Jeder Mensch ist ein Abbild Gottes - Tatsächlich?
Ich möchte euch eine Geschichte erzählen:Kürzlich kam ich in der S-Bahn mit einem Mann ins Gespräch. Er war ein Alki und hatte viele Schicksalsschläge hinter sich, unter anderem einen Schlaganfall. Die anderen Fahrgäste wandten sich ab, aber ich wandte mich ihm zu, weil ich generell an Menschen interessiert bin. Er blühte förmlich auf in dieser Situation, als Mensch wahrgenommen zu werden. Nachher fuhren wir noch ein Stück mit dem Bus gemeinsam und stellten fest, dass wir beide ein Faible für die Natur haben und unser Herz aufgeht, wenn wir die Kraniche ziehen hören und sehen.
Aber nicht nur ihm ging es gut. Sein immer bessere Laune sprang auch auf mich über. Und nach der Verabschiedung dachte ich: Ja, egal wie der Mensch aussieht, der uns begegnet: In jedem begegnet uns etwas Göttliches.
Auch versuche ich als spirituelle Übung immer (beispielsweise in der S-Bahn), in jedem Menschen etwas Schönes zu entdecken - egal, wie er auf den ersten Blick erscheint.
Doch dann dachte ich an wirklich böse Menschen, beispielsweise Anis Amri, den Attentäter vom Breitscheid-Platz. Wo ist da das Göttliche? Das zu entdecken fällt mir wirklich schwer.
Wie seht ihr das? Ich freue mich auf eine rege Diskussion.