Absichtsloses berühren meets Erwartungshaltung

Meinst du eine Yoni bzw. Lingam Massage?

Ich meine eine Massage, Berührung ja, aber losgelöst vom Geschlecht.Viele Menschen lieben es berührt zu werden, aber bitte nur vom gegengeschlechtlichen Part.
Wie ehrlich ist dann die Empfindung beim empfangen der reinen Berührung?
Dachte immer, Berührung kennt kein Geschlecht😀.

Eine Absicht wird sich immer ihren Weg in die berührenden Hände bahnen. Das kann man fühlen. Ebenso verhält es sich mit der Energie der Person selber. Da ist für mich "gegengeschlechtlich" nur ein Aspekt.

Entweder es fühlt sich gut an oder eben nicht. Das ist individuell und bedarf m.E. keiner Rechtfertigung. Ich für mich bin also weit davon entfernt, die Massage auf eine rein körperliche bzw. Haut-auf-Haut Betrachtung zu reduzieren.

Das glaube ich nicht. Man und Frau haben unterschiedlichen Energien.
Und wenn nur eine Berührung zählen würde, egal von wem, dann könnte es auch ein Roboter sein, eine Maschine mit warmen und weichen Griffen.
Ich denke auch nicht, dass jeder jeden massieren kann und soll. Nur dann, wenn Symphatie übereinstimmt. Auch bei finanziellen Interessen.

Es gibt bestimmt auch solche, warum denn nicht?
Wenn wir auf der Suche sind, dann hoffen wir wahrscheinlich auch einen Partner zu finden.

Hier meine Sichtweise und Erfahrungen, Na_mahiri:

Sichtweise:

Einige Tantriker hatte ich als Verfechter absichtslosen, sinnlichen Tantras, das ohne Erwartung praktiziert wird und keine sexuellen Ziele in sich birgt, erlebt.

Im Tantra geht es darum, Selbstliebe zu erfahren, die Verbundenheit zu allen Wesen zu spüren und so in der Lage zu sein, durch sanfte Berührungen die Herzen zu öffnen und die Energien ins Fließen zu bringen, im angenehm stimmigen Fall auch die sexuelle Energie als Lebensenergie.

Wenn ich Tantra als Fließenlassen von Energien ohne Erwartung und Ziel verstehe, hat Tantra auch sexuelle Komponenten. Denn ich rege durch die energetisch sanften Berührungen neben allen anderen auch das Sexualchakra an und lasse seine Energie ins Fließen kommen, mit oder ohne Yoni- oder Lingammassage.

Mit dem Thema Tantra und Sex und Absichtslosigkeit hatte ich mich tiefgründig auseinandergesetzt.
Das Wort Absicht: der Wille, etwas zu realisieren, der Grund für eine Handlung
Synonyme: Vorhaben, Intention, Plan, Ziel, Beweggrund, Motiv.
Das bedeutet, dass Absichtslosigkeit gleichzusetzen ist mit Willenlosigkeit, Planlosigkeit,-Ziellosigkeit.

Erwartungsfrei kann ich nicht mit Absichtslosigkeit gleichsetzen. Aber genau das wird von vielen Tantrikern immer wieder propagiert und/oder vorgegeben. Es findet eine Vermischung/Gleichsetzung von Absicht und Erwartung statt.
Es ist doch eine Absicht, den Empfangenden sanft zu berühren, zu er-spüren, Energie fließen zu lassen.
Für mich geht es u.a. um fließen lassen und einfach er-spüren, was beiden gut tut und das in gelassener Geduld. Was für mich Tantra so besonders macht, ist Geduld und immer wieder Geduld. Ja, es ist eine Frage des Sichzeitnehmens für den anderen, des Sicheinlassens auf den anderen, des Sichselbstfallenlassens. Stille, Meditation, Atmen im Gleichklang, die Öffnung der Herzen, gleichmäßige, sanfte Berührungen immer und immer wieder können Unglaubliches, Ekstatisches, Wundervolles be-wirken.
Erwartungsfrei, das kann ich so annehmen, denn ich gehe in tantrische Begegnungen ohne eine Erwartung auf irgendetwas, ich lasse einfach fließen und kommen, was auch immer.

Erfahrungen:
Ich bin sehr energiefühlig. Ich spürte bisher überwiegend, dass bei Tantramassage vom männlichen Gebenden eine Erwartungshaltung da war, auch wenn sie geleugnet wurde. (Erwartung an an meine Reaktionen oder eventuell einen Orgamsmus bei mir zu bewirken oder... Bemerkungen wie: mache ich es richtig? ....du brauchst meinen Penis jetzt noch nicht berühren! .... hattest du schon mal einen Orgasmus durch einen völlig Fremden? u.ä. kamen teilweise dazu... )
Tantra ist energetisches Fließen, einfach geschehen lassen. Das ist eine "Kunst", die wenige leben und praktizieren.
Ich freue mich auf Begegnungen, bei denen es ein völlig erwartungsfreies Miteinander geben wird.

Weitere Gedanken zu Tantra und Absichtslosigkeit und Sex findest du auf meinem Profil.
Herzlichst
Eve

Wir mal davon aus, das Du den dich massierenden Part nicht sehen könntest, oder das die vermeintliche Frau vorher einMann war, würde sich dann eine gute Berührung zu einer schlechten umwandeln?

ich finde diese Frage durchaus auch spannend!

Es mag natürlich Unterschiede in der männlichen und weiblichen "Energie" geben, die man möglicherweise auch spüren kann. Aber andererseits, ist es ja auch für einen Mann nicht "verkehrt", oder sonstwie schlimm von männlicher Energie berührt zu werden oder umgekehrt für eine Frau von einer weiblichen!

Ich vermute/unterstelle dass bei denen, die gleichgeschlechtliche Massagen a priori ablehnen doch vom Kopf her irgendwelche Blockaden eine Rolle spielen.
Mich persönlich, als Empfangende, reizt eine Massage von einem männlichen Masseur auch spontan mehr als die von einer Frau, aber ich lehne letztere gewiss nicht ab.

Ich fände es in diesem Kontext durchaus spannend so etwas gezielt, auszuprobieren mit verbundenen Augen und ohne Sprechen... so dass man als Empfangende(r) nicht weiß, welchem Geschlecht der/die Massierende angehört.... Wie würde das empfunden? erlebt?... Käme die überraschende Erfahrung? Oder wäre ich "sicherheitshalber" doch blockiert im Kopf???
Erst nachträglich dann die Auflösung, ob es eine Frau oder ein Mann war...

Aber ich verstehe, dass es da auch Vorbehalte gibt, denn die Rahmenbedingungen: Vorgespräch, Vertrauen aufbauen usw müssten ja dann irgendwie entfallen bzw. mit beiden durchgeführt werden -
Meine kleine "Experiment-Phantasie" ist da noch nicht zu Ende gedacht

Bei manchen - ja, denke ich. Wenn sie nicht von dem gleichen Geschlecht sich berühren lassen möchten, dass werden sie sich danach eventuell nich so gut fühlen.

Aber ich frage mich dann - wenn jemand sich darauf einlässt, von einer absolut fremden Person mit verbundenen Augen massieren zu lassen, dann sollte er zu allem bereit sein.

Aber nicht auf dem Aspekt Erwartungshaltung anders. Und auch mit verbundenen Augen.

Es müssen nicht unbedigt Blockaden sein, sondern Veranlagung.
Auch teilweise Grenzen und Tabus.
Grenzan könnte man noch erweitern, Tabus - nicht.

Nicht jeder soll in der Lage sein sich intim von dem gleichen Geschlecht berührt zu werden. Und solche Menschen sollen auch nicht gleich als "mit Blockaden im Kopf" abgestempelt sein.

@ Patrick: Was meinst du mit Veranlagung? ich möchte bestreiten, dass es die Veranlagung gibt, "nicht in der Lage zu sein, sich vom gleichen Geschlecht berühren zu lassen"

Denn diese im Tantra ja praktizierte erwartungsfreie Berührung des (ganzen) Körpers erfordert doch vom Empfangenden keine spezielle Veranlagung - außer der Bereitschaft, diese Berührungen zuzulassen und zu fühlen, was zu fühlen ist. Gerade deshalb fände ich ja diese "Blind-Experiment" interessant, um meine These zu überprüfen....

Ich bin zwar ganz neu im Tanta, jedoch vermute ich, dass ein Tantriker nicht von jedem sich berühren lassen muss.
Veranlagung - hetero, bi, homo. Und es bleibt wohl auch bei einer intimen Massage bestehen.

Nicht jeder Tantriker wäre bereit daran teilzunehmen, genau aus o.g. Gründen. Nur die, die dazu bereit sind, nehmen dann auch teil.

Ich möchte noch ergänzen, dass man beim Tantra (wie bei vielen anderen körperlichen Interaktionen) sich wohl fühlen soll und gut entspannen können, um die Energien richtig flissen zu lassen.
Und nur wenn gerade es modisch ist bi zu sein, oder weil man Druck von aussen fühlt (wie in manchen Posts hier, Blockaden, Partnersuche usw.), sollte man nicht seine eigene Veranlagung und Tabus brechen, wenn man es nicht möchte. Es soll keinen Zwang dazu geben, m.M.n.

Es gibt auch Tantramassagen, ohne Lingam und Yoni einzuschließen.👍

Sicher sollte sowas kein ZWANG sein! Ich erwarte auch keinesfalls die Bereitschaft, von jedem sich auf so etwas einlassen zu müssen.
Ich respektiere natürlich die sexuelle Orientierung, die ein jede/r empfindet. Ich selbst sehe mich auch ganz klar als heterosexuell.

Aber... ich habe mal in meiner "Swingerneugierigen Phase" vor Eingien Jahren die Erfahrung gemacht, auf einer swingerparty, dass ich "im Getummel auf der Matte" von einer Frau vaginal sexuell stimuliert wurde. Ich war "obenherum" gerade mit einem männlichen Partner befasst und bekam es anfangs gar nicht mit, dass da nun eine Frau aus der Partygesellschaft "untenrum" an mir herumspielte. Als ich es entdeckte, war mein innerer spontaner Reflex "ihhh, das mag ich doch gar nicht", aber - es klingt vielleicht etwas skurril... - es war die Gastgeberin, und ich wollte "nicht unhöflich sein" und sie wegschubsen, und so unterdrückte ich den ersten spontanen Reflex, ließ es stattdessen weiter geschehen, und machte die Erfahrung: siehe da, meinem Körper scheint es recht egal zu sein, ob das eine männliche oder eine weibliche Hand ist, die mich da stimuliert!

Trotzdem halte ich mich deshalb nicht für "bi" - denn ich verspüre meinerseits keinerlei Verlangen, eine Frau sexuell zu berühren oder könnte mir auch intensive Küsse mit einer Frau nicht wünschen.
Streicheln am Körper könnte bzw kann ich sie schon. - Ich selbst führe selbst bisher kaum aktiv Massagen durch und habe noch keinerlei Erfahrung mit Yoni-Massagen von der aktiven Seite her. Ich weiß also auch nicht, wie es mir dabei gehen würde.

Daher..... meine Überlegung, was ist Blockade - und was ist tatsächlich "Neigung" ???

Hi ich bin Masseur und es ist immer etwas besonderes eine Frau zu massieren. Die zarten Streichungen den entspannten Gesichtsausdruck und vielleich eine kleine Gestik oder Bewegung reichen da schon aus um das Kopfkino in Gang zu setzen. Auch wenn nichts ist und nur die Phantasie einem einen Streich spielt die Berührung der zarten warmen weichen Haut einer Frau ist immer etwas besonderes.

Du warst unter Nettigkeit-Zwang - ein Punkt. Du warst schon sehr geil zu diesem Zeitpunkt - noch ein Punkt.
Beides zusammen liessen Dich das Erlebte im Nachhinein als positiv bewerten.
Doch glaube ich kaum, dass Dir wirklich egal ist wessen Hand Dich stimuliert. Auch für einen Bi-Mensch ist es nicht egal - es fühlt sich anders an. Das ist aber eine andere Geschichte.

Kann sein, dass diese Erfahrung bringt Dich in der Zukunft dazu, noch etwas mit Frauen anzufangen. Könnte aber auch umgekehrt sein - wenn eine Frau Dir in der Zukunft zu nahe kommt, bekommst Du eher negativen Gefühle.

Das kannst nur Du herausfinden.

P.S.: im BDSM-Bereich lassen sich manche sub-Frauen unter Zwang mit einer Frau zum Sex zwingen. Sie haben entsprechende Fantasien und Träume, trauen es aber aus freien Stücken nicht. Vordergründig dabei ist die Freiwilligkeit dieses "Zwanges". Metakonsens.

für das absichtlose Berühren ohne Erwartungshaltung ist die Gruppenmassage...
Bei geschlossenen Augen wird jeder von jedem massiert...

Grenzen werden ebenso erweitert ...wie auch respektiert!

Die Frage oder Behauptung die hinter diesem Betrag steht ist ja: wenn ein Mann sich nicht von einem Mann berühren läßt ist er nicht absichtlos unterwegs. Das glaube ich stimmt nicht. Ich glaube er ist einfach nicht völlig aus seinen gesellschaftlichen Zwängen gelöst oder kann da nicht los lassen. Was glaube ich auch häufig der Fall ist, daß viele Männer bi sind aber es nicht wahr haben wollen. Schaut mal bei Joy. 80/90% der Frauen sind bi und keine 20% der Jungs. Das ist auch bis zu einem gewissen Grad verständlich, da es ganz unterschiedlich normiert ist in der Gesellschaft. Eigentlich kannst Du als Mann so fast alles machen (im Sexuellen) außer schwul sein, oder bi. Übrigens ist dies Mauer in den Köpfen nicht nur bei den Jungs so, sondern viele Frauen regieren da auch so auf einen Bi-Mann. Hat das Ganze etwas mit Tantra zu tun? Nein. Im Tantra spielt das eigentlich gar keine Rolle, weil dort die GROßE EINHEIT herrscht, oder herrschen sollte. Es zeigt bloß, daß derjenige eben noch auf dem Weg ist. Wie wir alle. Werten sollte deshalb nicht. Es ist ja seine Entscheidung.

du liegst falsch mit der Einstellung es hätte nichts mit Tantra zu tun.Versuche nur mal eine professionelle Veranstaltung zu finden, die " NICHT" nach dem Geschlechteraustausch Ausschau hält.
Fast immer, werden weitere Damen gesucht und fast immer bekommen diese dann Rabatt.
Ehrlich , Frauen scheinen in diesem Fall viel unkomplizierter in Berührung zu gehen .
Wenn es um Berührung geht und ich meine um Berührung, die das Herz und die Seele berührt, glaube ich, das der tantrische Gedanke hierbei, nämlich alles miteinander verwoben, anhand des Geschlechts über Bord geworfen wird.

Ich kann von mir berichten, wie ich Tantra erlebe. Es ist mir sehr wichtig, dass ich dieses absichtlos (in Bezug auf Sex- oder Partnerschaftswünsche), erwartungslos (in Bezug auf Sex- oder Partnerschaftswünsche) und bewertungsfrei (in Bezug auf die "Qualität" von Menschen) lebe.

Ich habe unter anderem durch Tantra anfängliche Widerstände gegen das Berühren durch Männer verlernt. Es ist für mich ein neues Fühlen, dass es mir gleich ist, wer mich berührt. Ich möchte keinen nach seinem Geschlecht, nach seinem Aussehen, nach seinen Fähigkeiten, nach seiner Ausstrahlung, nach seiner Energie beurteilen - und habe gelernt, dies auch nicht mehr zu tun. Das ist für mich mein tantrischer Weg.

Tantra ist für mich nicht Massage, es ist für mich nicht absichtlich sexuell, sondern es ist für mich kollektives Lieben auch solcher Menschen, die ich vor meinem tantrischen Weg weder geliebt noch berührt hätte. Ich fühle unter einem neuen, existenziellen Blickwinkel, einer neuen elementaren Perspektive. Keine Kopfsache, sondern Gefühl.

Dass Tantra die sexuellen Tabus der Gesellschaft nicht weitertradiert, ist genau richtig für mich - Sexualität darf überall sein, AUCH beim Tantra. Doch eine Absicht dazu enthält zumindest mein tantrisches Fühlen nicht.

In meiner Tantragruppe habe ich sehr wohl Erwartungen: Dass es wieder schön wird, dass keiner sich übel benimmt, dass die Heizung funktioniert, etc. Aber keine sexuellen, ebenso will ich nicht anbandeln (auch wenn ich weder Sex noch Beziehung ausschließen würde).

Ich habe auch Absichten: Menschen berühren, mich loslassen, in die Stille kommen, berührt werden. Aber ich habe keine sexuellen oder beziehungssuchenden Absichten (auch wenn ich beides nicht ausschließe).

Für mich ist es tantrisch, bedingungslos bezüglich der Energien eines Berührungspartners zu sein, also auch des Geschlechts.

Ein bissel Gedankenergüsse:
Also wenn ich berühre dann sehr bewußt, und die Wirkung ist mir auch klar, jedoch ist es eine Berührung um der Berührung willen. Und auch wenn ich die warscheinliche Wirkung kenne, bin ich offen auch für andere Reaktionen. Und meine Berührung ist nicht die Vorarbeit für einen weitergehenden Wunsch. Ich berühre lieber eine Frau als einen Mann, ich berühre lieber eine mir Sympatische/Schöne Frau. Ich berühre aber einen Mann mit der gleichen Sorgfalt. Eine Berührung lässt erotische Gefühle (oder hat zumindestens das Potential dafür), auf beiden Seiten, egal ob wir Ihnen nachgehen, oder nicht, ob sie angenehm sind oder unangenehm.

Was ist das?....Es gibt hier immer noch Menschen, die das für uns Dummies immer wieder neu definieren wollen - gebt es auf, es hat eine klare Definition und die ist mindestens 800 Jahre alt und entstammt dem oberen Industal und dem heutigen Kashmir und liegt weit vor eurer Zeit. Sie besagt mit dem Wort "FREIHEIT" alles. Stefan Zweig hat es mal treffend beschrieben und es gibt diverse Philosophen, die euch mit diesem Wort deutlich machen, was ihr nie kapieren werdet; Freiheit kann man nicht begrenzen, denn dann wäre sie keine.

...und Menschen ohne Absichten sind mir sehr suspekt....