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darum zahlen frauen für sex!

********witz Mann
2.309 Beiträge
Zitat von *******onne:
... Wenn ich mir das jetzt mal stark überspitzt ausmale, haben wir vermännlichte Frauen und verweiblichte Männer.
So kommen wir am Ende nicht zusammen.

Es so zu umschreiben ist wirklich überspitzt und lässt uns alternativlos erscheinen. Was so nicht stimmt bzw. stimmen sollte.
*********apler Mann
140 Beiträge
Zitat von *******onne:
Die Klit ist übrigens auch nur ein Penis, der sehr früh das Wachstum eingestellt hat.
Rein biologisch betrachtet

Ja, aber mit viel mehr nerfenzellen und mit einem grossen teil des beckens verbunden...
**********tarii Mann
3.373 Beiträge
Warum zahlen Frauen für Sex? Aus dem gleichen Grund, wie Männer? Sie wollen etwas, was sie nicht bekommen? Sie können es. Es gibt ein passendes Angebot...

Mit Pay Sex habe ich keine Erfahrung. Was ich will ist nicht käuflich. Vermutlich werden das auch einige Frauen feststellen.

Selbstbestimmung macht Spaß, wenn sie gegenseitig ist.

No hurry, no worry!

Delta
******fun Frau
8.227 Beiträge
Themenersteller 
hm... manchmal bin ich doch irritiert.... dass man in einem thread postet ohne wenigstens den eingangspost zu lesen... seufz...
******fun Frau
8.227 Beiträge
Themenersteller 
ich hab jetzt mal den titel geändert... evtl. hilft das ja... *zwinker*
****13 Mann
1.428 Beiträge
Zitat von ******una:
was daraus zu lesen ist, ist eine unglaubliche bedürftigkeit. nach nähe und zuneigung, die leider bei erwachsenen menschen zu oft mit sex verknüpft ist.

frau ist es gewöhnt, dass sie nur diese zuwendung erhält, wenn sie "mit sex bezahlt". das ist wirklich sehr traurig.

In Kuschelgruppen habe ich neu Intimität gelernt ohne Sex haben zu müssen .
Kostenlose Nähe , wo die/der andere Nein sagen können ,
mit Menschen in einem geschützten Raum .
**********tarii Mann
3.373 Beiträge
Zitat von ******fun:
hm... manchmal bin ich doch irritiert.... dass man in einem thread postet ohne wenigstens den eingangspost zu lesen... seufz...

@******fun ging das an mich? Vielleicht habe ich etwas dummes geschrieben, den Artikel nicht richtig verstanden?

Lese ich den Artikel, verstehe ich, dass viele Frauen scheinbar ein Bedürfnis nach einer anderen Art von Sex haben, die von ihren (den) Männern nicht erfüllt werden. Scheinbar gibt es (zumindest) ein Angebot (jenes von Kristina Marlen) welches Abhilfe bei diesem Mangel an besonderer Sexualität schafft. Männer empfinden auch Mangel, wenn sie zu Prostituierten gehen (denen fehlt wohl Sex ganz oder in der gewünschten Menge und auch Form).

Im nicht bezahlten Bereich scheinen Angebot und Nachfrage nicht zu passen. Stellt sich die Frage, wie weibliche und männliche Menschen so zusammen kommen, dass sie auch ohne Bezahlung bekommen, was sie wollen. Unmöglich sollte das nicht sein.

Delta
***44 Paar
1.698 Beiträge
DeliteBlue schreibt
Es gibt sicher sehr viel mehr Gründe als in dem Interview erwähnt wurden warum Frauen Sexarbeiter aufsuchen. Die welche genannt wurden waren schon sehr gut herausgearbeitet. Interessant ist das Interview für mich aber vor allem wegen der generellen Thematik wie Frauen ihre Sexualität erfahren und entwickeln. Da ich ein Mann bin habe ich nur begrenzt die Möglichkeit solche Schilderungen aus erster Hand (erstem Mund) zu erfahren. Es gibt auf jeden Fall über die biologischen Unterschiede der Geschlechter auch gesellschaftlich/kulturelle Ursachen dafür dass Frauen stärker darin behindert sind sich zu erfahren und ihre sexuelle Identität aufzubauen.

Auch wenn sich die sexuellen Bedürfnisse im Bereich heterosexueller Paarbeziehungen ohne zusätzliche Ebenen wie Fetische, Polyamorie, Bisexualität oder BDSM abspielen, kann die Erfahrung und das Wissen professionell mit der Materie befasster Menschen sicher eine gute Hilfestellung sein. Umso mehr kann ein Mensch und sicher auch ein weiblicher sich sehr verloren fühlen wenn es gilt die eigenen Präferenzen und Neigung in der Welt der Fetische zu erkunden und einen - oder mehrere - Partner zu finden, die wirklich passen. Persönlich werde ich immer wieder darauf aufmerksam wenn ich in Workshops auf Frauen treffe auf die die Bondage Szene eine große Anziehungskraft ausübt.

Mir war bisher nicht klar woher die wahrgenomme Oberflächlichkeit und der enorme Fokus auf Äußerlichkeiten stammt dem ich immer wieder bei Frauen begegne. Für die Ursachenforschung bin ich der Autorin des Interviews sehr dankbar. Das sich selber und die eigene Lust wahrnehmen ist für einen Mann sicher sehr viel leichter einzuüben. Wenn es dann an die Wahrnehmeung der mehr psychisch bedingten Auslöser von Lust geht fehlt offenbar die analytische Übung, die es erst ermöglicht sich in komplexeren Gewässern wie der Fetisch- und Bondageszene erfolgreich zu bewegen.

Eine Konsequenz aus der Lektüre wird für mich eine sehr viel klarere Warnung in meinen Workshops sein, dass bei der Entwicklung von Bondagebeziehungen immer ein erster Schritt die eigene Identitätsfindung und Einschätzung sein sollte. Wenn eine Frau, die nicht masochistisch devot ist sich einen sadistischen Partner sucht ist das Desaster schon vorprogrammiert. Wieder was gelernt! Sehr gut.
********Poly Frau
3.184 Beiträge
[...] hat die These aufgestellt, dass die Lust von Frauen hauptsächlich durch das Begehren der Männer entsteht.

Das war mir bisher gar nicht so bewußt, trifft leider genau ins Schwarze. *umfall* Vielen Dank für diesen Gedankenanstoß!
******una Frau
7.033 Beiträge
[...] hat die These aufgestellt, dass die Lust von Frauen hauptsächlich durch das Begehren der Männer entsteht.

Das war mir bisher gar nicht so bewußt, trifft leider genau ins Schwarze. *umfall* Vielen Dank für diesen Gedankenanstoß!

na klar... *g* ohne männer sind wir frauen glatt asexuell *sarkasmus*

also, ich sag mal... der joy ist DIE schule des lebens *zwinker* *smile* danke *g*
******fun Frau
8.227 Beiträge
Themenersteller 
dann werd ich mal ein wenig persönlich... ja... ich habe auch schon für sex bezahlt... denn ich zähle auch tantrische massagen als lustvolles ereignis... mag bitte jeder gerne anders für sich bewerten und einordnen... aber wenn mein ganzer körper so herrlich stimuliert und so sorgsam, liebevoll und achtsam beschenkt wird, dass ich mich darin verlieren mag... dann hat es für mich durchaus was mit ganzheitlichkeit und somit mit sex zu tun.

und ich finde es herrlich... hätte ich mehr geld... dann wären nicht schon jahre ohne vergangen *wolke7*

und es fällt mir dann immer sooooo leicht... einfach zu sein... ich weiß, der monitäre ausgleich lässt mich einfach meine schamgrenze und meine zurück-geb-attitüden ausschalten... ganz und gar nur zu sein... wundervoll... neues zu spüren, bekanntes wahrzunehmen... sich hinzugeben ohne kopflastig zu sein... schööööön...

und dafür zu zahlen, ist dann für mich kein problem. *my2cents*

hier auch mal was zur "käuflichen" tantra/yonimassage... durchaus ein teil von slow sex...
slow sex: videos, podcasts, youtube... zum thema slow sex...
****13 Mann
1.428 Beiträge
Zitat von ******fun:
dann werd ich mal ein wenig persönlich... ja... ich habe auch schon für sex bezahlt... denn ich zähle auch tantrische massagen als lustvolles ereignis... mag bitte jeder gerne anders für sich bewerten und einordnen... aber wenn mein ganzer körper so herrlich stimuliert und so sorgsam, liebevoll und achtsam beschenkt wird, dass ich mich darin verlieren mag... dann hat es für mich durchaus was mit ganzheitlichkeit und somit mit sex zu tun.

und ich finde es herrlich... hätte ich mehr geld... dann wären nicht schon jahre ohne vergangen *wolke7*

und es fällt mir dann immer sooooo leicht... einfach zu sein... ich weiß, der monitäre ausgleich lässt mich einfach meine schamgrenze und meine zurück-geb-attitüden ausschalten... ganz und gar nur zu sein... wundervoll... neues zu spüren, bekanntes wahrzunehmen... sich hinzugeben ohne kopflastig zu sein... schööööön...

und dafür zu zahlen, ist dann für mich kein problem. *my2cents*

hier auch mal was zur "käuflichen" tantra/yonimassage... durchaus ein teil von slow sex...
slow sex: videos, podcasts, youtube... zum thema slow sex...

Wollte ich auch mal machen , aber ich finde +/-200 euro
sehr viel und habe noch zu viel Scham...
****13 Mann
1.428 Beiträge
Anderseits würde ich meiner Frau diese Tantra Massage mit Intimbereich bezahlen und
würde hoffen , dass sie dadurch entdecken könnte , das Intimität etwas schönes ist...
*********apler Mann
140 Beiträge
Zitat von ****13:
Anderseits würde ich meiner Frau diese Tantra Massage mit Intimbereich bezahlen und
würde hoffen , dass sie dadurch entdecken könnte , das Intimität etwas schönes ist...

Besucht doch zusammen ein Seminar und entdeckt es miteinander.
was man in solchen Seminaren erfahren darf oder kann, kann man mit Geld eh nicht ausgleichen *knuddel*
Zitat von ******fun:
dann werd ich mal ein wenig persönlich... ja... ich habe auch schon für sex bezahlt...

Darf ich dich fragen, was du daraus für deine eigene Sexualität gelernt hast? Es geht im Artikel ja auch um das Finden der eigenen Sexualität. Vielleicht auch in Bezug zur Hetero-Paarsexualität?

Ganz allgemein, da ich es vorher las: ich bin nicht der Meinung, dass Frauen am Besten wissen, was Frauen wollen. Ich hab persönlich wenig Ahnung von anderen Frauen, zumal die Unterschiede viel zu groß sind. Ich kann immer nur von mir sprechen, und mein Empfinden hat sich im Laufe meines Sexlebens enorm geändert.
******fun Frau
8.227 Beiträge
Themenersteller 
erstmal hab ich viel vom tantra mitgenommen und mich dann auch weiter mit dem thema beschäftigt... was dazu geführt hat, dass ich unheimlich gerne tantramassagen gebe...

dann hab ich durch die atemarbeit die eine der masseurinnen mir mitgeben hat gelernt, wie enorm tief mich allein eine veränderte atmung beim sex entspannen und puschen kann...

meine sexualität hat einen tieferen zugang nach den erlebnissen mit diesen tantrischen massagen. ich war schon immer sehr aktiv... kenne meinen körper lustvoll schon als kleines kind mit mir selbst... aber ich lerne immer wieder was dazu... und tantra hat einen weiteren baustein gebildet.

und in einer tantra-gruppe hätte ich mich nie im leben so gehen lassen, wie bei den tantramassagen.

und ob das nur zwischen frauen so möglich ist? *nachdenk*
nein, ich glaub das kann auch ein mann *zwinker*
*******iva Mann
406 Beiträge
... auch Männer kennen ihren Körper nicht ...
Ich frage mich, wie viele Menschen kennen wirklich ihren Körper
• und dann ist die nächste Frage: Was ist der Körper?

Denn aus yogischer Sicht gibt es nicht nur diesen einen Körper!
Es gibt den physischen Körper, den wir gemeinhin als Körper bezeichnen. Es gibt aber auch einen feinstofflichen Körper, der ebenso in einem sexuellen Austausch miteingeschlossen ist - nur das wissen die wenigsten!

Wenn die Menschen (ob w oder m) lernen würden, diesem energetischen Körper Aufmerksamkeit zu geben, ihn zu pflegen, ihn zu stärken und ihn zu nutzen, würden sie feststellen, wie sehr sich der sexuelle Spielraum und damit auch die sexuelle Empfindung (und Empfindsamkeit) wächst.

Das ist ja auch das, was Slow Sex letztlich für mich ausmacht: Die energetischen Prozesse, die dann starten bzw. laufen, wenn man(n und frau) sich intentionslos begegnen und wenn man "es" langsam fließen lässt.

Namasté und alles Liebe

Klaus
Interessanter Artikel!

Meiner Erfahrung geht es beim Sex oft um Anerkennung im Sinne von Anerkennung durch Leistung. Ist nicht unbedingt geschlechtsspezifisch, sondern Ausdruck unserer Leistungsgesellschaft. Dass man für Sex, wie auch immer der aussieht bezahlt, ist deshalb nur folgerichtig.

Dass unsere Leistungsgesellschaft auf körperliche Funktionalität abzielt ist selbstverständlich und aus dem für alle mehr oder weniger omnipräsemten Modus irgendwie auch in einen gelassenen Modus, der Lust von Anerkennung und Erwartungen usw befreit, zu kommen, ist die Schwierigkeit.

Wir sind konditioniert. Männer wie Frauen.
Über das Ausmaß bin ich mir noch nicht so ganz klar, aber ich habe immer mehr den Eindruck, dass viele Frauen und Männer ein sehr funktionales Verhältnis zu ihrem Körper und ihrer Sexualität haben.

Dem entgegen steht Achtsamkeut für die eigenen Bedürfnisse des Körpers nach Entspannung, Achtung, Aufmerksamkeit und Zuwendung.

Natürlich fehlt dafür oft die Zeit.
Die geht schon oft für Balzverhalten, vertrauenschaffende Maßnahmen usw. drauf. Und das dauert meiner Erfahrung nach ewig, bis man mal dahinkommt, dass beide entspannt und gelassen sich aufs Spüren und genießen einlassen können.

Das ist anscheinend auch ein Grund, dass Tantramassagen, slowsex, Yoga usw. nachgefragt werden und viele auf den Trichter kommen.

Ich finds traurig, dass es anscheinend für manche nötig ist, dafür zu bezahlen, aber Zeit ist Geld.

Und so gesehen ist es voll ok und ein Weg, dafür zu bezahlen, wenn die Motivation und die Dienstleistung die ist, sich und den Körper besser ohne Leistungsdruck und Konditionierung zu spüren und zu erfahren.

Ich biete sowas kostenlos an! *zwinker* *ggg*
"Funktionales Verhältnis zum Körper"
Möchte ich mal aufgreifen. Dazu ist mir folgendes eingefallen:


Menschliche Optimierung
Wie der Körper zum Kultobjekt wurde
Die Kalorie wurde erfunden, um die ökonomische Effizienz von Arbeitern zu verbessern: Diese und andere spannende Fakten rund um den menschlichen Körperkult und dessen Optimierung präsentiert die Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg im Rahmen der Vortragsreihe „Schön, gesund, produktiv?“

Von Ursula Storost


Nahrungsergänzungsmittel Vitamine, Mineralien und Co

Wenn ein Mensch geboren wird, schläft er ohne Regeln, ohne auf die Tageszeit zu achten. Und schon gar nicht acht Stunden am Stück. Aber schon bald wird er angepasst und passt sich an – an die Gesellschaft, in der er lebt.

„Diese Idee, dass wir acht Stunden am Tag schlafen, und zwar möglichst von 22 Uhr bis sechs Uhr, das ist das, was im 19. Jahrhundert in der bürgerlichen Gesellschaft verbreitet wird. Das ist tatsächlich was, was kulturell gewachsen ist und historisch gewachsen ist.“

Sagt die Historikerin Hannah Ahlheim, Professorin für Geschichte an der Universität Gießen. In ihrem gerade erschienenen Buch „Der Traum vom Schlaf“ hat sie beleuchtet, wie die Geschichte des Schlafs mit der Geschichte von Wissenschaft, Technik, Arbeit, Alltag und Krieg verknüpft ist. Körpergeschichte ist ein Spiegel der Zeitgeschichte.

„Es steckt ‚ne Bandbreite drin. Man könnte, wenn man an Körpergeschichte denkt, zuerst an Geschichte von Gesundheit und auch Krankheit denken. Aber Körpergeschichte ist mehr.“

Auch Schönheit ist ein Teil der Körpergeschichte, sagt die Historikerin Doktor Yvonne Robel, die die Vortragsreihe über Körpergeschichte an der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg mit konzipiert hat.

„Schön, sicherlich auch ein Begriff, der an aktuelle Debatten sehr anschließt, also eher auf diese Wellness, Fitnessbereich hinweist, auf die Sorge um den eigenen Körper, das Kümmern um den eigenen Körper, das, was wir eigentlich alle so aus unserem Alltag kennen.“

Und nicht zuletzt, konstatiert Yvonne Robel, soll der Körper ja auch produktiv sein – früher genauso wie heute. Wir sollen und wollen uns ständig selbst optimieren.

„Körpergeschichte ist politische Geschichte, ist Geschichte von Arbeit, ist Geschichte von Ökonomie. Das sind drei Begriffe, die in sehr unterschiedliche Richtungen weisen.“


Seit Beginn der Industrialisierung am Ende des 19. Jahrhunderts sollte der menschliche Körper genauso funktionieren wie die Maschinen, an denen er tätig war. Wissenschaftler, so Hannah Ahlheim, forschten an Möglichkeiten die körperlichen Bedürfnisse in das Konzept der neuen Zeit einzubinden.

„Eine ganz entscheidende Veränderung ist die, dass das Nachtleben auf ne andere Art und Weise möglich wird. Seit dem 19. Jahrhundert beispielsweise elektrische Beleuchtung. Das ist natürlich ne ganz grundlegende Veränderung, die es jetzt möglich macht, nachts auch zu arbeiten. Nachtarbeit ist ein Phänomen des 20. Jahrhunderts.“

Der Körper als Maschine
Elektrische Beleuchtung erlaubt den Menschen einerseits, über ihren Tag-Nacht-Rhythmus selbst zu bestimmen. Andrerseits öffnet ewiges Licht auch Möglichkeiten für Ausbeutung und Zwang.

„Wenn wir 24 Stunden lang arbeiten können, dann müssen wir am Ende auch 24 Stunden arbeiten. Das ist ganz klar. Und ich würde auch immer sagen, das, was unsere Schlafenszeit am deutlichsten bestimmt, das kennen wir alle aus dem Alltag, ist unsere Arbeitszeit. Unsere Arbeitszeit gibt uns die Möglichkeit zu schlafen, wann wir wollen oder eben auch nicht.“

Wann jemand schlafen kann und wann nicht, hängt auch von der sozialen Position eines Menschen in der Gesellschaft ab. Davon wie fremdbestimmt seine Arbeit ist. Der Schichtarbeiter, so Hannah Ahlheim ist reglementierter als der Fabrikbesitzer.

„Die Art und Weise wie eine Gesellschaft den Individuen erlaubt zu schlafen, geht also ganz tief rein in ihre Existenzweise. Wie man mit seinem eigenen Körper aber eben auch mit seiner Psyche, mit seinen Träumen umgehen kann, umgehen darf, umgehen soll. Welche Regeln es dafür gibt.“

Seit Beginn der Industrialisierung haben Wissenschaftler versucht herauszufinden, wie sich der Schlaf des Menschen optimieren ließe. Wie man störende Träume abstellen könne und ob Menschen nicht einfach schneller schlafen könnten.

„Also wenn wir nur ordentlich tief schlafen und die ganzen Leichtschlafphasen beiseitelassen, dann können wir vielleicht schneller schlafen und sind schon in vier Stunden durch mit der Schlafarbeit. So nennen die das auch.“

Ein Kalkül, das nicht aufging
Weniger Schlaf, so die Rechnung der Experten, würde dann mehr Zeit zum Arbeiten ergeben. Ein Kalkül, das leider nicht aufging.

„Im Zweiten Weltkrieg merken vor allem Militärs, dass müde Soldaten und müde Arbeiter in den Fabriken ein Risiko sind. Die sind nicht mehr fähig, ihren Job gut zu machen, ihre Handgriffe, die sitzen nicht mehr. Die Soldaten an der Front brechen tatsächlich zusammen. Und es ist der Punkt, an dem Experten tatsächlich anfangen Schlafmangel als Gefährdung wahrzunehmen für das funktionierende Individuum.“

Die Geschichte der Kalorie
Genauso wie der Schlaf sollte auch die Nahrungsaufnahme für mehr Produktivität des menschlichen Körpers optimiert werden. Wie viel muss ein Mensch überhaupt essen, um vernünftig arbeiten zu können? Eine Frage, die Politiker, Ernährungswissenschaftler und Fabrikbesitzer am Ende des 19. Jahrhunderts beschäftigte, sagt die Historikerin Doktor Nina Mackert, von der Universität Erfurt. Sie hat die Geschichte der Kalorie erforscht.

„Die Kalorie wurde erfunden als ein Mittel, um über die ökonomische Effizienz der Ernährung von Arbeiterinnen und Arbeitern nachzudenken. Mithilfe der Kalorie, die Essen auf ne Art und Weise quantifizierbar machte wie es vorher nicht war, konnte man denen sagen, iss nicht das teure Fleisch, iss nicht das grüne Gemüse, das ist kalorisch nicht dicht genug, iss die Haferflocken und Bohnen, dann brauchen wir auch nicht die Löhne zu erhöhen, denn dann werdet ihr satt, ohne dass ihr ein höheres Budget für Essen braucht.“

Ernährungswissenschaftler experimentierten mit der Wirkung von Nahrungsmitteln auf die körperliche Leistungsfähigkeit. Zum Beispiel untersuchten sie, wie lange kann ein Mensch nach Verzehr eines einzigen Hühnereis oder einer Scheibe Brot Fahrrad fahren?

„Also sie suggerierte, eine ganz eindeutige Bestimmung des Verhältnisses von Ernährung und Leistung möglich zu machen.“


Schlankheit als Ausdruck guter Staatsbürgerschaft
Aber nicht nur das Verhältnis von Ernährung und Leistung der arbeitenden Menschen rückte ins wissenschaftliche Interesse, sondern auch der fitte und schlanke Körper. Während der für wenig Lohn schuftende Fabrikarbeiter billige, kalorienreiche Haferflocken essen sollte, sollten die bessergestellten Bürger jetzt auf ihre Figur achten und keine Haferflocken, sondern Rinderfilet zu sich nehmen. Anfang des 20. Jahrhunderts kamen die ersten Diätratgeber auf den Markt. Und, so Nina Mackert, das Körperfett, Jahrhunderte lang ein Ausweis für Wohlstand und Wohlergehen, geriet in Verruf.

„Schlankheit entwickelte sich zu viel mehr als einem Ausweis von Gesundheit, entwickelte sich zu einem Ausweis von produktiver Selbstführung, von guter Staatsbürgerschaft, von der Fähigkeit sich in der liberalen Ordnung selbst richtig führen zu können.“

Sich selbst gesund und fit zu halten, ohne Zwang von außen. Freiwillig handeln, freiwillig Diät halten, sich selber für die Gesundheit verantwortlich fühlen, das waren die Ideen der neuen Zeit, resümiert Nina Mackert. Insofern ist die Geschichte der Kalorie

„Eine Geschichte davon, wie Gesellschaften in der Moderne funktionieren, nämlich über die freiwillige Einbindung von Menschen und nicht über in erster Linie disziplinarische Zugriffe.“

Ein Nachweis ueber eine Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln in einem internationalen Impfausweis (picture alliance/ dpa)
1874 wurde erstmals eine Impfpflicht eingeführt (picture alliance/ dpa)

Impfen als Werkzeug der Optimierung der Gesellschaft
Freiwillig handeln: Ein wichtiger Schritt für den modernen Staat und wichtiger Aspekt in der Kulturgeschichte des Körpers. Die Entdeckung von wirksamen Impfstoffen gehört dazu. Alle Bürger sollten freiwillig an der Volksgesundheit mitwirken, sagt der Historiker Malte Thießen, Professor an der Universität Münster.

„Dass man bei Debatten um das Impfen, zum Beispiel im 19. und 20. Jahrhundert immer sehen kann, da geht es nicht nur um die Gesundheit des Einzelnen, sondern immer auch um Vorstellungen des großen Ganzen. Also um die Volksgesundheit oder eben den Volkskörper oder eben die Volkswirtschaft, die immer wieder als Argument bei Impfdebatten mitschwingt.“

Jahrhundertelang mussten Ärzte, Fürsten und Politiker dem Massensterben bei Pest, Cholera und anderen Epidemien hilflos zusehen. Am Ende des 19. Jahrhunderts hatten Naturwissenschaftler und Regierende zum ersten Mal das Gefühl, direkt in die Natur eingreifen zu können. Der neue Sozialstaat machte Impfprogramme zu seiner Sache, um Krankheiten staatlich zu besiegen. Ein fantastischer Fortschritt.

„Es ist aber auch ein zweiter Aspekt, dass das Impfen auch als eine Art Werkzeug zur Optimierung der Gesellschaft gesehen wird. Indem man Infektionskrankheiten kontrolliert, ausschaltet, ausmerzt, wie es damals heißt, wird die Nation produktiver, gesunder, das Bevölkerungswachstum wächst. Man hat also das Gefühl, man kann durch das Impfen den Nationalstaat optimieren, stärken, gesünder, besser machen.“

Krankheit als Stigma

Die Einführung einer Impfpflicht im Jahr 1874, die alle Deutschen verpflichtete, ihre Kinder im Alter von einem und zwölf Jahren gegen die Pocken impfen zu lassen, machte es möglich, die Bevölkerung systematisch zu erfassen und sich ein Bild vom Gesundheitszustand der gesamten Nation zu machen. Das nützte nicht nur der Gesundheit, sondern auch der staatlichen Kontrolle. Die Menschen wurden registriert. Und sie waren jetzt verantwortlich auch gegenüber ihren Mitmenschen, sagt Malte Thießen. Wer sich nicht impfen lässt und krank wird, kann andere anstecken.

„Tatsächlich kann man beobachten, dass mit dem Impfen, mit dieser Möglichkeit der Selbstoptimierung von Gesundheit eben auch ein neuer Druck einhergeht. Gesundheit war früher oft eine Frage des Schicksals oder höherer Mächte. Und mit den Möglichkeiten, die Gesundheit selbst in der Hand zu haben, selbst gestalten zu können, erhöht sich natürlich auch der Druck, genau das zu tun.

Das heißt, umgekehrt wird Krankheit auch sehr viel schneller als Stigma oder eben als fahrlässiges Verhalten gesehen. In einer Zeit, in der wir scheinbar die Möglichkeit haben, alles selbst zu gestalten, ist das Unverständnis über krankes Verhalten umso größer.“
https://www.deutschlandfunk. … .html?dram:article_id=435861
******una Frau
7.033 Beiträge
Sex=Zuwendung. Ich denke, das ist der Schlüssel.
******fun Frau
8.227 Beiträge
Themenersteller 
@******una
ne... seh ich nich so... ich bekomme auch zuwendung ohne sex... *zwinker*
********te68 Frau
164 Beiträge
Ich bekomme auch sehr viel Zuwendung ohne Sex.
In dem Beitrag habe ich mich in sofern wiedergefunden, als das ich vieles davon selbst an/mit mir erlebt habe.
Erst wenn wir lernen unseren Sex zu leben, statt den Sex anderer zu haben um Anerkennung zu gewinnen werden wir uns alle - Männer wie Frauen wirklich erleben können. Ich bezweifle das Männer es da einfacher haben, denn auch sie werden sexuell von Anfang an in eine Rolle gezwängt, ich halte ihre Position in der gesellschaftlich wenn es um Veränderungen geht sogar für schwieriger als die der Frauen.
Frauen machen schneller was sie wollen das sie es eh gewöhnt sind keine Anerkennung zu bekommen, wenn eh keiner ernst nimmt, was ich tue gehe ich auch schneller mal in Richtungen die mich weiterbringen. Männer stehen viel mehr unter dem " alles richtig machen Kontroll" Druck. Bei eminer bacchantischen Arbeit habe ich oft mit Männern zu tun, die sich von der gesellschaftl. sexuell unter Druck gesetzt fühlen, die da raus möchten, aber sich nicht trauen. Es ist das gleiche Spiel wie begi den Frauen nur mit anderen Mitteln.
Fakt ist für mich, das beide im patriachalen Korsett stecken, nach wie vor. Das im Text beschriebene gedankliche Loch - die Stelle wo eigentlich erlebt werden sollte, was der Mensch denn eiegntlich will, was ihn anmacht etc habe ich bei Männern genauso erlebt. Was diess Männer Leere von der Frauen Leere unterscheidet. Männer füllen sie mit mainstream Mist, dem was sie als Teenie gelernt haben, das es ( gefälligst) geil zu sein hat und Gockel Gekasper. Räumt man den ganzen vom Patriachat propagandierten Mist mal aus ihnen heraus, ist da genau das gleiche Gedanken Leere wie bei Frauen. Das erlebe ich immer auch wieder bei meiner bacchantsichen Weg mit mir und anderen. Männer wissen genauso wenig was sie wollen, die meisten spulen nur runter, was sie meinen das es ankommt. Ego Aufwertung statt Selbstbestimmung, wie im Anfangsbeitrag beschrieben.
Gut finde ich das sich immer mehr Frauen wie Männer gegen diese patriachalen Vorgaben wehren. Sich selbst entdecken, seine Erotik auch offen selbst zu bestimmen und dahinter zu stehen ist für mich ein sehr feiminier Weg.
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