Tantra-Sex vs. Tantramassage

Dann definieren doch bitte "Tantra-Sex".

Also für mich sind das zwei unterschiedliche Sachen. Da die Tantramassage ja vom Grundsatz her absichtslos sein und nicht dem Vereinigungsritual voraus gehen soll. Daher auch im privatem Bereich getrennt.
Ist aber meine ganz persönliche Meinung.

@******n68
Tantra-Sex = tantrische Verbindung durch "echten" Sex, also mit GV. Anders als bei der Tantramassage.

Na ja, definieren kann ich das von meinem Verständnis und von dem Tantra wie ich es praktiziere:

Das Geben, bzw. Nehmen in einer Tantramassage, mit dem Vorgespräch über Umfang, Besonderheiten, körperliche und allgemeine Einschränkungen und Eingrenzungen.
Der Einladung, die Massage und schließlich das Beenden der Massage.
Jetzt kann ich mir vorstellen, bzw. ist auch schon vorgekommen, dass nach einer Massage beiderseitiges Interesse Neugier besteht tiefer in das Fühlen zu gehen. Das wäre im weitesten Sinne "freestyle" ...nach dem Ritual. Ich sehe das neutral, den Erfahrungsschatz für Beide zu erweitern. Wie weit das geht läst sich im tantrischen Sinne für mich gut verbinden und ergibt sich aus der Situation. Dies jedoch immer achtsam in Hinsicht auf die Übergriffigkeit. Seltenst jedoch bei der 1. Massage.

Für mich ist die klare Rollenverteilung ein wesentlicher Bestandteil der Tantramassage. Eine Person gebend, eine empfangen. Die gebende Person handelt absichtslos, also ohne eigene Absichten. Die sexuelle Lust der gebenden Person tritt in den Hintergrund, der Focus liegt auf dem Empfinden der empfangenen Person.
Die Energie fließt also von der gehenden zur empfangenden Person.

Beim Sex- egal ob tantrisch oder nicht - ist es ein Miteinander. Beide gehen in die Lust und das eigene Gefühl. Dabei darf jede Person natürlich immer mal mehr ins Geben oder mehr ins Empfangen gehen.
Die Energie fließt zwischen den beiden hin und her.

Ich habe mit meinem Lehrer für tibetisches Tantra diese Frage auch schon diskutiert. Er meinte damals zu mir: "Lasse die Massage absichtslos und beende sie auch so. Danach einfach abwarten was passiert und wenn nach einiger Ruhe der Zeit doch der Wunsch nach Vereinigung und der Impuls vom Empfangenden/Empfängerin ausgeht so kann man dem durchaus den Raum geben und weiter gehen ... Aber auch nur dann wenn dieser Wunsch für Beide besteht. Denn auch der Gebende muss auf sich achten ... Der Gedanke dahinter ist als Gebender weiterhin absichtslos zu bleiben und nicht "manipulativ zu agieren" ... Ich weiss das klingt für machen sehr gewagt ist aber in meiner Erfahrung ein guter Weg ohne auf Beiden Seiten Grenzen zu überschreiten und dennoch dem Sein und der Liebe den Raum zu geben ... Dies gilt natürlich nur für den privaten Kontext ... Im Dienstleistungs-Umfeld scheidet dieser Weg selbstredend aus!

@***67 Du würdest die Rollenverteilung also auch bei "tantrischem Sex" aufrecht erhalten?

Zusatzfrage: Sind wir mit unseren Auffassungen von "absichtslos" konform?

Unter tantrischem Sex verstehe ich Rituale wie die stille Vereinigung oder Maithuna.
Ich habe beides bisher aber nur beschrieben bekommen.
Mein Eindruck war, dass es dabei darum geht ganz bei sich selbst und doch verbunden zu sein.
Die sexuelle Energie zur Erhöhung der Energie beider zu nutzen und die dabei mögliche Bewusstseinserweiterung spirituell zu nutzen.

Eine Tantramassage ist eine Übung in Achtsamkeit, in in Verbindung gehen , sexuelle Energie absichtlos fließen zu lassen, Grenzen und Bedürfnisse erfahren, wahren und kommunizieren lernen.
Sie kann herrlich heilsam wirken, weil ich ganz ich selber sein darf und nichts muss. Ich bin angenommen so wie ich bin und erlebe wie erfüllend die Hingabe sein kann. An die Massage als Gebender wie als Nehmender aber auch an den gemeinsamen Flow.

Ein fliessender Übergang aus der Massage in sexuelle Begegnung hinein fühlt sich für mich nicht stimmig an. Wenn ich als Gebender massiere, schliesse ich nach der Yonimassage die Yoni, und gebe Raum zum Nachspüren. Umgekehrt ist dies auch mein Wunsch.

Was sich danach entwickelt - ich massiere nicht professionell - ist eine andere Sache. Mir ist die Bewusstheit der Trennung von beidem sehr wichtig. Emotional kann eine Vermischung zu einem traumatischen Absturz führen. Dies kann und werde ich nicht verantworten...

Ich hatte hier mal den Versuch eines Überblicks gewagt: Tantra: Welche Art von Tantra? Leitfaden zur Orientierung

Mmmhhhh, wie wunderbar, achtsam, stimmig, reflektiert für mich alle diese Antworten sich lesen, fühlen, wahrnehmen lassen. Ich bin begeistert und danke allen dafür.

Bekommt diese Ent-Scheidung allgemeinen Raum, kann es gelingen, Tantra-Massagen endlich aus dem Prositutions-Eck herauszuführen.

Ein herzliches und liebevolles Atma Namasté Euch allen.

Je nachdem, wie man Sex und Massage definiert, lässt es sich trennen oder nicht.

Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, dass mit einem Lingam absichtslos eine Yoni massiert wird, wenn die Aufmerksamkeit entsprechend ausgerichtet ist. Das wäre dann trotz physischer "Vereinigung" in gewissem Sinne noch eine reine Massage.

Andererseits kommt es auch vor, dass bei einer Massage ganz ohne Vereinigung starke Orgasmen entstehen, vielleicht sogar gleichzeitig bei Gebendem und Nehmendem, so dass hier eigentlich auch von Sex gesprochen werden könnte.

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass Elemente aus der Tantra-Massage in ein Tantrisches Vereinigungsritual eingebaut werden.

Wenn wir die Begriffe hier zu stark voneinander abgrenzen, dann nehmen wir uns die Chance kreativ zu werden und bleiben an irgendwelchen Vorstellungen hängen, die sich auch nur irgendjemand ausgedacht hat.

Ich finde es sind verschiedene Dinge und sie lassen sich verbinden.
In der Stillen Vereinigung sehe ich so eine Möglichkeit, wobei hier der Massageaspekt des gebens und nehmens insofern aufgelöst wird, das beide Seiten beides erleben und sind, gleichzeitig. Ungetrennt.
Für mich passt das zusammen, weil der Massageaspekt der aktiven Berührung hier wegfällt. Ebenso die Trennung in den Einen und in den Anderen Massagepartner.

Beide geben ihr tatsächliches Dasein, -ein Inbegriff aller Tantras.
Über eine sexuelle Verbindung.
Auf energetischer Ebene.

Pauschal kann man auch dies so nicht sagen. In Bezug auf den Impuls sollte der Gebende wohl achtsam sein und im Zweifel nachfragen. Für die Vereinigung (Sex) sage ich “Nein” - denn hier fließt die Energie im Idealfall ja in Beide Richtungen ...


Können wir einen eigenen Tread für diese Frage aufmachen ich denke jede Interaktion hat eine “Absicht” ... die Energie folgt auch der Absicht ...

Ich finde hier ist der gewöhnliche Gebrauch der Formulierung "Absichtlosigkeit" unglücklich. Tantra ist nichts mit einem entweder<>oder.

Sry, aber das ein lingam eine yoni absichtslos massiert.... also das bringt mich zum schmunzeln...oder auch nicht

Also ich habe schon so manchen Mann viel über tantrischen Sex reden hören.
Doch da, wo es zur praktischen Ausführung kam, hatte er offensichtlich einfach nur Sex im Sinn. - Hey, ich will nicht sagen, dass das schlecht war. Doch was Selbstvertrauen, Aufmerksamkeit und Sensibilität des Mannes anbelangte, hatte ich schon bessere Erlebnisse mit Männern, die das Wort Tantra gar nicht in den Mund genommen hatten.

Also nach meiner Erfahrung...
• war der Sex einfach nur stinknormaler Sex - klar zu unterscheiden von der gegebenen Tantra-Massage
• war der Sex einfach nur stinknormaler Sex - und die Massage eine Erotik-Massage.

Also die Frage beinhaltet doch schon die Antwort.

Tantra-Sex - Tantramassage

Manchmal ist es hilfreich die Begrifflichkeiten erstmal auf das wesentliche zu reduzieren.

Sex - Massage

Jetzt kann man noch besser und klarer die essentiellen Unteschiede sehen.

Und ja Sex und Massage lassen sich sehr gut verbinden, muß man aber nicht.

Bei allem Respekt und Wertschätzung:
Ein Mann als Gebender, der seinen Schwanz sowas von nicht unter Kontrolle hat, sodass der bei einer Tantra-Massage so ganz "absichtslos" (ja eh!) in einer Möse verschwindet - das hat nix mit Tantra-Massage zu tun, sondern mit einem schwanzgesteuerten Verhalten des Mannes und Grenzüberschreitung, denn viele Frauen haben ein Problem damit, Grenze zu ziehen.
Daher verzichte ich jetzt auch auf Lingam und Yoni als Begriff.

Gleiches beim nächsten Teil:
Wenn bei einer Massage beim Gebenden ein Orgasmus eintritt, dann hat sich dieser nicht mehr nur ins System der/des Empfangenden eingeklinkt, um zu fühlen und das Fließen der Energie zu fördern, sondern dann ist auch ein Nehmen entstanden.

Das mag dann alles ok sein, wenn es
eindeutig
UN-missverständlich
absolut und mega-super-sonnenklar
vorher (!!!)
so besprochen und als Möglichkeit ebenfalls
eindeutig
UN-missverständlich
absolut und mega-super-sonnenklar
akzeptiert bzw. gewünscht wird.

Nochmals:
Ein Mann, der privat oder als Klient eine Tantra-Massage bekommt oder sich geben lässt, hat in - aus unserer Praxis - den meisten Fällen auch als Wunsch (nein, nicht Ziel, trotzdem als Wunsch), einen Höhepunkt zu haben. Abzuspritzen.
Eine Frau hat ganz andere Wünsche.

Jegliche Interaktion zwischen Schwanz und Möse - Lingam und Yon - ist eine Form von sexuellem Übergriff und damit von Vergewaltigung.
Und nur, weil Frau dann auch zum Höhepunkt kommt oder nichts dagegen unternimmt, zu meinen, dass es in Ordnung war, ist ein Denken alter männlicher Art und gerade bei Tantra-Massagen sollten und dürfen Männer zeigen, dass sie Männer der Zukunft sind, für die der Lingam ein Körperteil ist wie jedes andere auch, das sie jedoch unter Kontrolle haben und die die sexuelle Selbstbestimmung der Frau akzeptieren und die auch unterscheiden können zwischen "dieses Nein war jetzt eine Aufforderung zum weiter Verführen" oder "dieses Nein war jetzt ein Nein".

Sex zwischen Mann und Frau und damit auch jede Form der tantrischen Vereinigung hat ausschließlich im absolut klaren und damit auch im verbal mit einem "Ja, es ist in Ordnung, wenn es zu einer Vereinigung kommt" klar ausgesprochenen wechselseitigen Einvernehmen zu erfolgen.

Alles Andere würde ich als Frau zur Anzeige bringen (und ja, auch als Mann, wenn ich das nicht wollte und es trotzdem geschah).

Das ist wie mit Rum und Cola. Man kann es zu Rum-Cola verbinden. Dann ist es weder Rum, noch Cola, sondern etwas ganz anderes.

Ja, bleiben wir einfach dabei. Ich wollte mit meinem Gedankenexperiment kein bedrohliches Kopfkino auslösen.

Mein Begriff von Tantra geht erstmal dahin, dass Tantra als (Lebens-)Einstellung, als innere Haltung die Sexualität immer mit einbezieht und offen dafür ist, sexuelle Interaktionen der Beteiligten zuzulassen.

Wenn es also beide wollen, sollte es kein Problem sein, eine tantrische Massage mit sexuellen Handlungen zu verbinden. Ich habe das auch schon gemacht und als sehr schön empfunden.

Oder halt andersrum

ganz unbedarft verirrt sich der lingam in die yoni...an sich ohne es zu bemerken

wenn ich einen lingam in meiner yoni haben will dann sollte das auch mit absicht sein!

und wenn ich mir eine tantra massage gönne, dann will ich nicht angst haben das absichtslos der lingam in meiner yoni verschwindet....

schönes wochenende @**l