Austausch über "Friends with Benefits"...

Ist bestimmt ein interessantes Thema.
Ich habe noch keine Erfahrungen damit gemacht. Bin gespannt auf die Beiträge.
Hast Du denn schon Erfahrungen in diesem Bereich ?

Liebe Grüße
Ulli

ich hab da auch keine erfahrung aber sehr interessantes thema und mal sehen was man so hier lesen tut!
lg
twiti78

... für regelmäßige treffen gleichgesinnter wäre toll. ne art single-stammi, wo wirklich nur kontaktinteressierte hinkommen sollen- wäre sehr dafür! dafür sollten wir ein zentral gelegees lokal finden, wo wir auch unter uns bleiben können. Kennt jemad sowas?

das wäre eine echt tolle sache so ein "single-stammtisch"!
lg
twiti78

Ich komm mal wieder zum Kern des Threads zurück

Es gibt eine Gruppe "Polyamory" hier im JC, jedoch sollte man zwischen den unterschiedlichen Begriffsdeutungen ganz klar unterscheiden.

Meine Erfahrungen im Bereich "Friends with Benefits" sind über die Jahre mehr und mehr gewachsen und die erschreckende Feststellung bleibt auch heute noch das viele genau dieses Verhältnis zwischen Mann und Frau nicht einschätzen können.

Leider gibt es viel zu viele Männlein sowie auch Weiblein die einfach nicht wissen was Sie wollen. Und dann nennen Sie es "Sexbeziehung" oder "Polyamory". Sie lieben jedoch meist weder einen von beiden, geschweige denn beide gleichzeitig. Was im Begriff Polyamory zumindest eingeschlossen ist. (Sexbeziehung ausgeschlossen)

Einen Treffpunkt kenne ich leider nicht, ich kann lediglich sagen das viele meiner Freunde die dies aktiv leben, sich zum Ausleben Ihrer "Freundschaft" in Clubs wie dem Insomnia treffen.

Hierbei geht es dann um die Mischung aus Tanz und Swingen was den Abend nicht nur auf das "eine" beschränkt.

In der Tat wäre es schön wenn man unter Gleichgesinnten einen Austausch finden könnte, auch Treffen in einen lockeren Runde sind eine klasse Idee.

Hiermit meine ich jedoch keinen "Single"-Stammtisch, sondern einen von Freunden der "Friends with Benefits".

Was sich auf den ersten Eindruck einfach anhört wird dann doch, wie vieles, kompliziert.

Ich denke schon, dass Beziehungen zwischen Menschen einfacher sein könnten, wenn alle offen und ehrlich miteinander umgehen. Auch dann,
wenn man oder Frau auf der Grenze wandelt.( Ist es denn überhaupt eine Grenze ? )
Für mich entscheidend ist dabei der Besitzanspruch der oft in Beziehungen, egal welcher Art, besteht.
Die freie Liebe aus den 60 zigern unter Palmen, ist leider schon lange vorbei.
Jeder versucht doch letztendlich an dem festzuhalten, was er vermeindlich hat.

Nein - Gefühle entstehen außerhalb der Ratio, aber die Grundlagen dafür kann ich durchaus mit meinem Verstand beeinflussen - genau so, wie ich den Umgang damit rational steuern kann.

Wäre das nicht so, könnte man sich jegliches Geld für einen Psychotherapeuten sparen

Grundlagen für viele Gefühle sind Erfahrungen, die wir selbst gesammelt haben (oder vermittelt bekommen haben). Diese Erfahrungen kann man filtern, bewerten, sortieren und damit die Grundlage für Gefühle verändern.

Gefühle entziehen sich also keineswegs der Ratio.

Ratio ist ein lateinischer Begriff und wird häufig mit Vernunft oder Verstand übersetzt.

In der Mathematik dagegen bedeutet das Wort meist „Verhältnis“ beziehungsweise „Quotient“ und weist darauf hin, dass eine Größe zu einer anderen in Beziehung gesetzt wurde. Für das Verhältnis zwischen einem Teil und dem Ganzen wird auch der Begriff Quote verwendet. Oft wird der Begriff Ratio auch mit Rate verwechselt.

Das habe ich dazu bei Wikepedia gefunden.

Ich denke auch, dass Gefühle und Ratio zusammen gehören, b.z.w sich nicht ausschliessen. Leider tragen Erfahrungen dazu bei, dass wir rationeller werden, was Gefühle betrifft. Ist ja auch ein Selbstschutz !

Das schliesst aber Vertrauen und Zuneigung nicht aus, ist aber wahrscheinlich, gerade in unserem Alter, nicht so einfach.
Denn jeder hat da schon sicherlich vielfältige Erfahrungen gemacht.

Und letztendlich, wie gemein, geht es doch bei diesem Thema im weitesten Sinne um ein F.....Verhältnis, oder ?

Also, da wir uns nicht in einem (finanz-)mathematischen Forum befinden, dürfte die Bedeutung klar sein

Gefühl und Verstand (aka Ratio | Rationalität) sind schon zwei verschiedene Sachen, aber sie sind nicht getrennt voneinander.

Allein schon bei der Entscheidungsfindung spielen beide eine - oft konträre - Rolle. Das Gefühl sagt "Kaufen" - der Verstand sagt "Nein, der Schuhschrank ist voll" ;-). Je nach Geschlecht überwiegt dann eher die eine oder andere Stimme

Aber wir entfernen uns vom eigentlichen Thema:
Nein, das sehe ich gerade nicht so. "Friends with benefits" sind für mich eben gerade keine "Fickbekanntschaften", sondern sehr gute Freunde, sehr intime Freunde (intim heißt nicht, miteinander Sex zu haben, sondern sehr persönlich miteinander umgehen zu können, ohne dabei Schamgefühle voreinander zu verspüren). Dass es da trotzdem einmal zu Sex kommen kann, ist nicht ausgeschlossen - aber eben auch nicht vorgesehen. Klaus Lages "Tausend Mal berührt" beschreibt so eine Beziehung ganz gut.

Also sind es gute Freunde, die auch mal miteinander ins Bett gehen, b.z.w. diese Möglichkeit nicht ausgeschlossen ist.
Ich hatte bisher eine andere Vorstellung !

Sorbas42 hat das glaube ich ganz gut beschrieben.

Also wenn ich das richtig verstanden habe, dann bedeutet das keine feste Beziehung mit allem drum und dran, Eifersucht inklusive, aber man ist sich auch nicht fremd, man macht alles was Freunde "normalerweise" zusammen unternehmen, und wenn beide Lust darauf haben auch mehr.

Zuneigung, Vertrautheit, Nähe, eine gewisse Sicherheit, da man sich ja gut kennt, aber kein Besitzanspruch aneinander.

Gemeint ist wohl auch nicht, wenn Freunde betrunken "aus Versehen" miteinander ins Bett gehen und dann den Mantel des Schweigens darüber ausbreiten. Oder ONS.

Sondern dass man das beste aus Freundschaft und Beziehung miteinander verbindet. Wenn es gut geht, kann das, denke ich, sehr schön sein.

Das Gegenargument ist da ja oft, man verliebt sich dann hals über kopf und dann würde man eifersüchtig werden und die Freundschaft geht kaputt.

Ich denke, das ist eine Einstellungsfrage, wie man da rangeht. Vorsichtshalber kann man ja auch erstmal eine neue Freundschaft mit "Benefits" wachsen lassen, bevor man dem besten Freund oder der besten Freundin schöne "Benefits" vorschlägt.

Oder wie seht Ihr das?

ich sehe das genauso wie sorbas, und hatte eigentlich schon oft in meinem leben solche freundschaften.... ich wußte nur nicht wie es heißt .... ich war immer sehr glücklich in diesen freundschaften.

hallo fabuloso, ich glaube aber auch das solche freundschaften nicht planbar sind, es ist wie es ist... da oder nicht da...

Dafür die richtigen Menschen zu finden, ist sicher besonders schwer, da ja die bekannten Vorbehalte existieren, die auch nicht vollkommen von der Hand zu weisen sind.

Es ist wahrscheinlich ebenso wenig planbar, wie jede intimere (vertrauensvollere) Beziehung. Oder ist man gar vollkommen dem Zufall ausgeliefert?

Ich kann es jetzt nicht beweisen, aber ich könnte mir vorstellen, dass bei einer (auch nicht planbaren) neuen Freundschaft sich eher das Bedürfnis nach gemeinsamen sexuellen Freuden ansprechen lässt, als bei einer jahre- bis jahrzehntelang bestehenden "normalen" Freundschaften.

So als Hypothese in den Raum gestellt...

Aber ich freu mich, von Dir, Rosenrausch, positive Erfahrungen solcher Freundschaften zu lesen. Das gibt doch Hoffnung.

ja... ich frage mich gerade schon die ganze zeit lang wie es dazu gekommen ist, denn solche freundschaften hatte ich bestimmt schon 4 bis 5 mal im laufe meines lebens... aber vor allem hatten sie nichts mit Liebe zu tuen... und das hat es vieleicht so luftig und außergewöhnlich gemacht... voller freundschaft, spaß und manchmal auch sex und deshalb eine besondere form der "liebe"...

ich denke auch, dass es diese andere "Form der Liebe" gibt (Ich weiß nicht, wie ich es genau ausdrücken soll), die "freier" ist, die nicht soviel mit Angst zu tun hat oder durch Besitzdenken geprägt ist: Angst verlassen zu werden, Besitzanspruch an den Partner, Eifersucht, ... Aber diese "Liebe" ist schwerer zu fassen, sie passt sich nicht in die klaren Konzepte von Freundschaft und Beziehung oder Ehe ein.

"luftig" trifft es vielleicht ganz gut. Oder wird das jetzt zu mystisch?

Wenn Dir einfällt, wie das bei Dir dazu gekommen ist, dann lass uns teilhaben, wenn Du magst.

Das, was du da beschreibst, ist für mich eine wichtige Grundlage für ein polyamores Leben.

Aber vorab ein paar "Begriffsklärungen" - weil ich da manches evtl. anders benenne:

Freundschaft ist eine sehr vertraute Beziehung auf Gegenseitigkeit. Ich kann mich auf einen guten Freund (oder eine gute Freundin ) immer verlassen - genau so wie sie sich auf mich. Werde ich in dieser Verlässlichkeit enttäuscht, dann leidet/zerbricht die Freundschaft, weil die Grundbedingung zerstört wurde.

Liebe ist bedingungslos und selbstlos. Es ist ein Gefühl der Hingezogenheit zu einem Menschen; der unbedingte Wunsch, für diesen Menschen nur Gutes zu tun. Selbst, wenn es keine "Gegenleistung" des Geliebten gibt. Allerdings kann so ein Gefühl natürlich auch verblassen, wenn es nicht genährt wird ...

Sex ist etwas sehr Schönes ;-). Aber ich muss einen Menschen nicht unbedingt lieben, um mit ihm guten, erfüllten, befriedigenden Sex zu haben (auch mehrfach). Die Chemie muss stimmen - OK. Aber mehr nicht. Ebensogut kann ich auch einen anderen Lieben, ohne ein sexuelles Verlangen nach ihm zu haben (vgl. Platonische Liebe).

Und nun zum Polyamoren:
Viele Menschen (ich auch ) haben festgestellt, dass man durchaus mehrere Menschen gleichzeitig lieben kann (s.o.). Das bedeutet natürlich auch, dass es keinen Grund für Eifersucht gibt, wenn der eigene Partner noch einen Anderen liebt. Eifersucht ist in der Regel ja immer ein Ausdruck von Verlustängsten. Wenn jetzt noch Liebe und Sex zwei voneinander losgelöste Sachen sind - das ist Freiheit in der Beziehung.

Ich habe kein Problem damit, wenn eine Partnerin von mir Sex mit einem (oder einer ) Anderen hat. Wenn es ihr gut geht damit - warum nicht. Ich weiß, dass sie mich deswegen nicht verlassen wird. Ich weiß, dass sie es nicht heimlich macht, dass wir darüber reden (können). Selbst wenn sie sich verliebt, muss das doch nicht bedeuten, dass die Liebe zwischen uns deswegen leidet.

Ja, es gibt "luftige Liebe"

sorbas hat recht, es hat mit liebe zu tuen, aber es ist liebe unter polyamoren :-)... wenn ich es so bedenke war ich mit meiner ersten großen jugendliebe schon so verbandelt, das hat mich wohl geprägt, ich kann mir so viel vorstellen , wenn ich mich geliebt fühle... Lach , schön ist doch das man durch solche gespräche zu sich selbst findet...und sich nicht mehr so alleine fühlt.

Es ist nicht diese exklusive "entweder-oder - ich gehör dir - mach mit meinem Herz was Du willst"-Liebe, sondern mehr eine, die auch ohne Angst loslassen kann und auch bei sich bleibt, wenn sie für andere da ist.

Ich habe mich bereits vor ein/zwei Jahren damit beschäftigt und auch "gefühlt", dass das möglich ist, auch für mich möglich ist. Allerdings war ich da so in meinem Umfeld eher allein damit. Man muß also die Menschen finden, die sich auch darauf einlassen wollen oder können.

Ich finds deshalb auch wohltuend, sich darüber auszutauschen.

Auf einen luftig lieben Frühling!

Ich finde das es seinen reiz hat wenn man ohne sich rechtfertigen zu müssen machen kann was man will.

Aber und da kommt es mal wieder diese Aber. Ich persönlich denke das diese sache friend with benefit nicht ohne emotionen funktioniert und man früher oder später sich gegenseitig weh tut. Vermutlich unabsichtlich aber es wird passieren. Ich glaub nicht daran das es so emotionale leichen unter den menschen gibt, die so mir nichts dir nichts es hin nehmen wenn ein anderer ihm plötzlich nicht mehr will, weil er oder sie einen neue Liebe gefunden hat.

Ich wünsche allen die poly leben bzw es versuchen das sie damit glücklich werden, aber ich denke viele machen sich was vor. So nach dem motto "lieber den spatz in der hand als die taube aufm dach" und nur nicht sich voll einem menschen sich hingeben.

Wie bekomme ich jetzt die kurve...um klar zu machen das ich nix gegen orgien usw weit hab.... Ach ich weis.....da gehts nur um die triebbefriedigung..., nicht um freunde....


VG Chris