Orientierung auf's Wesentliche
Beim Antworten auf einen anderen Thread und aus der Bedeutung der Threads Talk mit Niveau: Bewusstsein der Unbeständigkeit und Talk mit Niveau: Wege zur "innerlichen Ruhe" heraus beschäftigt mich gerade neu die folgende Frage.Wann orientiere ich mich neu auf's Wesentliche und wie sieht das konkret aus, wie fühlt sich das an? Kommt es oft vor, dass ihr euch ein neues Verhalten vornehmt und es dann (erst) nicht funktioniert? (dabei ist zu beachten: "it takes 30 days to form a habit" - "es braucht 30 Tage um eine Gewohnheit zu erzeugen")
Welche Vorsätze (in der gleich vorgestellten Art) habt ihr? Was ist für euch (gerade auch im Alltag, denn 99% der Zeit ist eben Alltag!) das Wesentliche?
Dazu möchte ich euch gerne erzählen, was uns in den letzten Wochen weitergebracht hat:
Nach einem wunderschönen Tag auf dem alljährlichen Mittelaltermarkt auf Burg Greifenstein (wir waren von morgens bis abends dort!) saßen wir Abends noch einige Stunden zusammen und haben uns unterhalten und uns dabei neu besinnt, neu orientiert. Dabei haben wir für uns Vorsätze aufgeschrieben, wie wir uns verhalten wollen um (wieder) glücklicher zu sein.
Ein sehr wichtiger Punkt war bei uns die Wiedereinführung der Esskultur welche uns schon immer sehr wichtig und wertvoll war, aber in der letzten Zeit etwas gelitten hat: Wir haben uns oft das Essen in der Küche fertiggemacht und dann etwa geschmierte Brote mit ins Arbeitszimmer an den Computer genommen! Anstatt uns die Zeit zu nehmen, gemeinsam den Tisch zu decken, Tee zu kochen und in Ruhe zu Essen und uns dabei zu unterhalten!
Ein anderer Punkt ist bei uns das sogn. "Rumgammeln" - das bedeutet für uns, dass man sich seiner Lustlosigkeit hingibt anstatt sich motiviert ans Werk zu machen und etwa stundenlang im Internet surft oder in Foren und Blogs liest. Dabei findet man zwar manchmal interessante Dinge oder schreibt Antworten auf Beiträge, aber nicht weil man sich dafür entschieden hat das zu tun! Und hier ist der Punkt: Da ich mich nicht vorher entschieden habe "Ich möchte jetzt Forum lesen und vielleicht ein, zwei Beiträge beantworten" gibt mir meine Seele auch keine "Belohnung" für das erfüllen irgendeiner Aufgabe. Statt dessen gehe ich Abends unbefriedigt ins Bett, mit dem Gefühl an diesem Tag nichts erreicht und geschafft zu haben.
Auch ist dieses "Rumgammeln" stark verwandt mit Prokrastination...
Dabei geht es weniger um Bewertung und messbare Ziele (die sind sicherlich auch wichtig), sondern darum (siehe Buddhismus) voll und ganz im "jetzt" präsent zu sein und den Augenblick bewusst zu leben. Die Tage sind nicht zum totschlagen da! Ich kann auch wenn ich nicht frei habe, Pflichten erfüllen muss, usw. glücklich sein - lebe nicht von Wochenende zu Wochenende!
In der Hoffnung, dass es für euch interessant sein möge, möchte ich euch im folgenden unsere Vorsätze vorstellen:
- Genuß- und Esskultur
- Essen planen und Kochen (da wir in der Regel beide zu Hause sind, kommen manchmal 5-vor-12-Situationen auf: der Magen knurrt, aber man muss erst noch ein Essen überlegen und Einkaufen und Kochen )
- Morgenritual (ein ausführliches, ruhiges gemeinsames Frühstück mit Tagesplanung)
- Nicht rumgammeln
- Einander Liebe schenken (die "kleinen" Dinge die wir so gut beherrschen niemals außer acht lassen und uns wann immer möglich gegenseitig "gut tun"- natürlich auch sexuell)
- Selbstreflexion (dazu gehört etwa auch immer wieder das "Einnorden" auf Wünsche und Ziele und Prüfung der Erfüllung und auch Erfüllbarkeit)
- Authentizität leben (oft neigt man dazu aus Bequemlichkeit ein "Mäntelchen" für die Außenwelt anzulegen - wir wollen "wir" sein, immer! - auch wenn es manchmal schwer fällt und wir - noch mehr - anecken)
Ich bin (wir sind) gespannt auf eure Meinungen und Kommentare!
Euer
Jack