„Eine meiner liebsten Freundinnen hat diese Massage ausprobiert. Sie hat berichtet, dass es sehr schmerzhaft war. Ziemlich invasiv.
Weit ab von liebevoller Berührung.
Die Freundin schreibt:
Ich dachte auch erst oh das ist bestimmt super.
Aber durch den Schmerz soll man an die Traumata kommen die UNBEWUSST mitschwingen und dadurch frei.
Ganz ehrlich dann behalte ich lieber meine Problemchen .
Es wird ja im Gewebe ein massives Trauma gesetzt durch die Behandlung, ne
Ne ne, wenn dann soll es mir gut gehen dabei das ich mich sicher und geborgen fühle und nicht durchgewalkt mit Ellenbogen behandelt und verletzt und geschunden danach.
Ende.
Das ist nur ein Einzelbericht.
Ich selbst kenne diese Form nicht, vertraue aber dieser Freundin sehr und würde es daher aktuell nicht ausprobieren. Aber mich über andere Erfahrungsberichte freuen.
Was du da beschreibst ist offenbar ein DeArmouring.
Das gibt es in Schamanischen Traditionen (z.B. in der Überlieferung der "Twisted Hairs"), ich habe Berichte, so wie diesen mit Triggerpunktbehandlung und Vibrations"Massage", dazu gehört, aber selbst noch kein schamanisches DeArmouring erlebt - wohl aber die andere Art.
Der Begriff "Armour" ist Reichs eigene Übersetzung ins englische des Begriffes "Panzer", "Körperpanzer", "Verpanzerung", den der Psychiater Wilhelm Reich (und nachfolgend z.B. Alexander Lowen) geprägt hat.
Im Körper werden Körpererinnerungen an Erfahrungen gespeichert.
Bei traumatischen Erlebnissen schützt sich die Psyche (auf körperlicher Ebene), in dem sie bestimmte Stellen mit einem Panzer schützt (wie durch eine Ritterrüstung), Erfahrungen gleichsam einkapselt.
Diese Stellen können als Punkte wahrgenommen werden, die bei Berührung z.B. brennen, schmerzen oder auch taub sind. Je nachdem, wo sie sitzen, kann das schon mal sehr störend sein: z.B. in der Yoni finden sich oftmals solche Stellen, bei vielen Frauen auf der Zervix, die deshalb Berührungen nicht fühlen oder nicht geniessen kann, oftmals Schmerzen empfindet, wenn sie beim Sex berührt wird, statt die besondere Lust zu spüren, die Mutter Natur dort eigentlich vorgesehen hat.
Die Armour-Stellen können also selbst schon weh tun, sodass man sie gerne los werden möchte. Aber auch all die alten Traumata können hinderlich sein: sie bewahren alten Schmerz von damals auf, nichts was hier und heute nützlich ist. Um also diese Gefühle von damals loslassen zu können und jetzt frei sein, fühlen, agieren zu können, kann ein DeArmouring sinnvoll sein.
Je nach Schule, in der die DeArmouring-Praktiker gelernt haben, aber auch je nach Persönlichkeit unterscheidet sich die Art der Behandlung. Es ist allen gemeinsam, dass die entsprechenden Punkte berührt und gedrückt werden. Das kann schon mal mit dem Ellenbogen und dem vollen Körpergewicht sein, das kann aber auch ein ganz leises Berühren sein. In jedem Fall soll der "alte" Schmerz gefühlt werden, zum Ausdruck gebracht werden (z.B. durch stöhnen, weinen, schreien) und durch die Behandlung gelöst und erlöst werden. Je nach Praktiker*in und Klient*in wird dabei mehr oder weniger körperlicher Druck oder Energetische Berührung zum Einsatz kommen.
Das ist also nichts, was man mal eben so selbst machen kann, denn die Klient*innen sollen schließlich nicht re-traumatisiert werden, sondern von den alten Traumata befreit werden.
Wer diese Art des Heilens für sich wahrnehmen möchte, tut also gut daran, sich eine entsprechend gut ausgebildete Person seines Vertrauens zu suchen!
Auch wenn das Drücken der Punkte an die Behandlung von Triggerpunkten bei der Thaimassage oder der TCM erinnern, ist DeArmouring keine Massagetechnik.
Sorry, das war eventuell off topic, aber vielleicht sinnvoll um Klarheit zu schaffen und Verwirrungen zu verhindern