Eine wirklich sehr gute Frage.
Ich glaube es gibt keine eindeutige Antwort, da unterschiedliche Faktoren hier zusammen wirken.
Zum einen gibt es die „wirklich am Tantra“ Intressierten. Das sind geschlechtsunabhängig Menschen, die sich für die tantrischen Lehren und eine tantrische Lebensphilosophie interessieren. Ich nenne es mal den ganzheitlichen, tantrischen Ansatz.
Die nächste Gruppe, auch wieder beiderlei Geschlechts, kommt auf der Suche nach neuen Wegen in der Sexualität zum Tantra. Slow Sex und Co. Sind hier sehr oft der Einstieg. Der Fokus liegt hier primär auf einer sexuellen Entwicklung.
Die nächste Gruppe kommt über die (professionelle) Tantra Massage zum Tantra. Bei dieser Gruppe ist die Tantra Massage oft auch gleichbedeutend mit Tantra, sprich Tantra ist eine spezielle Form der erotischen Massage.
Bei dieser Gruppist der Anteil der Männer klar grösser.
Und nicht zu letzt gibt es eine große Zahl von vorwiegend Männern, die Tantra-Seminare und Tantra-Massagen dafür nutzen um Sexualität auszuleben. Tantra ist eigentlich unwichtig, es geht um leicht zugängliche Sexualität.
Ich glaube gerade diese letzte Gruppe verfälscht das Gesamtbild sehr stark.
Diesen, ich nenne sie mal „Trittbrettfahrern“, geht es primär um Kontakt und Sex. Ein ähnliches Phänomen gibt es auch im BDSM, wo Mann plötzlich DOM ist, nur um möglichst einfach eine submissive und willige Frau zu finden.
Ich glaube, dass heute sehr viele über Tantra Massagen und sexpositive Events zum Tantra und Tantra Seminaren finden. Deshalb ist es auch für viele dann überraschend, dass Tantra weit über Massage hinausgeht.