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Tantra(-massage) und Einschränkungen

*******ias Frau
4.126 Beiträge
Themenersteller 
Tantra(-massage) und Einschränkungen
Zitat von ******n68:
Neueinstieg in das Thema Tantra
Wie gehen wir als erfahrene Tantrika mit Menschen um, die gerade erst in das Thema hineinfinden? Wie viele "Fehler", bzw. Sackgassen verzeihen wir ihnen auf ihrem Weg? Können wir sie liebevoll an die Hand nehmen und andere Möglichkeiten aufzeigen oder veranstalten wir Hexenjagden mit Schmähmails und Beschimpfungen?

Auslöser für diese Frage ist der Thread Tantra: Tantra mit Behinderung

Mir ist völlig klar, dass es immer mehrere Aspekte gibt. "Ein Scheit alleine brennt nicht" ist die alte Weisheit. Und der eine ist dickfellig genug, der andere zieht sich zurück oder löscht gar das Profil.

Eines vorneweg: Ich bezeichne mich nicht als "erfahrene Tantrika".

Als ich den thread gelesen habe, war er bereits geschlossen.

Ich kann mir gut vorstellen, wo in diesem Fall das Missverständnis lag... bei einer Erkrankung, bei der man den Körper zunehmend nicht mehr gebrauchen kann und/ oder zum Teil die Hände eingeschränkt sind, nimmt man eben die Körperteile, die noch gut funktionieren. Das können dann auch die Lippen, Zähne oder Zunge sein. Aus einem Gespräch mit einem Sonderpädadogen weiß ich, dass sich seit der Legalisierung der Prostitution sehr viel getan hat, um auch Behinderten eine Teilhabe bzw. die Entwicklung eines gesunden Sexuallebens zu ermöglichen. Das wird auch sehr viel mit Begegnungs- und Wahrnehmungsübungen aus dem Tantra in der Gruppe gearbeitet. Im Einzel auch mit Tantramassagen... Erleben und Verarbeiten der Empfindungen nimmt dort sehr viel mehr Raum ein als beim Otto-Normal-Durchschnittsbürger.

Aber es bleibt eben nicht bei der Tantramassage im Sinne des TMV. Denn Teilhabe bedeutet nun mal auch, einen Menschen trotz Behinderung in die Lage zu versetzen, in der Sexualität selbst aktiv zu werden. Dazu gehört auch, einen stark eingeschränkten Menschen, der sich zu wenig zutraut und meint: "Ich kann das eh nicht.", zu ermuntern. Beziehungsweise ihm die Entscheidung - und damit die Verantwortung abzunehmen - und auch Mal von ihm Aktivität einzufordern. Pädagogik ist sowohl fördern aber zuweilen eben auch fordern. Sonst käme es in manchen Fällen gar nicht zu dem ersten Erlebnis: "Hey, ich kann und ich darf ja doch. Ich kann sexuell aktiv sein. Und das ist gut. *g*"

Selbstverständlich ist das "Entscheidungen abnehmen" kein Dauerzustand und wird mit sehr viel Fingerspitzengefühl betrieben. Und die Prostituierten, die in der Behinderten-Einrichtung dieses Sozialpädadogen arbeiten, die hatten auch alle eine therapeutische und/ oder pädagogische Ausbildung. In dieser Einrichtung nannte das jedoch keiner Prostitution oder Therapie oder Sonderpädadogik oder Sex. Die Gespräche laufen da eher so: "Hast du später Zeit?" - "Nee, ich hab Tantra."

Es wird schon seinen Grund haben, warum der TE des threads als Gebender bei der Tantra-Massage nicht nur seine Hände einsetzt sondern auch oral gibt. Er hatte ja selbst gesagt, dass er eine dem Parkinson ähnliche Erkankung habe.
Soll er da en Detail ausführen, wie groß seine Behinderung ist? Wollen wir uns über seine Erkrankung unterhalten?
Oder wäre es nicht spannender in den Austausch zu gehen und Gemeinsamkeiten oder Unterschiede bei Tantra-Massagen Oral oder mit Händen heraus zu finden?

Obendrein kann ich mir sehr gut vorstellen, dass für Menschen, die in so einer Bubble leben, es sehr irritierend ist, wenn dann solche Nachfragen im thread "Was genau meinst du eigentlich?", kommen.

Ich weiß nicht, was hinter den Kulissen gelaufen und welche CMs der TE dieses threads erhalten hat.

Ich kann zwar das Nachfragen im thread nachvollziehen. Doch nicht die Art und Weise.

Ohne die Gespräche mit dem Sonderpädagogen wie in seiner Behinderten-Einrichtung gearbeitet wird, um auch Behinderten Menschen die Entwicklung eines gesunden Sexuallebens zu ermöglichen, wäre ich auch ein wenig irritiert gewesen und hätte ein paar Fragen gestellt. Vermutlich aber in Kombi mit einem längeren Text, in dem ich
a) auch von mir etwas preis gebe und mein Gegenüber nicht nur mit Fragen löchere.
Und b) in dem Bewusstsein, dass Behinderte schon mal andere Körperteile als gewöhnlich zum Einsatz bringen. Das war doch schon immer so, oder? Wie kann man erwachsen werden, ohne dass eines Tages mitbekommen zu haben?


Zitat von ******n68:
Können wir sie liebevoll an die Hand nehmen und andere Möglichkeiten aufzeigen oder veranstalten wir Hexenjagden mit Schmähmails und Beschimpfungen?

Weder noch. *nein*

Die Behinderten, die ich bis dato kennen gelernt habe, hassten es "liebevoll an die Hand genommen zu werden". Die wollten einfach für voll genommen werden und einen Austausch auf Augenhöhe. Dabei fand ich es hilfreich, auch hier und dort auf Handlungsebene einen Ausgleich zu schaffen...

Also auch wenn ich etwas hätte selbst machen können, ich aber wusste, dass XY das viel besser kann als ich, bat ich häufiger um Hilfe, da er/ sie genau das viel besser konnte als ich. Eben so, dass das "gegenseitig um Hilfe bitten" zu etwas völlig normalem wurde. So machten wir uns halt beide das Leben leichter, indem wir uns auf die Stärken des anderen verließen. Ja und?
*******ias Frau
4.126 Beiträge
Themenersteller 
Und hat nicht jeder Mensch Einschränkungen?

Ich meine, dass dieser thread Tantra: Tantra mit Behinderung der Auslöser für die Fragestellung im EP war, kam doch nicht aus heiterem Himmel.

Und das nachträgliche Ausgrenzen des TEs von "Menschen mit Einschränkungen" ist mir suspekt. *skeptisch*


Wer meint, in meinen Beiträgen ginge es nur darum:
Zitat von ********Meer:
"Wollen Behinderte liebevoll an die Hand genommen werden?"
, der hat meine Beiträge nicht verstanden. *nein*

Der Unterschied zwischen einem Behinderten und mir ist doch der, dass meine individuellen Einschränkungen insgesamt noch im Normbereich liegen, während die Einschränkungen eines Behinderten insgesamt außerhalb des im SGB definierten Normbereichs liegen.

Die große Gemeinsamkeit liegt jedoch darin, dass sowohl Otto-Normal als auch Behinderte Situationen erleben, in denen sie nicht mithalten und nicht der Gruppen-Norm entsprechen können. Andere Menschen können viel mehr, man selbst ist in dieser Gruppe das Schlusslicht, denn das, was man gut kann, ist gar nicht gefragt.
Mit dem eigenen Unvermögen konfrontiert zu werden, ist ein schmerzhaftes Erlebnis.
Und der Einzige in einer Gruppe zu sein, der XY nicht kann, kann den Schmerz verstärken.

Obendrein legt die Mehrheit der Mitmenschen unter diesen Umständen keinen wertschätzenden Umgang auf Augenhöhe an den Tag. Ob nun Helfersyndrom, Arschloch-Verhalten oder Sensations-Gier: Der Mensch ist ein Raubtier. Und wenn Menschen Schwäche wittern, kommt allzu leicht das Raubtier durch. Wobei die selbst berufenen Helferlein am klebrigsten sind.

Wenigstens sind sich die Arschlöcher & Sensationsgierigen mit mir darüber einig, dass sie mir
a) nichts Gutes tun,
b) aus egoistischen Motiven handeln und sich
c) mir gegenüber auf einen Sockel stellen.
Dieser Konsens vereinfacht die Kommunikation ungemein.

Doch bei Menschen, die einen in unpassenden Situationen liebevoll an die Hand nehmen wollen und eine Zurückweisung ihres Angebots nicht akzeptieren, fehlt dieser Konsens.

Ich habe bloß den riesen Vorteil, dass ich im Gegensatz zu einem Behinderten sehr viel seltener in solche Situationen gerate, da ich insgesamt mehr Handlungsspielräume habe.


Was ich mit Neulingen in Gruppen - gleichgültig, ob nun Tantra oder etwas anderes - schon so oft miterlebt habe, ist folgendes:

Der Neuling hat irgendwo schon mal etwas von XY - zum Beispiel "Tantra" - gehört.
Daraufhin dachte er sich: "Das könnte auch etwas für mich sein."
Der Kontakt zu der Person, die den Neuling darauf gebracht hat, war jedoch nur flüchtlig. Die Möglichkeit dort weiter nach zu haken besteht nicht (mehr) oder will - aus guten Gründen - nicht genutzt werden.
Doch die Idee "XY/ Tantra könnte auch etwas für mich sein" bleibt.

Also geht der Neuling dem nach und sucht nach Menschen, die sich mit Tantra beschäftigen.
Dabei stößt er/ sie jedoch auf eine Gruppe, die einer ganz anderen Strömung im XY/ Tantra nachgeht als die Person, die ihn/ sie darauf gebracht hat. In dieser Strömung haben die Menschen einen anderen Ansatz, der dem Neuling nicht so dolle liegt. In dieser Strömung bzw bei diesem Ansatz stößt der Neuling vielmehr auf die eigenen Einschränkungen als auf die eigenen Talente & Fähigkeiten.

Statt dem Neuling zu sagen: "Hey, ich kenne da eine Tantra-Strömung, die könnte eher dein Ding sein." fühlen sich Menschen aus der Gruppe dazu berufen, in den Einschränkungen des Neulings herum zu popeln, um "sein/ ihr" Problem zu analysieren. Das macht dem Neuling jedoch keine Freude.

Und ob das "auf den Einschränkungen des Neulings herum reiten" angeblich aus Liebe und Hilfsbereitschaft geschieht ist sekundär: Danach hatte er/ sie nicht gesucht.

Sich an der Stelle aus der unpassenden Gruppe zurück zu ziehen und nach anderen Gruppen Ausschau zu halten, die sich mit XY/ Tantra beschäftigen, halte ich für eine sehr gesunde Reaktion des Neulings.

Manche Neulinge geben einer Gruppe nur eine Chance. Andere Neulinge geben einer Gruppe mehrere Chancen. Jeder so, wie es ihm beliebt bzw. seinem Naturell entspricht.

Und bei der zeitversetzten Kommunikation im Internet passiert es schon mal, dass ein - für mich - interessanter Gesprächspartner weg ist, bevor ich überhaupt eine Chance hatte, mit diesem in Kontakt zu treten.


Nun, dass jeder Mensch Stärken und Schwächen (z.B. Einschränkungen) hat, ist für mich indiskutabel.

• Eine Strömung, die bei den Talenten & Fähigkeiten eines Menschen ansetzt, ist bei der Entfaltung dessen Potentials sehr produktiv und bereitet dem Neuling viel Freude.

• Eine Strömung, die bei den Einschränkungen eines Menschen ansetzt, ist bei der Entfaltung dessen Potentials nicht produktiv und bereitet dem Neuling wenig Freude.

In Extremfällen bin ich so grausam und lege den Fokus auf eine Schwäche, da ich es für notwendig erachte.
Doch ich nenne es nicht "Liebe" sondern "Grausamkeit".
Liebe ist bei Grausamkeit mit von der Partie. Ohne Liebe wäre es ja nicht grausam, anderen Menschen Schmerzen zu bereiten.
Und ohne Mitgefühl würde ich die Schmerzen, die ich meinem Gegenüber bereite, nicht spüren und voll und ganz in meiner Liebe bleiben.

Dass viele Tantrika in Bezug auf sich selbst, einen riesen Bogen um das Wort "Grausamkeit" machen, ist mir bereits aufgefallen. - Keine Ahnung, wie das mit der angestrebten Liebe, Achtsamkeit & Verbundenheit zusammen passt. *nixweiss*

Wir könnten nun darüber diskutieren, ob es Nächstenliebe, Idealismus oder Ego-Pushing ist, wenn man sich angeblich "liebevoll" auf die Einschränkungen eines Neulings konzentriert anstatt Ausschau nach dessen Stärken zu halten. Wir können es auch bleiben lassen.

Ich würde es jedoch sehr begrüßen, wenn wir von der Schwarz-Weiß-Malerei:
1. Entweder "liebevolles an die Hand nehmen"
oder "Hexenjagd, Beschimpfungen"
2. Entweder "normal"
oder "eingeschränkt, behindert"
weg kämen.
*******ias Frau
4.126 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ******n68:
Kommunikation ist ein Wechselspiel.

Da gebe ich dir Recht. *g*

Wenn ich im EP als Erklärung bereits angegeben hätte, dass ich an einer Erkrankung leiden würde, die dem Parkinson ähnlich sei. Und einer würde schreiben:

Zitat von ******n68:
Gibt es einen besonderen Grund, dass....

Würde ich antworten: "Wie ich bereits im EP geschrieben habe: Ich leide an einer dem Parkinson ähnlichen Krankheit. Das ist der Grund."

Und wenn daraufhin eine weitere Nachfrage käme, wie: "Was für eine Krankheit hast du denn?",

würde ich antworten: "Wenn ich über meine Krankheit hätte schreiben wollen, hätte ich im EP den Namen meiner Erkrankung genannt. Aber das will ich nicht. Ich würde gerne meine Erfahrungen mit Tantramassagen teilen. Mein Angebot, Fragen zu stellen, die man sich im Alltag nicht zu fragen traut, bezog sich auf meine Erfahrungen mit der Tantramassage. Nicht auf meine Krankheit, wegen der ich Tantramassagen u.a. mit dem Mund gebe. Bis dato war ich jedoch meist in der Rolle des Empfängers einer Tantramassage."

Aber ich bin nicht der TE. Mein EP hätte sowieso anders ausgesehen. Und das hier stellt bloß einen möglichen Verlauf dar.
Ich weiß nicht, ob der TE bereit gewesen wäre, bei einem anderen Threadverlauf über seine Erkrankung zu schreiben. Die Indizien sprechen meines Erachtens jedoch dagegen.


Was bleibt denn vom EP übrig, wenn man die Erwähnung der Behinderung weg lässt?

Ohne spannende, reizvolle Fragen an die Gruppe oder ohne einen persönlichen Erfahrungsbericht über XYZ kommt ein Thread nicht in Gang. Und die reizende Information "jedoch geht das Geben nur oral und mit den Fingern" wäre höchst wahrscheinlich nie gekommen.

Als Frau bekommt man von Männern übrigens häufiger Anschreiben nach demselben Muster:
"Ich interessiere mich für/ habe erste Erfahrungen mit XY und würde mich mit dir gerne darüber austauschen." - Aha. Und nu?
Damit können die wenigsten Frauen irgendwas anfangen.

Das hat so etwas von "Hallo hier bin ich. Nun bring du das Gespräch in Gang."

Offline wird diese Erwartungshaltung der Männer, die Frau möge - nachdem er sein Interesse an einem Gespräch zum Ausdruck gebracht hat - irgendwie ein Gespräch in Gang bringen, schon mal erfüllt.

Also wenn mir die Pheromone eines Mannes in die Nase steigen, gehen meine körperlichen Reaktionen von "der Typ lässt mich völlig kalt" bis hin zu "Wow. *wow* Der Kerl bringt mich ad hoc in Wallung."
Und wenn der Mann insgesamt einen sympathischen Eindruck auf mich macht, dann ist es durchaus ein angenehmes und reizvolles Erlebnis, dass sein Geruch meine Sexualorgane warm laufen lässt. Ich genieße diese kleinen Wellen der Lust, die durch meinen Körper wandern. *smile*
Und wenn ich das gerne noch länger genießen würde, finde ich aus eigenem Antrieb irgendein Gesprächsthema. Dann bleibt der Mann in meiner Nähe. Womöglich braucht er bloß ein wenig Starthilfe und ich kann einen interessanten Menschen kennenlernen. Falls meine kleine Starthilfe auch nichts bringt, verliere ich jedoch rasch das Interesse.

Nun, wenn ich hier vor meinem PC sitze und die Zeilen irgendeines Mannes lese, steigt mir sein Geruch nicht in die Nase.

Und die Erwartungshaltung der Männer, ich würde irgendwie das Gespräch in Gang bringen, bloß weil er via CM oder im EP seines Threads geschrieben hat, dass er Interesse an einem Erfahrungsaustausch hätte, lässt mich völlig kalt.

Früher habe ich in solchen Fällen noch einen Blick auf das Profil des TE geworfen. Doch diese "Profile" waren in der Regel ebenso nichtsaussagend wie der EP. Da war überhaupt nichts, was meine Neugierde auf einen Erfahrungsaustausch mit diesem Menschen hätte wecken können.

Und solche EPs locken auch keine anderen interessanten User an.
Die verlaufen regelmäßig rasch im Sande.

Einzige Ausnahme waren sehr kleine Gruppen, in denen sich die Gruppenmoderatoren darum bemühten, dem TE mehr Informationen aus der Nase zu ziehen. Dann kamen solche threads manchmal in Gang. Doch kaum ein TE wurde im weiteren Verlauf gesprächiger. Erfolge waren selten. Und die Mods gaben es im Laufe der Zeit auf, sich so viel Mühe zu geben. Da ist es leichter und viel amüsanter, sich selbst einen EP auszudenken und damit einen eigenen Thread zu eröffnen.

Also auch ohne Erwähnung der Behinderung wäre höchst wahrscheinlich nichts aus diesem Beispiel-Thread geworden.

Meine Idee wäre gewesen, zu fragen:
• Wie verhält es sich denn mit dem Energiefluss, wenn du mit dem Mund massierst?
• Worin liegt für dich der Unterschied zwischen Tantramassage mit Mund und Tantramassage mit den Händen?
• Worin liegt für dich der Unterschied zwischen Tantramassage mit Mund und Oralverkehr beim Sex?

Aber ohne die Erwähnung der Behinderung hätte ich einen Neuling nach so einem EP rein gar nichts gefragt. Dann hätte ich nach dem EP aufgehört zu lesen und den thread nie wieder angeklickt.


Wenn es also nur um Neulinge geht, die einen EP nach dem Muster "Ich interessiere mich für/ habe erste Erfahrungen mit XY und würde mich gerne mit euch darüber austauschen. Fragt mich, wenn ihr Fragen habt." verfassen, weise ich deine - @******n68 s - Erwartungshaltung, diesen Neuling liebevoll an die Hand zu nehmen, entschieden zurück.
Nein danke.
Kein Interesse.

Und als stinknormaler Foren-User sehe ich mich nicht in der Verantwortung, dafür Sorge zu tragen, dass andere User einen interessanten EP verfassen. Dieses Anliegen verfolge ich ausschließlich als Moderator eines Forums.

Manche Menschen sind nun mal Neulinge im Eröffnen eines Threads.
Und viele davon reagieren positiv, wenn ein Moderator via CM anbietet, sie dabei an die Hand zu nehmen. Letztendlich profitiert auch das Forum davon. Doch kommt dasselbe Hilfs-Angebot von einem stinknormalen und bis dato fremden User, fallen die Reaktionen in der Regel negativ aus.
Zitat von *******ias:
Tantra(-massage) und Einschränkungen
Aus einem Gespräch mit einem Sonderpädadogen weiß ich, dass sich seit der Legalisierung der Prostitution sehr viel getan hat, um auch Behinderten eine Teilhabe bzw. die Entwicklung eines gesunden Sexuallebens zu ermöglichen. ........

Aber es bleibt eben nicht bei der Tantramassage im Sinne des TMV. Denn Teilhabe bedeutet nun mal auch, einen Menschen trotz Behinderung in die Lage zu versetzen, in der Sexualität selbst aktiv zu werden. Dazu gehört auch, einen stark eingeschränkten Menschen, der sich zu wenig zutraut und meint: "Ich kann das eh nicht.", zu ermuntern. Beziehungsweise ihm die Entscheidung - und damit die Verantwortung abzunehmen - und auch Mal von ihm Aktivität einzufordern. Pädagogik ist sowohl fördern aber zuweilen eben auch fordern. Sonst käme es in manchen Fällen gar nicht zu dem ersten Erlebnis: "Hey, ich kann und ich darf ja doch. Ich kann sexuell aktiv sein. Und das ist gut. *g*"

Selbstverständlich ist das "Entscheidungen abnehmen" kein Dauerzustand und wird mit sehr viel Fingerspitzengefühl betrieben. Und die Prostituierten, die in der Behinderten-Einrichtung dieses Sozialpädadogen arbeiten, die hatten auch alle eine therapeutische und/ oder pädagogische Ausbildung. In dieser Einrichtung nannte das jedoch keiner Prostitution oder Therapie oder Sonderpädadogik oder Sex. Die Gespräche laufen da eher so: "Hast du später Zeit?" - "Nee, ich hab Tantra."

Und daher sollten wir gerade hier in diesem sexpositiven Forum sehr darauf bedacht sein kein Hurenbashing zu betreiben, Sexarbeiter*innen nicht noch weiter zu stigmatisieren sondern im Gegenteil für eine freie, bunte, offene und vielfältige Gesellschaft kämpfen!

Denn die elenden Neo-puritaner tun dies auch.
Ist ja schlimm genug daß Frau wieder Anzeigen riskiert wenn sie sich mal oben ohne sonnt!
Warum sollten Prostituierte denn stigmatisiert werden?
Ich bin froh, dass über alle Parteigrenzen hinweg man sich entschlossen hat in Deutschland nicht das nordische Modell einzuführen, dass Sexarbeit zwar für die Prostituierten nicht aber für die Freier straffrei stellt.
Sogar Frankreich (!) hat sich dem angeschlossen.
So verlagert sich die freiwillige Sexarbeit wieder in die Illegalität und bewirkt genau das Gegenteil von dem was gewollt ist. Zwangsprostitution und Menschenhandel sind zurecht jetzt schon verboten und finden dennoch im Dunkeln statt.

Ein offener Umgang mit und Selbstverständlich von freiwilliger Sexarbeit gehört zu einer offenen Gesellschaft.
Warum nicht im Bekanntenkreis eine Frau haben, die freimütig und locker damit umgeht, dass sie Sexarbeit macht?
*******ias Frau
4.126 Beiträge
Themenersteller 
@ Alle Leser dieses threads

Meine bisherigen Beiträge habe ich nicht hier in diesem thread geschrieben.
Das waren mein erster, dritter und fünfter Beitrag im thread Tantra: Neueinstieg in das Thema Tantra
Doch der TE dieses threads fand meine Ausführungen unpassend.
Daher sind sie nun Mal hier gelandet.
Mein erster Beitrag beinhaltet als Zitat den EP (Eröffnungs-Post) von soulman68.

Und ich bin noch unschlüssig, was ich nun mit diesem thread und dieser "neuen Überschrift" anfangen soll. *nixweiss*

Die in soulman68s EP enthaltene Schwarz-Weiß-Malerei, den thread mit dem Behinderten als Aufhänger und das Heraufbeschwören des Täter-Opfer-Retter-Dreiecks waren mir ein Dorn im Auge.

Ist der Beispielthread Tantra: Tantra mit Behinderung blöd gelaufen? - Ja. Es kam zu einem Missverständnis. Die Behinderung des TEs wurde von einer Userin nicht berücksichtigt. Doch abgesehen von dieser Unachtsamkeit: Die Frau hatte schlicht und ergreifend ihren eigenen Standpunkt vertreten!

Um an dieser Stelle eine Fragestellung aus einer CM an mich zu beantworten:
Auch ich unterscheide für gewöhnlich an derselben Stelle zwischen Tantra-Massage (Hände) und Erotik-Massage (Mund) wie diese Frau.

Im Massage-Tausch bin ich als Gebende emotional auf der Ebene der universalen Liebe. Diese Form der Verbundenheit ist nur dann da, wenn ich sie bewusst herstelle. Und sie erlischt, sobald ich aus dem Kontakt gehe. Diese universale Liebe hat reichlich wenig mit der Persönlichkeit des Menschen zu tun. Ich kann etwas als liebenswert empfinden, was eben nicht meinem persönlichem Geschmack entspricht und mich nicht "magisch anzieht".
Die universale Liebe hat auch wenig mit meiner Persönlichkeit zu tun. Sie bewirkt zwar etwas bei mir. Etwas sehr positives. Doch im Grunde genommen bin ich dabei ganz bei mir selbst. Wer diese Person ist, die mich massiert, ist gleichgültig.
So oder so: Unter diesen Umständen mag ich keine Berührungen mit dem Mund. Weder als Gebende noch als Empfangende. Das wäre mir "für universale Liebe zu intim". Da habe ich eine Grenze.

Um mit dem Mund in Berührungen zu gehen, brauche ich die individuelle, die persönliche Liebe. Und das hat viel mit meinem ganz persönlichen Geschmack zu tun. (Ich mag das Wort Bedingung nicht.) Aber ja. Es gibt Eigenarten, die liebe ich viel mehr als andere. Das können Eigenarten sein, die ich selbst habe aber ebenso Andersartigkeiten - etwas, was ich selbst nicht bin, was ich jedoch als besonders gute Ergänzung oder Bereicherung empfinde. Vor-Lieben.
Also Eigenarten, die ich vor allen anderen menschlichen Eigenarten liebe.
Und wenn ein Mensch viele davon hat, dann fühle ich mich magisch zu dessen Persönlichkeit hingezogen. Und wenn das auf Gegenseitigkeit beruht, dann haben wir eine ganz besondere, individuelle Verbindung. Und mit jedem gemeinsamen Erlebnis und zunehmenden miteinander Vertraut-Seins verstärkt sich unsere Verbundenheit. Diese Person wird zu einem Teil von meiner Persönlichkeit und umgekehrt dasselbe. Irgendwie verinnerlichen wir uns gegenseitig. *lach* Dazu fällt mir die Redewendung ein: "jemanden zum Fressen gern haben."
Also ja. Zu dieser sehr individuellen, persönlichen Liebe passen für mich Berührungen mit dem Mund.

Ich mag nicht ausschließen, dass das für andere Menschen anders ist.
Insbesondere bei Menschen, die aufgrund ihrer Behinderung im Alltag den Mund für viele Dinge benutzen, die ich mit den Händen mache, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass das "etwas mit dem Mund machen" für diese Menschen eine ganz andere Bedeutung hat als für mich.

Doch bis dato kippten alle Männer, die während einer Tantra-Massage plötzlich anfingen, den Mund (oder Lingam) einzusetzen, mehr oder weniger zeitgleich aus der Gebenden Rolle. Die taten das nicht nur für mich. Die wollten auch was von mir.
Energetisch waren das keine Tantra-Massagen mehr sondern Erotik-Massagen.

In bestehenden sexuellen Beziehungen finde ich Erotik-Massagen zwar auch toll. Aber ich hasse es, wenn irgendein Mensch mir unter falschen Vorwänden nahekommt und sobald ich in einem tranceähnlichen Bewusstseinszustand bin, sexuelle Handlungen aufnötigt!

Und dann diese Scheinheiligkeit. Er dachte, ich hätte meine Meinung inzwischen geändert. Ich sei doch so schön im Flow gewesen. *vogel*

Leider sind meine Erlebnisse kein Einzelfall.
Viele Männer machen sich überhaupt keine Vorstellung davon, was das mit uns Frauen und dem "sicheren Raum" einer Tantra-Massage macht!
Was denn so schlimm an Sex sei?

Nein. Sowas ist verdammt nochmal kein einvernehmliche Sex! Es geht um sexuelle Nötigung!!

Sexuelle Nötigung ausgerechnet in dem Raum, der dem sexuellen Heilungsprozess und der Persönlichkeitsentwicklung dienlich sein sollte. *headcrash*

Und da das hier im Joy so häufig vorkommt (viele Anfänger, die rasch was Neues ausprobieren wollen), wollen einige User und Userinnen (mich eingeschlossen) darüber aufklären. Das tun sie mal mehr, mal weniger geschickt.
Sich für die eigenen Interessen stark zu machen, Aufklärungsarbeit zu leisten und dabei die wichtige Info "Behinderung" zu übersehen, ist suboptimal, doch noch lange keine Hexenjagd.
Anfeindungen hatte es in dem thread nicht gegeben.
Bloß ein Missverständnis. (Und unterirdische CMs wären ein Fall für den Support. Der überprüft CMs, wenn diese gemeldet werden. Wir können dem nicht nach gehen, ohne selbst eine Hexenjagd anzuzetteln.)

Mir war daran gelegen, verständlich zu machen, wie es wohl zu dem Missverständnis gekommen sein könne. Das vermindert die Gefahr einer Wiederholung.

Doch der eigentliche Interessenskonflikt bleibt auch nach der Beseitigung des Missverständnisses bestehen.

Wenn die individuellen Erlebniswelten
1) "Massage mit Mund = Erotikmassage" und "Massage mit Händen = Tantra-Massage"
und
2) "Massage ohne Mund = Ding der Unmöglichkeit" und "Massage mit Mund = Tantra-Massage"
so weit auseinander liegen, wird die Suche nach Gleichgesinnten zwecks Massageaustausch für Behinderte schwierig sein.

Wäre es da nicht fairer, gleich zu Beginn den eigenen Standpunkt zu beschreiben?

Ich habe keine Ahnung, wie da insgesamt die Verteilung ist.
Dass alle Frauen, mit denen ich mich bis dato darüber austauschte, in dem Punkt so tickten wie ich, kann auch an meiner persönlichen Auswahl an Gesprächspartnerinnen liegen.

Wie ist das bei euch?
*********rgara Frau
7.187 Beiträge
Gruppen-Mod 
Im Idealfall treffen zwei aufeinander , die in universaler Liebe verbunden sind und bleiben, auch wenn die Massage oral gegeben wird.

Das ist so eine eingeprägte Erwartung in unseren Köpfen. Mund =,sexuell und nicht "rein" rituell.

Wenn beide das hinter sich lassen können, kann es klappen. Aber das ist wirklich nicht einfach.
Ich bin selber auch schon ins sexuelle gekippt. Völlig ohne orale Teile.
Aber auch umgekehrt habe ich aus einer sexuellen Begegnung im Club plötzlich ein Ritual gemacht und hatte eine Mann in hohen Energien stöhnend sowas habe er noch nicht erlebt... Und das ganz unbeabsichtigt von mir.

Ein Ritual kann natürlich auch oral sein. Wenn die innere Haltung beider dazu stimmt .

Was ist an Sex schlimm? Nichts.
Aber wenn ich darüber hinaus möchte, mich auf mehr als einer Ebene in universeller Energie verbinden möchte und gemeinsam in hohen Energien sein möchte, dann macht einer, der ins sexuelle geht, diese Ebenen unmöglich. Da kommen beide zusammen hin oder keiner.

Meine Erfahrung war es bisher, dass ich mit Männern, die ich sexuell nicht begehre, die intensiveren Rituale haben konnte. Da funkte das rein sexuelle nicht dazwischen. Auch bei mir nicht.

Wenn ich merke, dass es kippt, kann ich entscheiden wie es weiter gehen soll.
Bin ich einverstanden mit der Veränderung habe ich eben Sex. Bin ich nicht einverstanden , breche ich da ab und sage, dass es leider nicht passt für mich gerade wie es sich entwickelt.

Da ich sowas überwiegend im Rahmen des roten Tantra erlebe, wird ein nein immer akzeptiert. Allein die Tantraschule und die Leiter reichen für das Wissen meiner Partner, dass ein nein akzeptiert werden MUSS!
So kommt es seltener zu unguten Situationen und wenn dann werden sie entsprechend begleitet.

Für mich ein klarer Vorteil solcher Veranstaltungen vor rein privaten Treffen.
*******ias Frau
4.126 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********rgara:
Im Idealfall treffen zwei aufeinander , die in universaler Liebe verbunden sind und bleiben, auch wenn die Massage oral gegeben wird.

Das stimmt. *ja*

Und ebenso ideal wäre, wenn zwei Menschen aufeinander treffen, die in universaler Liebe verbunden sind und bleiben, während die Massage auf Berührungen mit dem Mund verzichtet.

Ich finde, da gibt es mehr als einen Ideal-Fall. - Abhängig davon, welches Ideal die daran beteiligten Personen anstreben.


Zitat von *********rgara:
Da ich sowas überwiegend im Rahmen des roten Tantra erlebe, wird ein nein immer akzeptiert. Allein die Tantraschule und die Leiter reichen für das Wissen meiner Partner, dass ein nein akzeptiert werden MUSS!
So kommt es seltener zu unguten Situationen und wenn dann werden sie entsprechend begleitet.

*top* Genau so sollte es sein. *ja*

Leider ist dies jedoch nicht bei jedem Veranstalter gegeben. Und dann hat man es nicht bloß mit einer Person zu tun, die anderer Ansicht ist und meint, man müsse doch seine Grenzen überschreiten. Sondern mit einem Guru und seiner gesamten Anhängerschaft.

Eine Gruppenveranstaltung kann also im Gegensatz zu privaten Treffen zu zweit von Vorteil sein (das, was du beschrieben hast) aber ebenso von Nachteil.
*********rgara Frau
7.187 Beiträge
Gruppen-Mod 
Letztlich gibt es niemals absolute Sicherheit im Außen.

Nur die Übernahme der Selbstverantwortung.
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