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Metropolis - der Film, die Revolution

****sso Mann
1.639 Beiträge
Themenersteller 
Metropolis - der Film, die Revolution
Was man einmal gesehen haben muss...da tauchte der Film Metropolis auf.

Der Film beschreibt eine düstere Zukunft.

Hier soll offen diskutiert werden,

Fritz Lang bekannte später, dass er die Aussage, das Herz vermittle zwischen Hand und Gehirn, inzwischen für falsch halte und den Film deshalb nicht mehr möge. Das Problem sei ein soziales und kein moralisches.

Demnach soll, oder kann es keine Vermittlung zwischen den Klassen geben, die Hand sind die Unterschicht, Arbeiter, Prolitariat, das Hirn ist die Elite, die Reichen.

Wie seht ihr das?
****amp Mann
53 Beiträge
Sehe ich genau wie Lang. Der Klassismus ist nicht das Problem einzelner und ob diese "fühlen" - es ist ein Problem des globalisierten Ausbeutungskapitalismus und der Strukturen, da hilft kein gutes Herz.
Wie (fast) immer bei dramatischen Stoffen müssen strukturelle Probleme auf einzelne Personen als Repräsentanten heruntergebrochen werden. Das kann man so machen, dass es heute eher peinlich wirkt (Metropolis), oder geschickter, wie Billy Wilder in "The Apartment", der den modernen Kapitalismus aktuell und zynisch zeigt - anhand von echten Menschen, statt mit Stereotypen.
*******enig Mann
8.390 Beiträge
Zitat von ****sso:
Metropolis der Film, die Revolution
Was man einmal gesehen haben muss...da tauchte der Film Metropolis auf.

Der Film beschreibt eine düstere Zukunft.

Hier soll offen diskutiert werden,

Fritz Lang bekannte später, dass er die Aussage, das Herz vermittle zwischen Hand und Gehirn, inzwischen für falsch halte und den Film deshalb nicht mehr möge. Das Problem sei ein soziales und kein moralisches.

Demnach soll, oder kann es keine Vermittlung zwischen den Klassen geben, die Hand sind die Unterschicht, Arbeiter, Prolitariat, das Hirn ist die Elite, die Reichen.

Wie seht ihr das?

Wie ich das sehe? Zum einen bin ich persönlich immer für die Vermittlung, weil die Alternative regelmäßig in Krieg und Vernichtung endet. Zum anderen zeigt die düstere Zukunft in dem Film, dass der Kampf der Arbeiterklasse auch in diesem Fall nicht gegen die Besitzenden, sondern ihre Maschinen geführt wurde und sich letztlich gegen sie selbst gerichtet hat, weil ihre Wohnungen untergegangen sind und ihre Kinder ersoffen wären, wenn sie nicht von Leuten, die einen klaren Verstand bewahrt haben, in den Klub der Reichen gerettet worden wären. Das wirft in der Tat unangenehme Fragen auf, wie der Kampf der Arbeiterklasse geführt werden soll und vor allem, ob es diesen Kampf überhaupt (noch) gibt. Für diese Frage hat heutzutage aber niemand mehr Zeit, weil die Leute entweder versuchen mit ihrem Depot und abenteuerlichen Finanzderivaten reich zu werden oder ihre Zeit lieber in die angesagtesten Netflix Serien investieren...
****sso Mann
1.639 Beiträge
Themenersteller 
@*******enig
Zitat von *******enig:

Das wirft in der Tat unangenehme Fragen auf, wie der Kampf der Arbeiterklasse geführt werden soll und vor allem, ob es diesen Kampf überhaupt (noch) gibt.
Bestimmt, da wo die Not am größten ist, wird sich Widerstand formieren.
Eine Vermittlung macht aber auch nur da Sinn wo Zugeständnisse gemacht werden, oder?
****42 Mann
4.590 Beiträge
Gruppen-Mod 
So lange Geld und Macht die einzig wirksamen Maßstäbe der Menschen sind, ist alles andere eine Illusionen. Wie viele Aufstände der Arbeiterklasse gab es und was ist das Ergebnis? Ich gebe der Menschheit Null Chancen auf Bestand und ein würdiges Dasein für alle. Dazu müsste man die DNA des Menschen verändern. Er bleibt ein hochgefährliches, skrupelloses Raubtier. Seine Intelligenz hat er bisher für wenig nachhaltig Sinnvolles eingesetzt. Jede gute Idee pervertiert früher oder später. Das zeigt der Zustand der Erde und der existierenden Gesellschaften auf der Erde sehr eindrucksvoll. Gerade jetzt hat die Menschheit wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Ein Jahrhundert ohne Krieg ist eben undenkbar.
*******enig Mann
8.390 Beiträge
Jemand, der im Jahr 2023 noch von Arbeiterklasse redet, setzt sich dem Verdacht aus die letzten 40 Jahre verschlafen zu haben. Diese Klasse gibt es nicht mehr oder sie wurde dermaßen erfolgreich fragmentiert, dass sie inzwischen völlig unkenntlich geworden ist. Die Dagoberts dieser Welt haben es geschafft der Allgemeinheit zu verklickern, dass ganz bestimmt einige Krümel bis ganz unten durchsickern, wenn ganz oben auf der Sonnenterrasse der Steuersatz auf Hausnummer 15% gesenkt wird. Und falls doch keine Krümel bis ganz unten durchsickern sollten, liegt das keinesfalls an den Dagoberts, sondern an illegalen Immigranten oder an den bösen Sozialschmarotzern, also den schon erwähnten illegalen Immigranten und nicht an irgendwelchen Börsenfuzzies, die auch für ihre 15., 97. oder 447. Million keinen Cent Steuern gezahlt haben.

Es fehlt an vielen einzelnen Maßnahmen: regelmäßige Auspeitschungen für die Steuerhinterzieher, regelmäßige Auspeitschungen für die korrupten Beamten von Verwaltungen und/oder Volksvertreter, die meinen besonders schlau zu sein, wenn sie die Steuersätze für was auch immer senken, regelmäßige Auspeitschungen für die smarten Tech-Genies aus dem Silicon Valley, für die alles außer der Weltherrschaft keine Option ist, egal ob sie Bezos, Gates oder Zuckerberg heißen mögen und nicht zuletzt regelmäßige Auspeitschungen für die ganzen Pfeffersäcke, die meinen auf Grund ihres oft genug unverdienten Kontostands könnten sie sich abschätzig, überheblich oder sonstewie unangemessen gegenüber der Normalbevölkerung benehmen.

Insgesamt einfach mehr und öfter Gewalt. Darf gerne auch Staatsgewalt sein. Die dürften ihr Gewaltmonopol nämlich benutzen. Unsereins kann ja nur davon träumen und seinen Frust in hoch versteuertem Alkohol ertränken...

Unsere Gesellschaft würde in Geld ertrinken, wenn die ganzen Dagoberts, ja, wirklich alle, wenigstens den biblischen Zehnten ans Finanzamt abführten, geschweige denn den Mindeststeuersatz, der in den meisten Ländern irgendwo bei 12 bis 19% liegt, erst recht nicht zu reden von was auch immer für einem Spitzensteuersatz.
****sso Mann
1.639 Beiträge
Themenersteller 
@*******enig

Da muss ich dir Recht geben, schöner Beitrag.
Nur weil man die Klassen leugnet gibt es diese nicht mehr?
Dann werden diese halt als Unterschicht, sozial benachteiligte, Harz4, von Armut gefährdet, bildungsarme Gruppen, betittelt.Leistungslose Einkommensbezieher ist auch so ein schönes Unwort.
*******enig Mann
8.390 Beiträge
also ich leugne nicht, dass es eine Arbeiterklasse gegeben hat - so ungefähr bis in die Siebziger, vielleicht noch frühe 80er. Das waren einmal tarifvertraglich beschäftigte Lohnempfänger, die große Teile der Arbeitnehmerschaft ausgemacht haben. Auf dem zweiten Bildungsweg konnten sie dann noch was reißen und für die Arbeitnehmer in den Vorstand aufrücken, irgend eine A13 (oder sonstwas) Stelle bei der Stadtverwaltung bekommen oder sich mit was auch immer selbständig machen. Wer auf sich hielt, kaufte regelmäßig Reclam Ausgaben des bürgerlichen Bildungskanons und las sogar darin, und das obwohl man sich tagsüber die Finger beim Bedienen der Drehbank schmutzig gemacht hat.

Das Thema ist vorbei. Alles, was nach Arbeiterschaft aussieht, wurde entweder abgewickelt (Textilindustrie? Radio- u. Hifi-Geräte? Fotoapparate? Faxgeräte? Solarpanels? Baumaschinen? usw. usw.), nach Ost-Europa, China, Indien, Vietnam, Bangla Desh oder Timbuktu Süd verlagert oder aber, und das ist der Clou der Millenniums, durch eine Händi-Äpp ersetzt. Das wenige, was noch an körperlicher Arbeit verrichtet werden muss, wird von sans-papiers, Immigranten oder ukrainischen Doktoren, deren Abschlüsse hier nicht anerkannt werden, erledigt. Zum Mindest-Lohn, versteht sich. Und selbst auf den dürfen die Pedaleros von Lieferando & Co teilweise monatelang warten. Apropos Lieferando: die Firma war tatsächlich eine Zeitlang im DAX, bis jemand auffiel, dass die Jungs noch nie einen Gewinn gemacht haben, also wurden sie aus dem DAX wieder rausgeworfen. Die Gründung eines Betriebs-Rates wollte man durch eine abenteuerliche Firmenkonstruktion vermeiden, aus der Reihe: ihr dürft zwar für uns malochen, aber eigentlich gibt es gar keine Firma, für die ihr arbeitet, deshalb gibt es auch keinen Betriebsrat. Die neue Firma sitzt in irgendeinem Briefkasten und ist auf keinen Fall für euch zuständig. Für nichts. Wirklich nichts....

Wie gesagt: mehr Auspeitschungen! Unbedingt mehr Auspeitschungen!
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