktuelle Bedrohung als ähnlich einer bereits erlebten registriert, ist mit willentlichen Entscheidungen ohnehin Ende. Kommt uns eine Taube im Tiefflug entgegen, ducken wir uns, noch bevor wir den Vogel "bewußt" gesehen haben. Da gibt's nur mehr fight/flight or freeze. Und die Entscheidung, welches davon, trifft unser Stammhirn, und kein Wille.
Also sind alle diese "Ego's" immer schon WIR, weder gut noch schlecht, sondern SO (geworden).
Bleibt die Frage, wodurch Änderung möglich sei?
Die einen meinen es kognitiv zu versuchen, Fokussieren, Meditieren,...
oder lerntheoretisch, also einüben....
Meiner bescheidenen Meinung nach ist die menschengerechte Art, Erfahrungen zu machen, mit anderen worten, zu WACHSEN. (Und da gilt wohl der Spruch, dass das Gras auch nicht schneller wächst, wenn man daran zieht.)

So, genug der Kluschei...
Habt einen feinen Sonntag!
Liebe Grüße aus Wien
*******ias Frau
4.126 Beiträge
Zitat von ******n68:
Stress und das Ego
Zitat von *****205:
Ich denke starke emotionale Regungen machen das Ego oft sichtbar, das sich sonst irgendwo im Verborgenen aufhält und nur sehr indirekt, z.B. in Entscheidungen, Meinungen, Gesinnungen oder subtil in der Mimik durchschimmert

In einem anderen Thread gelesen und ich war sofort begeistert von dieser Erkenntnis. Danke dafür.

Ich erlebe es bei mir tatsächlich oft so. In entspannten Situationen habe ich Zugang zu Kopf und Herz, kann mein Verhalten gut abwägen. In Stress-Situationen gelingt mir das wiederum nicht. Da laufen andere Automatismen ab. Ist das der direkte Kontakt zum Ego? Ist das der Kern meiner Persönlichkeit? Oder sind das nur meine Standard - Muster, die in solchen Stresssituationen automatisiert ablaufen?

Wie erlebt Ihr Euch in Stress-Situationen? Könnt Ihr einen Bezug zum "Ego" herstellen?

Nun ja. In der Psychologie ist das Ego das Selbst. Und das Selbst ist vielfältig. Allein in der Psychologie gibt es dafür die unterschiedlichsten Modelle. Ein jedes Modell hat meines Erachtens seine Berechtigung. Beleuchtet es doch einen Teil, den andere Modelle ausblenden. Vice versa.
Hinzu kommen die pädagogischen, soziologischen, philosophischen und theologischen Bedeutungsvarianten des Begriffs "Ego".

Stress (Eustress oder Disstress) sowie Entspannung (in den unterschiedlichsten Trance-Tiefen) sind unterschiedliche Zustände. In jedem Zustand arbeitet das Nervensystem ein wenig anders.

In den unterschiedlichen Zuständen, können unterschiedliche Anteile des Selbst bewusst werden.
Aber ich würde nun nicht sagen, dass ein Zustand mehr Bedeutung hätte als ein anderer.

Unser Nervensystem braucht auf Dauer eh beides - Stress & Entspannung - im stetigen Wechsel, um gesund zu bleiben.

Lebensgefahr (Todesangst) ist für mich der ultimative Mega-Stress.
In solchen Situationen geriet ich immer in unmittelbaren Kontakt mit dem instinktiven Teil meines Selbst, meiner grundlegenden Triebstruktur. Meine Triebstruktur ist zwar ein Teil meines Selbst. Doch mit Sicherheit nicht der einzige Teil, der dann aktiv ist. Meine Wahrnehmung war so umfangreich und mein Denken so rasend schnell, dass die ganze Welt um mich herum in Zeitlupe versank. Und mein Bewusstsein war gespalten und geisterte zeitgleich auf mehreren Ebenen herum.

Ist das der Kern meiner Persönlichkeit?

Ich tue mich ein wenig schwer mit dem Begriff "Kern".
Ich würde eher sagen, dass waren die Momente, in denen ALLES, was mein Wesen ausmacht, zusammenfloss und an einem Strang zog. - Ohne Wenn und Aber.

Oder sind das nur meine Standard - Muster, die in solchen Stresssituationen automatisiert ablaufen?

In Bezug auf stinknormalen Alltagsstress könnte das stimmen. *nachdenk*
Wobei ja jeder Mensch mehrere Standartmuster hat. Bei Stress wechseln viele gerne in ihre Lieblingsrollen.

In einer Krise mal inne zu halten, sich kurzweilig auszuklinken und den ganzen Schlamassel aus der Distanz zu betrachten, beinhaltet jedoch auch die große Chance, mal ganz neue Herangehensweisen zu kreieren. Etwas Neues. Etwas, was man so zuvor noch nie gemacht hat.
****ait Frau
458 Beiträge
Ich hasse Stress und oft bin ich die Triebfeder,das er überhaupt entsteht.Die Möglichkeit sich selber wieder runter zu regulieren gelingt mir dann am Besten ,wenn die damit einhergehenden Emotionen abgeflacht sind,oder ich mir bewusst mache,daß nicht alles gehörte,gesehene oder gesprochene wirklich so ist,wie ich es verstanden habe.Oder aber auch andere Teile,welche sehr gut zum Joy Name passen.
Zumindest bleibe ich in stressigen Situationen, besser leise,sonst wird es laut.
*******u_66 Frau
105 Beiträge
Ich weiss nicht ob EGO hierfür das richtige Wort ist? ! Wenn ich richtigen Stress habe dann schaltet sich automatisch mein Selbsterhaltungsnotprogramm ein....sind körperliche Reaktionen.
Mein Gest ist dann erstmal auf Eis gelegt.
EGO ist fürs mich, wenn ich meinen Geist selbstbestimmt beeinflusse.
*********ther Paar
56 Beiträge
Gute Frage, 1001 Erklärungsversuche dazu, verhältnismäßig viele von Frauen.
Stress und Ego?
Stress ist leicht zu definieren und spüren. Zum Ego gibt es so viele Interpretationen, dass es einerseits verwirrend, andererseits aber wieder hilfreich sein kann, die verschiedenen Zugänge zu betrachten.
Zur Frage, wie mein Ego meine Reaktion in Stresssituationen beeinflusst, finde ich grad mal einen spontanen Erklärungsversuch, dann galoppieren meine Gedankengäule auch schon in verschiedene Richtungen davon.
Ich mag Distress generell nicht, weil er mir sagt, dass ich im Moment keine gute Antwort auf Fragen und Reize von außen habe, mit der ich nach meiner erfolgten Reaktion auch noch selbst einverstanden bin.
Mein Ego will mir sagen, tu dies, tu das, sag dies, sag das, na mach schon, worauf wartest Du? Halt die Klappe, Ego, und denk zuerst nach.
Wenn ich mein Ego ungefiltert und unkontrolliert reagieren ließe, hätte ich in meinem bisherigen Leben noch viel öfter ziemlich viel mehr Stress erlebt.
Ich habe mich sehr früh schon entschieden, eine Kontrollfunktion zu erlernen und automatisieren, um zuerst die Notwendigkeit, und erst danach die Art meiner Reaktion zu prüfen. Könnte man auch Zivilisation, Etikette, Kinderstube, Bildung, Ausbildung, Einbildung, Angst vor Folgen der eigenen ungefilterten Wut, Berechnung u.v.a.m. nennen.
Das klingt vielleicht unrealistisch langsam, läuft aber im Leben fast unbemerkt von außen ab. Das heißt aber nicht, dass es auch immer so funktioniert (hat). Und natürlich ging diese Strategie auch oft auf Kosten von lustvoller Spontaneität. Tja, man kann nicht alles haben im Leben, und für mich war es die einzig richtige Strategie. Seit einigen Jahren lerne ich, meine Spontaneität immer mehr zuzulassen, mit zunehmendem Erfolg. Ich hab auch nur mehr wenig Stress. Naja, Kunststück, bin in Pension, Kinder sind im eigenen Leben unterwegs usw. Ich hab sogar Zeit, diese Zeilen am Vormittag zu schreiben.
Wer gelernt hat, sein Ego immer unkontrolliert auf die Umwelt loszulassen und sogar überwiegend Vorteile daraus zu ziehen, immer andere für die Folgen seiner Fehler verantwortlich macht, hat sich ebenso bewusst dafür entschieden (Trump-Syndrom). Manchmal habe ich den Eindruck, solche Menschen sind auch zufrieden damit, auf ihre Art eben. Wer nicht damit klarkommt, hat ein Problem.
Abschließend denke ich, wer spontan und ungefiltert reagiert, gilt in einem Umfeld als sympathisch authentisch, ein ehrlicher Mensch, der sich selber spürt, und anderswo als egozentrisch, impulsiv, aufbrausend cholerisch, je nach Situation und Umfeld.
Wer nie Stress erlebt (hat), kann nicht viel erlebt und daraus gelernt haben.
Jetzt muss ich aufhören, weil ich sonst Stress wegen meiner unerfüllten selbst gestellten Aufgaben krieg. *zwinker*
Habt einen schönen, lustvollen Tag!
****13 Mann
1.416 Beiträge
Zitat von ******n68:
Stress und das Ego
Zitat von *****205:
Ich denke starke emotionale Regungen machen das Ego oft sichtbar, das sich sonst irgendwo im Verborgenen aufhält und nur sehr indirekt, z.B. in Entscheidungen, Meinungen, Gesinnungen oder subtil in der Mimik durchschimmert

In einem anderen Thread gelesen und ich war sofort begeistert von dieser Erkenntnis. Danke dafür.

Ich erlebe es bei mir tatsächlich oft so. In entspannten Situationen habe ich Zugang zu Kopf und Herz, kann mein Verhalten gut abwägen. In Stress-Situationen gelingt mir das wiederum nicht. Da laufen andere Automatismen ab. Ist das der direkte Kontakt zum Ego? Ist das der Kern meiner Persönlichkeit? Oder sind das nur meine Standard - Muster, die in solchen Stresssituationen automatisiert ablaufen?

Wie erlebt Ihr Euch in Stress-Situationen? Könnt Ihr einen Bezug zum "Ego" herstellen?
Lieber @******n68.
Kann Du mir das "Ego" bzw Dein Ego erklären, wie Du es verstehst?
LG
*******eat Mann
16 Beiträge
Ich bringe hier mal eine spirituelle Perspektive mit ein.

Das Ego ist, spirituell gesehen, die Verselbstständigung des Verstandes aufgrund der Identifikation mit dem eigenen Körper. Der Verstand besteht aus dem bewussten Verstand und dem unbewussten Teil . Dieses Unterbewusstsein ist im Vergleich zum bewussten Verstand riesig, und hier versteckt sich auch der Großteil des Ego, das sich nur ungern in Aktion erwischen lässt.

Mein Ego hat eine wichtige Funktion, nämlich den Schutz von mir als Einzelperson, sowie den Schutz des Egos selbst (damit niemand das Ego korrumpieren kann). Das Ego ist jedoch nicht der Kern des menschlichen Wesens, ganz im Gegenteil.
Du bist dann deinem Kern am nächsten wenn du glücklich bist - in deiner Mitte, im Flow, in Kohärenz. Selbstvergessen spielend, dienend oder erschaffend. In Stresssituationen bist du von deinem Wesenskern weit entfernt, dann zückt das Ego seine Überlebensstrategien, die dann wie ein Programm automatisch ablaufen.

Um das Ego kennenzulernen und trotzdem in der Mitte zu sein, empfiehlt sich die Meditation. Das Ego wird da jedoch dagegensteuern (warum muss der große Zeh ausgerechnet jetzt jucken?). Wenn du jedoch am Ball bleibst und regelmäßig meditierst, wirst du etwas sehr Spannendes feststellen: Du bist nicht wirklich dein Körper und du bist auch nicht der Denker deiner Gedanken. Du bist der Hintergrund, der Beobachter der Gedanken. Vor dieser Wahrnehmung hat das Ego Angst, denn es verliert dadurch an Macht, die Identifikation mit dem Körper verringert sich. Dieser subtile Shift hat dann langfristig enorme Auswirkungen auf das Leben. Das Ego wird kleiner, nimmt immer mehr seine natürliche Rolle ein.
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