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Alkoholismus - ein Tabu

Alkoholismus - ein Tabu
Alkohol ist kein Tabu, Alkohol ist gesellschaftlich anerkannt und kaum ein Mensch kann sich ein Fest oder eine Feier ohne Alkohol vorstellen.
Über die Gefahren des Rauchens wird ständig und überall gesprochen. Rauchen wird immer mehr aus der Öffentlichkeit verbannt. Es werden Zahlen genannt, wie viele Raucher durch ihre Sucht sterben, wie hoch der wirtschaftliche Schaden durch's Rauchen ist.
Keiner kommt auf die Idee, Alkohol zu verbannen oder stellenweise zu verbieten.
Auf Bier- und Schnaps-Flaschen werden keine bunte Bildchen drauf geklebt, von torkelnden Säufern, die sich vollgekotzt oder sich eingenässt haben. Keine Bilder von Säuferbeinen, Säuferlebern, Krampfadern in der Speiseröhre.

Ich bin Raucher und weiß, dass Rauchen nicht gesund ist. Ich bin aber auch Alkoholiker, allerdings seit 22 Jahren absolut trocken.
Das Rauchen hat mir nicht das Leben zu einem großen Teil versaut, das Rauchen hat nicht meine Familie zerstört. Das Rauchen ließ mich nicht schwankend und grölend durch die Gegend torkeln. Rauchen macht einen nicht zum Gespött der Leute, Raucher sind nicht so peinlich wie Säufer.

Aber Saufen wird gefördert. Von Jahr zu Jahr gibt es mehr Feste. Immer ein Grund zu feiern. Fußball-WM. Kistenweise wird das Bier (spezielles WM-Sonderangebot) aus den Läden geschleppt. Einen Sieg ohne Alkohol zu feiern, scheint für einen Großteil der Fans unmöglich. Bei der Niederlage tröstet der Alkohol dann.
Feste aller Art werden neu erfunden. "Leberwurst-Fest", "Spargelfest", "Erdbeerfest". Das ist gut für die vielen heimlichen Alkoholiker, also die riesige Dunkelziffer. Denn auf einem Fest werden besoffene toleriert. Es gehört dazu.

Eine siebenstellige Zahl "offizieller" Alkoholiker gibt es in unserem Land. Die Dunkelziffer beträgt wahrscheinlich das Mehrfache.
Ein Mensch, der auf einem Fest 10 Flaschen Bier trinkt - ist er ein Alkoholiker?
Auf jeden Fall.
Ein Mensch, dessen Körper nicht alkoholgewöhnt ist, also der normale Gelegenheitskonsument, der zum Essen mal gerne ein Glas Wein trinkt, würde es gar nicht packen, 10 Flaschen Bier zu trinken.
Autofahrer, die mit 2 Promille angehalten werden - 100% Alkoholiker. Denn ein Gelegenheitskonsument könnte mit 2 Promille schon nicht mehr stehen, geschweige denn Autofahren.

Ich kenne Leute, die bei jeder sich bietender Gelegenheit mindestens 6-8 Biere trinken. Darauf angesprochen, ob sie eventuell ein Alkoholproblem haben, werden sie wütend ob dieser ungeheuerlichen Verdächtigung.
Ich wurde auch immer wütend, wenn jemand mal den Mut hatte, mir zu sagen, dass ich Alkoholiker bin.
Alkoholiker sind Weltmeister im Belügen von sich selbst und Anderen.
Ein Alkoholiker lässt sich erst helfen, wenn er ganz unten im Dreck angelangt ist.
Alkoholiker werden jahre- und jahrzehntelang von der Familie gedeckt, von Arbeitskollegen gedeckt, manchmal sogar von Vorgesetzten.
Denkt auch mal jemand an die Kinder von Alkoholikern?

Ich plädiere für ein Alkoholverbot auf Festen, da sie den Alkoholismus fördern.
Man kann auch ohne Alkohol Feste feiern. Ich kann das seit 22 Jahren.
****low Frau
8.452 Beiträge
Für mich ist Alkoholismus alles andere als ein Tabu. Es ist sogar erschreckend gesehen, gesellschaftlich gefördert.

As ich jünger war und in New York gelebt habe, bin ich am Wochenende immer mit meiner Clique weggegangen. Wir nannten es Bar Hopping. Von einer Bar also zur nächsten. Ich habe nie Alkohol getrunken und wenn ja, dann eher sehr, sehr wenig. Ich war immer die Einzige mit einer Cola in der Hand und muss gestehen, das wurde von einigen aus meiner damaligen Clique nicht gerne gesehen. Es kam einmal sogar zu einem Fall, wo mir doch tatsächlich das Colatrinken verboten wurde und ich wurde mit Cocktails abgefüllt deren Hauptzutat, Vodka - versteckt unter Säften - war.

Eine sehr gute Freundin hat mir vor einigen Wochen erzählt, dass ihr Freund eine Couchpotato geworden ist, wobei sie doch so gerne weg geht. Jetzt hat sie ihn überreden können mitzugeben und er sucht auch die Veranstaltungen aus. Der Nachteil, er hat eine sehr bewegende alkoholische Vergangenheit hinter sich und wollte dem Alkohol eigentlich aus dem Weg gehen. Jetzt hüpfen sie von Straßenfest, zum Weinfest, Hauptsache Alkohol ist im Spiel und das reichlich. Er geht mit ihr wieder weg, kommt aber auch wieder besoffen nach Hause.

Ich hatte halt immer das Gefühl, wenn du nicht trinkst, bist du langweilig und out. Wie schon gesagt, für mich alles andere als ein Tabu sondern gesellschaftliches eher ein Muss. Immerhin werden ich bei Einladungen immer nach meiner Alkohol- und nicht nach meiner Softdinkspräferenz gefragt und meine Nachbarn kaufen nicht 1-2 Flachen Wein, sondern immer ganze Kisten von 24 Stück.
********er75 Mann
6.736 Beiträge
Verbote waren bei jedweder Art von Drogen noch nie zielführend.
Die Beispiele aus der Geschichte, wie die Prohibition in den USA, belegen das genauso wie das Verbot von harten Drogen das es nahezu weltweit gibt.

Letztlich ist eine Reduktion von Drogenmissbrauch nur durch eine soziale Ächtung und einen Verlust des „Cool-Faktors“ zu erreichen.
Und das ist nur durch Aufklärung und Kontrollen möglich. Gerade im Bereich Alkohol ist hier im Bereich Jugendschutz noch einiges möglich.

Grundsätzlich halte ich es für einen problematischen Denkansatz, wenn ich der Gesellschaft die Aufgabe zuschiebe, durch Verbote und starke Eingriffe in die Privatsphäre, mündige und erwachsene Bürger Vorsicht selbst zu schützen.

Genau so wie Alkohol musste man dann, konsequenterweise, auch das Rauchen verbieten und auch gefährliche Hobbys, wie Motorradfahren, Paragliding, Fallschimspringen und Co. verbieten, da das alles Hobbys und „Laster“ sind, die primär dem privaten Vergnügen dienen und gleichzeitig eine überdurchschnittliche Gefährdung der eigenen Gesundheit und des eigenen Lebens darstellen, ganz zu schweigen von der Gefährdung anderer.
********vate Mann
2.454 Beiträge
Für mich ist das kein Tabu..
Zum einen trinke ich gar keinen Alkohol.... ich hab es nie vermisst und ich hab mich nur kurz rechtfertigen müssen, warum ich nix trinke. Ich kann bestätigen, dass man sehr gut ohne Alkohol leben, feiern und Spaß haben kann.
Ich teile Deine Meinung absolut: Alkohol ist die verbreitetste und sicherlich auch teuerste Droge, die es gibt. Die Folgen von Alkoholkonsum belastet die Wirtschaft und das Gesundheitssystem stärker, als Haschisch und Co.

Es ist das altbekannte Thema: Der Staat nimmt Geld ein (Alkoholsteuer seit 2018), zusätzlich noch die MwSt auf die Produkte.
Die Kosten der Gesundheitspflege dagegen tragen die Versicherten. Dem Staat kann es wirtschaftlich zumindest egal sein.
Der Staat apelliert eigentlich an die Selbstdisziplin der Menschen - Alkohol in Maßen, nicht in Massen.... Wir sind ja ein freies land und können selbstbestimmt entscheiden. Ich bin eigentlich auch dafür, dass dies so bleibt. Ich will - selbst als Nicht- Alkoholtrinker - mir eigentlich nicht vorschreiben lassen, was ich tun und lassen darf. Daher bin ich nicht für Verbote - denn dann holen sich Kids, Alkoholiker etc. den Stoff für zuhause oder - hab ich auch schon erlebt - man brennt sich das schwarz zu Hause irgendwo.

Für mich sind eher andere Punkte wichtiger:
Werbeverbote, konsequente Prüfung von Alkoholabgabestellen (im Kiosk um die Ecke konnten Kinder ab 14 Vodka kaufen *schock*), empfindlichere Strafen bis zu Entzug der Lizenz.

Und ansonsten hast Du absolut Recht mit der Aussage, dass Alkoholiker sich selbst nicht einschätzen können. Ich kannte einen Alkoholiker, der von sich behauptete, er könne jederzeit aufhören. Er machte immer zur Fastenzeit eine Abstinenzkur....
Mit zunehmender Dauer wurde er immer unleidlicher und als das Ende der Fastenzeit kam, hat er sich sofort die Kante gegeben..... Es gibt viele Ausprägungen von Alkoholismus.... vom Dauerpegel über Quartalssäufer ist da vieles möglich. Es ist da aber wie bei vielen anderen Dingen auch so (z.B. Depressionen) - menschen gestehen sich Dinge nicht ein und reagieren erst dann, wenn es nicht mehr geht. Insofern kann man als Außenstehender häufig auch nichts tun, man kann nur warten, bis sie wirklich so down sind, dass sie bereit sind, sich helfen zu lassen. Und dann ist das wie bei anderen Fällen auch: von ganz unten wieder neu aufbauen.

Mein Kompliment an Dich, wenn Du es bis heute geschafft hast. Die Versuchungen sind ja allgegenwärtig, von Moncherie über Alkohol in Saucen beim Kochen bis hin zu jeder Feier, wo man immer eingeladen wird und ablehnen muss.
Ich drücke Dir die Daumen, dass es so bleibt!
Zu Heartdiver:

Ich weiß, dass Verbote nichts bringen, das ist auch nur ein frommer Wunsch von mir. Ich wollte auch mal die Reaktionen auf meine Verbots-Forderung testen.
Natürlich gibt es gefährliche Sportarten, aber da gefährdet sich der Sportler hauptsächlich nur selbst. Und das ist seine Sache.
Durch Paragliding wird keiner verhaltensauffällig, Paragliding ist nicht bewusstseinsverändernd und Paragliding ist wohl nur selten der Auslöser von Familiendramen oder öffentlicher Aggressivität.

Zu Manilow: Alkohol ist kein Tabu, sondern gesellschaftlich anerkannt und gefördert. Alkoholismus ist aber ein Tabu. Keiner gibt freiwillig zu, Alkoholiker zu sein. Kaum eine Frau sagt in der Öffentlichkeit, dass ihr Mann Alkoholiker ist. Man redet nicht darüber. Man denkt auch nur ungern darüber nach, denn sonst müsste der Eine oder Andere ja auch über seinen eigenen Alkoholkonsum nachdenken.
Jeder Mensch, der Alkohol trinkt, sagt natürlich: Ich kann mit Alkohol umgehen. Ich hab das im Griff.
Das sagen auch die Alkoholiker selbst.
********vate Mann
2.454 Beiträge
@ manilow
Definierst Du Dich über Alkoholkonsum? Ich mache es nicht.... ich habe schon als Jugendlicher, wenn drum herum die Jungs aus der Fußballmannschaft nach dem Sport tranken, dankend abgelehnt. Bei Feiern, Job und Co habe ich immer deutlich und konsequent gesagt, dass ich nicht trinke. Es gab zwar immer wieder Leute, die meinten, sie müssten mich irgendwie dazu bringen - aber das hab ich geflissentlich ignoriert.
Mein Selbstbewusstsein ist aber auch so ausgeprägt, dass es mir egal ist, was andere Leute von mir denken! Es ist MEIN Leben, ich muss mich keinen Leuten anpassen - wer mich nicht mag, der muss mit mir nichts zu tun haben. Ich hächel aber auch nicht solchen Leuten hinterher, um irgend eine "Anerkennung" zu bekommen. Für was? Dass ich eimerweise Sangria trinken kann? Dass ich Komasaufen überstehe? Dass ich in meinem Leben schon 100 Biersorten getestet habe? Ich hab früher viel Milch getrunken (Milchbubi) oder Cola getrunken (Colaboy)...sowas hab ich mir alles angehört, es war mir aber absolut egal.

Im Job ist es einfacher: Da sage ich immer:

Sorry, ich bin Muslim, ich darf keinen Alkohol trinken..... oder
Sorry, ich bin trockener Alkoholiker, ich darf keinen Alkohol trinken.

Beides stimmt zwar nicht, ich mag einfach das Brennen des Alkohols nicht im Mund. Aber ich mache mir immer einen Spaß daraus zu sehen, wie die vorherigen Großmäuler auf einmal ganz verlegen und ruhig werden *gg*

Daher plädiere ich auf das Selbstbewusstsein jedes Menschen, nein zu sagen! Alles, was ich nicht will, ist tabu....das haben wir ja auch in anderen Debatten......

Und denjenigen, die meinen, sie müssen andere zum Alkoholtrinken animieren, sei gesagt: Haltet den Schnabel, trinkt meinetwegen für Euch, aber lasst andere damit zufrieden
*********og82 Mann
415 Beiträge
Ich bin selbst kein unbeschriebenes Blatt, was Alkohol angeht und bin etwas zwiegespalten bei dem Thema. Mit Bier und Wein hab ich weniger ein Problem als mit Schnaps. Zumindest da sollte es härtere Regeln geben. Kiffen darf man nicht, weil das ja böse und gefährlich ist, aber ne Pulle Jägermeister bekommt man für nen Zehner an der Tanke *vogel*
Ich denke seitens der Politik und der Industrie werden die Alkoholsüchtigen in diesem Land billigend in Kauf genommen.
Sorry, ich bin trockener Alkoholiker, ich darf keinen Alkohol trinken.

Ein trockener Alkoholiker, der sich seiner Krankheit bewusst ist und freiwillig keinen Alkohol mehr trinken möchte, sagt niemals: Ich DARF keinen Alkohol trinken.
Wer sollte das verbieten? Ich sage: Ich MÖCHTE keinen Alkohol trinken und das ist absolut ehrlich gemeint. Ich möchte nicht, basta.
****low Frau
8.452 Beiträge
********vate:
@ manilow
Definierst Du Dich über Alkoholkonsum?

Wieso sollte ich mich über etwas definieren, was für mich kein Problem darstellt?

Ich habe nie getrunken und tue das heute auch nicht. Lass mich im Monat mal 1-2 Gläschen etwas trinken und das ist schon viel.


Mein Selbstbewusstsein ist aber auch so ausgeprägt, dass es mir egal ist, was andere Leute von mir denken!

Widersprichst Du Dir denn nicht mit dieser Aussage?

Im Job ist es einfacher: Da sage ich immer:

Sorry, ich bin Muslim, ich darf keinen Alkohol trinken..... oder
Sorry, ich bin trockener Alkoholiker, ich darf keinen Alkohol trinken.

Wieso sollte sich Jemand GERADE in seinem Job dafür rechtfertigen müssen, wieso er kein Alkohol trinkt? Wenn Dein Selbstbewusstsein doch so ausgeprägt ist, reicht dann nicht die einfache und direkte Wahrheit, dass Du Dir aus Alkohol nichts machst?


Daher plädiere ich auf das Selbstbewusstsein jedes Menschen, nein zu sagen! Alles, was ich nicht will, ist tabu....das haben wir ja auch in anderen Debatten......

Ganz genau! Sag beim nächste Mal einfach, dass es Dir nicht schmeckt und nicht, dass Du trockener Alkoholiker oder Muslim bist. Vor wem musst Du Dich denn rechtfertigen, außer vor Dir selbst? *zwinker*
Ein trockener Alkoholiker, der sich seiner Krankheit bewusst ist, wird niemals sagen: Ich DARF keinen Alkohol trinken.
Wer sollte es ihm denn auch verbieten.
Er wird sagen: Ich MÖCHTE keinen Alkohol trinken.
So mache ich das.
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Erstmal vielen Dank für die Offenheit, mit der hier geschrieben wird *top*.

Trotzdem finde ich den Ruf nach immer mehr Verboten bedenklich.

In einer Zeit, in der es zunehmend ins Bewusstsein tritt, wie viele gesundheitliche Gefahren uns durch Umweltgifte umgeben, erscheint mir der Ruf nach dem Verbot von Konsumgütern, deren "Genuss" dem persönlichen Willen unterliegt, wie eine "Mogelpackung".

Der Staat lässt den Einsatz von Pestiziden zu und ein Abgasskandal folgt auf Horror - Nachrichten über Gammelfleisch, Gift durch Frittieren und so weiter und so weiter...

Selbst, wenn wir versuchen, extrem wachsam und bewusst zu leben, können wir uns vielen Schadstoffen nicht entziehen und die Deklaration auf einer großen Menge von Produkten ist viel zu ungenau. Mangelnde Transparenz im Sinne der Profite...

Und das, was dem eigenen Willen unterliegt, soll der Staat nun verbieten?
Wer mit (noch legalen) Drogen nicht in Eigenverantwortung umgehen kann, ruft nach staatlichen Sanktionen FÜR ALLE?

Ich finde, man kann die eigene Schwäche nicht dadurch kompensieren, dass man von allen Abstinenz erwartet, damit man z. B. als trockener Alkoholiker nicht zum Außenseiter auf Festen wird.
Wenn ich die Fahrerin nach einer Feier bin, kann ich auch nichts trinken, weil ich für mich und andere Verkehrsteilnehmer Verantwortung habe.

Ja, als Mutter würde ich mir wünschen, dass weniger Gefahren in Form von Drogen "lauern" würden, aber... auch hier kann ich nicht meine Verantwortung auf die Gesellschaft abladen. Oft machen Verbote gerade bei Jugendlichen den Reiz aus.

Ich rauche. Somit bin ich für meine Kinder kein gutes Vorbild. Mein Ältester raucht auch. Meine Tochter lehnt es ab. Der Jüngste... Na, mal abwarten...

Alkohol? Nach 2 Kölsch bin ich satt. Dass man mehr Bier trinken kann, kann mein Bauch nicht nachvollziehen. Cocktails sind teilweise sehr lecker, aber... nach dem Zweiten meine Lebensgeschichte zu erzählen, ist auch nicht immer angebracht. Da gucke ich also, in welcher Gesellschaft mal mehr als einer möglich ist und Alkohol auf Betriebsausflügen... - eher unpassende, finde ich.

Am Abend mal 'nen Schnaps - höchstens 2 - aber... danach finde ich jeden weiteren schön nicht mehr lecker.

Ich denke also, es kommt auf die Menge an und von mir selbst weiß ich, dass es sehr schlecht ist, zu trinken, wenn es einem mal NICHT gut geht, denn
... Alkohol ist KEINE Lösung.
Kein Alkohol aber auch nicht, denn Symptome und Ursachen sollte jeder in Eigenverantwortung und für sich selbst kritisch hinterfragen.

Alles Gute wünsche ich euch, gute Antennen, auf euch selbst zu achten und Menschen, die eure persönlichen Entscheidungen dann ohne Wenn und Aber akzeptieren. *vielglueck*
********vate Mann
2.454 Beiträge
@ Manilow
...das liegt an meiner Form des Humors....ich spiele gerne damit, andere peinlich zu berühren..das geht halt nicht nur hier im sexuellen Bereich *gg*
Mir persönlich ist das doch egal, ich bestell mein Wasser und basta.... aber das ist nicht so lustig, als wenn ich das so mache....
***ly Frau
186.006 Beiträge
JOY-Team 
Spannendes Thema.

Ich trinke sehr gerne Alkohol. In verschiedenen Situationen. Mal mehr, mal weniger. Ohne Eskapaden. Ich brauche keinen Alkohol, um dazu zugehören oder um ein vermeintliches Ereignis zu feiern. Ich trinke um des Geschmackes Willen und weil von Zeit zu Zeit der kleine Rausch sehr angenehm ist und mich auf andere Themen und Ideen kommen lässt. Ich nutze aber auch Alternativen, wenn ich den Geschmack möchte, aber den Rausch nicht - alkoholfreies Radler, beispielsweise.

Was mich stört ist tatsächlich die Werbeindustrie, die Alkohol als #musthave zelebriert. Mich stört auch, dass es gesellschaftliche Floskeln gibt: "Ach trink doch einen mit", "Du fährst? Na aber einen kannst du doch noch!" etc.

Ich finde Rauchen ist wie Trinken eine persönliche Entscheidung, dafür bin ich gegen Verbote, wie es sie in anderen Ländern gibt. Dass "allewelt" trinkt und Alkohol braucht, stimmt natürlich so nicht. Das sieht man besonders in vielen anderen Kulturen und Religionen. Wir Deutschen sind da in der Mehrheit anders, das stimmt. Wir lieben unser Brot und unser Bier. Das kann man schon mal hinterfragen *zwinker*
Ich möchte noch mal betonen, dass ich ein Alkoholverbot für unwirksam halte.
Mein "Plädoyer" für ein Alkoholverbot auf Festen war nur eine kleine Provokation.

Aber stellen wir uns mal vor, ein Festbetreiber würde freiwillig sagen, in diesem Jahr gibt es keinen Alkohol. Die Umsatzeinbußen wären groß.
Das zeigt aber doch, dass Alkohol schon ein gesellschaftliches MUSS ist, dass eine große Zahl der Festbesucher nicht auf Alkohol verzichten können oder wollen.
Warum ist das so? Hat man Angst, dann nicht locker genug zu sein, nicht richtig feiern zu können?
Warum MUSS der Mensch Alkohol zu sich nehmen?
Raucher MÜSSEN Tabak zu sich nehmen, weil sie süchtig sind.
*********og82 Mann
415 Beiträge
*******_DA:

Aber stellen wir uns mal vor, ein Festbetreiber würde freiwillig sagen, in diesem Jahr gibt es keinen Alkohol. Die Umsatzeinbußen wären groß.
Das zeigt aber doch, dass Alkohol schon ein gesellschaftliches MUSS ist, dass eine große Zahl der Festbesucher nicht auf Alkohol verzichten können oder wollen.
Warum ist das so? Hat man Angst, dann nicht locker genug zu sein, nicht richtig feiern zu können?
Warum MUSS der Mensch Alkohol zu sich nehmen?
Raucher MÜSSEN Tabak zu sich nehmen, weil sie süchtig sind.

Ja ich denke schon, dass das für viele "dazu gehört". Sich zu berauschen liegt in der Natur des Menschen. Menschen berauschen sich aus den verschiedensten Gründen bereits seit tausenden Jahren und so wird es wahrscheinlich auch weiterhin bleiben. Zu glauben, dass alle Menschen, oder zumindest ein Großteil, völlig rauschfrei leben können oder wollen ist leider illusorisch
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Eigentlich
müsste ich schlimmer Alkoholiker sein, denn mein Vater hat mich im Alter von 12 beauftragt, für ihn die Weinproben mit den Weinvertretern und die Bestellungen zu tätigen für unser Café. Mein Lieblingsgetränk zu jener Zeit zum Essen war allerdings süße Cognac-Schorle. Dem Wein bin ich als Kind einer Weingegend natürlich treu geblieben, bin Mitglied einer Weinloge bei Honeckers Mundschenk, Bier kommt nur hin und wieder in Frage, dafür im Sommer Cocktails wie Caipirinha.

Und wenn ich eines sagen kann , ist, dass ich kein Alkoholiker bin, sondern das Maß kenne, was mir gut tut.

Aber ich kenne natürlich auch die andere Seite der Menschen, die Alkoholsucht treibt und die damit nicht nur sich, sondern ihre Angehörigen als Co-Abhängige unglücklich machen. Daher werde ich mich hüten, Alkoholsucht kleinzureden. Aber an den skandinavischen Ländern ist gut zu sehen, dass starke Verteuerung keine Lösung ist, dass dann jede Gelegenheit zu ausgiebigen Saufgelagen genutzt wird.

Ich unterscheide zwischen genießen, trinken, saufen.
***ie Frau
7.319 Beiträge
*******_DA:
Warum MUSS der Mensch Alkohol zu sich nehmen?
Raucher MÜSSEN Tabak zu sich nehmen, weil sie süchtig sind.

Ich muss ja nicht trinken, aber ein gutes Glas Chardonnay schmeckt einfach sehr gut zu einem guten Essen. Und bei einem Fest mal einen über den Durst zu trinken, bis einem der Kopp so schön schummerig wird, das ist hin und wieder auch lustig.

Der Weg in die Abhängigkeit von Alkohol ist deutlich komplexer, als bei Nikotin. Ich kenne kaum jemanden, der sich nur nach einem guten Essen eine Zigarette anzündet (das sind dann die Zigarrenraucher), oder bei einem Fest mal ne Schachtel raucht, danach aber dann wieder gar nicht. Bei Alkohol geht das eben sehr viel länger gut.

Süßigkeiten machen auch abhängig. Wir sind im Grunde alle zuckerabhängig. Oder kann noch irgendjemand ohne ständigen Süßkram? Dabei ist zu viel Zucker erwiesenermaßen gesundheitsschädlich. Aber kein Koch würde auf das Dessert am Ende des Menüs verzichten wollen. Oder sag mal: "Nein, danke, ich esse keinen Zucker, das macht abhängig"?
********er75 Mann
6.736 Beiträge
Man muss auch klar zwischen (erhöhtem) Alkoholkonsum auf Festen und Alkoholismus im allgemeinen differenzieren.
Der Alkoholiker trinkt nicht um in Gesellschaft lustiger zu sein, oder zu feiern, vielmehr ersäuft er im wahrsten Sinne des Sprichworts seine Probleme im Alkohol. Dazu kommt dann noch Sucht, Abhängigkeit und Entzugserscheinungen.
Da geht’s dann nicht mehr um lustiger sein dank/mit Alkohol, sondern um überhaupt noch funktionieren zu können.
Bei Alkoholismus geht es, wie den meisten Drogensuchterkrankungen, um Flucht vor dem Alltag und seinen Problemen.
Alkohol ist da der bequemste, und vor allem auch der legale Weg.
Ohne Alkohol wird es dann eben eine andere Droge sein, die für den Süchtigen diesen Zweck erfüllt.

Ich bin auch eher der typische Gesellschaftstrinker, der gerne mit seinen Freunden im Biergarten sitzt, feuchtfröhliche Feste feiert, einen guten Wein oder ein Bier zum Essen trinkt, aber dann auch wieder tage- und wochenlang keinen Alkohol trinkt.
Wenn ich fahre gibt’s für mich nur 0,0ppm.
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Warum Alkohol beim Feiern?

Weil - meine Meinung - Menschen ständig ein Alibi suchen, das ihnen die Verantwortung für ihr Handeln abzunehmen scheint.

"Nicht zurechnungsfähig" gewesen zu sein, wird oft als Rechtfertigung benutzt.
Die Gesellschaft versucht doch alles in irgendwelche Bahnen und Regeln zu lenken und man muss doch nur mal Karneval nach Köln fahren...

Wer getrunken hat, glaubt, dadurch ein Alibi zu haben, seine "Triebe" beiweitem offener ausleben zu dürfen, als im nüchternen Zustand.
Ich habe den Eindruck, man versucht sich "Einen anzusaufen", damit man sich - gesellschaftlich akzeptiert - von Zwängen
befreien kann.

Das ist leichter, als generell - und ganz nüchtern 😉 - Normen zu hinterfragen.
" Doppelmoral " dürfte hier passen.
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Mit Cola
was auch süchtig machen kann (schon wegen des Zuckers), lassen sich manche Stimmungen nicht zaubern. Wenn ich beim Speisen auf die Ostsee schaue (oder auf das Mittelmeer, den Atlantik, den Pazifik,..) gehört schillernder Wein im Glas einfach dazu.
****en Frau
18.202 Beiträge
Gruppen-Mod 
Als das Sadasia, ein Club in - ich glaube - Dortmund eröffnete, bekamen sie keine Schanklizenz. Also preisen sich die Betreiber als das Etablissement, in dem es keinen Alkohol gibt.
Ich fand das richtig super, weil ich es ähnlich sehe wie die TE, aber logischerweise gab es einen Aufschrei des Entsetzens.

Meine Erfahrung zeigt: Die, die dem Alkohol zugetan sind, haben tatsächlich eine Hemmschwelle, das Wort Alkoholismus zu nennen, vor allem ganz sicher nicht im Zusammenhang mit der eigenen Person.

Ich sage immer: Ein Mensch, der am Tag eine Zigarette raucht, ist ein Raucher. Diesem Satz widerspricht man mir in der Regel nicht. Ratet, was passiert, wenn ich diesen Satz sage:
Ein Mensch, der am Tag ein alkoholisches Getränk zu sich nimmt, ist ein Alkoholiker.
Soukie, du hast es zu 100% treffend beschrieben.

Es geht hier nicht darum, was alles sonst noch ungesund ist oder süchtig macht.
Genau das machen aber Alkoholiker, nämlich vom Alkohol ablenken und z.B. mit dem Finger auf Drogensüchtige zeigen. Oder auf die Gesundheitsrisiken des Rauchens hinweisen. Ablenkungsmanöver nennt man das.
Ich habe in den Anfangsjahren meiner Alkoholsucht (ca. ab 18) nur am Wochenende gesoffen oder bei "besonderen" Anlässen. Ich habe die Woche über mit dem Finger auf die gezeigt, die am hellichten Tag besoffen waren. Ich habe sie verächtlich gemacht, denn ICH hatte ja den Alkohol im Griff. Ein paar Jahre später war ich auch mitten in der Woche besoffen. Aber Alkoholiker waren immer nur die Anderen.
Alkoholiker ist man schneller als man denkt. Das gemeine daran ist, dass, wenn man es merkt, schon zu spät ist.
"Ich trinke ja NUR ...", ist eine beliebte Rechtfertigung unter Alkoholikern.
********vate Mann
2.454 Beiträge
@ Coleen
das würde ich nicht so radikal sehen - denn mit dem Begriff eines Alkoholikers sind ja Attribute verbunden, die auf das Thema Sucht und Krankheit referenzieren. Nicht jeder, der alle paar Wochen ein Glas bier oder Wein trinkt, ist Alkoholiker.

Ich würde es eher so definieren (und das scheint auch ein allgemein anerkannter Begriff zu sein): Gelegenheitstrinker.... mit diesem Begriff können sich selbst die meisten Betroffenen arrangieren...
Gelegenheitstrinker trifft es. Das sind diejenigen, die ihren Alkoholkonsum wirklich unter Kontrolle haben. Und ab und zu ein Glas Wein oder ein Bier zum essen oder zu einem besonderen Anlass, ist auch nichts Verkehrtes.
Wer aber täglich 3 Flaschen Bier trinkt, bzw. trinken muss, ist schon ein Alkoholiker. Wer es an einem Abend packt, 6-8 Bier zu trinken, ist alkoholgewöhnt, also zumindest gefährdet. Wenn er das natürlich regelmäßig macht, dann ist er Alkoholiker.
Ich gratuliere Dir, daß´Du davon los kamst!

Aber, das Loskommen hast ja auch Du seit 22 Jahren geschafft, ohne daß es Alkoholverbot gibt.

Solange es nur um mich selobst geht und ich mit meinem Verhalten keine Anderen gefährde,
bin ich gegen jegliche Bevormundung von oben.

Das gilt für Rauchverbote in Raucherkneipen genauso,
wie für die Gurtpflicht,
etwaiges Akoholverbot,
usw usw.

Ich möchte das Persönlichkeitsrecht haben,
SELBER zu entscheiden, welchen Gefahren ich mich aussetze und auf welche Art ich mich umbringen will.
Da hat mir keiner bevormundend reinzureden.
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