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Orientierung auf's Wesentliche

Orientierung auf's Wesentliche
Beim Antworten auf einen anderen Thread und aus der Bedeutung der Threads Talk mit Niveau: Bewusstsein der Unbeständigkeit und Talk mit Niveau: Wege zur "innerlichen Ruhe" heraus beschäftigt mich gerade neu die folgende Frage.

Wann orientiere ich mich neu auf's Wesentliche und wie sieht das konkret aus, wie fühlt sich das an? Kommt es oft vor, dass ihr euch ein neues Verhalten vornehmt und es dann (erst) nicht funktioniert? (dabei ist zu beachten: "it takes 30 days to form a habit" - "es braucht 30 Tage um eine Gewohnheit zu erzeugen")
Welche Vorsätze (in der gleich vorgestellten Art) habt ihr? Was ist für euch (gerade auch im Alltag, denn 99% der Zeit ist eben Alltag!) das Wesentliche?

Dazu möchte ich euch gerne erzählen, was uns in den letzten Wochen weitergebracht hat:
Nach einem wunderschönen Tag auf dem alljährlichen Mittelaltermarkt auf Burg Greifenstein (wir waren von morgens bis abends dort!) saßen wir Abends noch einige Stunden zusammen und haben uns unterhalten und uns dabei neu besinnt, neu orientiert. Dabei haben wir für uns Vorsätze aufgeschrieben, wie wir uns verhalten wollen um (wieder) glücklicher zu sein.

Ein sehr wichtiger Punkt war bei uns die Wiedereinführung der Esskultur welche uns schon immer sehr wichtig und wertvoll war, aber in der letzten Zeit etwas gelitten hat: Wir haben uns oft das Essen in der Küche fertiggemacht und dann etwa geschmierte Brote mit ins Arbeitszimmer an den Computer genommen! Anstatt uns die Zeit zu nehmen, gemeinsam den Tisch zu decken, Tee zu kochen und in Ruhe zu Essen und uns dabei zu unterhalten!

Ein anderer Punkt ist bei uns das sogn. "Rumgammeln" - das bedeutet für uns, dass man sich seiner Lustlosigkeit hingibt anstatt sich motiviert ans Werk zu machen und etwa stundenlang im Internet surft oder in Foren und Blogs liest. Dabei findet man zwar manchmal interessante Dinge oder schreibt Antworten auf Beiträge, aber nicht weil man sich dafür entschieden hat das zu tun! Und hier ist der Punkt: Da ich mich nicht vorher entschieden habe "Ich möchte jetzt Forum lesen und vielleicht ein, zwei Beiträge beantworten" gibt mir meine Seele auch keine "Belohnung" für das erfüllen irgendeiner Aufgabe. Statt dessen gehe ich Abends unbefriedigt ins Bett, mit dem Gefühl an diesem Tag nichts erreicht und geschafft zu haben.
Auch ist dieses "Rumgammeln" stark verwandt mit Prokrastination...

Dabei geht es weniger um Bewertung und messbare Ziele (die sind sicherlich auch wichtig), sondern darum (siehe Buddhismus) voll und ganz im "jetzt" präsent zu sein und den Augenblick bewusst zu leben. Die Tage sind nicht zum totschlagen da! Ich kann auch wenn ich nicht frei habe, Pflichten erfüllen muss, usw. glücklich sein - lebe nicht von Wochenende zu Wochenende!



In der Hoffnung, dass es für euch interessant sein möge, möchte ich euch im folgenden unsere Vorsätze vorstellen:
  • Genuß- und Esskultur
  • Essen planen und Kochen (da wir in der Regel beide zu Hause sind, kommen manchmal 5-vor-12-Situationen auf: der Magen knurrt, aber man muss erst noch ein Essen überlegen und Einkaufen und Kochen *zwinker*)
  • Morgenritual (ein ausführliches, ruhiges gemeinsames Frühstück mit Tagesplanung)
  • Nicht rumgammeln
  • Einander Liebe schenken (die "kleinen" Dinge die wir so gut beherrschen niemals außer acht lassen und uns wann immer möglich gegenseitig "gut tun"- natürlich auch sexuell)
  • Selbstreflexion (dazu gehört etwa auch immer wieder das "Einnorden" auf Wünsche und Ziele und Prüfung der Erfüllung und auch Erfüllbarkeit)
  • Authentizität leben (oft neigt man dazu aus Bequemlichkeit ein "Mäntelchen" für die Außenwelt anzulegen - wir wollen "wir" sein, immer! - auch wenn es manchmal schwer fällt und wir - noch mehr - anecken)




Ich bin (wir sind) gespannt auf eure Meinungen und Kommentare!

Euer
Jack
Eine sehr interessante Frage*gruebel*

Ich (w) bin zu dem Schluss gekommen, dass man jeden Tag auf´s Neue, manchmal sogar von Stunde auf Stunde für sich entscheiden sollte, was wesentlich ist.

Das Leben ist schlecht planbar und Menschen sind auch keine Maschinen. Gerade in unserer so leistungsorientierten Gesellschaft sind Auszeiten, in denen man "rumgammelt" sehr wichtig. Ich tue das auch.

Dabei richte ich mich aber nach dem alten Sprichwort: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Das gearbeitet werden muss, um Vergnügen zu haben, steht außer Frage. Damit verbringe ich etwa 8 h des Tages. Wenn ich nach Hause komme, kümmere ich mich um den Haushalt. Bis dahin ist es dann oft zwanzig Uhr.

Viel vom Tage bleibt da natürlich nicht mehr. Ich habe dann etwa noch 3 h. Aber es geht mir gut weil ich weiß, heute während der Arbeit nicht untätig gewesen zu sein. Weil ich weiß, dass ich eine ordentlich aufgeräumte und saubere Wohnung habe, in der ich mich wohlfühle.

Genau in diesen 3-4 h des Tages gammele ich eben. Und wenn ich dann Lust habe, in Foren zu lesen oder zu chatten, dann tue ich das. Wenn ich Lust habe, mir mein Abendessen mal vor dem Fernseher einzuverleiben, dann tue ich das.

Das alles sind Dinge, die der menschlichen Seele guttun und vom Alltag abschalten helfen. Ich betrachte sie deswegen als sehr wesentlich*zwinker*
Nur kurz zur Klarstellung:
In meinem Beitrag bedeutet "Rumgammeln" nicht das bewusste "Seele baumeln lassen" und tun wozu man gerade Lust hat bzw. ist gemeint, dass man passiv die Zeit rumgehen lässt ohne sich bewusst für etwas zu entscheiden. Das hat erst sekundär etwas mit Effektivität zu tun!

Es geht uns darum sich bewusst für etwas zu entscheiden. Ein besseres Beispiel ist vielleicht: Jemand kommt nach Hause, holt sich sein Bier aus dem Kühlschrank und pflanzt sich gedankenverloren vor den Fernseher und schaut was auch immer dort kommt.
Damit will ich nicht das Bier oder das Fernsehen schlecht machen (na ja, das Fernsehen vielleicht schon *zwinker*) sondern unterstreichen, dass es einen Unterschied gibt zwischen bewusster Entspannung und "sich treiben lassen". Das ist zunächst nur unsere persönliche Erfahrung, aber es fühlt sich einfach anders an - obwohl es so schwer zu erklären ist.

Das "Rumgammeln" was wir meinen, bringt nichts. Man fühlt sich danach nicht erholt oder wirklich entspannt, sondern die Zeit ist einfach rumgegangen. Anzeichen davon sind etwa auch, dass man sich nicht bewusst dazu entscheiden kann ins Bett zu gehen, obwohl man ja eigentlich "nichts" macht. Im Unterschied zu einem Abend, an dem man sich inspiriert unterhält oder einfach Lust hat zwei Filme zu schauen und es dann spät wird. Oder man ist etwa noch handwerklich beschäftigt und möchte etwas zum Abschluss bringen und kommt dadurch erst später ins Bett.

Unsere Vorsätze dienen uns nicht zu einer Leistungsüberprüfung, sondern sind für uns Richtschnüre wirklich glücklich zu sein und jeden Tag zu genießen - ganz bewusst.
Das bedeutet auch oft "einfach mal nichts" zu tun, aber eben weil wir uns dazu entschieden haben und nicht, weil es sich so ergeben hat!


Das Leben ist nicht planbar und Menschen sind auch keine Maschinen.
Das ist sehr wahr!
Auch wenn sich das folgende zunächst wie ein Widerspruch anhört:
Nicht alles im Leben muss einen drittbestimmten Zweck haben, vieles ist in sich sinnvoll.
Zum Beispiel Lernen: Wir lernen heute um in der Gesellschaft effizient zu funktionieren, die Freude und der Sinn am Lernen an sich wird leider immer weniger vermittelt - es wird zur reinen Pflichtübung degradiert.

Ähnlich kann man sich etwa vom Fernsehen oder dem Internet fremdbestimmen lassen, es wird zur Angewohnheit jeden Tag viele Stunden einfach passiv zu konsumieren, statt sich aktiv zu beteiligen. Darum geht es uns auch! Wenn ich statt meine Runde zu joggen (was mir auch unheimlichen Spass macht) lustlos vor dem Computer hänge... Die Grenzen sind natürlich fließend.

Euer
Jack
Natürlich hast du recht Jack, wenn du sagst, bloßes Rumgammeln bringt nichts. Es stimmt, dass die Seele dadurch leer wird. Ich vermeide es, in dem ich eben doch versuche, meinen Tag zu planen. Ich weiß, dass ich morgens halb sieben aufstehen muss, wenn ich noch in Ruhe frühstücken will. Das gelingt mir seit geraumer Zeit ganz gut.

Ich überlege mir, während der Mittagspause oder der Heimfahrt von der Arbeit, was heute noch zu erledigen ist und das setze ich dann auch konsequent um. Ist das Tagesziel geschafft, entscheide ich mich bewusst fürs Gammeln. Natürlich habe auch ich Phasen, in denen ich mich einfach auch mal gehenlasse und das Vorgenommene nicht erreiche. Macht aber nix, dann eben halt am nächsten Tag mehr Einsatz.

Man muss nicht in allen Dingen des Lebens perfekt sein Jack. Gerade dieses "Treiben lassen" und auch mal Langeweile haben, so stellten Wissenschaftler fest ist gut, um in uns neue Impulse zu wecken.

Ich hoffe, wir haben jetzt hier nicht allzusehr aneinander vorbei diskutiert*smile*
Nein, nicht direkt aneinander vorbei.

Du sprichst eine gewisse Seite von mir an, den kleinen Perfektionisten in mir drin. *zwinker*
Aber dieser ist an den oben vorgestellten Gedanken überhaupt nicht beteiligt, und gerät mehr und mehr in den Hintergrund. Es geht auch nicht darum alles zu planen, sondern "einfach" nur darum glücklich zu werden und zu bleiben.

"Jeder Tag hat seine eigene Plage" sagt die Bibel und das wird sicherlich niemand verneinen. Und ebenso wichtig ist Erholung!

In oben gesagten geht es aber vor allem um das Bewusst sein, darum sein eigenes Leben selbst in die Hand zu nehmen. Das führt praktisch automatisch zu Erfolg auf die eine oder andere Art und Weise.

Leider scheint es sehr schwierig zu sein, das Thema konkret und verständlich zu diskutieren, da es so vielschichtig ist. *zwinker*

Es stimmt, dass die Seele dadurch leer wird.
Diese Aussage ist wahr, aber nicht ganz griffig. Denn leer ist ungleich leer. Es gibt dieses stumpfe leer (und das ist mit "Rumgammeln" gemeint) und dieses befreite leer wo alle Gedanken und Sorgen von einem abfallen (danach streben wir wenn wir Erholung suchen).

Ich meinte mit "Rumgammeln bringt nichts", dass es im seelischen Maßstab nichts bringt, dass es mir nicht gut tut, sondern die Zeit geht einfach rum und ein unangenehmes Gefühl bleibt zurück ("Hey, wir hätten doch z. Spazieren gehen können... jetzt ist's aber zu spät, schade..."). Nicht den weltlichen, perfektionistischen, ich-muss-effektiv-funktionieren-Maßstab... *zwinker*

Ich glaube hier liegt unser Missverständnis - wie ich schon in meinem Thread Talk mit Niveau: Bewusstsein der Unbeständigkeit andeutete, versuche ich mich immer mehr von diesen Dingen zu lösen.

Kurz gesagt:
Ich denke man kann auch aktiv passiv sein! Dazu gehört für mich zunächst das in-mich-horchen "Was möchte ICH jetzt gerade? Ich möchte lesen/Computer spielen/Fernsehen/dösen/etc."; vielleicht lässt es sich darüber etwas besser greifen. Im Falle des negativen Rumgammelns fehlt dieser Schritt und die Dinge um mich herum passieren einfach. Ähnlich kann ich mein Essen einfach runterschlucken und es als bloße Nahrungsaufnahme betrachten (schnell essen, damit ich wieder x machen kann - z.B. die sooo wichtige Fernsehserie schauen) oder es durch und durch genießen - ganz bewusst, auch wenn das 5 Minuten länger dauert.

Euer
Jack
Nun
*gruebel*

Ich verstehe jetzt in etwa, was du meinst. Allerdings bin ich doch wahrscheinlich sehr weltlich geprägt*rotwerd* Deshalb entzieht sich mir mitunter bei solchen, doch sehr philosophischen Fragen die Diskussionsgrundlage.

Ich glaube Jack, dass zu diesen bewußten Entscheidungen auch ein Quantum, na wie soll ich´s sagen, ohne auf euer Alter aufmerksam zu machen... Lebenserfahrung notwendig ist. Jetzt hab ich´s doch ausgesprochen, weil mir unkonstruktivem Geist nichts besseres einfiel*ggg*

Ich denke, dass ihr auf einem guten Weg seid und euer Glück sicherlich jeden Tag auf´s Neue findet. Krämt euch nicht,wenns nicht gleich klappt, wie ihr wollt.

Auch wir müssen immer wieder auf´s neue versuchen, uns zu orientieren und somit glücklich zu werden*smile*
Autsch...

Meiner Meinung nach hat das erst in zweiter Linie mit Lebenserfahrung bzw. dem Alter zu tun. Wir grämen uns ja in keiner Weise, sollten wir unsere Ziele nicht erreichen. Hier geht es ja auch gar nicht um unsere Ziele, sondern um Vorsätze, Vorstellungen wie wir unser Leben gestalten wollen - aufgrund von Erfahrungen, dass wenn wir uns unbewusst an diese Vorsätze gehalten haben, wir stets glücklich waren!

Ich habe lange überlegt, wie viel persönliches ich in den Beitrag stecken soll - schließlich wollte ich möglichst viele Meinungen herauskitzeln. Wir haben ja kein "Problem" und das ist hier kein "Wir bekommen unser Leben nicht auf die Reihe, helft uns bitte!"-Beitrag! *zwinker*


Ich möchte sehr gerne dazu lernen, und finde es schade, dass du dich scheinbar in Ermangelung weiterer Argumente auf unser Alter / unsere Lebenserfahrung zurückziehst. Dies macht mich etwas traurig, nicht wegen einer persönlichen Verletzung, sondern weil viele philosophische Gespräche die ich bisher führte irgendwann so endeten: "Das verstehst du noch nicht - wer'd erstmal erwachsen, dass siehst du dann!" *zwinker*
Heute kann ich sagen, dass diese Aussage zum Teil stimmt. Aber nur zum Teil! Viele Leute, die sich erwachsen nennen, haben völlig die Verbindung zu ihrem Innersten, vielleicht zu ihrem inneren Kind, verloren und sind so desilusioniert, dass sie an gar nichts mehr glauben können, schon gar nicht an Veränderung oder das man auch anders Leben könnte ("das ist eben so in der Welt/Wirtschaft/usw. und irgendwann wirst du das einsehen müssen"). Und auch wenn ich über meine Ansichten von vor 5 Jahren sicherlich teilweise herzhaft lachen kann, so möchte ich mir meinen wachen Geist nicht nehmen lassen. Dass ich eben kein arbeitender Roboter bin zeigt sich u.a. darin, das ich in der Lage bin mich selbst anzuzweifeln und intensiv über meine Ansichten und mein Leben zu philosophieren. Damit möchte ich nie aufhören, auch wenn es oft schwierig ist sich selbst anzusehen. Denn Resignation ist der schleichende Tod.

Bei aller harten Realität - und die kenne ich zumindest zum Teil auch in meinem Alter mit meiner Lebenssituation - gibt es noch was anderes. Mein Ziel ist etwa, einen gutbezahlten Job zu haben / mir meine Selbstständigkeit weiter aufzubauen. Aber nicht um - wie von der Gesellschaft gefordert - 40,50 oder 60 Stunden zu arbeiten - sondern um etwa nur 30 Stunden zur arbeiten und davon leben zu können. Dazu vielleicht in einem anderen Beitrag mehr: Leben heißt nicht arbeiten! Schon gar nicht 50 Jahre bei Wasser und Brot arbeiten um dann noch ein Mal 10 Jahre bei Wasser und Brot in Rente zu sein...

Ich behaupte also nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben, sondern versuche mir ganz im Gegenteil stets einen wachen Geist des Anfängers zu erhalten ("beginners mind") um für neues offen zu sein.

Kannst du also vielleicht noch etwas genauer auf das eingehen, was du im Bezug auf die Fragestellung als "Lebenserfahrung" bezeichnest? Vielleicht ist es ja gerade diese Einstellung, Gelassenheit und innere Ruhe die wir uns immer mehr anzueignen versuchen.
Ein besseres Wort ist meines Erachtens Weisheit! Denn diese ist unabhängig von Lebenserfahrung. Schließlich gibt es so viele Leute, die etwa nach einem erfüllten Lebensabschnitt arbeitslos werden und nicht mehr aus der Kriese finden, obwohl sie es eigentlich aus ihrer Lebenserfahrung heraus könnten. Lebenserfahrung ist eine Sache, daraus weise zu werden eine andere.

Euer
Jack
********sure Paar
347 Beiträge
im eigenen Körper wohnen
Hallo,

interessanter Fred. Irgendwie ansprechend, aber auch schwer zu greifen. Ich denke was hier andiskutiert wird hängt individuell stark damit zusammen ob wir "Tieftaucher" sind, oder eher "dickfellig".

In erster Linie glaube ich, gilt es zu entscheiden, was will ich mit meinem Leben anfangen? Was will ich mit meinen Begabungen in diese Welt bringen? Ich glaube, wenn wir diese Fragen nicht beantworten können, kommt irgendwann eine Sinnkrise, egal wie bewusst wir leben. Einer tiefen Überzeugung zu folgen, motiviert uns etwas zu erschaffen und gibt uns Kraft.

Wenn im Gegensatz unser inneres Wertesystem unserem Tun widerspricht, weil uns vielleicht aus irgendwelchen Gründen richtungsweisende Entscheidungen im Leben von außen aufgedrängt wurden, so wird die Seele leiden. Das "bewusste Sein" hilft uns aber sicherlich dahinter zu kommen, wo unser Tun und unser Wertesystem nicht zusammen passen. So glaube ich, ist es auf jeden Fall ein Gewinn das eigene bewusste Sein zu fördern, so wie Jack es beschreibt.

Ein weiteres Hilfsmittel, das für grübelnde Menschen hilfreich sein kann ist die Konzentration auf den Körper, bzw. dessen leisen Signale. Wie fühlt sich eine Entscheidung an? Wie fühlt sich ein Tun an? Ein neues komplexes Thema, das sicherlich nicht jeden weiter bringt, weil wir halt so verschieden sind. Mir hilft es mich zu erden und intensiv in meinen Körper hinein zu spüren, weil ich schwerpunktmäßig im Kopf unterwegs bin. Was mir auch immer guttut, wenn es mir nicht so gut geht, ist der erwartungsfreie Kontakt mit offenen Menschen. Einfach zusammen sein bringt mich energetisch weiter. Was jedoch schwierig ist, ist die Arbeit an den sozialen Kontakten. Da scheitere ich immer wieder an der materiellen Lebenseinstellung meiner Umwelt.

Freu mich auf die Weitere Entwicklung dieses Freds.

lg - soul
Lieber Jack,
verzeih mir, wenn ich dich da traurig gemacht haben sollte. Ihr wisst, dass wir euch sehr mögen. Gerade deswegen, weil ihr so seid, wie ihr seid*smile*

Wir bewundern immer wieder, gerade wegen eures Alters, eure geistige Reife...

Aber mir fällt es mit Verlauf der Diskussion immer schwerer, weiter im Thema drinzubleiben. Es lässt sich, wie gesagt, schwer greifen. Man möge mir dieses "Unvermögen" nachsehen*smile*

Zum Thema Glück, was du ja auch hier ansprichst und was ein wesentlicher Teil des Themas ist:

Glück ist etwas sehr Individuelles. Glück ist etwas, das einem ständigen Wandel zu unterliegen scheint. Jedenfalls nach meiner/unserer Erfahrung. Jeder macht sein Glück von anderen Dingen abhängig. Gerade ich mit meiner so weltlichen und, das will ich nicht mal abstreiten, auch mäßig materialistischen Anschauung*rotwerd* wäre schon glücklich über ein etwas höheres, regelmäßiges und vorallem sicheres Einkommen...
******yZH Mann
374 Beiträge
Hallo Jack,
ich finde es sehr bewundernswert, was Ihr in Eurem Alter schon macht, bzw. worüber Ihr Euch Gedanken weilen lasst. Als ich in Eurem Alter war (ich weiss, hört sich so abgedroschen an) habe ich zugegebener Maßen noch keinerlei Ambitionen in dieser Hinsicht gahabt. Doch ich muss @*****ant Recht geben, viele Dinge ändern sich ab einem gewissen Alter komplett. Oft sage ich, ich habe überhaupt erst ab 35 angefangen richtig zu denken, denn vorher ist man so sehr mit sich selber und den Erwartungen der Gesellschaft beschäftigt, dass man oft dazu keine Zeit.

Zwei Dinge erinnern mich jedoch immer wieder daran, wie sehr sich meine Ansichten Aufgrund des Alters, der Lebenserfahrung und der geänderten Lebensumstände geändert haben.

Diese will ich Dir kurz schildern.

Ich war etwa in Deinem Alter und Navigationsschüler bei der Marine, als ich bei einer Diskusion der Mannschaft, mich entschied auch etwas von meiner Meinung in die Runde zu schmeissen, weil ich mich ja für so schlau und allwissend hielt. Daraufhin sagt mir mein damaliger Steuermann (ca. 40), ich hätte doch überhaupt keine Ahnung, könne überhaupt nicht mitreden, weil noch grün hinter den Ohren, ich solle doch erst mal in sein Alter kommen, damit ich etwas sinnvolles zu dem Thema beitragen könne.

Boah, dacht ich mir damals, was für ein blöder alter Sack, nur weil er so ein super Steuermann war und immer alles im Griff hatte, heisst das noch lange nicht, dass er immer Recht hat. Heute weiss ich und das schon seit der Zeit als ich in die Gruppe 40ger (ÜVIE) eintrat, dass er 100 % Recht hatte mit dem was er sagte.

Vor diversen Jahren habe ich mal einen Kurs für Zeitmanagement besucht. Am Ende diese Kurses durften wir einen Wunschzettel mit unseren Ansichten und Wünschen aufschreiben, wo wir uns in 5 Jahren sehen und welche von den Wünschen wir dann bereits realisiert haben. Dann wurde der Brief in einen Umschlag gesteckt und dem Kursleiter zurückgegeben. Dieser verpflichtete sich, diesen uns nach einem Jahr zuzusenden, was auch geschah.

Immer wieder, in unregelmässigen Abständen, fällt mir dieser Brief in die Hände, dann lese ich ihn durch und stelle jedesmal fest, dass ich Dinge erreicht, nicht erreicht, sich aber die Proritäten geändert haben, manche Dinge plötzlich völlig undwichtig bis hin zu absurd finde. Oft lächle ich sogar über die Gedankengänge die ich damals hatte.

Vor fünf Jahren habe ich mich von meiner damaligen Frau getrennt und halte heute noch, diese Entscheidung für die Beste in meinem Leben, obwohl ich zwanzig Jahre zuvor noch der felsenfesten Überzeugung war, das dies die Frau ist, mit der ich alt werden und meinen Lebensabend verbringen möchte.

Mache Dir also nicht zu viele Gedanken, versuche nur Dir einigermassen treu zu bleiben. Das Leben birgt so viele Überaschungen, Wendungen und was auch immer, denn erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

Rumgammeln gehört im Übrigen auch zum Leben, sonst würde man es nicht machen. Wichtige Dinge macht man sowieso wenn sie für einen wirklich wichtig erscheinen, und dann auch mit einer Intensität die das Rumgammeln bei weitem ausgleicht.

In diesem Sinne habe ich jetzt auch ein bisschen rumgegammelt, denn eigentlich wollte ich nur meine Mails anschauen, aber es war mir wichtig, Euch diese Zeilen zu schreiben, auch wenn ich es nicht gewollt habe *grins*

Wünsche ich Euch jetzt noch einen schönen Urlaub und immer dran denken: Der Weg zum Griechen immer lohnt, auch wer er etwas weiter wohnt" *freu*

s´Güessli

Stan
Danke Stan für deine Antwort!

In aller Kürze:
Uns ist sehr wohl bewusst, dass unsere Ansichten und Prioritäten morgen schon anders sein können als heute. Darum geht es aber nicht... *zwinker*

Es geht vor allem darum, glücklich zu sein. Das ist der einzige Zweck unserer Vorsätze (die zudem nur beispielhaft sein sollten, um die Diskussion in Gang zu bringen!) - sobald sie uns dazu nicht mehr dienen werden wir sie sicherlich durch neue ersetzen.

Der Kern des ganzen ist also, nicht erst mit 40, 50 oder 60 die Weisheit aufzubringen, 5 auch mal gerade sein zu lassen und einfach glücklich zu sein. Ganz unabhängig vom Alter stecken so viele als gefühlt so winziges Rädchen im System und sind - mal mehr, mal weniger tief im Inneren - eigentlich unglücklich und sind nicht in der Lage das bewusst zu sehen - sich bewusst anzusehen - oder gar die Situation zu wenden.

Wir haben schon bei einigen Menschen, welche zwei oder drei Lebensjahrzehnte älter sind diese Lebensfreude gesehen (zum Beispiel bei meinen Großeltern, welche in ihrem eigenen Garten aufgehen und fast alles selbst anbauen da die Rente nicht reicht [in Polen] - sie sehen dies aber nicht als Manko!) und sind für uns auf dem Weg ihr dauerhaft einen Platz in unserem Leben zu geben.

Dieses ganze Thema überschneidet sich sehr stark mit meinem Thema über Buddhismus (Talk mit Niveau: Bewusstsein der Unbeständigkeit ) und uns interessieren eure ganz persönlichen Wege, Vorsätze und Ziele wirkliches Glück (in euren Augen) zu erreichen.
Dabei können vielleicht allgemeine Lehrsätze gefunden werden (ich gehe zum Beispiel davon aus, dass es wichtig ist mindestens zu sich selbst ehrlich zu sein um glücklich zu sein), vieles ist sehr subjektiv und nicht auf andere Lebenssituationen übertragbar (und das ist gut und interessant so!).

Denn in dieser Hinsicht halte ich es ganz nach den östlichen Lehren: Man kann jemandem verschiedene Wege zeigen - darunter auch den, welchen man selbst gewählt hat - doch seine eigene (!) Wahrheit, seinen Sinn muss letzten Endes jeder für sich selbst finden!

--

Ich kann euren Standpunkt verstehen, denke ich doch gegenüber vielen jüngeren oder gleichaltrigen welche in ihrer Lebenssituation noch nicht so weit sind wie wir genau so. Aber ich bin der Ansicht, dass es nie zu früh ist sich auf die Suche nach seinem eigenen Sinn, seiner eigenen Wahrheit zu machen. Die Zeit bis ich 40,50 oder 60 bin wird so oder so vergehen, also kann ich sie doch auch nutzen, wenn es mir zum Glücke taugt! Ich bin für mich (wir sind) auf der Suche, stets offenen Geistes. Dabei ist die Aussage, dass vieles mit "dem Alter" kommt sicherlich richtig, bringt uns aber in unserer Situation nicht weiter. Wir sind mittlerweile so weit, dass uns solche Aussagen nicht mehr (so sehr) verletzen aber die Wahrheit liegt ohnehin irgendwo dazwischen und es kommt sehr darauf an, wie das kommuniziert wird. In solchen Fällen wie in Stans Beispiel fühlt man (als junger Mensch) trotz, dieser "Aber....!"-Gefühl und versteht die Meinung des vermeintlich erfahreneren nicht.

Andererseits gibt es auch einige sehr weise Menschen - gleich welchen Alters - welche sich sehr viel Mühe geben diese Weisheit zu komminizieren, mit engelsgleicher Geduld den "Jungen" immer wieder zu erklären woher ihre Ansichten rühren, die Gedankengänge und Erfahrungen sichtbar machen ohne ihre Lebenserfahrungen zu Dogmen zu erheben (vieles muss man auf die eine oder andere Art vielleicht wirklich selbst erfahren, trotz besseren Wissens -> der Zugang zu diesem Wissen sollte aber nicht verwehrt werden, denn oft hört man doch darauf und geht für sich einen Kompromiss ein, der womöglich vor größerem Schaden bewahrt!)
DAS tut jungen Menschen gut und hilft ihnen auf ihrem Weg!

Ich hoffe, dass ich noch einmal etwas verständlicher kommunizieren konnte worauf ich hinaus will und danke euch auch weiterhin für eure Ein- und Ansichten!

Eurer
Jack
********sure Paar
347 Beiträge
unsere Weiterentwicklung...
... geschieht auf vielfältige Art und Weise. Ein Beschleuniger dafür ist auf jeden Fall, dass wir es wollen. Und das gefällt mir so gut an den Beiträgen und von MaryJack. Der Wille und die Suche nach der persönlichen Weiterentwicklung. Ich könnte mir vorstellen, dass Du Jack auch eine hohe Sensibilität besitzt (ca. 15 - 20% der Menschen sind "HSP"= high sensitive person). Das heißt u.a. die Wahrnehmungsfähigkeit und der Umfang der Reflektion ist außerordentlich ausgeprägt. Das alleine reicht aus, dass man vom Entwicklungsfortschritt und von der Gesinnung her, nicht zu den Altersgenossen passt.

Zum Thema HSP gibt es bei Joy die Gruppe - Zart besaitet -

Zum Thema persönliche Weiterentwicklung ist Erfahrung sicherlich ein erforderlicher Faktor, aber ohne Interesse am lernen und dem Lernen selbst geht es auch nicht. Ich denke, mit was immer wir uns auch beschäftigen, (in diesem Fall mit Buddhistischen Ansätzen zur Achtsamkeit) hat zur Folge, dass wir die entsprechend notwendigen Erfahrungen in unser Leben ziehen. Daher halte ich das Alter für relativ. Aha-Effekte hatte ich mit 20 Jahren, genauso aber mit 40 und ich vermute es wird immer wieder welche geben.

An dieser Stelle möchte ich ein Buch erwähnen, das mich zwar nicht Erfahrungsmäßig weiter gebracht hat, weil ich es im Wohnzimmer auf dem Sofa und nicht im "Himalaya-Gebirge" gelesen habe *zwinker* . Aber mein Horizont und meine Sicht auf so manches hat dieses Buch erweitert.

Geseko von Lüpke: "Altes Wissen für eine neue Zeit - Gespräche mit Heilern und Schamanen des 21. Jahrhunderts" Vielleicht könnt ihr etwas damit anfangen.

Viele Grüße - soul
******yZH Mann
374 Beiträge
Ich wills versuchen...
...mich mal darauf einzulassen und mich in dem Thema zu vertiefen.

Erst einmal spreche ich hier natürlich nur für mich und mein Lebenserfahrung zu diesem Thema, weiss aber, dass es andere Einstellungen hierzu gibt, die ich voll akzeptiere und tolleriere.

Des weiteren muss ich natürlich mit dem platten Spruch aufwarten: "Jeder ist seines Glückes Schmied" was im übertragenen Sinne für mich heisst, dass nur man selber dafür sorgen kann, sich aus einer Situation zu befreien, die einen nicht glücklich macht.

Dann muss jeder natürlich für sich selber entscheiden, was für ihn glücklich sein bedeutet und auch da gibt es völlig verschiedene Ansätze.

Auf der anderen Seite muss ich natürlich zugeben, dass ich jemand bin, der im Leben immer nicht nur viel Glück gehabt hat sondern auch dafür gesorgt hat, dass es so bleibt.

Es fängt natürlich schon damit an, in welche Umwelt man hinein geboren wird, welche Eltern man hat und auf den entsprechenden Interlekt, der notwendig ist, sich aus Situationen befreien zu können die einem nicht passen.

Das glücklich sein plaziere ich auch eher in Verbindung mit einer Beziehung und auf das bisher erreichte, darüber bin ich glücklich oder in der Beziehung bin ich glücklch.

Früher (damals als ich noch jung war *grins*) war ich eher zufrieden, wenn mich damals jemand gefragt hätte mit noch 23, hätte ich diese Frage überhaupt nicht beantworten können. Zu dem Zeitpunkt waren Fun und happyness angesagt, Mit 24 hingegen schon, denn da war ich glücklich verheiratet und hatte eine süsse Tochter. Zehn jahre später war ich es auch noch zumal beruflicher Erfolg noch dazu kam.

Wenn ich also auf meiner Harley sitze und hinter meiner Partnerin her fahre, die wenige Meter vor mir das gleiche Interesse hat, dann denke ich darüber nach was ich doch für ein Glückspilz bin, so eine Freundin zu haben, so eine Maschine zu haben, das Glück zu haben in der Schweiz arbeiten zu dürfen, einen Job gefunden zu haben, der mir das ermöglicht hat, die Eltern gehabt zu haben, die dafür gesorgt haben, das ich die nötige Bildung und den Ergeiz erhielt, das erreichen zu können. Meine Eltern sagten mir mal, dass ich früher immer gesagt hätte: "Ich alleine" und das genau ist der Punkt. Ich selber war der Schmied meines Glückes oder auch Unglückes. Mich hat die Erfahrung und die Lehre daraus weitergebracht, auch wenn das jetzt sehr egoistisch klingt, ist mir aber auch egal, denn es ist schliesslich mein Leben, was ich selber bestreiten muss.

Aber Vorsätze aufstellen um glücklich zu sein halte ich persönlich für völlig falsch bzw. für unrealistisch. Das ist für mich so, als wenn jemand auf eine Party geht und auf Knopfdruck Spass haben will.

Für mich ist Glück, ein Gefühl, dass vollste Zufriedenheit ausdrückt, mit der Situation in der ich mich befinde oder etwas worüber ich gerade nachdenke.

Zu keiner Zeit habe ich irgendetwas in dieser Hinsicht geplant. Du kannst planen etwas erreichen zu wollen und Dir auch "gute" Vorsätze aufstellen wie Du Dich verhalten willst, damit Dein Leben zu Deiner Zufriedenheit besser abläuft. Aber ob das Erreichte Dich schlussendlich glücklich macht, kannst Du nicht planen sondern nur fühlen oder nicht fühlen.

Ein Beispiel:

In der Zwischenzeit habe ich nun schon den vierten Marathon, diverse Halbmarathon und Triathlon hinter mir, die für mich realistisch gesehen, mehr oder weniger zufriedenstellend verlaufen sind. Doch es gibt nur einen Punkt der mich dabei glücklich werden lässt. Es ist die Tatsache, dass am Ende, nach dem glücklichen Erreichen des Zieles, unter dem Beifall hunderter oder tausender Unbekannter, eine Person ist, die einen anschliessend in den Arm nimmt und sagt: Super gemacht mein Schatz. Dieses lässt Dich all die Schmerzen im Vorfeld und währenddessen vergessen, denn in dem Moment empfinde ich pures Glück. Für Andere ist es das Erreichen einer bestimmten Zeit oder einer bestimmten Platzierung, nur planen können wir das alle nicht, es ist eine Empfindung.

Gruss

Stan
Der...
Blick, auf´s Wesentliche.
Ein Sprichwort von mir...

Was ich nicht habe, kann ich nicht vermissen.

Ich bin einfach aufgewachsen, lernte "aufzupassen" auf meine Dinge.
Auch arbeitete ich in sehr jungen Jahren, für meine Reitstunden.
Diese Dinge, in meiner Kindheit haben mich geprägt.
Ich lernte zu schätzen, was ich habe und das ist auch heute noch so.
Vieles kann man sich ermöglichen, aber macht das auch wirklich Sinn?
Ich glaube kaum, denn je mehr man hat, umso weniger schätzt man es doch, so denke ich und lebe ich.

Wir, mein Mann und ich haben uns sehr viel ermöglicht, darauf aufgebaut, und wir sind nun Glücklich mit dem was wir haben.
Wir schätzen es... unser Heim vom Glück...
Wir arbeiten sehr viel "gemeinsam" im Garten, genießen "gemeinsam" was wir erschafft haben und erfreuen uns jeden Tag, was wir geschafft haben.
Sehen, wie die Blumen blühen, die Bäume wachsen...
Die Ruhe genießen wir...

Der Satz...: Orientierung auf das Wesentliche, versuchen wir immer wieder in unserem Leben mit ein zu beziehen.
Immer wieder auf´s neue Entdecken, wie Glücklich wir doch sind.
Und wir versuchen immer ein "GEMEINSAM" zu verwirklichen.

lg
Tami
Aber Vorsätze aufstellen um glücklich zu sein halte ich persönlich für völlig falsch bzw. für unrealistisch. Das ist für mich so, als wenn jemand auf eine Party geht und auf Knopfdruck Spass haben will.

Ganz falsch ist es wahrscheinlich für Dich nicht, denn auf der Ebene auf der ich es meine bist du meiner Ansicht:
Jeder ist seines Glückes Schmied

Aus meiner Urlaubsliteratur möchte ich kurz etwas aus der sogenannten Glücksforschung einbringen - das folgende hat mich doch sehr erstaunt, denn diese Erfahrungen haben wir gemacht und führten zur Überlegung zu Anfang genannter Ideale, Grundsätze oder auch Vorsätze (aber nicht Dogmen!). Ganz wichtig: Dies wird wieder ein relativ langer Beitrag und doch ist er sehr stark verkürzt (!) auf das, was mir im Moment als wesentlich erscheint.

Zunächst kurz die Basis für Folgendes:
Stellt euch vor, euer Leben würde im aktuellen Moment eingefroren in dem Sinne, als das ihr nichts euch lieb gewordenes mehr verliert (Leben, Liebe, Freunde, Vermögen, usw.) aber auch nichts neues mehr hinzugewinnt. Die Existenz wäre rundum gesichert, doch jeder Tag den wir erleben wäre eine ewige Wiederkehr des Gleichen, ohne Verluste, ohne Gewinne, ohne Auf und Ab. Wären wir wirklich dauerhaft glücklich in einer solchen Welt ewiger Sicherheit? Wohl kaum! Der Psychoanalitiker Alexander Lowen fasste dieses Wesensmerkmal des Glücks wie folgt zusammen; "Glück ist das Bewusstsein des Wachsens."
Und Goethe soll ein Mal gesagt haben: "Nichts ist schwerer zu ertragen als eine Reihe von guten Tagen".

Es scheint so zu sein, als brauchen wir Menschen ständige Reize, Stimuli aus unserer Umwelt. Der Spruch "Es ist schön, wenn der Schmerz nachlässt!" mag vielleicht sogar die kleinen Streitigkeiten in Beziehungen erklären, welche scheinbar aus heiterem Himmel entstehen. Erstaunlich ist, dass nach solchen "Beziehungsgewittern" oftmals nicht nur die Luft sonder gar die erotische Liebe besser ist.
Und das obwohl solche "Beziehungsgewitter" in der Regel keine ausreichenden Gründe oder Stimuli haben - es sein denn man bezeichnet das Fehlen von ausreichenden Gründen als Grund.

Nun zum eingemachten...

1. Hedonismus und Achtsamkeit

Der Grieche Epikur begründete den Hedonismus (und interessanterweise weist der Buddhismus in bestimmten Punkten eine Ähnlichkeit auf), welcher sich sehr stark verkürzt als "Cerpe diem - genieße den Tag" darstellen lässt. Es geht darum, genau da zu sein, wo man ist. Eine bekannte Zen-Buddhismus Geschichte zur Verdeutlichung:
Ein Zen-Meister wurde gefragt, wie er sich darin übe die Wahrheit zu erkennen. Er antwortete: "Wenn ich hungrig bin, esse ich; wenn ich müde bin, schlafe ich." - "Aber tun das nicht alle Menschen?" fragte sein Schüler. Die Antwort des Meisters lautete: "Nein. Die meisten Menschen essen nicht, wenn sie essen, sondern denken dabei an andere Dinge, was ihre Achtsamkeit beim Essen stört."

Kleines Experiment: Versucht a) auch ein einfaches Gericht (etwa Nudeln mit Tomatensauße) zu genießen als wäre es ein Menü eines *****-Restaurants und b) mal mit geschlossenen Augen zu kauen, schmecken, genießen. (Relativierung: Was nicht heißen soll, dass man das immer tun soll - oft ist ein Gespräch bei Tisch wichtiger; aber ich stelle dafür bewusst meinen Genuss des Essens zurück.)

So gesehen bedeutet Glück, sich achtsam der Fülle des Lebens bewusst zu ein, Unglück dagegen, den Überfluss als Überdruss zu erfahren. Achtsamkeit zu trainieren, verhindert nicht zuletzt, dass wir so weit abstumpfen, dass wir die Dinge über die wir bereits verfügen (welche bei vielen von uns weit über das Lebensnotwendige hinaus gehen), nicht mehr wertschätzen können. Aber wer achtsam ist, kann sich immer wieder neu an dem erfreuen was er schon hat. Denn das Gewöhnliche ist bei genauerer Betrachtung niemals gewöhnlich. Ich kann in meiner Blume auf der Fensterbank immer wieder neu Schönheit entdecken.


2. Sinnerfülltes Leben

Ein sinnerfülltes Leben bedeutet im Allgemeinen für den Menschen, dass er seinem Leben über sich selbst hinaus eine Bedeutung geben kann. Um Sinn zu erfahren dürfen wir unser Leben nicht isoliert betrachten sondern müssen es in Relation zur Welt setzen.

Sinn bedeutet Zusammenhang.

"Jede Beziehung von Menschen die einen starken Zusammenhang zwischen ihnen stiftet, erfüllt sie mit Sinn. Als sinnlos kann empfunden werden, wenn Menschen ihr Tun nicht aufeinander abstimmen und zusammenhanglos agieren." (Philosoph Willhelm Schmidt)

Basis eines Solchen Sinns ist die Erfahrung, dass ich nicht das einzige Wesen bin, welches sich um sein Wohl und Wehe sorgt. Indem ich meine Sorge um Wohl und Wehe auf andere Menschen (oder auch Tiere!) erweitere gebe ich meinem Leben also einen Sinn. Eltern ist es etwa wichtig, dass ihre Kinder in ihrem Leben mehr Wohl als Wehe erfahren. Eine Gefahr ist allerdings darin geborgen, wenn Kinder die einzige "Sinnesresource" eines Menschen sind, da das Ziel der Erziehung von Kindern ihre Selbstständigkeit und Lösung von den Eltern ist (oder zumindest sein sollte).


3. Aktives Leben

Ein aktives Leben zu führen bedeutet, sich immer wieder aufs Neue Herausforderungen zu stellen. Glücksgefühle stellen sich dann ein, wenn es uns gelingt, Aufgaben zu meistern, die unserem Fähigkeitsprofil optimal entsprechen, die uns also nicht unter- oder überfordern.

Der Sozioanalytiker Csikszentmihalyi (wer kann diesen Namen aussprechen?) fand in tausenden Interviews heraus, dass Freude "an der Grenze zwischen Langeweile und Unsicherheit auftritt, wenn sich die Herausforderungen mit den Fähigkeiten des Menschen die Waage halten."
Dabei kann eine sogenannte Flow-Erfahrung ("ein Gefühl innerer Harmonie, bei dem die Gedanken, Absichten und Gefühle und alle Sinne auf das Gleiche Ziel ausgerichtet sind") auftreten, in dem das Selbst völlig aufgeht in seinem Tun. Das Denken dreht sich nicht mehr um das eigene Ich, sondern nur noch um die Aktivität selbst. Ich hoffe, dass ist für euch zu verstehen. Am ehesten kennen Musiker diese Erfahrung beim Improvisieren oder mit einer eingespielten Band. Sie tritt aber überall auf, wo wir in unserer Aufgabe "aufgehen".

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Die Glücksforschung sagt uns also, dass sobald einer oder mehrere der genannten Faktoren in unserem Leben sind, wir glücklich sind. Natürlich gibt es noch viele andere Faktoren (mir ist etwa die Geborgenheit und Sicherheit meiner Beziehung sehr wichtig).

Obiges ist sinngemäß aus Jenseits von Gut und Böse - Michael Schmidt-Salomon entnommen und mit eigenen Ideen und Erfahrungen ergänzt.

Ich hoffe ich habe meine Gedanken nicht zu wirr formuliert und danke euch auch weiterhin für eure Kritik und Gedanken. Sie müssen auch nicht so lang und ausschweifend wie meine sein... *zwinker*
In knappen Darstellungen muss ich mich noch üben, doch fallen sie in Textform noch schwerer, wenn man Missverständnisse vermeiden und Klarheit schaffen will.

Euer
Jack
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