Ich bin überrascht ...
dass auf dieses spannende Thema hier noch keiner geantwortet hat. Ich gehe mal davon aus, dass die meisten hier nicht unbedingt freiwillig Single sind und sicher etwas beizusteuern hätten.
Ich will mich hier mal outen als ein "Beziehungsloser - (sprich englisch "luser"
). Zwei gescheiterte Ehen und der letzte Partner hat mich verlassen.
Die erste Ehe war einfach ein Fehlgriff. Ich wollte unbedingt Kinder, verheiratet sein und war aber viel zu jung. So was kommt wohl von meiner extrem konservativen Erziehung. Der Mann passte gar nicht zu mir. Ergebnis: nach vier Jahren war Schluss. Viel zu hohe Ansprüche an den anderen, unreife und unausgegorene Verhaltensweisen und aber starke Charaktere, die in der klassischen Mann-Frau-Rollenverteilung immer wieder aufeinander prallten.
Die zweite Ehe war die große Liebe, die große Leidenschaft. Alles war rosig und ich habe nicht aufgepasst. Irgendwann verfliegen die rosa Wolken und zurückbleibt ganz normales Wetter. Und dieses normale Wetter gefiel mir nicht. Ich wollte den Zustand vom Anfang erhalten und kämpfte darum mit allen Mitteln. Damit drängte ich den Mann immer mehr in die Defensive, weil er mir nicht geben konnte, was ich wollte. Irgendwann war Schluss, aber wirklich losgekommen sind voneinander erst, als er mit dem Motorrad tödlich verunglückte. Er war wie eine Sucht: Befriedigend, aber fatal und gefährlich!
In der dritten Beziehung (keine Ehe zum Glück) wollte ich es endlich richtig machen. Auch hier große Liebe, große Leidenschaft, aber mit der Erfahrung meiner voran gegangenen Beziehungen wusste ich ja schon, dass es sich legt irgendwann. Ich habe ihm Freiraum gelassen, seine Hobbys akzeptiert, meine eigenen Dinge getan, um spannend zu bleiben. Aber nach dem wir zusammen gezogen waren, kam ein schleichender Prozess von immer weniger Sex, daraus resultierend immer weniger Nähe - seelisch, wie körperlich - und irgendwann meinte er, er hätte die Liebe verloren und er sucht nach Feuerwerk, Leidenschaft, Dauerflamme. Meinen Fehler (s.o.) hatte er gemacht. Den Schmerz darüber trage ich immer noch mit mir rum, auch wenn er langsam weniger wird.
Aber was ist nun schief gelaufen? Ist es wirklich der Unterschied zwischen Mann und Frau? Passen die beiden Geschlechter nur unter großer Anstrengung und Mühen zusammen? Ist es besser, mit lauter Frauen in einem großen Haus in einer WG zu leben und am Samstag die Männer über die Zugbrücke reinzulassen für ein paar nette Stunden?
Ich bin mit meinen Überlegungen dazu immer noch nicht am Ende, aber eines habe ich sehr verinnerlicht. Es sind nicht die guten Eigenschaften eines Partners, mit denen man leben muss. Das ist leicht und keine Kunst. Meine Quintessenz aus vielen Jahren Beziehung, Streit, Kampf und auch viel Liebe:
Liebe ist die Entscheidung mit den Fehlern des Anderen leben zu wollen!
Und da ist es egal, wer Mann und wer Frau ist. Auch gleichgeschlechtliche Beziehungen gehen auseinander.
Oder wie seht Ihr das?