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Alkoholismus - ein Tabu

Ich finde nicht, dass ich ein Problem habe. Woran machst du also das Problem fest?

Ich glaube dir, dass du kein Alkoholproblem hast. Und natürlich ist nicht jeder gefährdet, nur weil er ab und zu Alkohol trinkt.

Ich habe in den Kliniken, in denen ich zusammengerechnet über 1 Jahr verbracht habe, zu viele Alkoholiker gesehen. Ich habe mich 2 Jahre lang um ein 19-jähriges Mädchen gekümmert, die spätestens mit 14 Jahren Alkoholikerin war. Ich lernte sie in der Klnik kennen.
Ein hübsches, intelligentes Mädchen. Geboren in einem Darmstädter Problemviertel als Tochter einer Alkoholikerin und eines Afrikaners, den sie nie kennen gelernt hatte.
Ihre Mutter hat ihr schon als 12-jährige die Schnapsflasche hingestellt, damit sie in Ruhe mit ihren wechselnden Lovern ficken konnte. Wenn die Tochter dann besoffen war, wurde sie von den Kerlen befummelt.
Sie hatte keinen Schulabschluss, keine Berufsausbildung, keine Arbeit.
Sie vögelte jeden für eine Flasche Schnaps. Sie wohnte im Obdachlosenasyl, weil sie für ihre abgesoffene Mutter eine Schlampe war.
Sie hatte einen einzigen großen Wunsch, einen ganz normalen Mann und ganz normale Kinder, also eine ganz normale Familie.
Ich gab ihr ein bißchen Heimat. Sie durfte mich besuchen, wenn sie nüchtern war. Sie durfte keinen Alkohol mitbringen. Dafür durfte sie bei mir auf der Couch pennen. Sie sagte mal, sie könne nur lachen, wenn sie bei mir wäre. Sie sagte, sie hätte noch nie einen echten Freund gehabt, also einen Kumpel-Freund, ein Mann, der sie nicht ficken möchte. Sie fragte mich, ob ich ihr Kumpel-Freund sein möchte.

Sie war immer wieder verschwunden, abgesoffen, wochenlang. Dann stand sie wieder vor der Tür.
Sie konnte sich bei mir ausruhen, bis zur nächsten Sauf-Tour.
Sie verliebte sich in einen Junkie, bekam zwei Kinder von ihm.
Das letzte, was ich von ihr hörte war, dass das Amt ihr die Kinder abgenommen hat. Sie ist verschwunden.

Sie hatte nie eine Chance.

Ich habe viele Alkohol-Wracks gesehen und auch näher kennen gelernt.
Ein 25-jähriger, der silbernes Jubiläum feierte. Der 25. Entzug.
Er fasste sich ununterbrochen an den Hals. Ich fragte ihn, was mit seinem Hals ist.
Krampfadern in der Speiseröhre. Alkoholikerkrankheit. Wenn eine platzt, ist man in wenigen Sekunden verblutet.
Regelmäßig wurden die Straßengrabenfunde von der Polizei gebracht. Vollgeschissen, vollgepisst, vollgekotzt.
Die Schwesternschülerinnen durften sie dann baden.
Wenn sie wieder nüchtern waren, prahlten sie von ihren Saufgelagen.

Das will keiner sehen. Und es sieht ja auch keiner.
Ich habe es gesehen und kriege die Bilder nicht mehr aus dem Kopf.
Ich kann keine Betrunkenen mehr sehen. Es kotzt mich an. Ich gehe auf keine Feste mehr, denn dann würde ich wieder die verdrehten Augen (die jeder Betrunkene hat), die roten Gesichter, die torkelnden, grölenden Gestalten sehen. Besoffene sind peinlich, oberpeinlich.

Ich will sie nicht mehr sehen.
***ie Frau
7.319 Beiträge
Danke, Soukie_3 für deinen offenen und ehrlichen Bericht.

Auf jeden Fall gehört eine Ursache dazu. Tatjana, die Menschen in deinen Beispielen und wahrscheinlich auch du selbst fangen ja nicht aus Spaß an der Freude damit an, ihr Heil im Rausch zu suchen und dann nicht mehr davon los zu kommen.
Ich verstehe, dass du auf keine Feier mehr gehen willst. Das Feiern abzuschaffen ist doch aber keine Lösung und holt den Alkoholismus auch nicht aus dem Tabu.
Ist nicht eher das versteckte Saufen das Problem. Dann wenn es keiner sieht. Das Verstecken der Flaschen, das Umfüllen in harmlose Getränkeflaschen, der Versuch den Alkoholgeruch mit Mundwasser zu verstecken.

Familie, Freunde, Bekannte, Kollegen ... da kann/sollte/müsste man doch spätestens dann mit denen sprechen, wenn einem was komisch vorkommt. Und hoffen, dass es beim anderen einen Denk- und Lösungsprozess in Gang setzt (wie bei Soukie).
Ich möchte weder Alkohol verbieten, noch möchte ich Feste und Feiern abschaffen.

Natürlich gibt es meistens einen Grund, warum jemand anfängt regelmäßig zu trinken. Es gibt aber keinen Grund, warum jemand dann zum Alkoholiker wird und der andere nicht. Den einen erwischt es, den anderen nicht. Das ist das Gefährliche am Gewohnheitstrinken. Bis man es merkt, dass man süchtig ist, ist es zu spät.
Das Gewohnheitstrinken wird dadurch gefördert, dass es von Jahr zu Jahr mehr Feste gibt.
Auf einem Fest kann man ja besoffen sein, da sagt keiner was, denn auf einem Fest ist es ja "erlaubt".

Mein ältester und bester Freund und ich haben schon als Jugendliche gemeinsam regelmäßig Bier getrunken. Ich wurde zum Alkoholiker, er nicht. Er trank aber täglich Bier und auf Feiern war er auch betrunken.
Vor ein paar Jahren, ich war schon lange trocken, sagte er mal zu mir, er müsse unbedingt seinen Bier-Konsum verringern. Über die Jahre wurde nämlich aus einem Feierabend-Bier zwei Biere, dann drei, dann vier. Er merkte, dass er seinen Alkoholkonsum nicht mehr im Griff hat. Er trank dann eine Weile überhaupt kein Bier mehr, dann fing es wieder mit einem Feierabend-Bier an, denn er glaubte, er hätte es wieder im Griff. Irgendwann waren es wieder 4 Flaschen. Er muss sich seit Jahren immer wieder selbst kontrollieren und die Bremse ziehen. Ist es da noch ein Genuss, sein Feierabend-Bier zu trinken, wenn man ständig ein schlechtes Gewissen dabei hat? Er würde gerne drauf verzichten, kann es aber nicht.
Und so geht es vielen Leuten. Sie hangeln sich immer an der Grenze zum Alkoholismus entlang, spüren, dass es ihnen nicht gut tut, können es aber nicht ganz lassen.
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Die Frage ist, ob und wann man verzichten muss, bzw sollte.
Warum wollte der Freund denn "den Konsum in den Griff bekommen", Tatjana?

Die Frage kling vielleicht seltsam, weil "im Griff haben" heute so wichtig ist - wichtiger, als uns gut tut, vermute ich...

Natürlich ist Alkohol gefährlich, wenn man an einem gewissen Punkt ist - daher auch mein letzter Beitrag - ABER... sind die "Feierabendbier" für jeden gleich riskant?

Mein Großonkel wurde alt, war dabei gesund und ich denke, dass jeder gerne Kontakt mit ihm hatte.
Er trank - wenigstens im Alter, vorher weiß ich es nicht - morgens 'nen Schnaps im Kaffee, was ich als Kind sehr ungewöhnlich fand. Nachmittags dann Bier und immer wieder einen Korn. Er lud die Leute gerne ein, wirkte immer guter Laune und... hat bis zuletzt nicht damit aufgehört.
Er lebte glücklich und zufrieden. Seine Frau auch und die erwachsenen Söhne kamen auch gerne zu Besuch - einer hatte sogar nebenan gebaut...
Es wirkte echt alles total in Ordnung.

Hätte er aufhören sollen? Hätte er sich dann nicht grundlos was genommen?

Es gibt vermutlich nicht viele, die mit Alkohol so umgehen, dass dabei weder für sie selbst, noch für die Umwelt irgendwas problematisch ist.
Geraucht haben in der Familie auch alle.

Meine Eltern fuhren ungern dort zu Besuch. Die Stimmung war ihnen zu locker, das Haus nicht hygienisch genug (Rauchen, Haustiere, kein Desinfektionsmittel) und... passte nicht zu ihren (langweiligen?) Werten.

Wer "hat nun Recht"?
Der, der genießt, alles lockerer sieht und... irgendwie das Leben feiert, oder der, der extrem seine Pflichterfüllung betont (wie mein Vater), abends platt mit einer Tasse Tee vorm Fernseher liegt und nichts tut, außer arbeiten und nie ein berauschendes Leben hat? 🤔
Es gibt zum Glück doch viele Menschen, die Alkohol genießen können und dabei ein gewisses Maß nicht überschreiten.
Mein Opa hat auch jeden Tag einen Schnaps getrunken und hat geraucht, er wurde 87 Jahre alt.
Ich habe meinen Opa nie betrunken gesehen.
Es ist die ständige Verharmlosung zum Thema Alkohol und die Verherrlichung eines Rauschs, was mich stört.
Jeder Mensch glaubt, die Alkoholiker sind immer nur die anderen, jeder Mensch sagt, mir kann das nicht passieren.
***ie Frau
7.319 Beiträge
Soukie, hätte natürlich auch blöd werden können, wenn dein Großonkel zu denen gehört hätte, die aggressiv werden, wenn sie Alkohol getrunken haben ...
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Klar, aber dann hätte er vermutlich weniger soziale Akzeptanz erfahren und meine Großtante hätte rebelliert - die war nämlich für diese Generation echt taff. Und, nein, damit will ich überhaupt nichts runterspielen *zwinker*
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Die Medien tragen
selbst in harmlos wirkenden Sendungen stark zum Alkoholmissbrauch bei, konditionieren gewissermaßen in die Sucht. Kein Film, in dem nicht Leute Whisky nippen, Bier trinken oder gar auf Ex Korn und Bier kippen.

Das stört mich, seit wir 1954 unseren ersten Fernseher bekamen. Damals galt der Alkohol als Zeichen "Wir können uns das leisten". Wir hatten ein Café, an einem Fastnachtsdienstag schlugen alkoholisiert von einer Baustelle gekommene Bauarbeiter unsere Einrichtung kurz und klein im Streit um Damengunst. Das war mir Warnung.
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Früher wurde in Talkshows geraucht und JR nahm in Dallas (wovon ich nur 2 Folgen gesehen habe) "erstmal einen Drink" 😉.
Mit 15 machten wir Liköre für unsere Feten. Die verliefen trotzdem immer friedlich und in jungen Jahren konnte ich zum Feiern an Karneval ohne Sorge in größere Städte fahren.

Heute liegen die Besoffenen schon an der Straße, bevor eine Feier richtig los geht. Jugendliche treffen sich "zum Vorglühen", was wir überhaupt nicht kannten.
Je weniger offen der Umgang, umso größer der Reiz? 🤔
****ute Frau
565 Beiträge
Ein unglaublich komplexes Thema!

Und schlichte Patentlösungen werden zu nichts führen.

Der Umgang mit Alkohol hat sich in den vergangenen 30/40 Jahren enorm gewandelt.

Wie bereits erwähnt, war es selbst in den achziger Jahren noch üblich und gar nicht anstößig, zu allen sich bietenden Gelegenheiten Alkohol anzubieten bzw zu konsumieren.
Professionelle Komiker konnten mit der Darstellung eines 'lustigen Betrunkenen' noch Lacher einheimsen.
Es gab den Frühschoppen (im TV, aber auch als sonntägliches Vergnügen der Biedermänner).
'Vorglühen' war zumindest in Schleswig-Holstein auch schon in meiner Jugend bekannt.
Alkohol am Arbeitsplatz war nicht unbedingt ein Tabu.

Heute ist Alkohol immer noch Alltagsgegenstand, sein Ruf pendelt aber zwischen luxuriösem Genussmittel und Angriff auf Gesundheit und Fitness.
Dass Alkoholkonsum mit dem Ziel einen Rausch auszulösen ist Sache der Ballermann Prolls, die selbstoptimierten, hedonistischen Genussmenschen trinken (derzeit) Gin, natürlich weil der so gut schmeckt, die Intellektuellen trinken ihren Rotwein auch nur, weil er so ein Geschmackserlebnis ist... *ironie* überspitzt ausgedrückt, um deutlich zu sein.

Gleichzeitig werden häufiger Jugendliche mit heftiger Alkoholvergiftung in Notaufnahmen eingeliefert und was Soukie schreibt, habe ich auch beobachtet
*****e_3:
...in jungen Jahren konnte ich zum Feiern an Karneval ohne Sorge in größere Städte fahren.

Heute liegen die Besoffenen schon an der Straße, bevor eine Feier richtig los geht.

Ursachenforschung und -bekämpfung mag im individuellen Fall immer richtig und sinnvoll sein, dennoch glaube ich, dass es auch einer grundsätzlichen Veränderung bedarf.
Bestimmt nicht der Rückkehr in die Verhaltensweisen der 70er Jahre, denn auch damals gab es mit Sicherheit sehr viele Alkoholabhängige.

Vielleicht ist es aber sinnvoll, die Krankheit Alkoholsucht von ihrem Tabu zu befreien, vielleicht kann man irgendwann mal ebenso unbefangen über seinen Alkoholkonsum reden, wie man es auch über den Heißhunger nach Schokolade macht.

Das Anerkennen der Tatsache, dass Alkoholkonsum immer etwas mit Rausch zu tun hat, wäre bestimmt nicht falsch.
Der eine berauscht sich halt in Maßen, kontrolliert und nur dann, wenn er/sie will, beim anderen ist es außer Kontrolle geraten - und Alkoholsucht hat nicht zwingend etwas mit der konsumierten Menge zu tun, sondern mit der eigenen Kontrolle über den Konsum.
Hilfreich wäre sicher auch das Wissen, dass ein Mensch nicht erst dann Alkoholiker ist, wenn er/sie unter kompletten Kontrollverlust leidet.

Helfen würde sicher ein 'normalerer' Umgang mit dem Thema, denn wie Tatjana zu Recht immer wieder betont, werden Alkoholiker immer wieder von ihrer Umgebung gedeckt.

Zum Einen sicherlich auch, weil fast jeder selber Alkohol trinkt und den eigenen Umgang mit Alk in Vergleich zu einem Alkoholiker dann schönreden kann ("So viel wie xx trinke ich ja nicht"...."ich trinke auch gern, aber der xx trinkt sogar, wenn er noch fahren muss"...)
Zum Anderen wohl auch, weil Alkoholkonsum gesellschaftlich toleriert ist.
Und wer will sich schon Schwierigkeiten aufhalsen, sich unbeliebt machen, wenn man irgendjemanden auf seinen/ihren Alkoholkonsum anspricht...?

Wie bereits gesagt, eine Patentlösung gibt es für so ein komplexes Problem wohl nicht.
Die Verantwortung für Veränderung anderen zuzuschieben, indem man Verbote fordert oder strengere Gesetze oder bessere Jugendarbeit oder weniger nervige Ehepartner..., ist übrigens ein typisches Verhalten von Suchtkranken - wird aber nicht nur von denen praktiziert. *oh*
Natürlich gibt es Möglichkeiten
zB Zukunft schaffen für JEDEN
Denn da wo die Perspektiven am geringsten sind wird am meisten gesoffen.

Den Saufköpfen nicht noch eine Plattform bieten
Schauspielern wie diesem Armin Rohde klipp und klar sagen,du wirst von der Allgemmeinheit bezahlt
also sei Vorbild sonst ist die Tür für dich hier zu,

Videos auf YT und Konsorten auf denen Saufgelage zu sehen sind sofort löschen,funktioniert bei Pornos ja auch
Keine Werbung im TV für Alkohol
Natürlich gibt es Möglichkeiten
zB Zukunft schaffen für JEDEN
Denn da wo die Perspektiven am geringsten sind wird am meisten gesoffen.

Wer soll die Zukunft schaffen? Verlässt man sich mal wieder auf die anderen, damit sie einem eine Zukunft schaffen? Zuerst einmal ist jeder selbst für seine Zukunft verantwortlich!
Wenn ich arbeitslos werde, ist das dann ein Grund zu saufen? Wie doof muss man denn sein, dass ein Mensch glaubt, durch's saufen würde alles besser?
Und dann sitzen die Dauerarbeitslosen auf der Parkbank und hauen sich das Dosenbier in den Kopp und Die Regierung und die Asylanten sind schuld.
Die Perspektivlosigkeit haben doch viele erst durch ihre Sauferei verschuldet! Wer will denn so [Diffamierende Beleidigung gelöscht. Achte auf die Wortwahl! *modda* Tom/Ghostface] Arbeit geben? Ich würde es nicht tun.

Diese Antwort ist ein bißchen sehr einfach.
ich verlasse mich auf niemanden!
Denn ich saufe nicht
Habe mein Leben im Griff
Überall
Aber wer bitte schön bist Du
Jemand der sagt es sollen sich die Säufer selbst drum kümmern,aber einen Kollegen anschwärzen eine gefallene zuflucht bieten
widerspricht sich das nicht ein wenig ?
Es ist ja erst zum Tabu geworden weil sich keiner auf die Fahne schreiben will der es kann/könnte
Politik zum Beispiel.
Jeder Minister schwört Unheil vom Volke abzuwenden
Du und Ich haben diesen schwur nicht leisten müssen.
Oder ist das einfach nur natürliche Auslese? und diesen Menschen soll gar nicht geholfen werden
Hey auch ein Arbeitsloser Säufer ist Teil der konsumenten
die den Laden am laufen halten
Stell dir vor der hätte noch Bock auf Arbeitsbeschaffunfsmaßnahmen dann würde der erstmal richtig Kohle kosten
Anträge müssten bearbeitet werden vielleicht ne Umschulung und dann noch Rente vielleicht
gut die schlausten sind das eh nicht,da werden wohl viele über den Billiglohn Sektor nicht hinauskommen
also eh kaum Steuern zahlen
Da ist es Kostengünstiger der säuft sich schon in jungen Jahren tot
und schafft dabei noch Arbeitsplätze in der Alk Industrie.
Jemand der sagt es sollen sich die Säufer selbst drum kümmern

Du musst auch richtig lesen, was ich geschrieben habe.
Jeder Mensch ist zu allererst selbst für seine Zukunft verantwortlich.
Wenn er sich perspektivlos fühlt und deshalb anfängt zu saufen, dann ist er einfach nur dumm. Denn dann hat er erst recht keine Zukunftsperspektive mehr.
Dann kann er sich natürlich nicht mehr selbst helfen, da er es ja nicht einsieht, dass er an seiner Situation selbst schuld ist und nicht der Staat oder die Asylanten. Denn wenn jemand anfängt zu saufen, dann unter seiner eigenen Verantwortung. Diese Leute brauchen Hilfe von außen, aber auch nicht unbedingt vom Staat.

Es bekommt JEDER Mensch in unserem Land eine Zukunft geboten. Denn wir haben eine Schulpflicht und jeder hat die Möglichkeit einen Schulabschluss zu machen.
Eine Ausbildungsstätte zu bekommen ist auch nicht unmöglich, man sollte allerdings schon etwas flexibel sein, auch was den Wohnort betrifft.
Ich kann nicht in der hintersten Provinz hocken und darauf warten, dass der Staat mir dort einen Ausbildungsplatz serviert. Im Rhein-Main-Gebiet z.B. können jedes Jahr hunderte Ausbildungsplätze nicht vergeben werden, da nicht genügend Bewerber da sind.
So viel zur gebotenen Zukunft.

aber einen Kollegen anschwärzen

Genau diese leider weit verbreitete Meinung, dass man jemanden "anschwärzt", nur weil man ihm helfen möchte, war der Grund, warum ich meinen Chef bat, meinen Namen nicht zu nennen.

Ich hoffe, diejenigen, die mich fragten, warum ich in diesem Fall anonym bleiben wollte, haben die Antwort gelesen, die uns Seelenfänger gegeben hat.
eyes002
******ace Mann
15.955 Beiträge
An dieser Stelle
möchte ich kurz einwirken. Das Ganze wird gerade unsachlich.

Vielleicht ist es dem einen oder anderen entgangen, aber auch bei Alkoholabhängigen handelt es sich um Menschen. Auch Alkoholkranke sind Menschen. Der Grund, warum sie in eine Abhängigkeit gefallen sind, ist müßig, aufzudröseln. Jeder Mensch ist verschieden @*******_DA. Der eine verkraftet Lebensklippen klaglos und ohne Querelen, ein anderer kippt weg und besäuft sich. Nicht erschrecken, aber in einer freiheitlichen Gesellschaft hat er das Recht dazu, egal wie man dazu steht. Sich hinzustellen und sich selbst als das Maß der Dinge hinzustellen (Wenn ich arbeitslos werde, ist das dann ein Grund zu saufen? Wie doof muss man denn sein, dass ein Mensch glaubt, durch's saufen würde alles besser?) ist weder ein humaner Zug, noch ist es hilfreich in der Diskussion.

Tom
Nichts wird unsachlich!

Natürlich hat jeder das Recht zu saufen, mich hat auch niemand davon abhalten können zu saufen. Auch ich machte alle anderen für mein Leid verantwortlich. Im Nachhinein habe ich eingesehen, wie dumm das war.

Jeder Mensch hat das Recht zu saufen, aber auch jeder trägt dafür ganz alleine die Verantwortung.
***ie Frau
7.319 Beiträge
Ich werd irgendwie nicht schlau ... soll man nu helfen, oder lieber doch nicht? Ist anzeigen, verlassen, unten ankommen lassen Hilfe, oder eher Pflicht, um Unheil von anderen abzuwenden?

Ich fand gut was DieGute schreibt ... es ist komplex und so individuell wie die Menschen nun mal sind. Dennoch, vielleicht kann man den ein oder anderen Maßnahmenkatalog zusammen stellen. Was ist zu tun, bevor das Kind in den Brunnen fällt und was, wenn es schon hineingefallen ist?
Wobei man sicher in irgendeiner Weise Experten sein müssen ... nicht so Oberschlaue ohne Ahnung wie wir hier *lol*

Zum besoffenen Schichtführer hätte ich gesagt: pass auf, du gefährdest dich und andere, weil du besoffen arbeitest. Ich geb dir ne Woche Zeit, was zu ändern, sonst geh ich zur Geschäftsleitung und melde das. Wenn ich sonst noch was tun kann, sag Bescheid. Am besten vor versammelter Mannschaft, dann könnte man mit mir reden und muss es nicht hinter meinem Rücken tun. Und ich hätten ihnen auch gleich noch den Kopp waschen können, dass sie mitverantwortlich wären, wenn was passiert, weil sie es gedeckt haben.
Immer gesetzt den Fall, ich weiß das mit der Sauferei nicht nur über Dritte, sondern erlebe es direkt.
Und so würde ich das bei jedem anderen auch tun, den ich kenne. Ich hab auch schon Leuten den Autoschlüssel abgenommen und würde mich nie zu jemanden ins Auto setzen, der zu viel getrunken hat und meint noch fahren zu können.

Ich wollte noch was zu Soukie sagen: Das beste was du tun konntest, ist, dich bei ihr zu bedanken. Es ist so wichtig, dass wir Menschen auf dieser Welt haben, die den Mut haben, den Mund aufzumachen; die nicht nur zu sehen; die fragen und Antworten haben wollen; das macht mutige Menschen, glaube ich.
eyes002
******ace Mann
15.955 Beiträge
Solange
Auch ich machte alle anderen für mein Leid verantwortlich.
Das ist viel zu allgemein. Man könnte implizieren, dass alle so sind. Sind sie aber nicht.

Übrigens: Ja, jeder trägt die Verantwortung für das, was er/sie tut. Ich führe einmal den § 20 StGB an:
Ohne Schuld handelt, wer bei Begehung der Tat wegen einer krankhaften seelischen Störung, wegen einer tiefgreifenden Bewußtseinsstörung oder wegen Schwachsinns oder einer schweren anderen seelischen Abartigkeit unfähig ist, das Unrecht der Tat einzusehen oder nach dieser Einsicht zu handeln.

Ginge man deinem Duktus nach, könnten auch alle, die nicht bei Sinnen sind, zur Verantwortung gezogen werden? Das ist eine ganz erstaunliche Erkenntnis. Oder geht es hier eigentlich um ganz etwas anderes?

Tom
Ich bin es bald leid, alles hundert mal erklären zu müssen.

Dem Alkoholiker, der seine Sucht niemand anderem als sich selbst in die Schuhe schieben kann, kann man nur helfen, wenn:

a.) Die Umwelt aufhört wegzuschauen.
b.) Er seine Sucht einsieht, was größtenteils erst der Fall ist, wenn er ganz unten angelangt ist.

Aus diesen Gründen gibt es Millionen von Alkoholikern, denen nie geholfen werden kann.

Ich habe den Kollegen melden müssen, da ja noch nicht einmal die Betriebsleitung fähig war, etwas zu unternehmen. Denn sie müssen alle völlig blind gewesen sein, dass keiner von den Herren etwas gemerkt hat, wenn der Kollege besoffen am runden Tisch saß und eine 10 Meter lange Bierfahne vor sich trug. So groß waren bei uns die Tische nicht, dass man das nicht gerochen hätte. Alle anderen Kollegen haben es ja auch gemerkt, wenn er wieder besoffen war.
Ich habe ihn also gemeldet, um ihm zu helfen. Und es wurde ihm ja von Seiten der Firma geholfen, indem man ihm eine Entziehungskur anbot. Es ist ihm also nichts passiert, er hat sogar seine Stelle als Schichtführer behalten dürfen.
Dass er wieder rückfällig wurde, lag daran, dass er seine Sucht nicht eingesehen hatte. Er war noch nicht so weit. Also hat man ihn ein zweites mal zur Entziehung geschickt. Dieses mal, weil der neue Meister sofort reagiert hatte.

Und ich muss hier lesen, ich hätte ihn "angeschwärzt" ? Ist das sachlich? Oder bin nur ich unsachlich?
eyes002
******ace Mann
15.955 Beiträge
Das ist
für mich eine Sache der Auslegung. "Anschwärzen" ist sicherlich ein eher negativ belasteter Ausdruck. Aber "Hilfsersuchen hinter seinem Rücken" klingt auch doof.

Hier tritt eine Dualität auf. Einerseits gibt es auf verschiedenen Ebenen Handlungsbedarf. Da ist der rein persönliche, vielleicht aus schlechten Erfahrungen gespeister Ehrgeiz, jemandem zu helfen, andererseits ist sicherlich Kollegenschutz und Eigensicherung (man stelle sich vor, der Kollege arbeitete in einer Waffenfabrik) Triebfeder für das "Gespräch". Richtig ist m.M. nach der Weg des persönlichen Gespräches: "Entweder du sagst es oder ich sage es", damit ist dem Kollegen zumindest der Weg des konfrontativen Umganges geöffnet. Aber darf man da Einsicht erwarten? So absolutistisch? Alkoholiker sind kranke Menschen, da ist Einsicht weit entfernt.

Der andere Teil, und das ist meine ganz persönliche Einstellung, ist: Der Mann ist Schichtführer. Also mein Vorgesetzter. Was bin ich denn für einer, mich darüber hinweg zu setzen? Das wäre Ehrenrührig, er verlöre sein Gesicht vor allen. In anderen Kulturen müsste man dann Seppuku begehen. Ganz so schlimm ist es hierzulande nicht, aber es ist schon eine Erwägenssache. Wer bin ich (um bei deinem Beispiel zu bleiben) denn, dass ich ein Fass aufmache, wenn die restliche Firma komplett wegguckt?

Tom

PS:
Ich bin es bald leid, alles hundert mal erklären zu müssen.
Soll ich den Strang schließen?
***ie Frau
7.319 Beiträge
******ace:
Wer bin ich (um bei deinem Beispiel zu bleiben) denn, dass ich ein Fass aufmache, wenn die restliche Firma komplett wegguckt?

Vielleicht der einzige, der nen Arsch in der Hose hat ... *liebguck*
eyes002
******ace Mann
15.955 Beiträge
Stimmt,
es gehören Cojonnes dazu.

Tom
(man stelle sich vor, der Kollege arbeitete in einer Waffenfabrik)

Der Mann arbeitet in einer Chemiefabrik!

Sicherlich hätte ich mit ihm vorher reden können und hätte ihn (meinen Schichtführer) auch unter Druck setzen können. Und am besten noch vor allen Leuten. Und dann hätte ich mir einen anderen Betrieb suchen können.
Ich wollte dem Mann einfach helfen! Und ihm wurde geholfen! Ist das so schwer zu verstehen?

Nein, ich hätte von ihm nichts zu befürchten gehabt, wir kennen uns seit der Berufsschule und sind damals oft zusammen einen saufen gegangen.
Aber genau deshalb, weil ich ihn kannte und weil ich in der gleichen Situation war, wusste ich, dass es sinnlos ist, mit ihm darüber zu reden. Wenn ich ihm Druck gemacht hätte, dann hätte sich die ganze Sache nur noch weiter hinaus gezögert. Denn er hätte wohl eine Weile aufgepasst, aber er hätte es nicht durchgehalten. Denn er wäre nicht freiwillig in den Entzug.

PS:
PS:
Ich bin es bald leid, alles hundert mal erklären zu müssen.
Soll ich den Strang schließen?

Das hättste wohl gerne? *zwinker*
Die Perspektivlosigkeit haben doch viele erst durch ihre Sauferei verschuldet! Wer will denn so[Diffamierende Beleidigung gelöscht. Achte auf die Wortwahl! *modda* Tom]Arbeit geben? Ich würde es nicht tun.

Das war keine diffamierende Beleidigung. Und dann zensieren, ohne mir bescheid zu sagen!

Thema bitte sofort schließen!

Ich werde in dieser Gruppe kein Thema mehr eröffnen.
eyes002
******ace Mann
15.955 Beiträge
Thema
wird auf Wunsch der TE geschlossen.

Tom
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