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Erzeugt Lehre Leere oder Fülle?

****on Mann
16.112 Beiträge
Zitat von **MK:
Meine Haltung dazu ist: Ich brauche kein Konstrukt.

Geht mir auch so. Es ist eine Qualität des Menschen, etwas vermitteln, lehren zu können. So bleibt Knowhow in der Gesellschaft. Aber Knowhow ist nicht das selbe wie eine Lehre mit dem Imperativ, ihr folgen zu sollen.

Lehre ist auf der anderen Seite ein Weg, um Menschen, die nicht die Muße haben, über alle Zusammenhänge selbst nachzusinnen und nachzuspüren, mit Hintergründen zu versorgen, an die sie andernfalls nicht herankämen. Ich habe diese Muße aber - daher: Bitte keine Lehre.
Für mich erschafft Lehre, die Fülle,da ich mich frei genug fühle,die für mich passenden sehr unterschiedlichen Menschen und Lehren zu erfühlen ,auszuprobieren und auch scheitern und Wachstum durch sie zu erfahren.
Worte sind wie
lee(h)re Hülsen, wenn sie keine Taten der Veränderung kennen, wie in diesen Zeiten.
*****205 Mann
773 Beiträge
Zur Anfangsfrage: Man kann lehren in die Fülle zu kommen und man kann lehren in die Leere zu kommen. Lehre ist nur ein Werkzeug. Was man wirklich will, kommt wo anders her - aus viel tieferen Schichten.
*****ohr Mann
1.390 Beiträge
Ebenfalls zur Anfangsfrage: Sich vollkommen für die Lehre oder gegen die Lehre zu entscheiden, ist letztendlich Dasselbe. Ich halte es für sinnvoll, beide Seiten zu kennen, um sie für sich bewerten zu können, wobei "bewerten" ebenfalls die beiden Pole "rational" und "intuitiv" umfassen möge. Es geht letztendlich darum Bewusstheit für sich zu entwickeln, und diese kann nicht aus einem Pol allein entstehen. Und es geht natürlich auch darum, die Fähigkeit zu erlangen, Lehrer und nicht-Lehrer für sich selbst beurteilen zu können und nicht darum, ihnen ohne Reflexion ihrer Aussagen blind zu folgen.

Es kann sich lohnen, den guten alten Osho dazu zu lesen: Osho: Die tantrische Vision.
****y65 Mann
1.532 Beiträge
Der olle Bhagwan hats schon lange gewusst...😉
****r60 Mann
1.123 Beiträge
*gruebel* Ist nicht das ganze Leben eine Lehre? Und ich bin schon der Meinung, daß der Mensch "Lehren" braucht. Es ist nur die Frage, was gelehrt wird. Wird man auch dazu angehalten, selbst zu denken, oder wird man zu einer Marionette erzogen, die sich immer nur dem "Mainstream" anpasst.

Und bin ich dazu bereit meine Gedanken in Taten umzusetzen, und mich ggf. auch zu ändern?
Ich denke in letzterem steckt eine große Hürde.
******age Mann
3.120 Beiträge
Lehren braucht der Mensch nur,
weil er verzogen wurde.

Sonst würde sich
alles aus der Energie heraus
aus der Leere entwickeln.

*my2cents*
*******963 Mann
3.666 Beiträge
Es wird halt wohl auch auf den Lehrer ankommen (und auf den Schüler, sorry fürs Nicht-gendern).

Der Mathematiklehrer wird mir Mathematik beibringen, und erzeugt Kenntnisse in Mathematik.
Der Geschichtslehrer wird Kenntnisse in Geschichte erzeugen.
Bei spirituellen Dingen ists ähnlich, allerdings bringts bloß leider nichts, die Lehre zu lesen oder zu hören, die Erkenntnis kommt erst mit der persönlichen Erfahrung. Wenn mein Lehrer Leerheit unterrichtet (mir also Anweisungen für Shunyata-Meditation gibt), dann hab ich nix davon, solange ich das nur höre, lese, und ich mich nicht selbst auf den Polster setze und meditiere. Erst in der Meditation werde ich die Erfahrung von Leere und Fülle machen können (und nein, ich gebe keine Anweisungen, da gibts Berufenere *zwinker* ). Der (gute) Lehrer erkennt dann auch im Gespräch mit dem Schüler, wie weit der Schüler mit seiner höchstpersönlichen Erkenntnis ist, und kann weitere Unterweisungen geben, oder es eben auch sein lassen.


Es ist halt auch die Frage: was ist mit "Leere" gemeint?

Im buddhistischen Sinn (und ich gehe davon aus, dass wir in der Tantragruppe davon sprechen) ist es "Die Leerheit von unabhängiger Eigenexistenz", soll heißen, dass alles, was existiert, nur deshalb existiert, weil bestimmte Voraussetzungen dafür gesorgt haben, dass etwas existiert. Wenn keine Bäume wachsen, dann kann dieser Tisch nicht existieren. Der Tisch existiert nicht aus sich selbst heraus. Auch wenn Bäume wachsen, aber kein Tischler da ist, um daraus einen Tisch zu machen, kann der Tisch nciht existieren. Es sind also immer Voraussetzungen für Existenz nötig (Lehre des bedingten Entstehens). Das kann man jetzt auch naturwissenschaftlich behirnen, insofern ist da Buddhismus und Wissenschaft sehr nah beisammen, trotzdem wird man Phänomene finden, die derzeit naturwissenschaftlich nicht erklärbar sind. Wir alle existieren in letzter Konsequent nur deshalb, weil vor ca 14 Mrd. Jahren der Urknall passierte. Damit ist ja auch die Zeit entstanden, insofern ist die Frage, was vorher war, ja eher sinnlos, bzw. glaube ich, dass wir eine Antwort auf diese Frage nicht verstehen würden. Oder kann sich jemand etwas unter einem 11-dimensionalen Raum etwas vorstellen? Ich nicht. Aber damit sind auch wir denkenden und vor allem fühlenden Wesen nur da, weil es Bedingungen gegeben hat, die dazu geführt haben. Wir existieren nicht aus uns selbst heraus. Trotzdem existieren wir, haben unsere SInne, (zu denen im Buddhismus auch das Denken gehört), unsere Empfindungen und Gefühle. Aber: auch diese Sinneseindrücke, Gedanken, Empfindungen und Gefühle haben eine Ursache, nämlich uns selbst. Insofern sind auch sie "leer von Eigenexistenz".

Sinngemäß: "Da es also nichts gibt, was wirklich aus sich heraus existiert, kann man ruhig über alles lachen" - ist nicht von mir *zwinker* ... und ich glaube, dann kann man in die Fülle kommen.

Es gibt ja auch ein schönes "Mantra des abhängigen Entstehens" dazu:
OM YE DHARMA HETU-PRABHAVA HETUM TESHAM TATHAGATO HYAVADAT TESHAM CHA YO NIRODHA EVAM VADI MAHASHRAMANAH SVAHA
Eine Lehre / ein Lehrer kann mich in meiner Entwicklung begleiten, ohne dass ich einer anderen Richtung folgen muss als meiner eigenen aus mir selbst heraus. Ich werde auf meinem Weg begleitet, und bleibe in voller Eigenverantwortung. Das ist meine Idealvorstellung.

Viele Lehren geben mir jedoch vor, wie ich zu sein, und was ich zu tun habe, und was nicht. Ich empfinde das als Entmündigung und Abgabe von Verantwortung. Teilweise unter Strafandrohung...

Auf diese Aspekte wollte ich in meinem EP eher hinaus *ja*
******ore Frau
4.526 Beiträge
Das klingt dann aber auch mehr nach Sektieren, als nach Lehren.

Gute Lehrer haben das eh nicht nötig.
*******gini Frau
14 Beiträge
In der Tat ist jede Lehre ein Konstrukt, denn sie beruht ja auf den Erfahrungen, Vorstellungen und Absichten der Menschen, die sie erschaffen haben.

Auch Tantra ist eine Lehre und zeigt in seiner Vielfalt sogar viele unterschiedliche Konstrukte, aus denen sich die Traditionslinien und Schulen entwickelt haben.

Es gibt so viele und unterschiedliche Traditionslinien im Tantra, damit jeder Mensch etwas finden kann, was ihn zunächst anspricht und womit er in Resonanz gehen kann.

Die Lehren - zum Beispiel, dass alles aus Bewusstsein (Shiva) und Energie (Shakti) besteht - möchten uns helfen, die eigenen Erfahrungen einzuordnen und unseren Vorstellungen eine Ausrichtung zu geben.

Wenn ich mich z.B. gemäß genau dieser Vorstellung ausrichte, werde ich mich der Erfahrung öffnen können, dass alle Bewertungen, Meinungen und Ansichten, mit denen ich im Alltag unterwegs bin ( und ohne die ich den Alltag gar nicht bewältigen kann) Konstrukte sind. Sie können niemals die Wirklichkeit abbilden, denn das Sein an sich liegt immer darunter oder dahinter.

Die Konzepte der Leere sind im Tantra entwickelt worden, um uns die Möglichkeit zu geben, immer wieder zu einem „Nullpunkt“ zurück finden zu können, in dem die wirkkräfte des Egos (endlich mal) aufgehoben sind.

Die Konzepte der Fülle möchten uns einladen zu verstehen, dass alles Fülle ist: Fülle von Bewusstsein und Energie - und dass wir Teilhabende an dieser Fülle sind.

Wenn sich diese beiden Konzepte z.B. in der Meditation immer wieder mit meinen Empfindungen und Erfahrungen verbinden, werden sie zu der Wirklichkeit, die ich erfahre. Ich spüre und weiß dann, dass ich sowohl die Leere (als unendliches Potential) als auch die Fülle (als Ausdruck des Lebens) in mir trage und dass sich beides durch mein Sein ausdrückt.

Namasté 🙏🕉🙏
****r60 Mann
1.123 Beiträge
@*******963 Ein sehr schöner und guter Beitrag. Allerdings ist mir gleich bei Deinen ersten Zeilen etwas aufgefallen. Ja, ein Mathematiklehrer wird in erster Linie Mathematik lehren, weil er davon am meisten "Wissen" oder "Erfahrung" hat. Aber es gibt zum einen Lehrer, die viel Wissen und Kompetenz haben, aber nicht in der Lage sind, diese auch verständlich weiter zu geben.
Und was mich vor allem immer fasziniert hat, sind Lehrer, die auch über "ihr" Fachgebiet hinaus gutes Wissen weiter geben konnten, weil sie über den Tellerrand geschaut haben, und Lehrer, die nicht nur ihr Wissen "vorgepredigt" haben, sondern die in der Lage wahren, die Schüler zu "eigenem Denken" zu animieren.
Und von denen gibt es leider viel zu wenige. *nixweiss*
*******1000 Mann
21 Beiträge
Zitat von *******gini:
In der Tat ist jede Lehre ein Konstrukt, denn sie beruht ja auf den Erfahrungen, Vorstellungen und Absichten der Menschen, die sie erschaffen haben.

Auch Tantra ist eine Lehre und zeigt in seiner Vielfalt sogar viele unterschiedliche Konstrukte, aus denen sich die Traditionslinien und Schulen entwickelt haben.

Es gibt so viele und unterschiedliche Traditionslinien im Tantra, damit jeder Mensch etwas finden kann, was ihn zunächst anspricht und womit er in Resonanz gehen kann.

Die Lehren - zum Beispiel, dass alles aus Bewusstsein (Shiva) und Energie (Shakti) besteht - möchten uns helfen, die eigenen Erfahrungen einzuordnen und unseren Vorstellungen eine Ausrichtung zu geben.

Wenn ich mich z.B. gemäß genau dieser Vorstellung ausrichte, werde ich mich der Erfahrung öffnen können, dass alle Bewertungen, Meinungen und Ansichten, mit denen ich im Alltag unterwegs bin ( und ohne die ich den Alltag gar nicht bewältigen kann) Konstrukte sind. Sie können niemals die Wirklichkeit abbilden, denn das Sein an sich liegt immer darunter oder dahinter.

Die Konzepte der Leere sind im Tantra entwickelt worden, um uns die Möglichkeit zu geben, immer wieder zu einem „Nullpunkt“ zurück finden zu können, in dem die wirkkräfte des Egos (endlich mal) aufgehoben sind.

Die Konzepte der Fülle möchten uns einladen zu verstehen, dass alles Fülle ist: Fülle von Bewusstsein und Energie - und dass wir Teilhabende an dieser Fülle sind.

Wenn sich diese beiden Konzepte z.B. in der Meditation immer wieder mit meinen Empfindungen und Erfahrungen verbinden, werden sie zu der Wirklichkeit, die ich erfahre. Ich spüre und weiß dann, dass ich sowohl die Leere (als unendliches Potential) als auch die Fülle (als Ausdruck des Lebens) in mir trage und dass sich beides durch mein Sein ausdrückt.

Namasté 🙏🕉🙏

@*******gini Drückt nicht der Begriff "Spanda" im Tantra auch das Wechselspiel, die Spannung zwischen den Polaritäten "Leere" und "Fülle" aus die sich aufeinander zubewegen um sich vereinen und sich dann wieder zu trennen?
Für mich würde sich dann eher die Frage stellen hilft mir eine Lehre im eigenen Leben, im Alltag "Fülle" und "Leere" zu erkennen und zu erfahren, sowie das "Sowohl als Auch" dieser Polaritäten bewusst in mein Leben zu integrieren?

Namasté 🙏
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