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Blackout - ein Thema für Dich?

*******paar Paar
904 Beiträge
Themenersteller 
Blackout - ein Thema für Dich?
Ich habe heute mal ein Thema gewählt, das erst in den letzten Monaten in den deutschen Medien etwas mehr Raum bekommt.

Aber was ist ein Blackout?
Bei einem Blackout handelt es sich um einen (europaweiten) Zusammenbruch der Stromversorgung, in der Folge verbunden mi dem Kollaps fast aller Versorgungsinfrastrukturen. Telekommunikation (Handy, Festnetz, Internet), Verkehr und Logistik, Treibstoffversorgung, Wasserver- sowie Abwasserentsorgung, Finanzwesen, Produktion etc.. Während die Stromversorgung wahrscheinlich binnen einiger Wochen (in Österreich und der Schweiz binnen einer Woche) wiederhergestellt werden kann, wird der Wiederanlauf der Versorgung der Bevölkerung mit lebenswichtigen Gütern erheblich länger dauern, Experten gehen von mehreren Monaten aus.

Eine meiner Firmen beschäftigt sich mit dieser Thematik seit Ende 2014 und unterstützt dabei mehrere österreichische Bundesländer sowie Schweizer Kantone. Je mehr ich dort bei den Terminen dabei bin, desto mehr wird mir bewusst, dass wir gerade in Deutschland auf dieses Thema überhaupt nicht vorbereitet sind. Österreich ist uns da bereits mehr als 10 Jahre voraus, hat auch durch seine Pumpspeicherkraftwerke einen entscheidenden Vorteil gegenüber Deutschland.

Aber diese Dinge können wir als Privatpersonen nicht wirklich beeinflussen. Trotzdem kann man für sich und seine Familie auch für so ein Ereignis Vorbereitungen treffen.

Ich habe auch im Freundes- und Bekanntenkreis auf das Thema hingewiesen und wurde meist nur belächelt. Erst als ich aus den Projekten in Österreich erzählt habe, wurde einigen erst klar, dass man hier schon etwas tun sollte.

  • Habt ihr euch mit dem Thema schon einmal auseinandergesetzt?
  • Habt ihr organisatorische und / oder technische Vorbereitungen getroffen?
  • Kennt ihr die Empfehlungen des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe?
  • Habt ihr eine PV-Anlage die „inselfähig“ ist?
  • Habt ihr in eurer Familie besprochen was dann dringend getan werden muss?

Das sind alles Fragen, die ich bei Vorträgen, aber auch bei Einladungen von Städten und Gemeinden ganz zu Beginn stelle.
****42 Mann
4.591 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich habe selbst Elektrotechnik, Spezialisierungsrichtung Netze und Anlagen, studiert. Bin mit dem Thema also sehr vertraut. Meine Firma betreibt in Norwegen ein Rechenzentrum mit mittlerweile 1024 Servern. Wir haben mehrstufig vorgesorgt. UPS mit Akku für kurzzeitige Störungen, Brennstoffzellen als Puffer für die Akkus als Ladestationen bei längeren Ausfällen, Dieselaggregate für lange Stromausfälle. Unsere Anlage ist "inselfähig". Die Laufzeit hängt letztendlich vom gebunkerten Wasserstoff/Sauerstoff und den Dieselreserven ab. Das Firmennetz selbst wird bei uns über eine Gleichstromkopplung eingespeist, d.h. wir sind sowohl vor Spannungs- und Frequenzschwankungen als auch vor Überspannungsspitzen durch Ab-und Umschaltvorgänge, Blitzschläge, 1-, 2 - oder 3 polige Fehler im öffentlichen Energienetz geschützt. Es ist gibt weiterhin eine strikte Trennung von "normalen" Verbrauchern wie Licht, Heizung, Kaffeemaschine ... etc. Keines dieser Systeme ist mit dem Internet verbunden, d.h. wir sind auch vor Hackern geschützt. Alle Systeme sind mindestens 2fach redundant.
*******paar Paar
904 Beiträge
Themenersteller 
Dann ist dir sicher die Anfälligkeit des europäischen Verbundnetzes bekannt. Wenn ich sehe, dass wir in diesem Jahr alleine in Deutschland schon 10.000 Netzeingriffe notwendig waren, dann kann ich bei den Plänen einer Regierungspartei nur noch den Kopf schütteln. Das ist ein Spiel mit dem Feuer!

Der Bundesrechnungshof hat es in seinem Bericht zur Energiewende auf den Punkt gebracht. Das kann ein Grundschüler mit einem Taschenrechner nachrechnen, dass diese Rechnung nicht aufgehen kann.
****42 Mann
4.591 Beiträge
Gruppen-Mod 
Deutschland war für seine Ringnetze berühmt. Der Südlink ist z.B. eine Abkehr davon. Wenn diese Leitung irgendwann unter Volllast läuft und es zu einem Fehler kommt, dann haben wir amerikanische Verhältnisse. In den Ministerien arbeitet kein einziger Elektrotechniker an der Energiewende. Man schaue einfach nach Irland. Das isolierte Inselnetz hat schon lange ein Errichtigungsverbot von Windkraftanlagen. Weil das Netz dadurch in absolute Schieflage geraten ist.

Wer hat übrigens Anfang 2020 mitbekommen, dass D wochenlang keine 50Hz Netzfrequenz mehr hatte? Sie lag zwischen 49,5 und 49,7 Hz. Wegen Durchleitungsstreitereien in Serbien. Um die Spannung von 230 V zu halten musste wegen Überlast die Frequenz sinken. Physik eben. Das sind Verhältnisse wie in der ehemaligen DDR. Dort lief das Netz dauerhaft mit 49,5 Hz, weil es mit 105-110% dauerhafter Überlast lief.
Das Thema der Grundlastkraftwerke, die die Netzstabilität sichern, will ich gar nicht erst ansprechen. D baut diese Kraftwerke ersatzlos ab. Jeder Elektrotechniker hat ein Schleudertrauma vom Kopfschütteln.
Die Wahrscheinlichkeit eines Blackouts steigt. Auch alleine schon durch die bedenkenlose Vernetzung der Energieversorger über das öffentliche Internet. Der Stuxnet Trojaner war offenbar keine Warnung.

Ich bin weder ein Prepper, noch paranoid. Aber ich vereine know how aus dem Bereich E-Technik und Informatik ... und ja ... wir bewegen uns auf extrem dünnem Eis.
*****ors Paar
539 Beiträge
Moin
Ich danke dem Hypnosepaar für dieses wichtige Thema. Das wird in der Tat von sehr vielen Mitmenschen in Deutschland unterschätzt. Und wird von den meisten als Verschwörungstheorie abgetan.

Der Zustand:
Auf Seiten wie zum Beispiel: https://www.saurugg.net/blac … blackouts/aktuelle-situation kann mitverfolgt werden was zur Zeit im Stromnetz geschieht oder geschehen ist. Ja, es ist hier zu beachten, dass der Betreiber dieser Internetseite Geld mit der Krisenvorsorge verdient.

Die Stromproduktion muss ständig dem Energiebedarf im Stromnetz angepasst werden. Als Maß für die aktuelle Versorgungssituation dient die Netzfrequenz. Diese kann man sich hier anschauen: https://www.netzfrequenzmessung.de/
Dort sieht man auf der rechten Seite wie die Regelleistung der Kraftwerke ständig angepasst werden muss.

Zur Stabilität trägt auch die Schwungmasse der Generatoren bei. Diese fehlt zunehmend mit jeder Abschaltung eines Kraftwerkes. Windkraftanlagen bringen dagegen Unruhe ins Netz. Bei jeder Böe steigt die Ausgangsleistung und damit der Einfluss auf die Frequenz. Wechselrichter der Solaranlagen haben auch keinen positiven Frequenzstützenden Effekt wie ein großer Generator.

Hier kann man etwas über Eingriffe in das Stromnetz erfahren. (Redispatch)

In diesem Video erfahrt man auch was da kostentechnisch auf uns zu kommt. Der Strompreis wird sehr stark steigen.


Die Zukunft:
In diesem Monat werden diverse Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von ca. 8900MW abgeschaltet. Siehe: http://staseve.eu/?p=173805
Wo kommt der Strom dann her? Vermehrt aus Gaskraftwerken. Entweder GuD-Anlagen (Gas und Dampf) oder große Kolbenmotoren. Denn Nachts scheint keine Sonne und der Wind ist nachts oft kaum noch vorhanden.

Und wo kommt das Gas für diese Anlagen her? Zum großen Teil aus Russland. Siehe:https://de.rt.com/inland/128 … chland-erreicht-allzeithoch/
Ja, RT-News. Bitte die Quellenangabe auf deren Seite beachten.

Ist es also schlau die neue Gasleitung (Nortstream2) zu verhindern? Das darf sich gern jeder selbst beantworten. Hier sollte aus meiner Sicht die Energiesicherheit des eigenen Landes an erster Stelle stehen.

Können wir den Energiebedarf nur aus Wind- uns Sonnenenergie stillen? Das hat Herr Dr. Sinn nachgerechnet.

Er ist mit Sicherheit kein Verschwörungstheoretiker.

Kommt der Blackout? Abschaltung von großen Industrieanlagen ist schon länger Realität.
Siehe:
https://www.en-former.com/fa … rneuerbare-grossverbraucher/
https://moderner-landwirt.de … ebetriebe-von-netz-getrennt/
https://blackout-news.de/akt … ebetriebe-von-netz-getrennt/

Der Chef einer Netzleitstelle in der Nähe hat zu Hause selbst eine Notstromanlage. Das sagt doch schon alles.

Was kann ich tun?
Man kann nur sich selbst und seine Familie und Freunde auf einen Ausfall sämtlicher Infrastruktur vorbereiten. Wie?
1. Lange haltbare Nahrungsvorräte anlegen. Z.B. Konservendosen. Trinkwasser nicht vergessen. Pro Tag und Person rechne ich mit zwei Dosen und mindestens 1,5L Wasser. Am besten beschafft Dosennahrung und ähnliche Vorräte die man selbst auch essen mag. Zum Beispielt konnte man auf einem Gaskocher ein Pfund Nudeln kochen, dann eine Dose Gulaschsuppe dazu, warm machen. > Fertig.
2. Streichhölzer und Kerzen Teelichter in größerer Menge lagern
3. Ganz Wichtig: Vergesst nicht auch Vorräte für Eure Tiere anzuschaffen!
4. Medikamente. Falls Ihr Medikamente nehmen müsst, haltet wenn möglich einen Vorrat.
5. Hygiene. Denkt an eine Möglichkeit Euch zu waschen und vielleicht auch Wäsche zu waschen. Falls der Strom länger ausfällt.
6. Notstrom: Denkt daran, dass Benzin und Diesel nur begrenzt gelagert werden kann. Normaler Diesel 1 Jahr, Sowas Ultimate-Diesel 2 Jahre. Benzin nur wenige Monate. Eventuell kann Benzin-Stabilisator helfen.
7. Selbstverteidigung: Das ist ein schweres Thema. Denkt daran, wenn Ihr jemanden verletzt müsst ihr ihn eventuell versorgen und durchfüttern. Vermeidet es unbedingt Jemanden Gewalt anzutun. Auch wenn er Euch bedroht. Haltet lieber geheim wenn Ihr Euch vorbereitet habt!
8. Ihr habt eine Solaranlage? Dann denkt über einen Notstromfähigen Batteriespeicher nach. Ich habe einen Sehr großen Batteriespeicher für meine Anlage gewählt, auch wenn sich die Anlage dadurch nie rechnen wird. Es sei denn man preist für sich die Sicherheit einer Notstromanlage ein.
9. Wo bekommen ich Hilfe wenn das Telefon nicht mehr funktioniert? Zum Beispiel bei der nächsten Wache der Feuerwehr. Dies weiß kaum Jemand.

Hier gibt es noch viele weitere Hinweise: https://www.bbk.bund.de/DE/W … e/warnung-vorsorge_node.html

Fällt der Strom länger aus, wird es in den Städten sehr schnell sehr ungemütlich. In Lübek, Hamburg und anderen Städten wurden schon nach wenigen Stunden die Geschäfte geplündert. Sucht danach mal im Internet.
*******paar Paar
904 Beiträge
Themenersteller 
Alles was @****42 und @*****ors geschrieben haben ist korrekt und stimmig. Ich würde gerne das Gegenteil behaupten, aber das ist nun mal die Realität. Eigentlich wollte ich mal ganz vorsichtig zum Thema hinführen, aber das dürfte jetzt für manche User, die sich mit dem Thema bisher noch nicht beschäftigt haben, schon beunruhigend sein.

Die genannten Quellen sind mir alle bestens bekannt und mit einigen bin ich durch jahrelange Zusammenarbeit bzw. gemeinsame Veranstaltungen befreundet.
In der Tat ein beängstigendes Thema, und je tiefer man einsteigt desto deutlicher wird wie schlecht sich Deutschland in den vergangenen Jahren auf solche Szenarien vorbereitet hat.

Indes sehe ich jegliche Berichterstattung von "RT", vormals "Russia Today" mit besonderer Vorsicht. Hier wird seit Jahren mit einem vom russischen Staat gegründeten und finanzierten Auslandsfernsehprogramm sowie Printmedien ein Gegengewicht zu westlichen Medien etabliert. Kritiker betrachten den Sender als Auslands-Propagandakanal der russischen Regierung und werfen ihm gezielte Desinformation wie die Verbreitung von Verschwörungstheorien vor.

Auch der im Videoclip gezeigte Professor Hans-Werner Sinn, der schon in den 80er Jahren mein Universitätsprofessor war, ist für mich leider kein Maßstab für Richtig oder Falsch.

Wie die bisherigen Beiträge aber klar aufzeigen, ist Deutschland für eine dauerhaft stabile Energieversorgung denkbar schlecht aufgestellt. Frei von jeder politischer Anschauung, die wir hier ohnehin möglichst heraushalten wollen und sollten, ist der bisherige und künftig geplante Kurs aus meiner Sicht völlig unzureichend.
*****ors Paar
539 Beiträge
Bei RT ging es mir um die Quelle. Nicht um den Artikel selbst. Bei RT muss man nur schauen wer dort der Chef ist. Dann hat man keine Fragen mehr. Welche Agenda dort verfolgt wird, sieht man leicht an den Artikeln.
https://www.wiwo.de/my/unter … h5qgNnrVMg-cas01.example.org

Es geht bei Deutschland nicht darum wie Deutschland gerüstet ist, sondern was grade aktiv dazu beigetragen wird einen Ausfall der Energieversorgung herbeizuführen. Aus Absicht oder aus einem anderen Grund?

Die Leistungsfähigkeit von regenerativen Energien kann summarisch und realistisch betrachtet werden.
Hier ein Beispiel: In der Summe produziert meine Solaranlage über das ganze Jahr betrachtet sehr viel mehr elektrische Energie als ich in einem Jahr verbrauche. Realistisch betrachtet muss ich in den Wintermonaten einen erheblichen Teile der nötigen elektrischen Energie kaufen. Daher kommt die Aussage man könne nur durch Ökostrom das ganze Land versorgen. Summarisch ja, realistisch nein.

Die Energiemengen die Herr Sinn nennt, können bei Destatis überprüft werden.
****42 Mann
4.591 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ganz unabhängig vom Angebot der Energiemenge, die als "regenerative" Energien bereitgestellt werden können, muss man auch an die Grundgesetze der Elektroenergietechnik denken. Für große, auch adhoc benötigte, Energiemengen braucht man entsprechend niedrigimpedante Stromquellen. Diese müssen für energieintensive Prozesse jederzeit abrufbar ein. Ansonsten wandert die Industrie ab. Ein Beispiel ist die Schmelzflusselektrolyse zur Herstellung von Aluminium. Energiespeicher dafür zu bauen ist Unfug, weil sie viel zu teuer sind, einen viel zu niedrigen Wirkungsgrad haben und i.d.R. umweltschädlich sind ohne Ende. Das gleiche gilt für das politisch ausgeschlachtete Thema Wasserstoff als Speicher. Hat jemals dieser Populisten den Wirkungsgrad von Wasserstofferzeugung und Rückumwandlung in Strom berechnet?

Dazu kommt, dass ein Umstieg auf Elektromobilität zu Spitzenlasten führen wird, von denen wir nicht mal träumen. Niemand in D wird akzeptieren, dass er seinen irrwitzig teuren Tesla nicht Punkt 17:00 zuhause in seinem Eigenheim laden kann. Weil der danach noch zum Shopping muss. Energiemanagement soll das richten. Ich lach mich tot. Es wird dann ein Würfelspiel ob früh das Auto für den Weg zur Arbeit geladen ist oder nicht. Einmal davon abgesehen, dass D dafür noch 10-15 Jahre mindestens sowohl die Elektro- als auch die Kommunikationsinfrastruktur fehlen wird. Im Gegenzug dazu verhindern die Umweltschützer den Bau von Pumpspeicherkraftwerken, die in Spitzenlasten Energie liefern und in Schwachlastzeiten ihr Wasser wieder in die Oberbecken pumpen. In D will man alles. Keine Atomenergie, keinen Kohlestrom, keine Gaskraftwerke, keine Pumpspeicherwerke oder Talsperren für Wasserkraftwerke. Dafür kauft man den Atom- und Kohlestrom billig ein, preist ihn mit dem teuersten Strom aus dem Strommix (aktuell Gas) ein und verkauft ihn dann. Verlogen ist noch geschmeichelt. Da Transportwege für den Windstrom fehlen, verschenkt D die kW/h für 0 Cent nach Holland. Damit trotzdem Gewinn gemacht wird, wurde die EEG Umlage erfunden. Das ist keine Energiewende, das ist Betrug mit dem fatalen Ergebnis einer zerstörten Infrastruktur. Das Wort Wende für dieses Chaos zu verwenden ist lediglich eine Nebelbombe.

Wenn man das ganze Geld, welches in die jetzt z.T. maroden Windkraftanlagen gesteckt hat, in die Kernfusionsforschung gesteckt hätte, dann wäre man vielleicht damit schon weiter. Am ursprünglich in der UdSSR entwickelte Tokamak-Konzept wird in GB am JET, in Frankreich am ITER und in D am ASDEX Upgrade geforscht. Warum nicht gemeinsam an einer Großanlage? Das ist schließlich ein globales Problem. Windenergie und Photovoltaik haben aus meiner Sicht keine Zukunft. Der Energiebedarf steigt exponentiell an und die Energieversorgung hinkt hinterher.

Wenn wir uns die Rasanz des Klimawandels anschauen, sollten wir schnell auf Brückentechnologien wie moderne Atomreaktoren setzen, um Zeit zu gewinnen im Kampf gegen das CO2. Die modernen Atomreaktoren sind Null Bestandteil der öffentlichen Diskussion. Weil das Feindbild sonst zusammenbricht. Es wird immer wieder mit dem alten Schrott argumentiert, der noch aus den 80ern stammt. In D heißen die Brückentechnologien dann stattdessen Braunkohle und Gas. Das ist pervers.
****54 Mann
3.576 Beiträge
Es dürfte klar sein, dass der derzeitige Trend der E-Mobilisierung mit ausschließlich hochpreisigen , dicken Firmenwagen keine Strategie für die Bewältigung der Klimawende ist, sondern der einzige Weg für deutsche Autobauer, die Grenzwerte der EU-weit beschlossenen Senkung des Flottenverbrauchs einzuhalten, weil der Markt kleiner und spritsparender Modelle von anderen Anbietern besser bedient wird. Das System muss einfach vor die Wand fahren. Nicht mein Problem. immerhin kann man Ladesysteme bauen, mit denen die Karre auch das abendliche Gastmal bei Windstille sichert.
****54 Mann
3.576 Beiträge
Den Aufruf zum Bau privater PV-Anlagen, die "inselfähig" sind, finde ich aber sehr wichtig und bei sinkender Einspeisevergütung rechnet sich die Ausrichtung auf den Eigenverbrauch ohnehin zusehens. Ja, für die Netzsteuerung wird das eine bislang nicht annähernd gelöste/lösbare Herausforderung.
Schon lange wird der Verbrauch von energieintensiven Unternehmen wie Aluhütten zur Vermeidung von Ausfällen im Netz gesteuert. Das ist keine Erfindung der der Klimawende oder des Atomausstiegs.
Zitat von ****42:
Für große, auch adhoc benötigte, Energiemengen braucht man entsprechend niedrigimpedante Stromquellen. Diese müssen für energieintensive Prozesse jederzeit abrufbar ein.
Umgekehrt wird ein Schuh drauß: Auch die Überlast durch zuviel regenerativen Strom ist schon heute zeitweilig ein Problem für die Netze und und das werden genau die Zeitfenster für die Stromschmucker niedrigimpedanter Großverbraucher.
****imu Mann
1.296 Beiträge
Ich denke, dass so ein Blackout ein durchaus realistisches Szenario ist, wobei ich die Hauptgefahr in der Anfälligkeit der IT-Systeme sehen. Wenn sowas wie der aktuelle log4j-Exploit oder die Attacke auf die wichtigste amerikanische Ölpipeline in diesem Jahr die Systeme der Stromversorger angreift, wird es zappenduster.
Persönlich sind wir gerade dabei, uns da unabhängig zu machen. Gerade heute kam der Bewilligungsbescheid für die Förderung unserer Röhrenkollektoren - genug Fläche und drei große Pufferspeicher. Was die nicht schaffen, kommt aus dem schon installierten wasserführendem Kaminofen - Holz gibt's auch bei einem Blackout.

Und für den Strom ist eine PV-Inselanlage vorgesehen, die eine Minimalversorgung schafft - Beleuchtung und was die Heizung für Pumpen und Steuerung braucht.
Was schön wäre: Ein kleines, sparsames und kostengünstiges E-Auto, das mit einer bezahlbaren PV-Inselanlage geladen werden kann. Hab ich bis jetzt leider noch nicht gefunden.
*******paar Paar
904 Beiträge
Themenersteller 
Bereits im Jahr 2003 und 2004 habe ich meine ersten 3 PV-Anlagen mit je 12 Kwp gebaut. Die Einspeisevergütung mit 0,574 €/Kwh ist bis heute super und meine neuen Anlagen mit 60 Kwp sind auf den Objekten daneben, haben 60 Kwh BYD-Speicher und Fronius Wechselrichter nebst Notfallbox. Das reicht für die Versorgung der Firmen und des Wohnhauses auch im Winter. Im Sommer können wir die E-Autos problemlos alle laden und die Nachbarn dürfen auch kostenlos laden. Wir fahren nicht Tesla sondern Renault Zoe und Hyundai ioniq 5.

Sollte der Strom aus PV und Akku mal nicht mehr ausreichen, dann haben wir mehrere Benzin Inverter-Notstromaggregate mit je 5,4 Kwh. Natürlich sollte man auch ausreichend Kraftstoff vorrätig haben und diesen vorschriftsmäßig lagern.
*****ors Paar
539 Beiträge
Wer Herrn Dr. Sinn nicht glauben möchte, Hier ein Beitrag von Herrn Lüning.


Ich bin auch nicht dagegen sich unanhängig von fossilien Energieträgern zu machen, aber nicht mit Gewalt. Es muss bezahlbar bleiben. Deutschland sollte das nicht allein auf der Welt durchführen. Wir deindustrialisieren uns grade selbst.

Was mich besonders nervt: Mit der eigenen neuen Solaranlage muss man mit einem sehr spitzen Bleistift rechnen. Wird ein großer Speicher gekauft, (6kW vorscheschlagen, 18kW gekauft) kommt man bei den aktuellen Strompreisen erst in weit über 30 Jahren auf den Breakevenpoint.
Und der Gipfle: Ich betreibe mit der Anlage ein Kleingewerbe. Das hat steuerliche Vorteile. Den Strom den ich selbst produziere und selbst verbrauche, muss versteuert werden. Ich bezahle also Steuern and en Staat für eine Leistung die ich mir selbst überlasse. (Kleingewerbe>Privatperson).

Egal welchen Aspekt betrachtet wird, das herausziehen von Geld seitens des Staates steht immer im Vordergrund.

Das Problem der eletrischen Überproduktion von Wind- und Sonnenkraft: Die Anlagen werden ferngesteuert in der Leistung begrenzt oder sogar abgeschaltet. Der Betreiber bekommt eine erhebliche Entschädigung. Bezahlt wird diese Entschädigung (EEG-Umlage) vom privaten Stromverbraucher.
Warum gibt es keine Möglichkeit als Privatperson sich einen Heizstab oder Nachtspeicherofen installieren zu lassen und diese Überproduktion für kleines Geld zu kaufen? Das würde sofort und direkt den Einsatz von fossilen Brennstoffen beim Endkunden Einsparen.
Im großen Maßstab wird das bereits gemacht. Stadtwerke in der Nähe haben einen 30MW Elektrokessel. Die bekommen Geld dafür diesen Kessel mit überschüssigem Strom zu betreiben. Die bekommen Geld dafür das sie eletrische Energie verbrauchen! Das ist in meinem Augen pervers!
An der Strombörse gibt es tatsächlich Zeiten in denen die eletrische Energie einen negativen Preis hat.
Es ist völlig verrückt was dort läuft.

Dies ist meine persönliche Meiung. Ich will nicht behaupten das es einzig richtige Meinung ist.
****42 Mann
4.591 Beiträge
Gruppen-Mod 
Früher war das mit den Nachtspeicheröfen so. Das hat der Westen alles abgeschafft. In der DDR gab es für diese Abnehmer billigen Nachtstrom. Strom aus der Zeit in der die Netze wenig belastet waren. Heute könnte man das viel intelligenter machen. Man will es in D einfach nicht, weil, wie @*****ors es schon gesagt hat, in D die Steuern und nicht das Klima, die Umwelt oder gar der Verbraucher im Vordergrund stehen. Diese Politik ist verlogen.
In Norwegen wurde diese Woche beschlossen die Stromkunden durch Senkung von Steuern bzw. Abgaben zu entlasten. Als Stromkunden sind wohlgemerkt die privaten Kunden gemeint. So kann es auch gehen. Dazu muss man sagen, dass der Strom hier billiger ist im Vergleich zu D. Zur Zeit zahlen wir 1,22 NOK ca. 12 Cent + Steuern. Der Preis steigt aber fast täglich. Es gibt Null Grund für den Preisanstieg, außer der Gier der Konzerne bzw. der Spekulanten am Strommarkt. Aus meiner Sicht sollte die Strombörse als solche geschlossen werden und tatsächlich Energieversorger und nicht Banker den An-und Verkauf regeln. Es ist nicht nachvollziehbar, dass der Preis für Strom aus Windkraft steigt, nur weil die Saudis und die Russen am Gaspreis drehen.

Ein Aspekt kommt aber langsam auch zum Tragen. Der Klimawandel führt in Europa, bis hoch in den Norden, zu einer zunehmenden Trockenheit. D.h. Strom aus Wasser kann knapp werden und wird auch knapp. Alleine die Angst davor hat bereits den Preis für diese Stromart erhöht. by the way ... D verlegt gerade mit Norwegen zusammen ein Unterwasserkabel um Strom aus Wasserkraft nach D zu holen. Eine Totgeburt? Ich weiß es nicht.

In Summe ist das Verhalten der Energiewirtschaft bzw. der Investoren und Banken völlig lösgelöst von technischen und klimatischen Problemen. Sie verhält sich wie auf dem Börsenparkett. Damit also unlogisch, unwirtschaftlich, unmenschlich und gefährlich. Das muss aufhören, wenn wirklich irgendein Mensch eine tatsächliche Veränderung will. Daran zweifele ich aber massiv.
****54 Mann
3.576 Beiträge
Mit den Nachtspeicheröfen wurde im Westen im wesentlichen Atomstrom gespeichert, weil man die Reaktoren schlecht regeln konnte. Die taugten immer nur für die Grundlast und dafür wurde eben schon der Verbrauch angepasst gesteuert. Es geht also.
****54 Mann
3.576 Beiträge
Was die Deindustrialisierung angeht muss man heute die Globalisierung mitberücksichtigen. Arbeitsplätze sind lokal, das Kapital nicht. Das unser Dortmunder Stahlwerk inzwischen in China Dreck produziert hat ebenfalls nix mit Klimapolitik zu tun.
Als Ruhrgebietler habe ich schon in der Volksschule gelernt, dass das Erz zur Kohle kommt, weil man doppelt soviel Kohle für die Verarbeitung braucht wie wie Erz. Da wir nun eine andere Energiequelle brauchen, wird sich auch energieintensive Industrie umorientieren. Sich dem zu verschließen ist so sinnvoll wie die Weberaufstände.

Was das für unsere Gesellschaft bedeutet? Dass bald nicht nur Linke und Konservative sondern auch die am Arbeitsethos klebenden Gewerkschaften für ein Bedingungsloses Grundeinkommen sein werden und für die Staatsfinanzierung müssen Quellen unabhängig von Lohnsteuern erschlossen werden.
****42 Mann
4.591 Beiträge
Gruppen-Mod 
Der Nachtspeicherofen könnten als ein billiger, dezentraler Energiespeicher mit vergleichsweise hohem Wirkungsgrad eine echte Alternative sein. Diesmal nicht für leerlaufende Grundlastkraftwerke, sondern für das Überangebot an erneuerbarer Energie. Er könnte gleichzeitig die Abkehr vom Heizen mit Öl und Gas sein. Es wären zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Dazu braucht es aber wieder entsprechende Infrastrukturen und den Willen eine hochdynamischen Bepreisung bis zum Kunden durchzureichen. Alles Dinge, die am Lobbyismus in D scheitern. D ist zu solchen Veränderungen einfach nicht mehr in der Lage. Ich unterstelle D fehlenden politischen Willen.

Man sieht doch die gescheiterte Windkrafteinführung. An dem Tag an dem die Subventionen eingestellt wurden, wurde auch der Bau eingestellt. Das dicke Ende der Entsorgung kommt erst noch. Die Offshore-Anlagen in der Nordsee wurden z.B. ohne Berücksichtigung der zerstörerischen Wirkung von Salzwasseraerosolen errichtet. Das konnte auch niemand ahnen, dass dort Salzwasser ist. An der Uni Bremen wurde jetzt erst ein riesiger Prüfstand entwickelt um das Phänomen der Zerstörung von Leistungshalbleitermodulen in den Windkraftanlagen zu erforschen. Man altert darin ganze Windradgeneratoren in kürzester Zeit um Jahre. Die Ergebnisse sind erschreckend. D.h. der massenhafte Ausfall z.B. von Wechselrichtern läuft bereits. Das alles wird mit Steuermitteln abgefedert. Sprich Fehlkonstruktionen und überhastetes Abgreifen von Subventionen durch Spekulanten bezahlt der deutsche Steuerzahler mehrfach. Dasselbe hat D mit der Photovoltaik auch schon mal erlebt und wie immer nichts gelernt.
****54 Mann
3.576 Beiträge
Die technischen Probleme lassen sich alle lösen. Elektronik in Epoxidharz einzugießen ist keine Zauberei. Es lötet eh niemand mehr in einzelnes Bauteil aus.
Die Kinderkrankheiten bereiten mir wenig Sorge, sondern dass z.B. der Energieaufwand für das Heizen mit Strom und Geothermie, in den Ballungsräumen mangels Fläche nur mit Strom, m.E. nicht hinreichend bedacht wird. Der lässt sich nicht mit einem Ausbau des ÖPNV auffangen und Verzicht kann an der Stelle auch nicht wirklich motivieren.
Dennoch ist 'alternativlos' im Grunde die richtige Herangehensweise. Also ran an die Aufgaben und das so wie hier diskutiert ohne Beschönigung. Die hilft niemand.
*******paar Paar
904 Beiträge
Themenersteller 
Darf ich die Diskussion noch auf einen anderen Aspekt des Themas lenken?
Wie sieht es bei Euch mit der persönlichen Vorbereitung aus?

Fragen die ich bei Privatpersonen so stelle (zu den Bürgermeistern und Behördenvertretern komme ich noch) sind z.B.
  • Hast Du genügend Trinkwasservorrat (2,5 l Person/Tag) für mindestens 2 Wochen?
  • Wie lange wird noch Trinkwasser aus der Leitung kommen?
  • Ist Dir klar, dass die Toilettenbenutzung nach 48 Stunden nicht mehr funktionieren wird?
  • Ist im Haus eine funktionstüchtige Rückstauklappe eingebaut?
  • Hast Du Zugang zu Brauchwasser?
  • Hast Du Nahrungsvorräte für mindestens 2 Wochen?
  • Weißt Du wie man einen Blackout feststellt?
  • Weißt Du was bei einem Blackout sofort zu tun ist (bzgl. Strom)?
  • Wenn das Ereignis tagsüber eintritt, wie kommen die Haushaltsmitglieder von Kita, Schule, Uni und Arbeitsstätte nach Hause? Was ist abgesprochen?
  • Ist bekannt, dass Insulin (für Diabetiker) gekühlt und nur 14 Tage gelagert werden kann?
  • Wer braucht Herz- oder Blutdruckmedikamente und sind diese ausreichend vorrätig?
  • Ist klar, dass Öl- bzw. Gasheizung nicht mehr funktionieren?
  • Wie werden Haus bzw. Wohnung besonders im Winter jetzt beheizt?
  • Gibt es Kochmöglichkeiten
  • Ist bei Bedarf Babynahrung vorhanden?
  • Ist bei Bedarf Tiernahrung vorhanden?
  • Gibt es ein Batterie oder Akkuradio?
  • Hast Du Kerzen, Teelichter und Taschenlampen griffbereit?
  • Hast Du einen Feuerlöscher im Haus?
  • Hast Du Löschspray und eine Löschdecke?
  • Hast Du Rauch- und CO-Melder?

Das ist nur eine kleine Auswahl aus einer Checkliste, die wir erstellt haben. Diese gibt es auch für Firmen und Kommunen.
****42 Mann
4.591 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich für meinen Teil kann sagen, dass ich maximal die Hälfte auf dem Schirm habe. Einige Dinge sind schlicht nicht lösbar. Z.B. verschreibungspflichtige Medikamente auf Vorrat. Weder in D noch in Norwegen bekommt man Medikamentenmengen größer als N3-Packungen. Und diese bekommt man erst neu, wenn sie fast aufgebraucht sind. Als Privatpatient kann man sie teuer kaufen, aber in i.d.R. schmeißt man die dann ungenutzt weg. Da gleiche gilt für Lebensmittelkonserven. Es gibt Prepper, die da eine ausgefeilte Logistik betreiben. Diese Menschen sind mir allerdings zutiefst suspekt, weil fast alle auch eine Knarre im Schrank haben.

Für zwei Wochen Lebensmittel vorhalten heißt regelmäßig Lebensmittel wegwerfen. 2 Wochen? Wozu, wenn man nach 3 Tagen verdurstet oder erfroren ist. Gibt aus meiner Sicht wenig Sinn.

Feuerlöscher und Löschdecke sind in Norwegen übrigens Pflicht in jedem Haushalt. Rauchmelder auch. Rauchmelder viel länger schon als in D. In GB waren die Rauchmelder schon in den 90er Pflicht. Auch hier ist D wieder einmal Schlusslicht.

Alternative Heizmöglichkeiten kann jeder mit Eigenheim schaffen. Wenn er Holz aus aus dem Wald holen oder teuer kaufen kann. Wer auf Miete wohnt hat verloren.

Letztendlich ist unsere Art zu leben autark nicht mehr möglich. Das geht bei der Konstruktion der Häuser los und hört bei den Gewohnheiten für Vorratshaltung, Einkauf und Verbrauch auf. Wir sind also alle extrem von einem Black Out gefährdet. Autarkes Leben, auch nur für wenige Tage, ist eine Illusion in unserem Kulturkreis. Das geht schon damit los, dass Katastrophen über Apps gemeldete werden. Ohne Strom keine Meldung.
*****ors Paar
539 Beiträge
Was bei einem Ausfall jeglicher Infrastruktur geschieht oder geschehen könnte, ist in dem Roman Blackout von Marc Elsberg beschrieben.
Allerdings gehe ich davon aus, dass die Lage schneller und früher dramatisch wird als in dem Roman beschrieben. Den allermeisten werden innerhalb der ersten drei Tag Wasser und Nahrung ausgehen.
Dann werden plündernde Mobs durch die Straßen ziehen. Diese werden irgendwann auch die Gemeinen um den Städten herum plündern. Nur wer sehr ländlich lebt und in einer Dorfgemeinschaft integriert ist, hat eine Chance länger als einen Monat zu überleben.

Ja, unsere Art zu leben wurde auf Sand gebaut.

Warum wird diese kommende schwere Energiekrise herbeigeführt? Ich arbeite für einen Energielieferanten. Kunden erreichen Preiserhöhungen für Wärme und Strom. Seitdem stehen die Telefone nicht mehr still. Es geht nicht um eine Mehrbelastung von 50€/a. Es geht um eine zusätzliche Belastung von hunderten oder sogar tausenden € pro Jahr für den privaten Haushalt. Das Treibt viele Haushalte an die Belastungsgrenze.
Energieintensive Industrie verlässt schon seit einiger Zeit das Land. Die künftigen Energiepreise werden diesen Prozess erheblich beschleunigen. Dadurch wird es sehr viel mehr Erwerbslose geben. Und das könnte zum bedingungslosen Grundeinkommen führen. Und wer bezahlt das?

Wem nutzt das ganze?
*****021 Frau
1.081 Beiträge
@*****ors und @****42: Den Argumenten kann ich nur beipflichten. Die geplanten Maßnahmen sind weder durchgerechnet noch durchführbar noch erreichen sie das Ziel eines effektiven Umweltschutzes. Denn eine kurzfristige Verdopplung der Windkraft- und Solarzellanlagen wäre nur unter Verbot von Einspruchs- und Klagemöglichkeiten denkbar. Wenn man beobachtet, was eine einfache Impfaufforderung (noch haben wir ja keine Impfpflicht) bereits für radikalisierte Kräfte freisetzt, ist das gesellschaftspolitische Klima angesichts solcher Maßnahmen kaum auszumalen.
Kürzlich las ich, dass sich China über zusätzliche Wettbewerbsvorteile angesichts unserer ökologischen Bemühungen freue. Wenn aber sowohl Indien als auch China ihren CO2-Ausstoß erst 2050/60 signifikant reduzieren wollen, erscheint das von uns geplante Vorgehen erst recht sinnlos. Denn „die Welt“ wird sich mitnichten an uns ein Vorbild nehmen!
****54 Mann
3.576 Beiträge
Ich teile die dystrophischen Fortschreibung der Analyse nicht, die ich anfänglich durchaus teile.

Der Grund dafür ist, dass der Mensch im Grunde gut ist!

Ich setze das mal als eine Behauptung in die Welt, obwohl mir klar ist, dass diese Einschätzung nicht von jedem geteilt wird, vor allem nicht von dem oben zitierten Herrn Sinn und seinen neoliberalen Vordenkern. Der homo oeconomicus ist natürlich ein Arschloch, den will niemand zum Freund. Aber der ist ja auch nur der zur Ideologie erstarrter Avatar eines Menschen in den Beschränkungen mathematischer Modelle der Wirtschafts-'wissenschaftler', die allesamt der Wirklichkeit nicht gerecht werden.

In der Krise zeigt sich das Beste am Menschen, Hilfsbereitschaft und Solidarität.

Wer mehr braucht als die Beispiele z.B. aus dem Ahrtal, dem empfehle ich die lesens-/hörenswerte Abhandlung unter dem Titel "Im Grunde gut" von Rutger Bregman, ein prima Weihnachtsgeschenk zum Vertreiben der Angst.
*******paar Paar
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Themenersteller 
Zitat von ****54:

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In der Krise zeigt sich das Beste am Menschen, Hilfsbereitschaft und Solidarität.
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Auch das ein sehr wichtiger Punkt, wenn auch unter Fachleuten sehr umstritten. Wir hatten im letzten Jahr hier in Karlsruhe am KIT mehrere Vorlesungen zu dem Thema "Verhalten von Menschen in Krisensituationen".

Es waren Wissenschaftler anwesend, die das Verhalten nach Tsunamis, Erdbeben und bei Versorgungsengpässen untersucht haben. Da gibt es eine Gruppe, die bei Katastrophen in diese Gebiete reist um das Verhalten und die Hilfsbereitschaft der Menschen zu beobachten und zu erforschen.

Gerade in Entwicklungsländern waren Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft sehr groß. Je entwickelter die Länder waren, desto mehr nahm die Hilfsbereitschaft nach deren Beobachtung hingegen ab. Auch konnte beobachtet werden, dass der Zusammenhalt auf dem Land deutlich ausgeprägter war als in der Stadt. Auch versuchten die "Städter" sich bei Wasser- bzw. Nahrungsmangel sich diese Dinge dann auf dem Land zu besorgen, da sie selbst wenig bis keine Ressourcen hatten.

Ich frage mich schon wie das bei uns wäre? Wir leben hier am Ortsrand sehr idyllisch, haben zwei Brunnen, genügend Nahrung usw.

Inzwischen finden sich in den Medien immer wieder Hinweise, dass man sich vorbereiten solle und selbst der Hamburger OB hat gestern vor Versorgungsengpässen im Zusammenhang mit der Pandemie gewarnt. Er rief explizit dazu auf Vorräte anzulegen. Auch das Bundesamt für Bevökerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) macht klare Vorgaben, dass man für 10 Tage Vorräte angelegt haben sollte. Viele halten das in der Stadt für nicht möglich, wobei auch das geht, wenn man weiß wie.

Dieses "vorbereitet sein" oder "to be prepared" finde ich per se gut. Da ich die Szene durch meine Vorträge im deutschsprachigen Raum ganz gut kenne, habe ich da jedoch nur sehr selten "militante Prepper" kennengelernt, wie es sie in den USA häufig gibt.

Auch wir sind gut vorbereitet und könnten uns schon über mehrere Monate selbst versorgen. Dazu tragen der Garten, die Brunnen, die Inselfähigkeit unserer PV-Anlagen, 3 Gefrierschränke, ein gut gefüllter Vorratskeller (hatten wir schon immer) und gute Freunde im 10 km Umkreis (gute Funkverbindung mit Funkgeräten) bei. Sollten Mitmenschen aus unserem Umfeld oder Freundeskreis in Not geraten, so sind wir selbstverständlich auch bereit diesen zu helfen.
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