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Aleppo und andere humanitäre Katastrophen

****54 Mann
3.577 Beiträge
Themenersteller 
Aleppo und andere humanitäre Katastrophen
Ich möchte die Frage von Fotograph_56 aufgreifen:
Talk mit Niveau: Talk mit Niveau...?!?!?

Müssen wir uns in humanitäre Katastrophen einmischen *frage*

Kann man von außen etwas richtig machen, wenn ein Konflikt Aspekte eines Bürgerkriegs aufweist?

Oder sollte Politik in diesem Fall nur alles tun, um Einmischung von jeglicher Seite zu unterbinden und ansonsten “einen Deckel“ auf den Konflikt legen, bis er sich von selbst totläuft?

Und wer ist “wir“? Die Zivilgesellschaft oder die Regierung?

Ich sehe keine direkte Gefahr, dass wir in langweilige weltanschauliche Grundsatzdebatten abgleiten könnte und bitte das ggf. zu vermeiden.

Ich fühle mich Hilflos und Ahnungslos
BBC1 zeigt im Moment ein Dokumentaire und es gibt 90000 Kinder in Aleppo die nich weg fahren/ Weg gehen ...90000 traumatisiert Kinder vor meine Augen ..und wir wollen die Grenzen feste machen. Ich habe selbst Krieg erlebt und diese Sachen bleiben mit mir noch.....für die Kinder müssen di...e UN machen mit Macht und Soldaten aber Putin wird nein sagen. warum? Putin ist unsere neue Napoleon. Kleine Männer mit Egos sind immer die Probleme....
*******ter Frau
4.541 Beiträge
Egal wo es kracht ...
... egal wo, an welcher Stelle, geholfen werden muss. Es ist ein lukratives Geschäft, welches da betrieben wird! Für das jeder Beteiligte gern als Wohltäter (an)gesehen werden möchte.
So lange keine Nation bereit ist, die wirklichen Ursachen von Kriegen und Armut zu benennen und zu bekämpfen, so lange sie sich weigern, die wirklichen Ursachen zu erkennen. Braucht hier keiner mit den Finger auf den Anderen zu zeigen. Humanitäre Hilfe ist toll. Aber wem nutzt sie? Den Opfern nicht!

Und wenn ich sehe wie wenig gegen Armut im eigenen Lande getan wird, dann weiß ich wie ehrlich es um die staatlich verordnete Humanitäre Hilfe bestellt ist. Habt ihr euch schon mal gefragt warum man mit attraktiven Kindern/ Mädchen, für Spenden wirbt?
****mar Paar
2.113 Beiträge
Ein interessantes Thema, und eines, an dem man sich die Köpfe heiß reden kann.

Dazu möchte ich (m) ein Beispiel aus unserer eigenen Erfahrung der letzten Jahre anführen: den Balkankrieg.

Ich stelle einfach einmal die Frage: Was wäre passiert, wenn die Amerikaner sich heraus gehalten hätten und die EU die Grenzen zu den betroffenen Balkanländern außer für Flüchtlinge dicht gemacht hätte? Natürlich können wir nur spekulieren. Ich bin der Meinung, es hätte nicht mehr und nicht weniger Leid gegeben. Man hätte genau so viel und so wenig gemordet, wie es dann tatsächlich geschehen ist. Aber das politische Gefüge in Europa wäre nicht destabilisert worden.

Natürlich hätten wir humanitäre Hilfe insofern leisten müssen, dass wir Migranten aus dem Balkan bei uns aufgenommen hätten (und das haben wir ja ohnehin, auch damals schon).

Die Einzigen, denen es schlechter gegangen wäre, als es jetzt der Fall ist, wären die Kriegsgewinnler gewesen.

Warum ich das hier darstelle? Weil ich mir die Frage stelle, ob wir durch gut gemeinte humanitäre Hilfe im Ausland die Dinge nicht nur noch schlechter machen, als sie schon sind.
Hauptsache genug Waffen liefern, Geschäft machen und Macht ausüben...das Menschliche bleibt öfters auf der Strecke. Traurig genug. .Und überall flüchten Menschen, suchen ein normales Leben. Wie lang werden einige so unverantwortlich handeln?. Das ist unvorstellbar dass es solche Konflikte noch gibt und dass einige diesem Zustand nicht vermeiden können oder wollen.....
Ich denke
Jeder von uns wurde in eine solche Situation flüchten und was besseres suchen....
Fight or flight
Es gibt nur 2 Möglichkeiten..... Kämpfen und Sterben oder Fahren und Sterben...... Für mich Option 2 ......Ich verstehe nicht warum UN nichts macht.....Ich war selbst in Angola als UN peacekeeper um die Frauen und Kinder zu schützen da haben wir Leute gerettet...Nur Putin ist das Problem beim UN......wie gesagt ein kleiner Macho Mann.....
****54 Mann
3.577 Beiträge
Themenersteller 
Ich dachte bei dem innerstaatlichen Aspekt auch daran, dass es keinen Lerneffekt gibt, wenn nicht einer deutlichen Mehrheit die Sinnlosigkeit klar wird.
Als positives Beispiel denke man an die deutschen “Erbfeindschaften“, deren Vertreter sich auch nicht mehr aus dem Gebüsch wagen.
Und Putins Handlungsweise erklärt sich nicht zuletzt aus verletztem Stolz seiner Nation, die bei Ausweitung der EU nach Osten und in Libyen ausgetrickst worden ist.
Verletzter Stolz von Nationen. Ein Kriegsgrund neben wirtschaftlichen Interessen, wenn Andere den Kopf hinhalten müssen?
*****ka1 Frau
3.184 Beiträge
Nur ein Luftkorridor könnte imho noch den Eingeschlossenen mit der Grundversorgung helfen, aber das bedarf einer Genehmigung der Staatsführung.

Dumm ist Putin jedenfalls nicht:

der Sturz Assads würde die stärksten Milizen an die Macht bringen und das sind nunmal die Dschihadisten.

Und klein sind auch Erdogan und Angela - sollte uns das zu denken geben oder doch eher die Tatsache, dass Katar und Saudi Arabien weiterhin ohne jede Scham mit Waffen beliefert werden, die u.a. auch an den IS weitergereicht werden?

Wenn ich mir das Friedensgesäusel, nie den "bösen" Erzfeind Putin dabei unerwähnt lassend, so anhöre, wird mir schlecht.
Als man
sich des baldigen"Sieges" und der "Erledigung" Assads und der sozialistischen Baath-Partei schon sicher schien und schon damit anfing von Gottesstaat bzw. Kalifats zu reden, da war wenig von humanitären Katastrophen wie Friedensapellen und dergleichen zu hören in der westlichen Welt. Der immer neue Zufluß von " Dschihadisten" und Waffen über die Türkei nach Syrien und deren Ausbildung in der Türkei, gleiches gilt übrigens auch für Jordanien, wurde stillschweigend geduldet und indirekt gar unterstützt, den es galt Saudi-Arabien und Katar als "gute" Freunde bedingungslos zu unterstützen bei ihrem streben alleiniger Machtfaktor und deren menschenfeindlichen Whahabismus als Alleinstellungsmerkmal für die arabische Welt zu festigen. Syrien als gefallener und danach willfähriger Staat war und ist gedacht als Vorposten für den Angriff auf den Iran. Doch weder Syrien noch der Irak und auch Afghanistan als direkte Nachbarstaaten des Irans sind bisher nicht in dem Sinne gefallen, das gewisse westliche Kreise den direkten Zugriff auf den Iran wagen würden.

Nachdem die russische Luftwaffe seit dem 30. September 2015 Bombadierungen durchgeführt hat, die auf die Zerstörung der militärischen Infrastruktur der Dschihadisten abzielten, wird auf westlicher Seite zunehmds das Gejammere lauter. Seit dem 6. Januar, der das Ende der ersten Phase der russischen Bombardierungen markiert, gewinnt die Syrische Arabische Armee an allen Fronten an Terrain, mit Ausnahme von dem Gebiet nördlich von Aleppo. Tatsächlich kommen von dort neue Dschihadisten, d.h. frische Truppen über die Türkei, mit neuer Ausstattung. Hier befinden sich die von der Türkei herführenden Korridore für Rekruten, Waffen und Munition für den IS und die ’Gemäßigten’. In der entgegengesetzten Richtung, in die Richtung der Türkei, fließt der Strom von LKWs, voll mit syrischem Öl aus den IS-kontrollierten Gebieten.

Doch Aleppo geht langsam den Feinden des syrischen Volkes verloren, die legitime Regierung unter Assad und seiner Baath-Partei kommen einer ihrer legitimen Ziele wieder ein Stück näher. Die Absicherung der Grenze mit der Türkei wäre für Syrien die Garantie, dass die Dschihadisten nicht mehr mit modernen Waffen und Munition, besonders mit den US-amerikanischen BGM-71 TOW Panzerabwehr Raketen versorgt werden können.

Je mehr die Aggressoren bzw. deren Hilfstruppen in Syrien in Bedrängnis geraten, um so größer deren plötzliches Geschrei nach Frieden. Nicht Russland hat diesen Krieg angezettelt, auch wenn von westlicher Seite alles versucht wird, dies der Öffentlichkeit weis machen zu wollen.

LG che
****mar Paar
2.113 Beiträge
Es ist schon bemerkenswert:

Da sagt einer, das Assad-Regime sei eine legitime Regierung. Die aber greift flächendeckend mit von den Vereinten Nationen geächteten Waffen die eigene Bevölkerung an. Syrien ist übrigens Mitgründer der UN. Der UN-Generalsekretär bezeichnet das als Barbarei und als Kriegsverbrechen.

Muss man das noch weiter kommentieren?

Und entschuldigt Unrecht von einer Seite Unrecht von einer anderen Seite?

Mit genau solcher Argumentation von beiden Seiten wurde doch die humanitäre Katstrophe erst erzeugt.
Bevor sich hier Theorien und vermeintliche Ursachen in heftiger Diskussion entladen werden, möchte ich alle bitten, erst einmal an die Menschen in Aleppo zu denken. An alle, die im Bombenhagel EGAL von welcher Seite umgekommen sind, Angehörige sowie alles Hab und Gut verloren haben. An alle, die auf der Flucht sind, selbst wenn sie gar nicht wissen wohin- Hauptsache möglichst weit weg.

An alle Kinder, wie von http://www.joyclub.de/my/4150059.alive64.html geschildert, die nun auf der Flucht nach nirgendwo hochgradig traumatisiert sind. An alle Helfer, die auf den Hilfskorridoren selber Opfer vom Bombardierungen werden. An Ärzte, Schwestern und Pfleger, die ohne Strom, Medikamente und Betten Unmögliches möglich machen sollen.

Aber auch an alle, die es wie durch ein Wunder in andere Länder geschafft haben und dort mit einer ganz neuen und nie erwarteten Fratze der Gewalt konfrontiert werden. Die von politischen Randgruppen und orientierungslosen Politikern hin- und hergeschoben oder sogar angegriffen werden, deren Unterkünfte angezündet werden und die mitunter von Hirnlosen allesamt als mutmaßliche IS-Terroristen abgestempelt werden.
Nun gut,
mittlerweile ist es ja jeder Präsident oder jede Regierung, die nicht willfährig westlichen Interessen zu folgen bereit ist, als nicht legitim gewählt anzusehen.

Breite Öffentlichkeit und Stimmung gegen diese "Unpersonen" wird dann mittels Lügen geschaffen, um militärische Interventionen dann selbst mittels Nato oder durch Söldner und anderen kriminellen Subjekten durchführen zu können--erwähnt seien hier die bewiesene "Brutkastenlüge"(Kuwait 1990 erster Golfkrieg), die bewiesene Lüge von Massenvernichtungsmitteln und der Verbindung des Iraks zur Al-Qaida betreffs der Anschläge vom 11.September 2001 in den USA, die dann zum zweiten Golfkrieg 2003 führten und die ebenfalls bewiesene Lüge des Giftgaseinsatzes von April 2013 von syrischen Regierungseinheinheiten im von westlicher Seite geschürten syrischen Bürgerkrieges, der zunehmends zur weltpolitischen Bedrohung geworden ist.

Die Vereinten Nationen untersuchten die von den USA, Frankreich und Großbritannien gesammelten Beweise für den Chemiewaffeneinsatz und bewerteten sie am 21. Juni als nicht schlüssig, da die Blut- und Gewebeproben von Dritten in die Hände dieser Länder gespielt wurden und nicht von Inspektoren vor Ort gesammelt wurden. Vielmehr deutete vieles demnach darauf hin, dass der Sarinangriff nicht von der syrischen Regierung, sondern in Kooperation von türkischen Geheimdienststellen mit der islamistischen Al-Nusra-Front unter Falscher Flagge durchgeführt wurde, um die USA mittels der Vortäuschung eines Giftgasangriffs durch Assad zur Intervention in Syrien zu veranlassen.

Und entschuldigt Unrecht von einer Seite Unrecht von einer anderen Seite?

Soll Syrien, der Irak oder der Jemen auch noch bereitwillig die andere Wange hinhalten, damit diese genauso blutig geschlagen wird wie die erste, um dann zahnlos geworden einen Wiederaufbau des zerstörten Landes nach westlicher Vorstellung ertragen zu müssen, der natürlich von den Syriern, Irakern oder Jemeniten zu zahlen sei, im Sinne von Integration a la Fordern und Fördern, heißt überwiegende Armut für fast alle in sozialer, kultureller, politischer und finanzieller Form und grenzenloser Freiheit und Reichtum für sehr wenige im eigenen Land und im Westen selbst??
Oder wehrt man sich besser, um nicht gänzlich fremdbestimmt von whahabistischen Menschenverachtern wie abendländlichen Heuschrecken zu sein, den Wiederaufbau selbst in die Hand nehmend??

Wer besoffen Auto fährt sollte nicht dem Alkohohl die Schuld für eine entstandene Katastrophe geben, sondern sich fragen, wie man nur so dumm und gierig gewesen sein konnte, zu glauben keiner könnte einem etwas.

LG che
****54 Mann
3.577 Beiträge
Themenersteller 
Ich hatte gehofft, dass wir das Thema behandeln könnten, ohne in die immer gleichen und immer kontroversen Schuldzuweisungs-Debatten abzugleiten.

• LANGWEILIG, LANGWEILIG, LANGWEILIG * und fruchlos

Ich habe keinerlei Lust mich darauf einzulassen und aus meiner Warte sehr wohl notwendige Richtigstellung anzubringen.

---

Aleppo war nur das Beispiel, dass uns allabendlich bei den Nachrichten wegschauen läßt !
Nimm jeden anderen Konflikt und beantworte die Frage, ob eine Einmischung von außen welcher Natur auch immer für einer nachhaltigen Entwicklung förderlich sein kann oder gewesen ist.

An den humanitären Katastrophen kristallisiert sich das moralische - nicht das politische - Problem:

Was richten wir mit unserem Helfersyndrom dort an?
Wo haben wir der Masse der Bevölkerung in ihrer Heimat schon nachhaltig geholfen?

Die Hilfe für Flüchtlinge ist etwas anderes insofern, als sie nicht in die gesellschaftliche Auseinandersetzung in den Katastrophenländern eingreift.

Aleppo ist ein aktuelles aber sogar ein schlechtes Beispiel, weil der innere Konflikt sehr stark von äußern Interessen anderer Staaten befeuert wird. So kann er jedenfalls ewig weiter brennen. Aber haben wir außer für die Flüchtlinge zu sorgen irgendeine nachhaltige Handlungsmöglichkeit, die sich nicht in gleicher Weise befeuernd auf den Konflikt auswirken würde?

Schon die Frage einer Luftbrücke zur Versorgung der Bevölkerung ist - wäre sie den machbar - ein Problem, wenn dabei automatisch auch kämpfende Truppen mitversorgt würden. Und natürlich holen die sich den ersten Bissen, einen Großteil der Medikamente usw.. Kennen wir doch Alles.
Wer was gemacht hat ist egal
Mmn54 ist korrekt wer wo wie Schuldig ist , ist jetzt egal..... Die Situation ist einfach wir müssen die Opfer da retten. Ein 6 Stunde Mission für einen Dusenjager kann bis 1 million Euro kosten.....eine 2 Wochen Pause könnte ein Refugee Kamp finanzieren.........Wir mussen erst ein gültiger ceasefire machen und die UN geht rein und Opfer raus und alle Seite Geld geben für die ceasefire Refugee Kamp .Geld ist immer dabei für Krieg muss auch da sein für die Opfern....
Sorry
Sorry mnn_54 heisst er.... Entschuldigung
****mar Paar
2.113 Beiträge
Alive64:
Aber das versucht man doch schon seit Wochen zu veranlassen. Es hat sich als undurchführbar erwiesen.

Wir werden humanitäre Katastrophen nicht vermeiden oder beenden können, solange starke "Interessenten" weiter Stellvertreterkriege führen.
****54 Mann
3.577 Beiträge
Themenersteller 
Der Versuch eines Neuanfangs im Sinne von Talk mit Niveau: Talk mit Niveau...?!?!?

****e64:
Die Situation ist einfach wir müssen die Opfer da retten.

Diese einfache Antwort bringt es auf den Punkt: Es ist einfach unerträglich das Leiden mitanzusehen.

Und in dieser Hilflosigkeit ist es verführerisch, dass ich mich auf das eine oder das andere Interpretationsmuster und Handlungsangebot einlassen, obwohl ich doch weiß, dass die aktiven Player im Spiel ihre eigenen Interessen verfolgen und eben nicht das Leiden der Menschen im Fokus haben.

Ich möchte aber mehr fragen, mehr beschreiben und räume ein, dass ich nicht verstehe - grade weil ich mir das schon ein Weilchen ansehe.

Zunächst aber möchte ich die Ausgangsfrage noch einmal konkretisieren: Jeder Konflikt hat seine spezifischen Wurzeln, jeder Player seine Interessen. Darum geht es mir hier ausdrücklich NICHT!
Es geht mir vielmehr darum, ob es bei den Konflikten, deren unerträgliches Leiden wir miterleben, überhaupt eine positive Intervention von außen geben kann.

Aus den Nachrichten des Tages:
"In Mali gibt es keine Verständigung zwischen der Regierung und den Islamisten. Daher muss der Einsatz der Bundeswehr die Situation stabilisieren."
Muss er? Führt die Intervention zu mehr Dialogbereitschaft?

"Für weitere Mittel an die Zentralregierung Afganistans in Kabul erwartet die Bundesregierung einen verstärkter Kampf gegen die Korruption."
Sind es nicht grade diese "herrenlosen", d.h. nicht aus der Wirtschaftskraft des Landes selbst erwachsenen Mittel, die nach einer Verteilung durch Korruption innerhalb der bestehenden Machtverhältnisse schreien?

Ganz grundsätzlich und bei gleich welchen Interessenlagen:

Kann also unser Mitgefühl irgend etwas Gutes anrichten, wenn es als Intervention von Außen in die Gesellschaften hinein getragen wird?

Wo sind die positiven Beispiele?
Friedensdorf international heute dazu
*........ Die Oberhausener Kinderhilfsorganisation beobachtet eine zunehmende Verschlechterung in zahlreichen Lebensbereichen. Aus Sicherheitsgründen kommen viele Menschen nicht mehr bis nach Kabul, um dort bei der Partnerorganisation von Friedensdorf International, dem Afghanischen Roten Halbmond, um Hilfe für ihre kranken und verletzten Kinder zu bitten. Selbst in der Hauptstadt ist die medizinische Versorgung prekär und für die untere soziale Schicht kaum zu erreichen. Ohne die Sicherung der grundlegenden Bedürfnisse kann dem internationalen Terrorismus nach Einschätzung der Hilfsorganisation nicht der Boden entzogen werden. Eher im Gegenteil sind Familienväter aufgrund der dramatischen Lebensbedingungen gezwungen, sich radikalen Gruppierungen anzuschließen, weil sie zumindest Gehälter zahlen und Versprechen geben, die das Überleben der Großfamilie realistischer erscheinen lässt.

*...................Radikale Gruppen, die zwar die Rechte der Menschen missachten, aber immerhin für Frieden und Sicherheit sorgen, scheinen dann für viele Menschen das womöglich geringere Übel, wie es schon nach dem Fall der Mudjaheddin und dem Einmarsch der Taliban 1996 zu beobachten war. Die Menschen brauchen dringlicher denn je Hoffnung und Aussicht auf Besserung, was vor allem mit gemeinsamen internationalen humanitären Bemühungen erreicht werden kann.

Der ganze Text

http://friedensdorf-onlinere … ehrter-krieg-in-afghanistan/
****54 Mann
3.577 Beiträge
Themenersteller 
Mal so ganz doof gefragt:

Wenn aber die "terroristischen" Organisationen das Überleben der Großfamilien besser sichern können, warum überlassen wir ihnen dann nicht das Feld?
@mnn
...das hab ich mich auch gefragt....

so ganz doof *zwinker*
*****ka1 Frau
3.184 Beiträge
Ich halte jede Einmischung in die innerstaatlichen Angelegenheiten anderer Länder zu Ordnungszwecken für die Freisetzung zerstörerischer Kräfte, die eher das Gegenteil von dem bewirken, was man vorgeblich damit bezweckt.

Gute Beispiele für dererlei Interventionen sind mir bis jetzt leider noch nicht untergekommen.
****mar Paar
2.113 Beiträge
Vielleicht ist es kein gutes Beispiel, aber wie beurteilst Du die Einflussnahme der drei westlichen Siegermächte nach dem 2. Weltkrieg auf das Grundgesetz und die Wirtschaftsordnung in der (alten) Bundesrepublik?
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team Gruppen-Mod 
Mit einem ganz alltäglichen Beispiel kann jeder selbst erleben, was solche nicht erbetenen Einmischungen bewirken können: Man muss sich nur mal ungefragt in die persönlichen Probleme eines Menschen oder ebenso ungefragt in die Partnerschaft von Freunden einmischen. Da kann man was erleben - um das mal salopp auszudrücken.

Ganz anders kann und mag das aussehen, wenn Menschen, Paare, Familien (und vielleicht auch ganze Nationen?) ausdrücklich um Hilfe und Einmischung bitten.

(Der Antaghar)
@heureka
Du hast es auf den Punkt gebracht!!

Erinnern wir uns nur einmal kurz zurück an den damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler, der ehrlich sagte, warum Deutschland sich auch militärisch in Afghanistan einsetzen würde--eben aus wirtschaftlichen Interessen. Er bekam heftige Schelte dafür und ganz besonders aus einer Ecke, die diesem Militäreinsatz zustimmte, ihn aber als Friedensmission zu verkaufen versuchte. Wo steht Afghanistan heute?? Irak, Syrien, Jemen, Mali, Ukraine etc. etc., überall das gleiche Muster und die gleichen Auswirkungen--Flucht, Vertreibung, Hunger, Elend, Mord und Totschlag.

Helfen direkt vor Ort ist kaum möglich ohne dabei seine Identität aufgeben zu müssen, Spenden machen nur wenige glücklich und vor allem reich, den wirklich Notleidenen in diesen Gebieten nutzt das gar nichts und diejenigen von denen die hierher gekommen sind, sind wiederum nur Spielmasse, um sie gekonnt und skrupellos gegen die vielen Einheimischen, die im menschenverachtenden höher, weiter und schneller System längst abgehängt worden sind oder drohen es zu werden, ausspielen zu können.

Das einzige was ich sehe um künftige Katastrophen möglicherweise verhindern zu können und jetzige Katastrophen zumindest ein bißchen zu dämpfen, ist solidarisch untereinander zu sein und mit den Füßen auf der Strasse abzustimmen und den sozialen Frieden zu erstreiten, sich nicht blenden lassen von Medienhetze und scheinheiliger Politik.

LG che
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