No Gos und Tabus

Es gibt im Internet teilweise sehr umfangreiche Neigungsbögen, bei denen viel aufgezählt wird, was man für sich bewerten kann, oft sogar mit einer Skala.

Das war zumindest vor Jahren mein erster Schritt, um mich überhaupt zu informieren, was es so alles gibt, was ich mir vorstellen kann, was nicht, was ich unbedingt möchte und was auf keinen Fall.

Danach war aber trotzdem immer die Kommunikation wichtig, weil sich sowas im Laufe der Zeit auch ändern kann. Meine Neigungsbögen waren also nie in Stein gemeißelt, es war erstmal einfach nur ein grober Überblick, wobei das, was ich damals als absolutes Tabu formuliert habe, auch heute noch gilt.

Hey hey, das ist doch so individuell. Ich kann nie ein Verleih und Co. akzeptieren. Andere werden es geil finden. Nadel, NS sind auch nicht meins. Ich mag aber seine Hand, Ohrfeigen. Für viele wäre diese Härte (und ich meine nicht so klaps oder so sondern wirklich Härte bis an der Schmerzgrenze und drüber) nichts.

Du solltest genau überlegt, was du auf gar keinen Fall möchtest und was du eventuell vorstellen kannst aber weiß nicht was oder wie du dich dabei fühlen wirst

Das ging mir genau so, dann musst du dir ganz grosse Gedanken machen
was du wirklich gar nicht möchtest .

Und ihm als sonst auch offen und ehrlich sagen das du das ja noch gar nicht
so recht weisst wo den deine Tabus wären ........

Merci die wünsche ich euch allen doch auch

Mach Dir Gedanken, was Dich kickt und was Du Dir absolut nicht vorstellen kannst. Viele können sich zB Atemkontrolle oder Natursekt/Kaviar nicht vorstellen. Auf meiner Tabuliste stehen zB auch Finanzen, Job und Familie. Darüber bestimme ausschließlich ich selbst bzw. habe ich da das letzte Wort. Ich würde niemals akzeptieren, dass mein Herr mir zB einen Besuch meiner Kinder verbietet. Damit ist auch die Zeit gemeint, die ich in Job und mit der Familie verbringe. Es ist für mich undenkbar, dass mein Herr mich während des Jobs oder während ich bei meinen Kindern bin anruft und ein devotes Bild verlangt.

Wie Kaiyln schon gesagt hat, ist Kommunikation wichtig. Vieles kann sich ändern und darüber jederzeit reden zu können ist enorm wichtig

Kannst du dir vorstellen vor versammelter Mannschaft von 20 fremden Männern gevögelt zu werden?
Kannst du dir vorstellen von selbigen bespritzt zu werden?
Kannst du dir vorstellen von zwanzig Nadeln durchstochen zu werden?
Kannst du dir vorstellen auf einer Autobahnbrücke nackt zu stehen so lange bis ein LKW anhält um dich mitzunehmen?
Kannst du dir vorstellen auf einem Autobahnparkplatz nackt auf der Motorhaube deine Strafe deines Herrn abzuwarten? Er ist nicht bei dir und hat dir befohlen dich nicht zu rühren egal was passiert?
Und das ist keine Wertung!! Es gibt subs die das toll finden aber auch eben welche nicht.
Natursekt und Kaviar?? Nichts oder alles für dich?
Es geht doch darum was du dir vorstellen kannst willst gruselig findest und was nicht.
Ich sah ganz am Anfang ein Video mit Frauen, die lachend an fleischerhaken durch die Brüste hingen und „wusste BDSM ist nichts für mich“ . Inzwischen weiß ich auch, dass man Tabus hat mit dem Einen und genau diese sind mit dem anderen Dom kein Tabu…
Folge deinem Herzen und pass auf dich auf.

Insgesamt, rückblickend betrachtet, waren Neigungsbögen für mich eher ein Mittel, mich mit mir selbst auseinanderzusetzen und mich für mich selbst zu informieren. Der Großteil des Herantragends meiner Bedürfnisse und Abneigungen fand durch ganz normale Gespräche statt. Dass sowas gegenüber dem Partner richtig heraussprudeln kann, man keine Angst hat, sich mitzuteilen, auch über Dinge, die man für sich ausschließt, finde ich ganz wichtig.

Im Übrigen kam das alles in Bröckchen nach und nach, ich hab ihn nie mit allen "Fakten" direkt zugeknallt, manches wird ja auch erst nach einer Weile klarer und konkreter. Noch heute führe ich solche Gespräche.

Wenn es erstmal nur um Tabus geht - also Dinge, die man unter keinen Umständen will und die absolutes No-Go sind, finde ich den Neigungsbogen immer noch hilfreich, weil da oft Dinge draufstehen, an die man nie gedacht hätte, von denen man gar nicht wusste, dass es sie überhaupt gibt.

Tabus und NoGos sind etwas, was meiner Meinung nach im Laufe einer Beziehung immer wieder besprochen werden muss.
Du hast recht, anfangs kann man sich das ganze Spektrum überhaupt nicht vorstellen, aber Grenzen können sich verschieben. Dinge die du dir nie hättest vorstellen können machen dich vielleicht auf einmal an, dafür sind andere vielleicht gar nicht so, wie du es erwartet hättest und möchtest es nicht wieder erleben...

Neigungbögen im Netz können dir anfangs sicher helfen

Viel Spaß beim ausprobieren!

Als ich das in meinen Anfängen gefragt wurde, war ich auch massiv überfordert - einfach weil ich gar nicht wusste, was es alles gibt

Mein 1. Kontakt hatte es dann sehe gut drauf, mich mit Dingen zu provozieren, die nicht auf meiner Tabu-Liste standen (z.B. hat er mich vor einem Treffen gefragt, was ich trinken möchte und das stand dann in einem Napf auf einem Platzdeckchen in der Küche auf dem Fußboden und in die Küche durfte ich nur krabbeln - nicht mein Kink und mittlerweile auf meiner Tabuliste)

Ich konnte natürlich einem Großteil meiner Tabus in sexueller Hinsicht benennen, aber was darüber hinaus ging aus Unwissenheit eben noch nicht. Ich habe auf meinem Profil eine HP mit meinen Tabus, vielleicht kannst du daraus was verwenden. Ansonsten eben tatsächlich nach Neigungsbogen googeln.

Also ich mache es so, dass ich mir überlege vor welchen Dingen ich irgendwie Angst/ Respekt habe, wo ich mir unsicher bin. Ich hab sie nicht als absolute Tabus, sondern ehr als Grenzen die man mit mehr oder weniger Vorsicht antasten kann. Die habe ich auf eine Liste geschrieben und grün bis rot markiert, je nachdem wie grenzwertig ich es finde. Da ist es bei mir auch zimlich tagesform abhängig ob sie jetzt gerade Tabu sind, oder ob mans mal ausprobieren kann.

Ich finde halt ganz ehrlich gesagt diese Frage der Herren DOMs
schon immer sehr spezielle, eben woher soll man den seine Grenzen
oder Tabus kennen ?

Wenn man das ganze eigentlich noch gar nicht so richtig kennt ....mhmm ?

Das ist immer eine schwierige Frage, vorallm für einen Anfänger.
Voralllem wo Tabus und Grenzen oft auch verschoben werden.

Ich hab mich viel eingelesen damals, Pornos geschaut und in mich hinein gehört.
Was kickt mich, erregt mich, was schreckt mich ab.
Vorallem es gibt soviele Richtungen und jeder mag etwas anderes.

Ich glaube es ist ganz wichtig viel miteinander zu reden und sag ihm auch ehrlich das du mit der Frage überfordert bist und ihr die vielleicht lieber gemeinsam besprochen solltet.
Redet gemeinsam über eure Wünsche, Phantasien und Bedürfnisse. Hör dann in dich hinein, ob und wie du dir das vorstellen kannst und findet so gemeinsam euren Weg.

Deine Fragen sind völlig verständlich.

Der Ratschlag von @****yn hinsichtlich der Neigungsbögen ist gut, finde ich. Auf einer anderen einschlägigen Plattform gibt es auch in der Neigungsliste und Vorliebenliste eine breitere Auswahl. Auch immer mit aktiv/passiv versehen (beispielsweise bei Strapon Sex, könntest Du Dir vorstellen aktiv zu sein oder passiv).

Ich würde mir diese mal durchlesen und dann ein wenig einfühlen und auch recherchieren.

Ich habe beispielsweise eine Liste, die über die Jahre gewachsen ist. Es gibt eine Tabu-Sparte und eine „für den Anfang nicht“ Sparte. Für Rimming bspw. möchte ich den Mann erst ein wenig „kennen“, bevor diese Grenzen wegfallen. Es gibt noch eine Sparte, die meine Vorlieben und Neigung ein wenig erklärt, damit ist gut abgesteckt, in welchem Rahmen sich der Mann erstmal bewegen kann und er kann schauen, ob es ihm zusagt.

Die „für den Anfang nicht“ Sparte zeigt aber auch, dass ich mir weit mehr vorstellen kann - aber unter gewissen Umständen. Darüber kann man dann ja auch ins Gespräch gehen. Tabus sind unumstößlich (da steht bei mir bspw. KV, Vomit, Windeln, Cutting, Branding, bleibende Schäden…). Alles andere bietet m.E. auch eine wunderbare Vorlage, um ins Gespräch zu kommen.

Der Mann kann ja auch ein wenig von sich erzählen und seine Neigungen beschreiben. Was für ihn beispielsweise ein absolutes Must-Have ist. Ich persönlich schreibe am Ende immer „tbc.“ denn dann bin ich auf der sicheren Seite, dass es sich um keine abschließende Liste handelt. Es soll ja Menschen geben, die XY machen und dann sagen, „ja, stand aber nicht auf der Liste“.

Ich würde nur kurz anmerken wollen, dass der Thread nicht privat ist - nur falls es unbeabsichtigt ist.

Oft will Dein Gegenüber ja eigentlich wissen, was Dich antörnd, kann das aber nicht fragen, weil er dann ein Wunscherfüller wäre. Mir hat es am Anfang geholfen tatsächlich das perfekte porno SM Erlebnis aufzuschreiben (heimlich, für mich selbst, habe mich geschämt wie Hulle) und dann alle Dinge die da gar nicht drin vorkamen (zum Beispiel auf Knien in die Küche kriechen. Ist gar nicht meins) erstmal als grenzwertig eingestuft. Tabus sind anfangs tatsächlich nur Angsttrigger gewesen (Nadeln und Strom, Fesseln und dann weggehen, in Fotze kneifen (son altes Missbrauchsding, was Natürlich ganz falsche Erinnerungen triggert)) und mittlerweile weiß ich gut, was mich richtig rausbringt. Denk immer dran, Du kannst in jeder Situation kommunizieren und sagen "nope, das ist ab sofort Tabu!"

Wie schon geschrieben wurde. Es gibt Seiten im Netz wo so Neigungen stehen.
Ich hab meine Liste damals auch so gemacht. Was ich nicht kenne und nicht weiss, steht bei mir nicht drauf. Den wenn mir das dann nicht passt, habe ich immernoch mein Safewort, wo ich ihmauf diesem Weg mitteilen kann das es ab jetzt Tabu sein wird.
So verbau ich mir auch keine Dinge die mir im ersten Moment auch mal schön meine Grenzen aufzeigen.

Ich hab auch eine zweigeteilte Liste. Eine mit NoGo's wo absolut nicht gehen und dann Tabu"s, über die wir dann auch mal reden können.

Sowieso und das ist ganz Wichtig!. Deine selbsterstellte Liste ist nicht in Stein gemeiselt! Du kannst sie jederzeit Anpassen.

Ich würd bei so einer Frage an eine Anfängerin erstmal den Fragenden in Frage stellen.

Hey, er ist dazu da, Dir die BDSM-Welt zu zeigen. Dir Wege aufzuzeigen, Dich zu fürdern und zu fordern. Und Dich zu beschützen - vielleicht sogar vor Dir selber.
Wenn er das nicht kann oder will, dann wär ich sehr, sehr, sehr vorsichtig.

Wenn jemand keinen Führerschein hat, setzt man ihn auch nicht in nen LKW und sagt: Was muss man als LKW-Fahrer alles beachten? Oder: Fahr los!

Eine der wichtichtigstens Aufgaben von Sub ist es ihre Grenzen und Tabus zu kennen und entsprechend zu kommunizieren. Kannst du das nicht bist du meiner Meinung nach (noch) nicht berteit und keine sichere Spielpartnerin für dein Gegenüber.
Grad zu Anfang setzt man die Grenzen lieber Enger, mehr geht beim nächsten Mal immer, etwas ungeschehen machen ist hingegen schwierig.

Wenn ich danach gehe bin ich praktisch nie bereit zu spielen..

Natürlich muss man sich überlegen was gar nicht geht und bestimmt fällt einem auch das ein oder andere ein.
Aber 1. Erwarte ich auch von meinem Gegenüber der ja weiß dass ich Anfänger bin und noch ausprobieren will/muss dass er mich nicht gleich mit bdsm für Fortgeschrittene überfordert (man nennt es wohl Empathie)
Und 2. Müsste ich dann ggf 100 Sachen auf Tabu setzen weil ich einfach keine Ahnung von habe?
Das kann es auch nicht sein wenn ich grade dort erste Schritte mache..

Als Anfänger hat man Ahnung vom eigenen Kopfkino. Darüber hinaus allenfalls aus Literatur, Internet oder hier, wenn man in den Foren mitliest.
Man kann sich bei weitem nicht vorstellen, in welchen extremen Bereichen sich manche bewegen.
Somit wäre das Kopfkino als äußerste Grenze für den Anfang eine Richtschnur.
Das zu erleben und zu verdauen, kann auch schon eine Herausforderung sein.

Ich kenne meine Grenzen und Tabus auch nach vielen Jahren noch nicht komplett. Sie ändern sich, werden an gewissen Orten sogar wieder enger und an anderen Stellen weiter. Dann gibt es Sachen an welche man nicht denkt. Ein Ex vor mir hat Spiele mit Finalgon geliebt. Da ich das vorher zum Beispiel gar nicht gekannt habe wäre ich nicht auf die Idee gekommen, es als Tabu zu benennen.

Der Neigungsbogem ist eine Hilfe, aber ich würde ihm auch sagen, dass das erstmal eine grobe Orientierung ist. Das dient ja auch als gute Gesprächsbasis.

So allgemein betrachtet, ohne den genauen Bezug auf BDSM, hat ja jeder direkt Tabus parat und kann sie schnell benennen. Aber auch die sind mit der Zeit entstanden,weil man mit einem Partner Erfahrungen gesammelt hat und feststellte was einem gefällt und was nicht. Und genauso verhält es sich, für mich, im BDSM auch. Wobei man hier noch mehr kommunizieren sollte und tiefgründigere Gespräche führen muss. Und sich dann langsam rantasten, gemeinsam.

Ich weiß wovon ich rede,ich bin nach vielen Jahren Wiedereinsteigerin, und bin froh bis jetzt immer an Personen geraten zu sein,die solch eine Liste nie haben wollten. Sondern denen es wichtig war, es über Gespräche usw rauszufinden. Und natürlich erweitern sich Grenzen oder ziehen sich enger zusammen, je nach Situation auch.

So eine Liste kann zum Gespräch führen…

So eine Liste macht vor allem beiden den Einstieg leichter. Der eine kann sich sicherer fühlen, dass er nicht gleich irgend ein Tabu überschreitet und du als Sub kannst sicher sein, dass er das nicht tut und kannst dich dadurch eher fallen lassen.

Ich hatte auch so meine Schwierigkeiten und habe sie noch. Ich komme nicht auf die Idee, Dinge auf meine Liste zu setzen, die ich für absolut selbstverständlich erachte (wie z.B., dass mir niemand in meine Finanzen reinredet). Es gibt so viele Dinge, die ich nicht kenne oder über die ich im Zusammenhang mit BDSM nicht nachdenke, weil das in meiner Welt völlig klar ist. Und dann treffe ich auf jemanden, in dessen Welt das untrennbar zusammen gehört.

Deshalb kann ich sehr gut verstehen, dass die TE sich schwer tut mit der Liste. Ich habe damals auch angefangen, Dinge drauf zu schreiben, die schon allein in meiner Vorstellung einfach absolut nicht gehen. Dabei habe ich mich nur an Sexualpraktiken orientiert, denn in meinen Alltag lasse ich mir nur von meinem Mann reden und mit dem funktioniert die Kommunikation einwandfrei.

Ich denke, du hast hier schon eine Menge guter Tipps erhalten. Und vielleicht fängst du ja auch erstmal mit reinen Sexualpraktiken an und sagst das auch deinem Dom?

Tabus und/ oder Nogos sind ja nichts in Stein gemeisseltes. Die können ( und tun es meistens auch) sich im Laufe der Zeit verändern. Ich würde mich zunächst einmal darauf beziehen, was ich mir jetzt erstmal absolut nicht vorstellen kann.